Bierschinken
Mod Emeritus
Moiners!
Kürzlich haben einige glückliche User, zu denen ich mich auch zählen durfte, zu Testzwecken eine Loop Station von Boss erhalten und nun möchte ich euch meine ersten Eindrücke des RC-30 schildern.
So sieht das Teil aus:
Ausgepackt, angeschaltet und...."hääääh? Wie geht dasn jetz?"
Drauf gelatscht, 5 Akkorde gespielt und nochmal draufgelatscht und schon spuckte der Looper die geschrammelten Akkorde wieder aus. "Aha! - Das ist ja einfach! . . . aber was hab ich grade gemacht und wie krieg ich das jetzt weg "
Wild auf den zahlreichen Tastern und Knöpfchen rumgedrückt und nichts tat sich bis, ja bis ich das Ding umgedreht hatte und die Kurzanleitung erspähte!
Ich war schon leicht genervt, weil ich den Loop seit ein paar Minuten nichtmehr ruhig bekam und er ständig rumplärrte, hätte ich gewusst, dass das passiert, hätte ich ja was anständiges gespielt, aber so wars echt nervig. Wie gut, dass es diese Kurzanleitung gab!
Damit ließ sich dann auf jeden Fall schon etwas arbeiten.
Ich hab dann die erste Stunde nur damit rumgebracht um überhaupt etwas Übersicht über Knöpfe und den Einsatz zu bekommen.
So entdeckte ich, dass man auf seinen Loop diverse Effekte legen kann wie einen Pitchshifter, einen Phaser, ein Filter, ein Delay und ein "Lo-Fi-Filter" - schon eine ganze Menge an Effekten für ne "Loop-Station".
Übers Daddeln entdeckte ich dann auch den Drumcomputer, der mit zahlreichen Patterns gefüttert ist und dessen Tempo sich easy mittels des Tap-Tasters oder wenn man das Drum-Computer-Menü angewählt hatte über den Fußschalter eintppen lies, praktisch.
So langsam wurde ich auch warm mit den groben Funktionen und der Menüführung.
Aber ganz ehrlich, ein gescheiter "Quick-Start" ist mit dem Gerät nicht drin, dafür ist es viel zu umfangreich.
Also RTFM! - Und ja, das lässt sich sogar lesen.
Kein Kauderwelsch, die Bezeichnungen sind verständlich, alles so wie mans sich als User wünscht. Gut!
Nach Studium des Handbuchs (20 Seiten Deutsch, etwa A5, Dauer ca. 30 Minuten) gings dann wieder mit besserem Wissen an die Sache.
Schon viel einfacher aber immernoch fummelig! - Für mich als Looper-Noob ists ziemlich tricky im richtigen Moment in die Loop-Aufnahme einzusteigen und vor allem, den Loop zu stoppen und dann so durchlaufen zu lassen, dass es rhythmisch passt. Hier muss man echt üben!
Ich habs jetzt nach gut 6-7 Stunden mit dem Looper noch nicht richtig drauf, aber es wird.
Der Drumcomputer macht auch Spass und ist vor allem für den "Heim-Daddler" sehr cool, weil man dazu prima jammen kann und sich ein bisschen so fühlt, als würde man mit einer Band zusammen spielen. Spätestens dann wenn man Drums + Akkordbegleitung hat und man drüber solieren kann
Allerdings muss man ein bisschen aufpassen über welches Setup man spielt.
Über meinen Blackheart BH-1 funktioniert das Ganze nicht so gut, weil er einfach zuwenig Headroom hat um die Drums sauber rüber zu bringen.
Die Kick zerrt bei mir immer
Über den dickeren Fender Twin klappt das schon viel besser . . .
Aber auch eine cleane Akkordfolge oder crunchy Akkordfolge für ein Solo mit mehr Gain und einem Effekt muss gut überlegt sein.
Denn der Looper liegt vor dem Amp, sprich; Zerrt mein Amp, kann ich keine cleane Akkordfolge mehr Loopen.
Ich muss also den Amp clean einstellen, clean den Loop einspielen und dann mit einem Verzerrer vor dem Looper die Leads drüberlegen.
Im Vorteil ist hier ganz klar, wer einen Amp mit einem Loop hat und den Looper dann in der Effektschleife des Amps betreiben kann.
