[Gitarre] Schecter Diamond Blackjack C7 ATX

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Willkommen zu meinem Review der neuen Schecter Blackjack C7. Neu? Gibt es diese Gitarren nicht schon seit Ewigkeiten?
Ja. Der Name geistert tatsächlich schon längere Zeit im Schecter-Sortiment umher, jedoch scheinen die Blackjacks sich regelmäßig zu verändern.
Dieses Modell allerdings, hat eine Saison überlebt und so ist die größte Änderung die Einstellung der Produktion dieser Gitarre mit der Farbe "Walnut". Schade, die hätte mir gefallen.

Vorgeschichte:

Doch trotzdem musste eine 7-Saiter her, und dann kommt da noch das Lefthand-Handicap dazu. Schecter war mir vorher nur von einem Freund bekannt, der die Hellraiser spielt.
Die fand ich zwar ganz nett, hatte mir aber optisch zu viel Schnickschnack und EMG-Tonabnehmer, was ich eigentlich vermeiden wollte.
Als ich dann mal auf die Schecterseite surfte, war es gleich einer Offenbarung. So viele Gitarren und so viele für Leftys!
Nach 3 Monaten Wartezeit, lieferte Thomann mir eine perfekt eingestellte Gitarre. Die Blackjack wird zwar in Südkorea gebaut, doch laut Aufkleber auf der Rückseite in den USA eingestellt.
Ob das ökologisch sinnvoll ist? Jedenfalls scheint sich die Reise gelohnt zu haben!


Konstruktion und Optik:

Sowohl der Body als auch der Hals bestehen aus Mahagoni (3 teilig), das Griffbrett aus Ebenholz. Aufgrund der Lackierung wirkt die Gitarre wie aus einem Guss. Keine Kanten oder Schrauben.
Verziert ist die Blackjack mit einem fast neongelben dreiteiligen Binding. Das macht das Finish recht modern zur Geschmackssache. Das durchaus breite Griffbrett bietet 24 Bünde und spart an Inlays.
Lediglich im 12. Bund befindet sich ein Blitz. Am Griffbrettrand hingegen sind zur Orientierung die gewöhnlichen Bundmarkierungen vorhanden.
Die Saiten werden von den hauseigenen Lockingtunern gehalten, die ihre Arbeit wirklich hervorragend verrichten. Die Gitarre ist sehr stimmstabil und damit zuverlässig. Das war mir wichtig.
Nicht selten durfte ich bei meiner Epi Les Paul kurz nach dem Betreten der Bühne nachstimmen, da es auf der Bühne ca 10° wärmer als dahinter war. Der Blackjack war das bisher reichlich egal.
Übrigens: Vom Werk aus kommt die Gitarre mit D'Addario 10er Saiten.

Per 3-Way Switch lässt sich zwischen den aktiven Seymour Duncan Blackouts wechseln. Neck - Beide - Brige. Diese können mithilfe von separaten Volumeregler und einem gemeinsamen Toneregler gesteuert werden.
Das Batteriefach befindet sich auf der Rückseite und wird mit einem zweifach verschraubten Deckel bedeckt. Das verhindert einen schnellen Batteriewechsel, jedoch kann der Deckel auch nicht ohne weiteres kaputtgehen.


Sound:

Es mag sein, dass man diese Gitarre allein der Optik wegen sofort in die (Nu-)Metalecke stellt, und das nicht ohne Grund. Die 26.5" Mensur sowie die Blackouts geben weiter Hinweise auf das Genre.
Für härtere Musik habe ich sie schließlich auch gekauft. Jedoch hat sich die Blackjack als sehr flexibel herausgestellt.
Der Cleansound ist und bleibt sehr lange clean. Jedoch werden mir die Hochmitten fast zu sehr betont. Das kann man per Amp-EQ schnell korrigieren; oder mit dem Anschlag.
Den Sound selbst würde ich als "modern" im Sinne von kalt, jedoch nicht steril beschreiben. Das sollte allerdings auch niemanden überraschen.

Crunch ist sicherlich eine Schwachstelle der Gitarre / der Tonabnehmer, In Akkorden mit niedrigen Gainsettings will der Punch nicht so richtig herauskommen. Das Perlende fehlt, stattdessen knistert und kratzt es zu sehr.
Dreht man den Gainregler allerdings etwas höher kommt man in das Rockgefilde und ab hier spielen die SD Blackouts ihre Asse aus. Ein moderner, breiter, satter und definierter Rocksound.
Die störenden Hochmitten aus dem Cleankanal sind nun angenehm zurückhaltend. Insgesamt wirkt der Sound dunkel, vor allem wenn man den Gainregler noch etwas weiter aufreißt.
Der Sound wird böse, natürlich am deutlichsten bei tiefen Bs oder As. Zumindest bei mir übertreibt es die Gitarre nicht mit Aggressivität, was natürlich auch an meinen recht moderaten Ampeinstellungen liegen kann.
Doch selbst wenn man es mit dem Gain mal übertreibt machen die Blackouts den Spaß noch recht lange mit bevor es wirklich zu Matsch wird.


