StoneX
Registrierter Benutzer
Hallo zusammen,
anfang März habe ich mich dazu entschlossen mir die im Thread-Titel angegebene Gitarre zu kaufen. Nun, da das Kaufdatum bereits mehr als 1 1/2 Monate zurück liegt, möchte ich meine Erfahrungen damit mit den Interessierten teilen.
Entscheidungsprozess - Warum gerade diese Gitarre?
Ich besitze bereits 2 SGs & 1 PRS-Kopie (Hollow-Body), also keine Gitarre mit Tremolo (wenn man mal von dem Maestro-Tremolo auf einer der beiden SGs absieht). Außerdem spiele ich in meiner Band hauptsächlich verzerrt, weshalb ich auf jeden Fall einen Humbucker an der Bridge haben wollte. Da meine bisherigen Gitarren ausschließlich Humbucker besitzen, sollte die neue Gitarre also entweder noch Single Coils besitzen oder Humbucker, die splitbar sind. Die Form war mir eigentlich egal (außer so extreme Metalformen à la BC Rich & Konsorten), allerdings fand ich die Stratform am ansprechendsten. Die Must-Have-Featureliste lautete also wie folgt:
- Double Locking Tremolo (ob Floyd, Kahler, Edge, etc war mir egal, hauptsache es funktioniert gut)
- Humbucker an der Bridge
- Single Coil am Hals oder splitbarer Humbucker (noch besser: 2 splitbare Humbucker oder HSH-Schaltung)
- alle Pickups von hoher Qualität (oder Gitarre dementsprechend günstiger, sodass ein Austausch im Preis mit drin ist)
- am liebsten Stratform
- Preis: max. 700€ (am besten incl. Koffer)
Ich habe mich dann durch das halbe Sortiment eines großen Musikhauses in meiner Stadt gespielt. Unter anderem hatte ich in der Hand: eine Charvel Pro-Mod SoCal, eine Ibanez RGR 465, eine Fender Mexico Strat mit Floyd, eine Epiphone Les Paul mit Floyd, eine Washburn N2 (Nuno Bettencourt Signature), ... und natürlich die Mh-327
Letztendlich ist es die Ltd geworden, da sie mir insgesamt am besten gefallen hat. Die Charvel hat mir auch sehr gut gefallen, aber die Tatsache, dass ich wieder "nur" Humbucker-Schaltungen hätte hat mich gestört, genauso wie die Tatsache, dass das Floyd Rose nicht unterfräst war. Normalerweise ist die Ltd auch noch ein Stück teurer (699€ vs 679€ bei der Charvel und die Charvel kommt mit Koffer, die Ltd nicht), allerdings hat mir ein befreundeter Verkäufer einen günstigeren Preis gemacht, sodass ich sogar mit Koffer unter den 679€ der Charvel geblieben bin, das war sicherlich auch ein Kaufargument
Erster Eindruck der Gitarre
Nachdem Auspacken war ich erstmal hin und weg. Die Gitarre ist nahezu perfekt verarbeitet. Der Lack glänzt ohne Ende (vielleicht auch ein Nachteil, denn er verlangt quasi im Minutentakt nach einem Politurtuch ), die Tonabnehmer wurden exakt eingepasst, der Fretjob ist ein Traum. Die Bünde sind super hoch (XJ-Frets) und nahezu spiegelblank poliert, das habe ich bisher noch bei keiner Gitarre so gut gesehen.
Dann die erste Ernüchterung: Die Gitarre ist miserabel eingestellt. Vor allem am 5. Bund der G-Saite bekommt man nur unter allergrößten Anstrengungen überhaupt einen Ton. Letztendlich musste ich die Intonation, die Saitenlage & die Halskrümmung verstellen. Dank des Floyds durfte ich also quasi erstmal die ganze Gitarre auseinander nehmen, damit sie vernünftig bespielbar ist. Benötigt habe ich dafür etwa 1 1/2 Stunden. Zwar hat sich das Ganze gelohnt, da sie sich jetzt quasi wie von selbst spielt aber ich frage mich ob es zuviel verlangt ist, dass eine Gitarre im Preisbereich von über 500€ zumindest einigermaßen spielbereit eingestellt wird in der Fabrik. Für einen Anfänger wäre der Spaß hier jedenfalls schon vorbei gewesen
Ein kleines Ärgernis gibt es noch: Die Folie auf dem E-Fach-Deckel saß dermaßen fest, dass ich sie nicht rückstandsfrei abbekommen habe, hier muss ich bei Gelegenheit nochmal mit einem Lappen und etwas Alkohol ran.
Bespielbarkeit
Wenn die Gitarre mal spielbereit ist (s.o.), ist sie einfach traumhaft. Zugegeben, ich brauche keine 27 Bünde (ich kenne auch niemanden der die wirklich braucht), aus den 27 Bünde resultiert aber eine kinderleichte Bespielbarkeit bis zum 24. Bund. Natürlich musste auch diese Gitarre einen Vergleich mit meinen geliebten SGs standhalten. Hier kann sie zugegebenermaßen erwartungsgemäß nicht ganz mithalten, die SGs sind meiner Meinung nach einfach die am besten bespielbaren Gitarren, aber trotzdem komme ich super mit ihr zurecht. Der durchgehende Hals (übrigens dreistreifig) erhöht den Spielkomfort deutlich und die Gitarre ist absolut gar nicht kopflastig (Vorteil gegenüber den SGs). Die XJ-Frets sind ein unglaublich. Wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, das Griffbrett quasi gar nicht mehr zu berühren spielen sie sich wie von selbst. Da sie wirklich extrem gut bearbeitet wurden (poliert, etc.) gehen Bendings wunderbar leicht von der Hand. Das Halsprofil ist sehr angenehm, auf jeden Fall schmaler als bei meinen SGs, aber nicht so schmal wie ein Ibanez Wizzard Hals (Übrigens einer der Gründe wieso es keine Ibanez geworden ist). Einzig die hochglanz lackierte Rückseite ist nicht so schön, wie eine matt lackierte oder noch besser eine unlackierte, allerdings bin ich das ja von meinen bisherigen Gitarren gewohnt und kann damit leben.
Das Tremolo
Da dies meine erste Gitarre mit floating Tremolo ist muss ich mich natürlich erst einmal daran gewöhnen. Beim Spielen stört mich das Tremolo aber überhaupt nicht. Es sieht sehr robust aus und tut bisher auch tadellos seinen Dienst. Gerade in der ersten Wochen habe ich es sehr strapaziert, da man etwas neues ja sofort ausprobieren muss. Außerdem macht es wahnsinnig Spaß damit "herumzualbern" und "Aliengeräusche" zu machen (zum Leidwesen meiner Nachbarn ). Es handelt sich hierbei um ein Floyd Rose Special, also um ein Tremolo aus dem Hause Floyd Rose mit etwas anderen Materialien und anderem Herkunftsland. Laut der Floyd Rose Homepage hat dieses Tremolo mindestens die Qualität der besten lizensierten Nachbauten, wenn nicht sogar besser. Was mir vor allem wichtig war: es hat zu 100% die Originalmaße! Sollte das Tremolo also wieder erwarten doch Schrott sein und schon nach 2 oder 3 Jahren unspielbar werden kann ich es ohne Modifikationen an der Gitarre mit einem Original Floyd ersetzen.
Vielseitigkeit
Die Gitarre besitzt 2 Humbucker, eine Seymour Duncan Custom 5 an der Bridge und einen Seymour Duncan Hotrails am Hals. Beide Humbucker sind mittels Push-Pull-Poti (Tone Poti) spiltbar. Somit ergeben sich also 6 verschiedene Schaltmöglichkeiten. Um es schonmal vorweg zu nehmen: die 6 verschiedenen Schaltmöglichkeiten unterscheiden sich deutlich hörbar vom Klang. Reglertechnisch gibt es eine 3-Wege Schalter, 1 Volumen Poti & ein Tone-Poti. In der Zwischenstellung (beide Tonabnehmer aktiv) ist es also nicht möglich einen Tonabnehmer weiter aufzudrehen als den anderen. Auch der berühmte Stottereffekt ist mit dieser Schaltung so nicht machbar. Für mich reichen die Möglichkeiten jedoch vollkommen aus.