So klappt das dann auch sehr gut.
Einzig ists für mich immernoch fummelig fertig eingespielte Loops wieder zu verwerfen.
Manchmal nimmt er den gleichzeitigen Tastendruck auf linken und rechten Fußschalter einfach nicht wahr, bzw. missinterpretiert ihn als Start/Stop/Overdub-Signal. Hmm, muss ich wohl noch mehr Üben.
Bei all der Spielerei, die wirklich Spass macht, kann ich aber meine technische Affinität nicht verleugnen und musste auch den RC-30 gleich auseinandernehmen
Zunächst fiel mir dabei der Batteriefachdeckel auf, der leider aus Kunststoff gefertigt wurde.
Die kleinen "Halterungen" sind bei diesen Deckeln immer die Sollbruchstellen und bei vielen Effekten (Ibanez 9er, Cry Baby....) bekannt dafür, dass sie nach Jahren Gebrauch brechen. Schade! - hätte man einfach umgehen können mit einem einfachen Blech und einer Rändelschraube etwa wie bei der ProCo Rat, das wäre wohl bei einem so "teuren" Gerät absolut vertretbar gewesen.
Gut dagegen ist die Platine gemacht.
Sie ist SMD-Bestückt, was angesichts der Vielfalt an Möglichkeiten und des Kompakten Gehäuses kaum anders zu lösen ist und die Lötstellen der Serienfertigung sehen trotz des bleifreien Lotes sehr gut aus.
Entweder gibt es eine strenge Qualitätskontrolle - was ich nicht glaube - oder aber, da beherrscht eine Firma den Fertigungsprozess.
Das sieht man bei vielen Geräten in dieser Sparte leider ganz anders aus
Die ganzen mechanisch beanspruchten Bauteile wie die DC-Strombuchse und die XLR-Buchse sind so montiert, dass man sie sehr leicht austauschen kann. Das ist gut, denn nach etlichen Jahren des Einsatzes leiden diese Steckverbinder und altern, das ist unvermeidlich. Dann kann man sie aber problemlos austauschen.
Etwas anders sieht das leider bei den Buchsen aus. Diese sind zwar trotz Montage auf der Platine gut erreichbar - man muss nur die vier Schrauben der Platine lösen, dann kann man sie entnehmen und umdrehen - aber es sind leider recht spezielle Typen.
Die Bauform ist recht schlank, klar man hat ja auch wenig Platz, aber das hätte man meiner Meinung anders auf der Platine routen können, dann wäre das sicher gegangen. Jetzt sitzen eben diese sehr schlanken Buchsen auf der Platine, was bedeutet, dass man die in einigen Jahren nicht mal eben tauschen kann, sondern sich vorher Gedanken drum machen muss und schauen muss, wo man sie herbekommt, da sie einfach nicht den gängigeren Standardmodellen entsprechen. Schade, denn grade die Buchsen bekommen im Laufe der Jahre und tritte gerne mal Wackler...
Ganz interessant fand ich folgendes Detail beim Blick schweifen lassen über die Platine...
Da sitzt ja eine festgekleisterte 2GB SD-Karte auf der Platine!
Waren Flash-Speicher wohl zu teuer, da hat Roland auf die gute alte Speicherkarte zurückgegriffen und sie kurzerhand festgeklebt.
Aber warum? - Weshalb nicht ein Feature draus machen für erweiterbaren Loopspeicher oder Loopaustausch oder meinetwegen direktem Export der Loops als .mp3 über die Speicherkarte?
Man weiss es nicht genau, aber spannend ists schon, riech ih da vielleicht schon ein Upgrade auf "Boss RC-30 V2"?
Um 'ne lange Geschichte kurz zu fassen:
Das Boss RC-30 bietet wahnsinnig viele Möglichkeiten und macht mir als Heimgitarrero riesig viel Spass um mich selbst begleiten zu können.
Alle Funktionen habe ich noch nicht begriffen und das kleinere Brüderchen, der RC-3, hätte für meine Zwecke sicher gereicht, aber die dicke Kiste macht schon Spass und wer die Vielfalt ausschöpfen kann bekommt ein super Tool um seiner Kreativität freien Lauf lassen zu können.
