[Amp] ´66 Fender Princeton (blackface)

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Hi!

Heute ein paar Zeilen (und Takte!) über meinen ´66 Fender Princeton.


Amp + History

Die Fender-Amps aus der "blackface"-Periode (1963-67) gelten bis heute als einer der Höhepunkte in Fenders Firmengeschichte - und als einige der besten Gitarrenamps ganz allgemein.
Tatsächlich haben wir alle schon sooo oft einen Fender-Amp aus dieser Zeit gehört, dass uns dieser Sound als einer DER Gitarrensounds überhaupt bekannt ist.

Der "blackface" Princeton erschien im Herbst ´64 (Modell AA964) und wurde bis ca. 1977 mehr-oder-weniger unverändert gebaut.
Er ersetzte damals den bis dahin gebauten "brownface" Princeton (Modell 6G2).
Er benutzte ebenfalls einen einzelnen 10" Speaker (Oxford oder Jensen), die gleiche Röhrenbestückung (2 x 12AX7, 2 x 6V6) und hatte in etwa die gleiche Ausgangsleistung.
Allerdings wurde hier die einfache Tonblende des Vorgängers durch separate Potis für Treble und Bass ersetzt.
Das hatte Vor- und Nachteile. Der Amp klingt dadurch einerseits so wie man es von einem "blackface" Fender kennt und erwartet und man kann seinen Sound effektiver einstellen - aber die Klangregelung raubt andererseits auch Gain/Verstärkung in der Vorstufe! Dadurch ist dieser Amp erheblich "zahmer" als sein Vorgänger. Nicht so laut - und mit weniger Verzerrung.

Sicher kam das den Vorstellungen von Leo Fender und seinen Leuten entgegen - denn die wollten damals einen möglichst cleanen Sound!

Ich besaß eine zeitlang beide Modelle - habe mich aber dazu entschieden diesen hier zu behalten, da der cleane Sound einfach besser ist.
Wenn ich Verzerrung will kann ich immer noch ein Pedal davorhängen...

Diese Amps richteten sich damals vornehmlich an (Gitarren) Schüler. Sie waren einigermaßen preisgünstig aber boten nur das Nötigste - nämlich guten Sound!
Als einzigen Effekt bietet der Amp ein butterweiches Tremolo (Vibrato) das in "speed" und "intensity" regelbar ist.
Ansonsten - kein Hall, kein "Gain"-Regler, kein FX-Loop, kein Schnickschnack!


Armer kleiner Princeton

Leider führt der Princeton in dieser Form fast seit seiner Einführung ein Schattendasein...ur wenige Monate später (11/64) erschien sein "grosser Bruder" mit REVERB - und da war´s um den kleinen Princeton geschehen.
Das Reverb-Modell war nämlich nur unwesentlich teurer, bot aber neben dem tollen Hall auch mehr Lautstärke und mehr GAIN.

Dennoch ist auch dieses Modell ein toller Amp an dem ich schon viel Freude gehabt habe. Er eignet sich bestens zum Spielen Zuhause, für´s Studio oder für "intimere" Live-Situationen - und man kann kaum einen schlechten Ton aus dem Amp herausholen.


Meiner

Mein Modell stammt aus dem Jahre 1966 und ich habe ihn vor einigen Jahren als meinen ersten "alten" Amp von einem freundlichen jungen Mann in Dortmund gekauft - zu einem Preis der mir noch Heute erstaunlich erscheint! Zudem hatte ich das Glück, dass er mit dem originalen Jensen-Speaker zu mir kam. Dieses Modell (Jensen C10NS, C8306) klingt wirklich hervorragend und ich verstehe seitdem den hervorragenden Ruf dieser Lautsprecher.
Aber ein fehlender Original-Speaker sollte kein Grund sein von einem möglichen Kauf zurück zu schrecken - es gibt auch andere schöne Speaker mit denen er sich prima verträgt!


Sofort Kaufen!

Ja, abschliessend eine klare Kaufempfehlung für so ein Ding - auch für silverface-Modelle!