Der Sound
Hier ist alles drin. Von glasklaren Clean-Sounds bis hinzu brutalstem Metal-Gewitter geht alles. Die guten Tonabnehmer sorgen dabei dafür, dass es Clean nicht dumpf klingt und verzerrt nicht matscht. Der Bridge-Tonabnehmer ist wie gesagt ein Seymour Duncan Custom 5. Auf der Homepage von SD wird er als "higher output '59 modell with a deeper bottom and expandet output" bezeichnet, was meiner Meinung nach ganz gut hinkommt. Er ist in etwa so outputstark wie die Sh-4 in meinen SGs, allerdings voluminöser (mag vielleicht auch an der Holzkonstruktion liegen). Jedenfalls passt er sehr gut zur Gitarre. Man kann durch variable Anschlaghärte und Benutzen des Vol-Potis viele verschiedene Klang-nuancen rausarbeiten, was natürlich ein Bisschen Übung erfordert.
Richtig überrascht hat mich der Seymour Duncan Hotrails am Hals. Ich war ein wenig voreingenommen und dachte, dass er sich ausschließlich für stark verzerrte Soli-Einlagen eignet, jedoch bin ich gerade von seinem Clean-Sound (sowohl im Humbucker-, als auch im Single Coil-Betrieb) sehr angetan. Glasklar klingt er, dabei nicht zu bassreich (vll durch die schmale Bauform oder dadurch dass er wegen der 27 Bünde soweit hinten sitzt) und alles sehr definiert. Die stark verzerrten Soli-Einlagen kann er natürlich auch und macht dabei auch erwartungsgemäß eine sehr gute Figur
Das Sustain der Gitarre ist übrigens sehr gut, hier konnte ich keine Nachteile gegenüber den SGs ausmachen, trotz Floyd Rose Tremolo.
Fazit
Die ESP Ltd Mh-327 ist eine super Gitarre, hochwertig verarbeitet, gute Hardware, tolle Pickups, vielseitig, gut bespielbar...
... WENN man sie mal eingestellt hat. Es kann natürlich sein, dass ich einfach Pech hatte ein Exemplar zu erwischen, was bei den Einstellarbeiten "übersehen" wurde. Gefreut habe ich mich darüber aber verständlicherweise nicht . Letztendlich war das für mich kein Grund die Gitarre zurück zu geben, da ich bereits ein paar Jährchen spiele und das Einstellen auch selber auf die Reihe bekommen habe. Wenn man von der Einstellsache absieht bekommt die Gitarre von mir eine absolute Kaufempfehlung
Facts
- durchgehender Hals aus Ahorn (dreistreifig)
- massive Ahorndecke (flamed)
- Korpusflanken aus Mahagoni
- 27 XJ-Bünde
- SD Hotrails am Hals (splitbar)
- SD Custom 5 am steg (splitbar)
- 3 Wege Schalter, 1x Vol, 1x Tone
- Floyd Rose Special Tremolo
- KEIN Koffer dabei!! (musste meinen extra dazu kaufen)
Soundbeispiele
Ich habe ein paar Soudnbeispiele eingespielt, allerdings nur Clean. Ich finde dann kann man am besten den Soundcharakter eine Gitarre heraushören. Die Soundbeispiele wurden über ein Focusrite Interface in Garageband mit GuitarRig 4 eingespielt. Ein weiterer Grund warum ich nur clean gespielt habe ist, dass der Overdrive/Distortion Sound von GuitarRig meiner Meinung nach nicht wirklich gut klingt. Ich hab allerdings noch einen Bespielsong dazu gepackt, wo ich mit Verzerrung spiele. Ich denke anhand dessen kann man ganz gut hören, wie sich die Gitarre im Band/Song-Gefüge macht. Alle Gitarrenspuren wurden mit der Mh-327 aufnommen.
Link:
https://rapidshare.com/files/458480030/Soundbeispiele_-_Mh_327.zip
Bilder
Im Anhang gibts noch ein paar Bilder
So das wars dann auch. Ich hoffe das hat euch etwas weiter geholfen.
Gruß,
Patrick
anfang März habe ich mich dazu entschlossen mir die im Thread-Titel angegebene Gitarre zu kaufen. Nun, da das Kaufdatum bereits mehr als 1 1/2 Monate zurück liegt, möchte ich meine Erfahrungen damit mit den Interessierten teilen.
Entscheidungsprozess - Warum gerade diese Gitarre?
Ich besitze bereits 2 SGs & 1 PRS-Kopie (Hollow-Body), also keine Gitarre mit Tremolo (wenn man mal von dem Maestro-Tremolo auf einer der beiden SGs absieht). Außerdem spiele ich in meiner Band hauptsächlich verzerrt, weshalb ich auf jeden Fall einen Humbucker an der Bridge haben wollte. Da meine bisherigen Gitarren ausschließlich Humbucker besitzen, sollte die neue Gitarre also entweder noch Single Coils besitzen oder Humbucker, die splitbar sind. Die Form war mir eigentlich egal (außer so extreme Metalformen à la BC Rich & Konsorten), allerdings fand ich die Stratform am ansprechendsten. Die Must-Have-Featureliste lautete also wie folgt:
- Double Locking Tremolo (ob Floyd, Kahler, Edge, etc war mir egal, hauptsache es funktioniert gut)
- Humbucker an der Bridge
- Single Coil am Hals oder splitbarer Humbucker (noch besser: 2 splitbare Humbucker oder HSH-Schaltung)
- alle Pickups von hoher Qualität (oder Gitarre dementsprechend günstiger, sodass ein Austausch im Preis mit drin ist)
- am liebsten Stratform
- Preis: max. 700€ (am besten incl. Koffer)
Ich habe mich dann durch das halbe Sortiment eines großen Musikhauses in meiner Stadt gespielt. Unter anderem hatte ich in der Hand: eine Charvel Pro-Mod SoCal, eine Ibanez RGR 465, eine Fender Mexico Strat mit Floyd, eine Epiphone Les Paul mit Floyd, eine Washburn N2 (Nuno Bettencourt Signature), ... und natürlich die Mh-327
Letztendlich ist es die Ltd geworden, da sie mir insgesamt am besten gefallen hat. Die Charvel hat mir auch sehr gut gefallen, aber die Tatsache, dass ich wieder "nur" Humbucker-Schaltungen hätte hat mich gestört, genauso wie die Tatsache, dass das Floyd Rose nicht unterfräst war. Normalerweise ist die Ltd auch noch ein Stück teurer (699€ vs 679€ bei der Charvel und die Charvel kommt mit Koffer, die Ltd nicht), allerdings hat mir ein befreundeter Verkäufer einen günstigeren Preis gemacht, sodass ich sogar mit Koffer unter den 679€ der Charvel geblieben bin, das war sicherlich auch ein Kaufargument
Erster Eindruck der Gitarre
Nachdem Auspacken war ich erstmal hin und weg. Die Gitarre ist nahezu perfekt verarbeitet. Der Lack glänzt ohne Ende (vielleicht auch ein Nachteil, denn er verlangt quasi im Minutentakt nach einem Politurtuch ), die Tonabnehmer wurden exakt eingepasst, der Fretjob ist ein Traum. Die Bünde sind super hoch (XJ-Frets) und nahezu spiegelblank poliert, das habe ich bisher noch bei keiner Gitarre so gut gesehen.
Dann die erste Ernüchterung: Die Gitarre ist miserabel eingestellt. Vor allem am 5. Bund der G-Saite bekommt man nur unter allergrößten Anstrengungen überhaupt einen Ton. Letztendlich musste ich die Intonation, die Saitenlage & die Halskrümmung verstellen. Dank des Floyds durfte ich also quasi erstmal die ganze Gitarre auseinander nehmen, damit sie vernünftig bespielbar ist. Benötigt habe ich dafür etwa 1 1/2 Stunden. Zwar hat sich das Ganze gelohnt, da sie sich jetzt quasi wie von selbst spielt aber ich frage mich ob es zuviel verlangt ist, dass eine Gitarre im Preisbereich von über 500€ zumindest einigermaßen spielbereit eingestellt wird in der Fabrik. Für einen Anfänger wäre der Spaß hier jedenfalls schon vorbei gewesen
Ein kleines Ärgernis gibt es noch: Die Folie auf dem E-Fach-Deckel saß dermaßen fest, dass ich sie nicht rückstandsfrei abbekommen habe, hier muss ich bei Gelegenheit nochmal mit einem Lappen und etwas Alkohol ran.
Bespielbarkeit
Wenn die Gitarre mal spielbereit ist (s.o.), ist sie einfach traumhaft. Zugegeben, ich brauche keine 27 Bünde (ich kenne auch niemanden der die wirklich braucht), aus den 27 Bünde resultiert aber eine kinderleichte Bespielbarkeit bis zum 24. Bund. Natürlich musste auch diese Gitarre einen Vergleich mit meinen geliebten SGs standhalten. Hier kann sie zugegebenermaßen erwartungsgemäß nicht ganz mithalten, die SGs sind meiner Meinung nach einfach die am besten bespielbaren Gitarren, aber trotzdem komme ich super mit ihr zurecht. Der durchgehende Hals (übrigens dreistreifig) erhöht den Spielkomfort deutlich und die Gitarre ist absolut gar nicht kopflastig (Vorteil gegenüber den SGs). Die XJ-Frets sind ein unglaublich. Wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, das Griffbrett quasi gar nicht mehr zu berühren spielen sie sich wie von selbst. Da sie wirklich extrem gut bearbeitet wurden (poliert, etc.) gehen Bendings wunderbar leicht von der Hand. Das Halsprofil ist sehr angenehm, auf jeden Fall schmaler als bei meinen SGs, aber nicht so schmal wie ein Ibanez Wizzard Hals (Übrigens einer der Gründe wieso es keine Ibanez geworden ist). Einzig die hochglanz lackierte Rückseite ist nicht so schön, wie eine matt lackierte oder noch besser eine unlackierte, allerdings bin ich das ja von meinen bisherigen Gitarren gewohnt und kann damit leben.
Das Tremolo
Da dies meine erste Gitarre mit floating Tremolo ist muss ich mich natürlich erst einmal daran gewöhnen. Beim Spielen stört mich das Tremolo aber überhaupt nicht. Es sieht sehr robust aus und tut bisher auch tadellos seinen Dienst. Gerade in der ersten Wochen habe ich es sehr strapaziert, da man etwas neues ja sofort ausprobieren muss. Außerdem macht es wahnsinnig Spaß damit "herumzualbern" und "Aliengeräusche" zu machen (zum Leidwesen meiner Nachbarn ). Es handelt sich hierbei um ein Floyd Rose Special, also um ein Tremolo aus dem Hause Floyd Rose mit etwas anderen Materialien und anderem Herkunftsland. Laut der Floyd Rose Homepage hat dieses Tremolo mindestens die Qualität der besten lizensierten Nachbauten, wenn nicht sogar besser. Was mir vor allem wichtig war: es hat zu 100% die Originalmaße! Sollte das Tremolo also wieder erwarten doch Schrott sein und schon nach 2 oder 3 Jahren unspielbar werden kann ich es ohne Modifikationen an der Gitarre mit einem Original Floyd ersetzen.
Vielseitigkeit
Die Gitarre besitzt 2 Humbucker, eine Seymour Duncan Custom 5 an der Bridge und einen Seymour Duncan Hotrails am Hals. Beide Humbucker sind mittels Push-Pull-Poti (Tone Poti) spiltbar. Somit ergeben sich also 6 verschiedene Schaltmöglichkeiten. Um es schonmal vorweg zu nehmen: die 6 verschiedenen Schaltmöglichkeiten unterscheiden sich deutlich hörbar vom Klang. Reglertechnisch gibt es eine 3-Wege Schalter, 1 Volumen Poti & ein Tone-Poti. In der Zwischenstellung (beide Tonabnehmer aktiv) ist es also nicht möglich einen Tonabnehmer weiter aufzudrehen als den anderen. Auch der berühmte Stottereffekt ist mit dieser Schaltung so nicht machbar. Für mich reichen die Möglichkeiten jedoch vollkommen aus.
