Gary Moore
Registrierter Benutzer
Im Rahmen des Gewinnspieles des Musiker-Board gibt es hier nun den ersten Teil meiner zwei Reviews. Den Anfang macht das Flashback Delay im sympathischen Blau.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals herzlich beim Board und natürlich auch bei TC Electronics bedanken. Ich finde es wirklich klasse, dass es immer wieder solche Aktionen gibt.
Leider hat es meine Festplatte zerlegt, deswegen durfte ich die beiden Reviews, samt Aufnahmen und Bilder nochmals neu machen. Tut mir leid, dass sie nicht eher fertig waren und die zwei Tests nicht mehr so ausführlich sind wie die ersten, die ich verfasst habe. Mir hat einfach die Zeit gefehlt sie nochmals so ausführlich zu schreiben - ich wünsche euch trotzdem viel Spaß beim lesen und hoffe ihr könnt einen netten Überblick über die Möglichkeiten des Treters bekommen.
Verpackung/Lieferumfang:
Der erste Eindruck ist schonmal sehr gut. Das Pedal kommt in einem handlichen, sehr stabilen Karton, der den Inhalt auch sofort erkennen lässt.
Na gut, dann machen wir das Teil mal auf....
Das Delay sitzt perfekt in seiner Verpackung, da braucht man sich keine Sorgen machen, dass es mit einer Beschädigung eintrifft. Nimmt es es raus kommen auch gleich die "Extras" zum Vorschein. Unter dem Pedal finden wir ein kleines Werbeheft, einen Sticker (sehr cool) und natürlich das USB-Kabel für die Toneprint-Funktion.
Eine Gebrauchsanleitung sucht man vergebens, die braucht man aber auch nicht, den das Pedal erklärt sich von selbst. Wer trotzdem eine braucht wird bei TC auf der Homepage fündig.
Verarbeitung/Ausstattung:
...ist wirklich sehr gut bzw. sehr umfangreich.
Das Flashback ist mit einem MXR-Treter vergleichbar, was die Größe angeht. Perfekt fürs Pedalboard.
An den Seiten finden wir jeweils 2 Ein- und Ausgänge, um dieses wundervolle Pedal stereo genießen zu können. Natürlich funktioniert das Teil auch in einem Mono-Setup perfekt, hier werden dann nur die oberen Buchsen genutzt.
An der Stirnseite befindet sich die Buchse für das 9V-Netzteil (Standard "Boss-Buchse") und für das USB-Kabel.
Auf der Oberseite gibt es neben Fußschalter und LED (ist ja logisch) einen 3-Wege-Schalter und vier Potis für
- Delay, das die Delay-Zeit regelt
- Feedback, das die Anzahl der Wiederholungen bestimmt
- FX Level, das sich um die Lautstärker der Wiederholungen kümmert
(Hier ist vllt noch zu sagen, dass Dry und Wiederholung bei der Mittelstellung des Potis gleich laut sind. Dreht man ihn nach links werden die Wiederholungen leiser als das originale Signal, dreht man ihn nach rechts werden sie lauter.) - und den Poti, mit dem man die Art des Delays wählt
Wählen kann man zwischen:
2290 (Simulation des legendären Rack-Delays von TC)
ANA (Simulation eines analogen Delay)
TAPE (Simulation eines alten Band-Echo)
LOFI (der krasse Gegenteil zum 2290, später dazu mehr)
DYN (Simulation eines dynamischen Delay)
MOD (Simulation eines Delay mit Chorus auf den Wiederholungen)
P.PONG (Simulation eines PingPong-Delay)
SLAP (Simulation eines Slapback-Delay)
RVS (Simulation eines Reverse-Delay)
LOOP (40sek Looper)
TONE PRINT (für die geladenen Presets)
Da steckt also ganz schön viel Delay in der kleinen Kiste.
Die Verarbeitung ist hervorragen. Lackierung und Beschriftung sind sehr sauber ausgeführt. Potis, Schalter und Buchsen wirken sehr hochwertig und auch das USB-Kabel macht einen guten Eindruck.
Unter der Bodenplatte (die sich zum Batteriewechsel mit nur einer Schraube lösen lässt) finden sich noch 2 DIP-Schalter.
Der obere ist dazu da, um zwischen "TrueBypass" und "Buffered Bypass" zu wechseln, der untere um das "Kill-Dry" an- und auszuschalten. Das bedeutet, dass das trockene Signal nicht durchkommt, wenn "Kill-Dry" aktiviert wird. Super, um das Pedal in einem parallelen Loop zu betreiben. Das ganze funktioniert aber nur im "Buffered Bypass".
Außerdem gibt es die Möglichkeit, die Zeit zu "tappen", jedoch nicht wie üblich per Fuß und Schalter. Man hält den Schalter ein paar Sekunden gedrückt, dämpft die Saiten, schlägt sie in der gewünschten Geschwindigkeit an und das Delay passt die Zeit der Echos an. Schlägt man Viertelnoten und hat den Mini-Switch auf .8 gestellt wird das automatisch umgerechnet.
Sehr cooles Feature, das hervorragend funktioniert
Sound:
Wie klingt das Teil? Eigentlich kann man sagen, dass das Pedal wahnsinnig gut klingt. Fast alle Settings kommen in sehr guter Qualität und brauchen sich nicht zu verstecken - auch hier hat TC sehr gute Arbeit geleistet. Egal ob das Pedal vor einem cleanen Amp oder im FX-Loop hängt. Die Delays kommen klasse aus der Box und machen auch im Bandkontext eine sehr gute Figur. Die Potis arbeiten sehr genau und lassen feine Veränderungen an den Einstellung zu.
Jetzt aber endlich zu den verschiedenen Delay-Arten:
2290
Das ist die Simulation des legendären Rack-Delays von TC Electronics. Berühmt geworden ist es u.a. durch The Edge (U2), der, wie viele andere, die extrem sauberen und klaren Wiederholungen schätzt.
Die Simulation macht das sehr gut. Die Delays kommen glasklar, wirken aber nicht kalt oder steril. Auch mit vielen Noten in kurzer Zeit kann es prima umgehen, alles wird sauber wiedergegeben. Ich persönliche benutze das Delay gerne für Rhytmus-Geschichten bei denen man das Delay deutlich und laut hören soll.
ANA
Hier haben wir eine schöne Analog-Simulation. Die Wiederholungen sind deutlich wärmer als beim 2290 und klingen wirklich sehr analog. Selbst bei vielen Noten wird es nicht matschig. Top!
Was mir hier jedoch ein bisschen fehlt ist das Oszillieren, wenn man den Feedback-Regler aufreißt. Beim meinen analogen Kisten mache ich das sehr gerne, das TC kann das nicht. Trotzdem ein sehr sehr gutes Delay, das man sehr schön zum "anfetten" benutzen kann. Generell nehme ich analoge Delays gerne, wenn ich will, dass die Delays im Hintergrund liegen und nicht aufdringlich mit im Vordergrund stehen.
TAPE
Das gute, alte Bandecho - lecker. Auch das macht das TC sehr schön. Die Wiederholungen kommen klar und mit dem typischen "eiern" rüber, klasse. Um so mehr das Feedback aufgedreht ist, desto mehr eiert das Delay.
Eine meiner Lieblings-Einstellungen und wahrscheinlich auch für alle, die den Vibe der 60er in ihrem Sound haben wollen.
LOFI
Wie schon gesagt, das krasse Gegenteil vom 2290. Die Repeats kommen undeutlich, dreckig und es klingt als wäre die Batterie am Ende. Im Moment weiß ich noch nicht wirklich, wo ich es in einer Band einsetzen soll, aber es macht richtig viel Spaß damit zu experimentieren.
Ein sehr ungewöhnliches Delay, dass aber echt gut funktioniert.
DYN
Hier haben wir ein dynamisches Delay, d.h. das Pedal erkennt wenn man spielt und macht die Wiederholungen leise, erst wenn man aufhört werden sie wieder lauter. So richtig komme ich mit diesem Setting noch nicht zu recht, ich will aber nicht sagen, dass es schlecht umgesetzt ist. Kann auch an meiner Spielweise liegen, denn ich hatte auch mit anderen dynamischen Kisten schon meine Probleme.
Der Sound erinnert an das "2290-Setting", d.h. alles ist klar und deutlich.
Für diejenigen, die damit umgehen können ein super Feature.
MOD
Bei dieser Einstellung wird ein Chorus-Effekt auf die Wiederholungen gelegt. Ich mag das sehr gerne, auch hier kommen die Repeats sehr sauber und natürlich. Um so mehr Feedback, desto mehr Chorus - ähnlich wie beim Tape-Delay. Für meinen Geschmack könnte der Effekt ab und zu ein bisschen intensiver sein, aber trotzdem klingt es sehr gut. Mit viel Feedback kann man eine richtig fette "Akkord-Wand" aufbauen - echt super
P.PONG
Das ist der Stereo-Effekt im Pedal. In diesem Setting (vorausgesetzt das Pedal wird Stereo betrieben) wechseln die Wiederholungen rechts und links. Ich denke, das "Grundsetting" ist hier wieder das 2290 - für alle die sich den Aufwand eines Stereo-SetUps machen ein sehr cooles Setting
SLAP
Ein klassisches Slapback-Delay. Die Zeit wird automatisch viel kürzer, die Wiederholungen kommen sehr sauber. Mehr braucht man eigentlich nicht zu sagen. Es macht das, was es soll - ich liebe es
RVS
Das ist der einzige Delay-Effekt, der mich nicht 100% überzeugen konnte. Beim Reverse-Delay werden die Wiederholungen rückwärts abgespielt. Ich mag diesen Effekt sehr gerne.
Jedoch habe ich ab und zu das Gefühl, das Pedal ist damit teilweise überfordert. Auch der klassische Trick, dass man nur das rückwärts abgespielte Signal hört,wenn man den Levelregler ganz aufdreht funktioniert hier nicht. Das kann mein DD-6 deutlich besser.
LOOP
Viel gibt es hier nicht zu sagen. Ein Looper mit 40sek Aufnahmezeit. Funktioniert super und macht Spaß
TONE PRINT
Bittet die Möglichkeit, Presets aus dem Internet zu laden. Funktioniert super einfach (getestet am MacBook) und bietet sehr viele verschiedene Sound.
"Out of the Box" ist hier ein Preset gespeicher, dass nach einer Mischung aus "ANA" und "TAPE" und "MOD" klingt. Sehr cool für dicke "Ambient-Sounds"
Natürlich gibt es auch noch was auf die Ohren. Da ich persönlich keine stundenlangen Soundclips mag und es unzählige, ausführliche Tests im Netz gibt habe ich lange überlegt, wie ich die Sound am besten presentieren kann. Gespielt wurde immer das gleiche Riff (abgesehen vom dynamischen Delay, da habe ich versucht die Eigenschaften besser rauskommen zu lassen) und gleichen Setting. Das heißt alle Knöpfe auf 12 Uhr und Mini-Switch auf Viertelnoten. Nur die verschiedenen Modes wurden geändert (2290, ANA, TAPE, LOFI, DYN, MOD, SLAP, RVS, TONE PRINT).
http://soundcloud.com/mrbluesrock/tc-electronics-flashback-delay
Fazit:
Für kleines Geld gibt es hier sehr viel gutes Delay, das perfekt verarbeitet ist und eine Menge an verschiedener Sounds bietet. Ich bin absolut begeistert.
Das Teil bekommt einen festen Platz auf meinem Board
+
- Verarbeitung
- Ausstattung
- Preis/Leistung
- sehr viele, richtig gute Delays
- Reverse-Setting
- fehlende Oszillation beim analogen Delay
Und zum Abschluss noch was für die Augen:
- Eigenschaft
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