Grüße,
Schinkn
Kürzlich haben einige glückliche User, zu denen ich mich auch zählen durfte, zu Testzwecken eine Loop Station von Boss erhalten und nun möchte ich euch meine ersten Eindrücke des RC-30 schildern.
So sieht das Teil aus:
Ausgepackt, angeschaltet und...."hääääh? Wie geht dasn jetz?"
Drauf gelatscht, 5 Akkorde gespielt und nochmal draufgelatscht und schon spuckte der Looper die geschrammelten Akkorde wieder aus. "Aha! - Das ist ja einfach! . . . aber was hab ich grade gemacht und wie krieg ich das jetzt weg "
Wild auf den zahlreichen Tastern und Knöpfchen rumgedrückt und nichts tat sich bis, ja bis ich das Ding umgedreht hatte und die Kurzanleitung erspähte!
Ich war schon leicht genervt, weil ich den Loop seit ein paar Minuten nichtmehr ruhig bekam und er ständig rumplärrte, hätte ich gewusst, dass das passiert, hätte ich ja was anständiges gespielt, aber so wars echt nervig. Wie gut, dass es diese Kurzanleitung gab!
Damit ließ sich dann auf jeden Fall schon etwas arbeiten.
Ich hab dann die erste Stunde nur damit rumgebracht um überhaupt etwas Übersicht über Knöpfe und den Einsatz zu bekommen.
So entdeckte ich, dass man auf seinen Loop diverse Effekte legen kann wie einen Pitchshifter, einen Phaser, ein Filter, ein Delay und ein "Lo-Fi-Filter" - schon eine ganze Menge an Effekten für ne "Loop-Station".
Übers Daddeln entdeckte ich dann auch den Drumcomputer, der mit zahlreichen Patterns gefüttert ist und dessen Tempo sich easy mittels des Tap-Tasters oder wenn man das Drum-Computer-Menü angewählt hatte über den Fußschalter eintppen lies, praktisch.
So langsam wurde ich auch warm mit den groben Funktionen und der Menüführung.
Aber ganz ehrlich, ein gescheiter "Quick-Start" ist mit dem Gerät nicht drin, dafür ist es viel zu umfangreich.
Also RTFM! - Und ja, das lässt sich sogar lesen.
Kein Kauderwelsch, die Bezeichnungen sind verständlich, alles so wie mans sich als User wünscht. Gut!
Nach Studium des Handbuchs (20 Seiten Deutsch, etwa A5, Dauer ca. 30 Minuten) gings dann wieder mit besserem Wissen an die Sache.
Schon viel einfacher aber immernoch fummelig! - Für mich als Looper-Noob ists ziemlich tricky im richtigen Moment in die Loop-Aufnahme einzusteigen und vor allem, den Loop zu stoppen und dann so durchlaufen zu lassen, dass es rhythmisch passt. Hier muss man echt üben!
Ich habs jetzt nach gut 6-7 Stunden mit dem Looper noch nicht richtig drauf, aber es wird.
Der Drumcomputer macht auch Spass und ist vor allem für den "Heim-Daddler" sehr cool, weil man dazu prima jammen kann und sich ein bisschen so fühlt, als würde man mit einer Band zusammen spielen. Spätestens dann wenn man Drums + Akkordbegleitung hat und man drüber solieren kann
Allerdings muss man ein bisschen aufpassen über welches Setup man spielt.
Über meinen Blackheart BH-1 funktioniert das Ganze nicht so gut, weil er einfach zuwenig Headroom hat um die Drums sauber rüber zu bringen.
Die Kick zerrt bei mir immer
Über den dickeren Fender Twin klappt das schon viel besser . . .
Aber auch eine cleane Akkordfolge oder crunchy Akkordfolge für ein Solo mit mehr Gain und einem Effekt muss gut überlegt sein.
Denn der Looper liegt vor dem Amp, sprich; Zerrt mein Amp, kann ich keine cleane Akkordfolge mehr Loopen.
Ich muss also den Amp clean einstellen, clean den Loop einspielen und dann mit einem Verzerrer vor dem Looper die Leads drüberlegen.
Im Vorteil ist hier ganz klar, wer einen Amp mit einem Loop hat und den Looper dann in der Effektschleife des Amps betreiben kann.
So klappt das dann auch sehr gut.
Einzig ists für mich immernoch fummelig fertig eingespielte Loops wieder zu verwerfen.
Manchmal nimmt er den gleichzeitigen Tastendruck auf linken und rechten Fußschalter einfach nicht wahr, bzw. missinterpretiert ihn als Start/Stop/Overdub-Signal. Hmm, muss ich wohl noch mehr Üben.
Bei all der Spielerei, die wirklich Spass macht, kann ich aber meine technische Affinität nicht verleugnen und musste auch den RC-30 gleich auseinandernehmen
Zunächst fiel mir dabei der Batteriefachdeckel auf, der leider aus Kunststoff gefertigt wurde.
Die kleinen "Halterungen" sind bei diesen Deckeln immer die Sollbruchstellen und bei vielen Effekten (Ibanez 9er, Cry Baby....) bekannt dafür, dass sie nach Jahren Gebrauch brechen. Schade! - hätte man einfach umgehen können mit einem einfachen Blech und einer Rändelschraube etwa wie bei der ProCo Rat, das wäre wohl bei einem so "teuren" Gerät absolut vertretbar gewesen.
Gut dagegen ist die Platine gemacht.
Sie ist SMD-Bestückt, was angesichts der Vielfalt an Möglichkeiten und des Kompakten Gehäuses kaum anders zu lösen ist und die Lötstellen der Serienfertigung sehen trotz des bleifreien Lotes sehr gut aus.
Entweder gibt es eine strenge Qualitätskontrolle - was ich nicht glaube - oder aber, da beherrscht eine Firma den Fertigungsprozess.
Das sieht man bei vielen Geräten in dieser Sparte leider ganz anders aus
Die ganzen mechanisch beanspruchten Bauteile wie die DC-Strombuchse und die XLR-Buchse sind so montiert, dass man sie sehr leicht austauschen kann. Das ist gut, denn nach etlichen Jahren des Einsatzes leiden diese Steckverbinder und altern, das ist unvermeidlich. Dann kann man sie aber problemlos austauschen.
Etwas anders sieht das leider bei den Buchsen aus. Diese sind zwar trotz Montage auf der Platine gut erreichbar - man muss nur die vier Schrauben der Platine lösen, dann kann man sie entnehmen und umdrehen - aber es sind leider recht spezielle Typen.
Die Bauform ist recht schlank, klar man hat ja auch wenig Platz, aber das hätte man meiner Meinung anders auf der Platine routen können, dann wäre das sicher gegangen. Jetzt sitzen eben diese sehr schlanken Buchsen auf der Platine, was bedeutet, dass man die in einigen Jahren nicht mal eben tauschen kann, sondern sich vorher Gedanken drum machen muss und schauen muss, wo man sie herbekommt, da sie einfach nicht den gängigeren Standardmodellen entsprechen. Schade, denn grade die Buchsen bekommen im Laufe der Jahre und tritte gerne mal Wackler...
Ganz interessant fand ich folgendes Detail beim Blick schweifen lassen über die Platine...
Da sitzt ja eine festgekleisterte 2GB SD-Karte auf der Platine!
Waren Flash-Speicher wohl zu teuer, da hat Roland auf die gute alte Speicherkarte zurückgegriffen und sie kurzerhand festgeklebt.
Aber warum? - Weshalb nicht ein Feature draus machen für erweiterbaren Loopspeicher oder Loopaustausch oder meinetwegen direktem Export der Loops als .mp3 über die Speicherkarte?
Man weiss es nicht genau, aber spannend ists schon, riech ih da vielleicht schon ein Upgrade auf "Boss RC-30 V2"?
Um 'ne lange Geschichte kurz zu fassen:
Das Boss RC-30 bietet wahnsinnig viele Möglichkeiten und macht mir als Heimgitarrero riesig viel Spass um mich selbst begleiten zu können.
Alle Funktionen habe ich noch nicht begriffen und das kleinere Brüderchen, der RC-3, hätte für meine Zwecke sicher gereicht, aber die dicke Kiste macht schon Spass und wer die Vielfalt ausschöpfen kann bekommt ein super Tool um seiner Kreativität freien Lauf lassen zu können.
Grüße,
Schinkn
- Eigenschaft