Der Sound
Hier ist alles drin. Von glasklaren Clean-Sounds bis hinzu brutalstem Metal-Gewitter geht alles. Die guten Tonabnehmer sorgen dabei dafür, dass es Clean nicht dumpf klingt und verzerrt nicht matscht. Der Bridge-Tonabnehmer ist wie gesagt ein Seymour Duncan Custom 5. Auf der Homepage von SD wird er als "higher output '59 modell with a deeper bottom and expandet output" bezeichnet, was meiner Meinung nach ganz gut hinkommt. Er ist in etwa so outputstark wie die Sh-4 in meinen SGs, allerdings voluminöser (mag vielleicht auch an der Holzkonstruktion liegen). Jedenfalls passt er sehr gut zur Gitarre. Man kann durch variable Anschlaghärte und Benutzen des Vol-Potis viele verschiedene Klang-nuancen rausarbeiten, was natürlich ein Bisschen Übung erfordert.
Richtig überrascht hat mich der Seymour Duncan Hotrails am Hals. Ich war ein wenig voreingenommen und dachte, dass er sich ausschließlich für stark verzerrte Soli-Einlagen eignet, jedoch bin ich gerade von seinem Clean-Sound (sowohl im Humbucker-, als auch im Single Coil-Betrieb) sehr angetan. Glasklar klingt er, dabei nicht zu bassreich (vll durch die schmale Bauform oder dadurch dass er wegen der 27 Bünde soweit hinten sitzt) und alles sehr definiert. Die stark verzerrten Soli-Einlagen kann er natürlich auch und macht dabei auch erwartungsgemäß eine sehr gute Figur
Das Sustain der Gitarre ist übrigens sehr gut, hier konnte ich keine Nachteile gegenüber den SGs ausmachen, trotz Floyd Rose Tremolo.
Fazit
Die ESP Ltd Mh-327 ist eine super Gitarre, hochwertig verarbeitet, gute Hardware, tolle Pickups, vielseitig, gut bespielbar...
... WENN man sie mal eingestellt hat. Es kann natürlich sein, dass ich einfach Pech hatte ein Exemplar zu erwischen, was bei den Einstellarbeiten "übersehen" wurde. Gefreut habe ich mich darüber aber verständlicherweise nicht . Letztendlich war das für mich kein Grund die Gitarre zurück zu geben, da ich bereits ein paar Jährchen spiele und das Einstellen auch selber auf die Reihe bekommen habe. Wenn man von der Einstellsache absieht bekommt die Gitarre von mir eine absolute Kaufempfehlung
Facts
- durchgehender Hals aus Ahorn (dreistreifig)
- massive Ahorndecke (flamed)
- Korpusflanken aus Mahagoni
- 27 XJ-Bünde
- SD Hotrails am Hals (splitbar)
- SD Custom 5 am steg (splitbar)
- 3 Wege Schalter, 1x Vol, 1x Tone
- Floyd Rose Special Tremolo
- KEIN Koffer dabei!! (musste meinen extra dazu kaufen)
Soundbeispiele
Ich habe ein paar Soudnbeispiele eingespielt, allerdings nur Clean. Ich finde dann kann man am besten den Soundcharakter eine Gitarre heraushören. Die Soundbeispiele wurden über ein Focusrite Interface in Garageband mit GuitarRig 4 eingespielt. Ein weiterer Grund warum ich nur clean gespielt habe ist, dass der Overdrive/Distortion Sound von GuitarRig meiner Meinung nach nicht wirklich gut klingt. Ich hab allerdings noch einen Bespielsong dazu gepackt, wo ich mit Verzerrung spiele. Ich denke anhand dessen kann man ganz gut hören, wie sich die Gitarre im Band/Song-Gefüge macht. Alle Gitarrenspuren wurden mit der Mh-327 aufnommen.
Link:
https://rapidshare.com/files/458480030/Soundbeispiele_-_Mh_327.zip
Bilder
Im Anhang gibts noch ein paar Bilder
So das wars dann auch. Ich hoffe das hat euch etwas weiter geholfen.
Gruß,
Patrick
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