Die Argumente liegen auf der Hand:

Nahezu unverwüstlich - klein, leicht, charmant - toller, klassischer Sound - und meist erheblich günstiger zu finden als die Reverb-Modelle.


Soundclip

Abschliessend ein Link zu einem Soundfile wo ich ein paar unterschiedliche Sounds zusammengestellt habe. Ich hab´ nicht groß rumgeschraubt - einfach eine Strat, ein Mikro + Garageband - am Amp alles auf ca. 12 Uhr, ein bisschen Tremolo und ein Overdrive-Pedal.

http://www.soundclick.com/bands/default.cfm?bandID=971179&content=music


Bilder

princeton-front.jpg
princeton-face.jpg
princeton-back.jpg



Ich hoffe es hat euch ein bisschen Spaß gemacht - und haltet die Augen auf nach EUREM Princeton
thumbsup.gif




cheers - 68.
 
Eigenschaft
 
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Hey Goldtop,

super Soundfiles. Leider steh ich ehr auf britischen Sound und 12'' Speaker, außerdem war der Amp als Reissue im Laden zu teuer. Ergo als Ergänzung zum Sound warscheinlich ehr geeignet als ihn "hauptmusikalisch" werkeln zu lassen.
Wenn ich mal in Versuchung komme einen alten kaufen zu können würde ich es mir überlegen, den Reissue mir aber nicht anschaffen (jedenfalls nicht neu, da ist in meinen Augen das P/L Verhältnis nicht so gut).

Gruß Patrick
 
Hi 68!

Danke hierfür und auch für den Soundclip
werde heute Abend gleich mal mit meinem RI vergleichen :D

Für diese reviews liebe ich dieses Forum
 
hallo männer!

vielen dank für eure freundlichen worte + die kekse :great:


...Danke hierfür und auch für den Soundclip ... Für diese reviews liebe ich dieses Forum

aber gern!
ist ja schön, dass sich jemand (ausser mir) für sowas interessiert :)

mein princeton reverb clip ist bei soundclick sogar irgendwie in die "top 100" geraten!


cheers - 68.
 
Cooles review und super Soundclips.
Der Princeton Reverb klingt herrlich. Aber auch das banddemo mit dem kleinen Tweed Champ hat mich beeindruckt.
Was für ein Killersound. :great:
 
Mahlzeit 68,

...mein princeton reverb clip ist bei soundclick sogar irgendwie in die "top 100" geraten...

nun, das ist ja auch Deinem wohlfeilen Spiel zu verdanken und das kann und darf sich ja auch hören lassen. :great:

Angesichts des Reviews bin ich da etwas zurückhaltend. Die Jensen-Speaker sind eine Sache für sich und - sofort kaufen - wie Du schriebst - nun ja. Wenn man einen cleanen Amp sucht, der auch ohne Mike für Bedroom oder kleinere Clubs geeignet sein soll, dann ist ein Princeton oder sein Nachfahre, der PR, sicherlich nicht die schlechteste Wahl. Schon allein angesichts zu erwartender Reparaturen und einer i.d.R. daraus folgenden Langebigkeit des Amps. Und Zehnzöller muss man obendrein mögen in einem relativ (!) kleinen Gehäuse.

Aber schon bei gezerrten Sounds gehen die Geschmäcker ja bekanntlich auseinander und hier ist ein Jensen oft als zu harsch und kratzig empfunden - da kommen diverse Celestions oftmals besser weg wegen ihrer eher Mittenlastigkeit usw. usf.

Seitdem ich z.B. (gehasste oder geliebte) Celestion Vintage 30 fiedle und Zerrsounds brauche, steht mein Princeton Reverb (Clone) mit seinem Jensen C12N darinnen eher ungenutzt in der Ecke. Selbst Strat-Cleansounds mit dem Hals-Pickup erscheinen mir mit einem Celestion und einem Blues Junior (!) inzwischen bluesiger, fetter, weicher. Egal, ob laut oder leise gefiedelt.

Erstaunlich, wie man sich umgewöhnen kann. Ich denke, hier ist ein recht diffiziler Kontext da angesichts eines Princetons.

Just my 2 cents...

So, und nun ich Dich ersma *bewert*. :)

Gruß Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo männer!

nochmal - besten dank für euer feeback!
wow, "killersound", "wohlfeiles spiel" + so - da wird man ja richtig rot :redface:

freut mich sehr wenn es euch gefallen hat!


hi michael!

Die Jensen-Speaker sind eine Sache für sich und ... schon bei gezerrten Sounds gehen die Geschmäcker ja bekanntlich auseinander und hier ist ein Jensen oft als zu harsch und kratzig empfunden - da kommen diverse Celestions oftmals besser weg wegen ihrer eher Mittenlastigkeit usw. usf.

Seitdem ich z.B. (gehasste oder geliebte) Celestion Vintage 30 fiedle und Zerrsounds brauche, steht mein Princeton Reverb (Clone) mit seinem Jensen C12N darinnen eher ungenutzt in der Ecke...

naja, der jensen von dem ich oben sprach ist eben ein alter/originaler der sehr gut zu dem amp passt - und weit entfernt davon irgendwie "harsch" zu klingen.
aber auch bei den reissues gibt´s "so´ne und so´ne". ich fürchte gerade der c12n ist der jensen mit dem schlimmsten zerr-sound (harsch + kratzig) der ganzen reissue-serie.


Erstaunlich, wie man sich umgewöhnen kann...

ja, definitiv! vor ein paar jahren hab´ ich noch fast ausschließlich celestion-speaker "gefiedelt" ;)


cheers - 68.
 
man kommt nicht um einen Zweit Amp herum ;)
aber ein Princeton ist Pflicht
"lovely little amp"
 
Moin 68,

...ich fürchte gerade der c12n ist der jensen mit dem schlimmsten zerr-sound (harsch + kratzig) der ganzen reissue-serie...

naja, vorher hatte ich den kleinen Jensen drin, Jensen C12R. (Wird übrigens ab Donnerstag in de eBucht sein, muss mal langsam etwas ausmisten...). :D

Der war auch nicht gerade besser, im Gegentum - ich fand den noch schlimmer; selbst angesichts seines Clean-Sounds.

Aber was völlig stimmt - die alten Pappen klingen einfach besser und hier kann ich nur raten, einen noch tadellos funzenden Oxford einzubauen, so vorhanden oder gefunden. Oder man hat eben Glück und findet ihn gleich zusammen mit einem preisgünstigen Princeton... Aber dann stellt sich die Frage, ob man wirklich so ein Oxford-Schätzchen im rauhen Life-Betrieb durchblasen will oder auf seinen Sound zugunsten eines Reissues verzichtet usw. usf.

Ich find' den Princeton mit dem modernen Jensen-Reissue eher etwas speziell; selbst wo ich bei meinem PR-Clone angesichts des PTP und Röhren relativ einfach in verschiedene Richtungen experimentieren kann. Oxford habe ich mangels Speaker noch nicht testen können. Ob hier ein Weber universeller wäre, weiß ich nicht, hab's auch ned vor zu testen.

Spannende und komplexe Sache jedenfalls.

Gruß Michael
 
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Wieder ein sehr schönes Soundfile! Gratulation! Sowohl vom Sound her als auch von der Melodieführung, sehr chillig und relaxed! Sehr schön anzuhören. :great:

Ich hab leider noch nie das Vergnügen gehabt, über ein Original zu spielen. Verwende aber hin und wieder gerne die Line6 Emulation vom 64er Blackface. Wobei mir die Celestion Greenbacks dazu noch besser gefallen. Bei Emulationen ist das mit dem Speaker-Tausch ja viel einfacher handzuhaben als bei echten Geräten.

Greetings from Austria
 
Moin,
ich weiß jetzt echt nicht weiter und vielleicht könnt Ihr ja helfen:

Ich würde gern einen Princeton Reverb haben wollen, hab ich letztens mit einem bekannten Profi-Bluesgitarristen gehört und gesehen, allerdings weiß ich nicht ob

Fender Reissue oder CLONE Valveamps

Fender Reissue Pro : weitgehend "Original" Contra: PCB, Gehäuse aus ???, 10er Speaker

Clone Valveamps Pro: Handmade Eyelet , Gehäuse aus Massivholz, 12er Speaker möglich

Habt Ihr Erfahrungen und könnt Ihr mir da etwas helfen?

Vielen Dank schon mal...
 
Hi swingblues!

Für den Preis eines "Clone Valve Amps" bekommst du auch ein originales "silverface"-Modell von Fender - etwas Geduld und Spucke vorausgesetzt ;)
Da bekommst du dann alles: Den Sound, den Werterhalt UND die Handverdrahtung.

Für 6-700,- € auf dem Gebrauchtmarkt finde ich aber auch den Reissue durchaus empfehlenswert.

Beim Reissue ist es auch ein Klacks die Schallwand gegen eine für einen 12er Speaker auszutauschen - allerdings gibt es inzwischen auch SO eine große Auswahl an guten 10" Speakern dass das eigentlich nicht nötig ist...

Wenn´s ein "Amp für´s Leben" sein soll, würde ich jedenfalls nach einem originalen Fender Ausschau halten.
Es wurden zehntausende davon gebaut - und auch auf dich wartet irgendwo einer ;)

cheers - 68.
 
Hallo goldtop,

vielen Dank für dieses tolle Review! Schön geschrieben. Toll, dass Du Dir diese Mühe gemacht hast.

Da bekommt man ja richtig Lust auf einen "alten Princeton". Mh, oder ich warte einfach noch ca. 47 Jahre, dann ist mein Princeton auch so alt wie Deiner - und ich bin gerade mal 90 und rocke mit dem Teil die Geriatrische Abteilung :)

Liebe Grüße

britpop
 
Hi britpop!

Vielen Dank für deine freundlichen Worte :great:


An dieser Stelle möchte ich ein paar Worte über meinen neuesten "Neuzugang" verlieren - einen Fender "Excelsior".
Ich kann diesen Amp jedem empfehlen, der gerne so etwas wie einen alten Princeton (non-Reverb) oder Vibro-Champ hätte, aber nicht das Geld/die Zeit/die Geduld hat sich einen zuzulegen.

Der Amp ist in Sachen Sound und Features SO nah an diesen Amps - und das bei DEM Preis, dass die Amis hier von einem "No-Brainer" sprechen würden - im Sinne von "kann man sich kaufen ohne sich einen "Kopf" darüber zu machen" ;)

Für´s leise/cleane Spielen Zuhause klingt er grösser/voller/runder als ein Champ (oder sogar Princeton) - und wenn´s etwas lauter sein darf hat er einen besseren/satteren Overdrive-Sound als beide vorgenannten Amps.

An einen guten Princeton Reverb kommt er nicht heran (nicht so laut, nicht so "interessant", kein Reverb) - aber ich kann den Amp wirklich empfehlen!

Wenn ich mich noch etwas mehr damit beschäftigt habe, mach´ ich noch ein eigenes Review dazu ;)


cheers - 68.


P.S.:

Einen kleinen Clip mit Ton + Bild gibt´s schon mal hier:

http://www.youtube.com/watch?v=aVRDsj-ZkGU&feature=youtu.be
 
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Schöne Demo! Gab gleich mal ein "Like". :D
Auch dein Princeton-Review fand ich sehr gut! Mir habens an sich Fender-Einkanaler angetan, schade nur, dass die keinen Tweed-Deluxe-Reissue rausbringen. Der einzige ist ja der Signature-Amp von Eric Clapton, und der ist schweineteuer.
Aber egal. Wie gesagt, danke für das Review. Ich werde den mal bei Gelegenheit anspielen!

LG Echild
 
Den Tweed Deluxe Reissue gab es doch!

Bevor der Clapton Tremolux rauskam, war der Deluxe im Programm. Kannst also mit Sicherheit einen gebrauchten schießen, wenn du dich etwas umsiehst. Neu war der auch ziemlich teuer, da handverdrahtet.

Gruß
Maddin
 
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