[Amp] Cornford MK50II

  • Ersteller Cliprex
  • Erstellt am
C
Cliprex
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
05.03.15
Registriert
06.01.10
Beiträge
46
Kekse
190
Ort
Pfalz/Baden-Württemberg
Hallo,
ich bin seit 3 Tagen stolzer Besitzer eines Cornford MK50II, komme gerade von der Bandprobe und bin von dem Gerät so begeistert, dass ich mich genötigt sehe hier mein erstes kleines Review zu verfassen.

Ich erspare mir allerdings die Arbeit, hier sämtliche technischen Details aufzuführen und verweise lieber auf die Cornford-Homepage: http://www.cornfordamps.com/5011.htm

Ich spiele den Amp über eine 2x12"-Bogner Vintage30 Big-Box und speise das Ganze mit einer Ibanez PGM301; das ist die weisse Paul Gilbert-Signature mit fester Brücke. Die orginalen DiMarzio PAF-Pro´s hab ich allerdings gegen einen DiMarzio ToneZone an der Brücke und einen AirZone am Hals getauscht.

Was einem zunächst auffällt wenn man den Amp einschaltet und gute Ohren hat: Es brummt leicht in den Lautsprechern. Ich hab mir anfangs schon Sorgen gemacht, zumal ich ihn noch nicht mal auf Zimmerlautstärke oder im Overdrive-Kanal hatte. Ich hatte übelstes Rauschen und Nebengeräusche ohne Ende befürchtet, wenn ich mal ein ordetliches High-Gain Solo abliefern will. Aber weit gefehlt: Weder wird das Brummen lauter wenn man aufdreht, noch tauchen sonstige störenden Nebengeräusche auf. Selbst bei wirklich derber Zerre und sehr ordentlichen Lautstärken hält sich das Rauschen wirklich erstaunlich in Grenzen. Zudem neigt die Gitarre bei weitem weniger zu pfeifen als man das sonst so gewohnt ist. Die meisten andren Amps kann man mit solch einem brachialem Sound nur noch mit Noise-Gate genießen.

Damit auch zum wichtigsten in einem Amp-Review: Dem Sound. Zunächst einmal ganz nüchtern betrachtet ist der Amp eigentlich fast für jede Stilrichtung geeignet. Damit kann man in einer Top40-Band genauso glücklich werden wie in einer Blues-Combo oder einer Metalband. Den Sound aber wirklich zu beschreiben ist natürlich schwer, das ist nun mal auch immer ein subjektiver Eindruck. Deswegen mache ich es mir hier auch mal wieder kurz einfach, und verweise auf das beste MK50II-Review auf Youtube:

http://www.youtube.com/watch?v=X-Iqs6uw8UY&feature=fvwrel

Zudem spielt Guthrie Govan in fast allen Links auf Youtube diesen Amp.

Was ich ergänzend dazu noch sagen kann ist, dass dieser Amp natürlich auch in Videos schon gut klingt, dass er allerings noch viel besser klingt, wenn man im gleichen Raum ist wenn er gespielt wird. Was dieser Amp aber wirklich leistet begreift man erst, wenn man selber in die Saiten greift. Ich spiele auch schon 20 Jahre, aber sowas hab ich auch noch nicht erlebt. Die Kiste hat eine unglaubliche Ansprache, Direktheit und Dynamik. Zusammen mit der Bogner-Box kann einem das anfangs fast ein bischen Angst machen, aber nach kurzer Eingewöhnung ist es einfach nur noch ein fantastisches Spielgefühl. Selbst bei schon erwähntem Brachial-Sound reagiert der Cornford auf jedes noch so feine Spieldetail und bleibt immer klar, dynamisch und druckvoll - man spürt regelrecht jede einzelne Note. Und trotz dieses Drucks hat sich unser Basser nicht einmal beschwert. Weil die Bässe so fein abgestimmt sind, dass sie nie matschen oder ihm ins Handwerk pfuschen.

Mein Gitarristen-Kollege und mein Basser, der auch sehr gut Gitarre spielt, waren ebenfalls begeistert. Zunächst natürlich wegen dem Sound, aber die hatten auch dieses Aha-Erlebnis nach dem selber anspielen. Zitat: "Ist ja der Wahnsinn wie der reagiert, sollte man nicht für möglich halten!". Ebenfalls wurde von beiden direkt die geringe Nebengeräuschentwicklung bemerkt, das Brummen hatte ich bis dahin schon ganz vergessen und musste innerlich grinsen ;-)

Ebenfalls sehr zur Freude der Mitmusiker (und zu meiner) klingt der Cornford auch schon bei gehobener Zimmerlautstärke sehr gut. Und wenn man dann weiter aufdreht um neben einem durchschnittlich lauten Drummer nicht unterzugehen fängt er dann schon an richtig zu klingen. Viel weiter ausgefahren hab ich ihn bisher noch nicht, dafür hab ich einfach keine Notwendigkeit gesehen. Der Sound ist auch so schon dermaßen druckvoll, raumfüllend, klar und durchsetzungsstark im Bandgefüge, dass man das Grinsen kaum noch aus dem Gesicht bekommt.