Fazit:

Ein tolles Instrument. Wer nicht nur ein tiefes Tuning braucht, sondern auch einen sauberen schönen Cleansound, kann mit der Blackjack C7 glücklich werden. Sie kann viel mehr als nur bösen Metal. Wem die Optik behagt und sich am breiten Griffbrett nicht stört, kann einen Blick riskieren. Das Geld ist sie allemal wert, wenn nicht sogar mehr.
Wer die Gitarre in Aktion erleben möchte, kann auf Youtube " NIL - Hooker live" eingeben. Die direkte Verlinkung spare ich mir hier, möchte ja keine Werbung für meine Band machen ;)

Plus:

-Sound
-Preis
-Verarbeitung

Neutral:

-Breites Griffbrett

Minus:

-Kein schneller Batteriewechsel möglich


Ich hoffe das Review spiegelt meine Erfahrungen angemessen wider.
Danke fürs Lesen! Über Kritik und Fragen würde ich mich freuen.

Hamstersau
 
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Schönes Review! :great:
 
einfarbig dunkle Hosen, einfarbig dunkle Shirts, einfarbig dunkle Instrumente, einfarbig dunkle Kurzhaarfrisuren (<--nicht zum headbangen geeignet)
passend, Veranstaltungsorte sind schließlich auch immer einfarbig dunkel
eben gut getarnt im einfarbig dunklen Einheitsbrei
(soll nur mal nen Denkanstoß sein)

Schön das die Gitarre nicht mehr in Walnuss produziert wird. Ist meine C-1 wenigstens seltener^^
Das Griffbrett ist übrigens schmaler als das meiner Ibanez und meiner Framus.
Zu den Blackouts, die legen ne ordentliche Schippe Gain drauf, im Vergleich zum Duncan SH-4. Lange Clean bleiben sie nicht.
Die Gitare hat ja nicht umsonst 2x Volume (die sind übrigens vertauscht, erst Bridge dann Neck).

Als Tipp: Für mehr Aggressivität dickere Saiten aufziehen. Hat bei mir ne Ecke mehr Punch gebracht.
 
Schön das die Gitarre nicht mehr in Walnuss produziert wird. Ist meine C-1 wenigstens seltener^^

Dafür gibts jetzt ein schönes 3-tone sunburst!

http://www.schecterguitars.com/International/Products/Guitar/Blackjack-ATX-C-1.aspx


Das Griffbrett ist übrigens schmaler als das meiner Ibanez und meiner Framus.

Interessant. Ich muss aber zugeben, dass Ibanez' schlanke Hälse haben, kann ich aus eigener Erfahrung nur bei der Steve Vai Sig. bestätigen. Lesen tut man es aber öfter.

Zu den Blackouts, die legen ne ordentliche Schippe Gain drauf, im Vergleich zum Duncan SH-4. Lange Clean bleiben sie nicht.

Kann ich absolut nicht bestätigen. Ich spiele viel und oft und laut clean und die machen wirklich lange mit. Ich knüppel allerdings auch nicht wild in die Saiten, Bei härteren Anschlag meine ich schonmal ab und zu ein Knistern gehört zu haben


Hasau
 
Naja meinen harten Anschlag hab ich auch beim SH-4. Daran wirds nicht liegen.
Hab die Blackouts recht weit weg von den Saiten. Muss trotzdem wenigstens einen Strich bzw eine Stunde^^ weniger Gain nehmen, um auf dem Niveau des SH-4 zu sein.
Außerdem komprimieren sie deutlich stärker als passive PU's. Im Vergleich zu anderen Gitarren ist Clean zumindest um einiges lauter als verzerrt.
Für Metal oder Core sicher nicht verkehrt aber nicht jedermanns Sache.
 
Ich glaub langsam meine alte 007 Blackjack ist mit ihren passiven SH-4 die eierlegende Wollmilchsau. ^^

Schönes Review, allerdings gehen die moderneren Schecters eher von meinem Geschmack weg. Grade aktive PUs würde ich mir nie ins Haus holen. (Bin einfach zu faul immer das Kabel auszustecken und die Batterie zu wechseln. :D) Wobei die aktuelle Aged White Lackierung hätt' ich auch gerne.^^
 

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