Ansonsten hat der Amp an (fußschaltbaren) Funktionen genau das, was man im Livebetrieb wirklich gebrauchen kann - genau das und nicht mehr; solange man nicht auf programmierbarkeit steht.

-Clean/Drive-Umschaltung
-Distortionboost (natürlich am Amp per Poti regelbar)
-Umschaltung MasterVolume 1 oder 2 (jederzeit für alle Sounds 2 unterschiedliche Lautstärken verfügbar, natürlich auch justierbar)
-Umschaltung Effects-Loop 1 oder 2
-Umschaltung Auto Assign Effects-Loop (damit kann ich Loop1 dauerhaft dem cleanen Kanal zuweisen und Loop2 dem Drive-Kanal)

Zu guter Letzt noch ein Wort zum Preis, der natürlich nicht ohne ist. Aber verglichen mit Amps (vor allem aus USA) die teils noch teurer sind ist er fast noch günstig. Und wenn man ihn einmal gespielt hat weiss man, dass er jeden Euro wert ist.

Für weiterführende Fragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung :)
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Hi,
ich habe einige Zeit den einkanaligen Vorläufer gespielt und das war einer der besten amps die ich in über 40 Jahren als Rockmusiker besaß. Einzig das er keinen Cleanchannel hat störte mich dann und ich bín über Diezel Einstein und Bogner XTC im Fender Lager gelandet, nämlich beim Super Sonic 60. Momentan überlege ich aber, wieder zu Cornford zurückzukehren, wiel das der einzige Amp ist der so klingt wie ein Marshall heute klingen sollte. Was mich nun interessiert :
1. wie bist du mit dem Cleansound zufrieden und welche Klampfen spielst du ?
2. gibt es irgendwelche lauten Schaltgeräusche wenn du wechselst ?
3. wo hast du ihn gekauft und was hat er gekostet ?

Leider hat Session Music in Frankfurt momentan keinen vorrätig, sonst hätte ich ihn mal ausprobiert.

Ach ja, als Cab habe ich Fender Super Sonic 2x12er Cab mit Vintage 30, also ähnlich deinem Bogner Cab wie ich annehme.

Gruß Pete
 
Soweit okay, aber Guthrie Govan hat dieses Teil höchstens für so manches Video ausgepackt. Mittlerweile spielt er überhaupt kein Cornford mehr, des weiteren kam in der späten Cornford Zeit nur der Roadhouse zum Einsatz, und davor ein normaler Mk50. Guthrie liebt Einkanaler. ;) Es mag also gut sein, dass man ihn hier und da mit dem Teil sieht, wirklich viel benutzt hat er ihn aber eigentlich nicht.

Zum Amp: Würde mich auch mal mega reizen, den zu spielen. Leider gibt's den in D fast nirgends in meiner Nähe zum antesten. Schade!
 
Hi, Cliprex!

Glückwunsch zu Deinem Amp! Ich habe ihn mir am letzten Donnerstag auch bestellt und erwarte, laut UPS, dessen Zustellung am kommenden Montag. Ich habe vor einiger Zeit den Einkanaler gespielt und fand dessen Sound schon sehr beeindruckend. Alelrdings war mir der eine Kanal zu wenig. Dann begann die ewige Warterei auf den MK50II. Aber es wollte einfach keiner in Frankfurt eintreffen. Irgendwann wollte ich nicht mehr warten und habe mir einen Diezel "Herbert" gekauft. Das war absolut kein Fehlkauf!!! Das nur mal so am Rande erwähnt. Mittlerweile besitze ich noch einen Marshall "JVM410C" und einen weißen Diezel "Einstein" als Combo. Amptechnisch, so könnte man sagen, bin ich eigentlich ausreichend bestückt. Aber einen Amp mit dem Sound des Cornford habe ich bisher noch nicht gehört. Ich finde er klingt tatsächlich so, wie ein Marshall heute als absolute "Edel-Version" klingen würde. Ich freue mich schon tierisch auf den Amp! Als Boxen kann ich ihm jeweils eine 4x12"er von ENGL (ca. 20 Jahre alt mit V30ern) oder eine Diezel mit G12K100-Bestückung anbieten. Vermutlich werde ich ihm aber noch eine eigene Box spendieren.
Was würde denn dazu passen? Marshall mit Standard-Speakern oder eher mit V30ern? Oder was ganz anderes? Ich befürchte, dass die passenden 4x12"er von Cornford noch schwerer zu bekommen sind als die Tops.
Auf dem Produkt-Video vom Session spielt der Joachim Wittwer das Top über eine Marshall-Box. Über welche, kann ich allerdings nicht sagen. Aber es klingt nicht übel, sofern man das via PC überhaupt beurteilen kann...

Liebe Grüße,
Harry
 
So, hier meldet sich dann mal dörthes Bandkollege.
Seine beiden Diezels konnt ich ja noch verkraften, aber der Cornford lässt mich mal wirklich sabbern - was für ein genialer Sound!!! Ein richtig toller Amp, hätte ich die Kohle, würde ich ihn mir sofort holen.
 
@ G.A.S.Mann:

Du darfst ihn Dir gerne gelegentlich ausleihen... aber verrat's nicht weiter. :)

Was den Sound angeht, muss ich sagen, dass mich der Amp tatsächlich doch noch überrascht hat. Was im Wohnzimmer bei moderater Lautstärke mit einer G12K100-bestückten Box noch etwas zu basslastig war, hat sich im Proberaum bei "ordentlicher Lautstärke" an einer alten 4x12"er mit V30-Speakern optimal in's Bandbild eingefügt. Sehr klare Artikulation, jeder Ton bleibt klar hörbar und "rotzt" einfach herrlich!!! Ein wirklich toller Amp der sein Geld absolut wert ist - wenn man bereit ist, soviel für ein Topteil auszugeben. Für diesen hätte man auch lockerst einen Marshall JVM410-Fullstack bekommen, aber das ist wieder eine ganz andere Baustelle. Kann man einfach nicht vergleichen, obwohl ich jetzt definitiv behaupten kann, dass der Cornford tatsächlich so klingt, wie man sich einen absolut edlen Briten vorstellen würde. Einfach genial - und das mit 6L6-Endstufenröhren.

Liebe Grüße,
Dörthe Harry
 
-Umschaltung Effects-Loop 1 oder 2
-Umschaltung Auto Assign Effects-Loop (damit kann ich Loop1 dauerhaft dem cleanen Kanal zuweisen und Loop2 dem Drive-Kanal)

Meinen Glückwunsch zu dem wirklich genialen Amp... Zu den Effektloops habe ich noch eine Frage.

Man kann aber schon nur eine der beiden Effektloops für beide Kanäle benutzen, oder?
Auf dem Fußschalter steht ja nur was von Loop 2 und dem Auto Assign Feature. Wie schaltet man dann Loop 1?
Oder läuft Loop 2 generell über beide Kanäle und nur mit Auto Assign wird Loop 1 aktiviert und dann dem Clean Channel zugewiesen?

Danke.... :)
 
Hab meine Fragen mit der Anschaffung des Amps selbst beantwortet... Sensationelle Kiste... :)
 
Glückwunsch!!! Eine gute Entscheidung! ;-)

Liebe Grüße und viel Spaß damit,
Dörthe Harry
 
Danke Dir... Bin echt beeindruckt. War die ersten Tage ständig im Proberaum. Meine Frau hat mir schon eine Affäre mit dem Cornford angedichtet.... :rofl:
 
Bei den meisten Videos klingt der Cornford, wegen stümperhafter Tonabnahme, wie
ein Blecheimer. Das macht nicht gerade Positivwerbung!
Wenn ich Cornfort wäre, würde ich diese Videos verbieten. Schadet echt dem Image.
Leider geben die Cornford eigenen Videos (zwar gute Qualtität-könnte aber auch von
jedem anderen Ampfabrikat sein) auch nicht annähernd das wieder, was in der Kiste
steckt bzw. rauskommt und erst recht nicht das Spielerlebnis wieder.
Ich bin sowas von neidisch !:)!

Der Neid wir aber bald verblassen, denn in der nächsten Woche darf ich meinen
eigenen Cornford 50 MKII in Empfang nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
schönes Vid

kannst Du noch ergänzen welchen Effect Du wann benutzt hast?
 
schönes Vid

kannst Du noch ergänzen welchen Effect Du wann benutzt hast?

Als Effektgerät benutze ich das Lexicon MX200.
Im Cleanteil habe ich ein leichtes Chorus mit Mod.Delay gemischt verwendet.
Der Rest ist komplett ohne Effekte. Die Ampseinstellungen sind wie im
Videobild dargestellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Cornford Sound Sample
mit Gain und Cleankanal

Im Vergleich zum vorangegangenen Sample habe ich hier
das Mikrofon senkrecht, zwischen Abdeckkappe und Membran
positioniert.

mikroabnahme2.jpg

http://www.youtube.com/watch?v=HqY7Rps_suA


 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben