[Zubehör] Musicom Lab EFX MK II

  • Ersteller SixStringAddict
  • Erstellt am
SixStringAddict
SixStringAddict
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
03.07.24
Registriert
14.03.10
Beiträge
755
Kekse
5.383
Ort
Mönchengladbach
Und hier ein weiteres Teil aus meinem Setup, ich befürchte, dass dieses Review etwas länger wird. Es geht nun um den EFX MK II von Musicom Lab (also nicht die ganz aktuelle Version, es gibt mittlerweile - schon etwas länger - den MK III!), einen Midi-fähigen Loopswitcher (Danke dafür an maxl03 ;) ).

Und so schaut's aus:
mk2_1%5B1%5D.jpg
mk2_2.jpg

Zum Aufbau: Das Gerät ist aus sehr stabilem Faltblech gearbeitet, verfügt über acht Switches mit gutem Druckpunkt, 8 LEDs zur Anzeige der Loopstatus, 4 LEDs zur Anzeige, welches Preset gewählt ist und ein Segmentdisplay. Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Großer Pluspunkt: Das Gerät ist für einen TB-Looper sehr, sehr, sehr klein (Breite 280 x Höhe 70 x Tiefe 130 mm), was sich natürlich positiv auf den Platzverbrauch auf dem Pedalboard auswirkt. Das Teil läuft mit 12-17 V DC (~240 mA), ein Netzteil ist dabei.

Grundsätzlich: Was macht das Ding eigentlich? Der EFX kann bis zu acht True Bypass Loops schalten, in die man Bodeneffekte einschleifen kann. Ist ein Loop aus, geht das Signal nicht mehr durch das Pedal (v.a. bei nicht TB-Pedalen oder älteren Geräten wichtig, die u.U. rauschen), sondern wird per Relayschaltung direkt weitergegeben. Kombinationen der Loops können als Presets gespeichert werden. Das Gerät hat 60 Bänke á 4 Presets und ein Globalpreset, also insg. 121 Presets (mehr als genug). Aber es kann noch mehr!

Das Gerät kann Midibefehle senden und zwar simultan 2 Programchanges und 8 Controllerchanges (da ich diese Funktion nicht so intensiv nutze, bin ich mir bei den Zahlenangaben nicht 100% sicher!). Man kann auch direkt über Klinkenbuchsen z.B. seinen Amp switchen, einen Anschluss für ein Expressionpedal gibt es auch. Das Gerät hat zwei Buffer, einen für den Input und einen für den Output. Der Inputbuffer kann auch abgeschaltet werden. Außerdem verfügt es über einen Globalmutetaster, der jederzeit sofort zugänglich ist. Das ist z.B. für Stimmen super.

Und wie kann man das Ding nun einsetzen? Also, gehen wir mal von einer einfachen Konfiguration aus: Wir wollen unsere Effekte vor dem Amp switchen, Midi oder Kanalswitching brauchen wir nicht. Das EFX hat zwei Ein- und Ausgänge (jeweils A & B). Wir gehen mit unserer Gitarre in Eingang A und gehen aus Ausgang B in den Amp. Ist kein Loop aktiviert, geht das Gitarrensignal nur durch den Looper (und den Ausgangsbuffer, der wirklich sehr gut klingt!) in den Amp. In Loop 1 packen wir nun - sagen wir - eine Compressor. Also vom Send des Loops 1 in den Input des Pedals und vom Output des Pedals in den Return von Loop 1. Damit ist das Pedal schon verkabelt, gut, Strom braucht es natürlich noch und es muss immer eingeschaltet bleiben! Wenn ich nun einmal auf den Mode-Taster stampfe (oben links), erscheint im Display die Anzeige "1-4", was bedeutet, dass ich nun mit den Presettastern (untere Reihe) die Loops 1-4 an- und ausschalten kann. Also schalte ich Loop 1 an und höre - hoffentlich ;) -, dass mein Signal durch den Compressor geht. Wenn ich dies nun speichern will, drücke ich einfach auf "Bank up" (oben ganz rechts), was nun als Storetaste funktioniert. Ist etwas gewöhnungsbedürftig, dass die Taster ihre Funktion ändern je nach dem, in welchem Mode man sich befindet, aber man findet sich da relativ schnell hinein! Genauso funktioniert das auch für die anderen Loops, wenn ich Zugriff auf die Loops 5-8 haben will, drücke ich einfach noch einmal "Mode" und im Display erscheint "5-8". So kann ich mir Kombinationen der acht Loops zusammenstellen und als Presets abspeichern, die ich später dann mit einem Fußtritt wieder abrufen kann. Steptanz ade!!!

Hinweis nebenbei: Wenn ich den Looper wie oben beschrieben benutze, kann ich Output A dazu benutzen, um das Signal z.B. an einen Tuner zu schicken. Output A funktioniert dann also wie ein Aux Out.

Ich kann den Looper aber auch wie zwei Looper verwenden. Ich kann in In A gehen, kann die ersten 4 Loops nutzen und aus Out A in den Amp gehen. Vom FX Send des Amp gehe ich dann in In B und vom Out B wieder in den FX Return des Amps. So habe ich Kontrolle über vier Loops (1-4), die Geräte vor dem Amp switchen, und vier Loops (5-8), die Geräte im FX Loop des Amps switchen. Dies geht mit vielen Loopern, allerdings verliert man dann meistens einen Loop. Nicht so beim EFX. Allerdings fällt dann natürlich Out A als Aux Out weg!

Das Midiswitching funktioniert nach einiger Lektüre des Manuals auch ohne Probleme. Ich switche so an meinem midifähigen Amp die Kanäle, so dass ich mit einem Fußtritt nicht nur meine Effekte schalte, sondern auch noch den Kanal an meinem Amp umschalte. Das Midiswitching aber im Einzelnen zu erläutern, würde hier wohl etwas zu weit gehen. ;)

Man kann die Loops natürlich auch beim Spielen an- und ausschalten. Hier ist allerdings zu beachten, dass man aufgrund der Größe des Geräts keinen direkten Zugriff auf alle 8 Loops hat, sondern man mit dem Modetaster immer hin- und herschalten muss. Nach etwas Eingewöhnung stört aber auch das nicht mehr wirklich.

Ein bisschen blöd und verwirrend finde ich die Anzeige im Display. Im Preset Mode zeigt das Display immer 1 bzw. 2, 3, 4 etc., womit jedoch nicht das gewählte Preset gemeint ist, sondern die Bank. Das Preset wird von den LEDs über den Presettastern angezeigt. Also kann man zwischen vier Presets hin- und herschalten, aber im Display steht immer "1". Das finde ich etwas blöd gelöst, aber auch daran gewöhnt man sich.

Pro:
+ Größe des Geräts sehr pedalboardfreundlich
+ Konzept
+ Austattung
+ Midi-fähig
+ Quasi 2 Looper in einem
+ Buffer
+ Verarbeitung

Contra:
- Bauartbedingt kein direkter Zugriff auf alle 8 Loops
- Display im Presetmode
- Preis (575.- Euro für den MK III bei looperspardise)

Fazit:
NIE WIEDER OHNE! Wer ein Pedalboard betreibt, das eine bestimmte Anzahl an Pedalen überschreitet, oder seine "Tonesucker" unbedingt auf seinem Board haben will, sollte wirklich über einen TB-Looper/Switcher nachdenken. Der EFX bietet erstaunlich viele Features auf erstaunlich wenig Raum (man vergleiche Austattung und Größe nur mal mit dem Octaswitch!), mal ganz davon abgesehen, dass Umschalten ab sofort auch auf umfangreichen Boards zum Kinderspiel wird. Da man den Inputbuffer ausschalten kann, funktionieren die Loops auch mit Fuzzpedalen einwandfrei. Der Preis ist natürlich heftig, wenn man bedenkt, dass diese Kiste überhaupt keinen Ton von sich gibt (mehr oder weniger), aber wenn man sich mal andere Switchinglösungen anschaut, sind knapp 600 Euro sogar noch im Mittelfeld dessen, was man ausgeben kann. Man kann sich sicher darüber streiten, ob eine solche Bodenlösung oder eher eine Racklösung sinniger ist, für mich ist es das hier auf jeden Fall optimal. Genug geschrieben, denke ich, wer noch Fragen hat... ich beantworte sie, wenn ich kann.
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 10 Benutzer
Super Review!!! :great:

Ich bin schon seit einer Ewigkeit auf der Suche nach einer Schaltzentrale für mein Pedalboard. Die gibt es ja noch und nöcher... :eek:

Es geht eigentlich nicht darum ein monströses Pedalboard zu verwalten, sondern nicht jedesmal mindestens zwei mal irgendwo treten zu müssen um von einem Sound auf den anderen zu wechseln.


  • Beispiel: Amp zweiter Kanal angezerrt mit Booster auf den ersten Kanal clean mit Chorus
Mit so einem Gerät geht das mit genau einmal Schalten, was einfach sau praktisch ist und dafür muß er nicht mal Midifähig sein, sondern es funktioniert bei jedem Amp. Genial!!!! :cool:

Bei manchen Geräte hatte ich jedoch den Eindruck, dass sie so etwas wie "Denkpausen" hatten. Sicher kommt es auch auf das Setup an, aber mich würde interessieren ob das beim EFX auch der Fall ist. :gruebel:

Ich schwanke ja noch zwischen dem Musicom Lab und dem G-Lab GSC 3!

Das Musicom ist halt sehr kompakt, was zwar sehr Stressbrettfreundlich ist, aber die Bedienung macht es nicht unbedingt leichter, weil die Schalter sehr dicht aufeinander sitzen. Andererseits bekommt man aber so noch das ein oder andere Pedal auf das Board das nicht nur eine Funktion hat wie z.B. ein Delay mit Tabfunktion. Das G-Lab ist da breiter und übersichtlicher finde ich. Auch nicht verkehrt... :cool:

Wie dem auch sei! Nochmal ein dickes Lob für das Review und vielleicht gibt es auch mal Foto vom fertigen Board oder eine Info wie alles verkabelt ist und was damit wie geschaltet wird. Das wäre echt super!!!

Grüßle... ;)
 
Späte Antwort ;)

"Denkpausen" kennt der EFX nicht! Alles wird sofort beim Fußtritt umgeschaltet, das funktioniert super! Je nach dem, welche Pedale man benutzt und ob man den Input Buffer (zusätzlich) zugeschaltet hat, kann es aber zu Pop-Geräuschen kommen! Das liegt aber immer sehr an der Konfigration und den Pedalen, die eingeschleift sind.

Das G Lab kann sicher mehr, ist dafür aber auch - wesentlich! - größer!!! Ich hatte mal das GSC 1 da, das gefiel mir gar nicht, auch von der Verarbeitung. Da spielt das EFX definitiv in einer anderen Liga. Wie das im Vergleich zum GSC 3 ist, kann ich aber nicht sagen. Aber wie gesagt, ans Handling (bzw. eher Footling ;) ) gewöhnt man sich!

Das Board ist leider noch nicht fertig, ich kaufe immer noch Kleinigkeiten zusammen... aber dieses Jahr wird es sicher noch fertig... oder nächstes... oder irgendwann... oder so... ;)
 
hi!

schöne review!
ich habe das teil selbst und betreibe es mit der von dir angesprochenen 4 loops vor dem preamp und 4 loops im FX loop des amps (siehe bild) in verbindung mit meinem diezel einstein. ich finde jedoch dass der ampetwas an sound verliert wenn man den FX weg des amps mit benutzt .. könnte an der kabellänge liegen (2x6m) oder? hast du da erfahrung mit?

Grüße
Andi

IMG_0357.jpg
 
hi!

schöne review!
ich habe das teil selbst und betreibe es mit der von dir angesprochenen 4 loops vor dem preamp und 4 loops im FX loop des amps (siehe bild) in verbindung mit meinem diezel einstein. ich finde jedoch dass der ampetwas an sound verliert wenn man den FX weg des amps mit benutzt .. könnte an der kabellänge liegen (2x6m) oder? hast du da erfahrung mit?

Grüße
Andi

Anhang anzeigen 194335


Kann schon gut sein. Ein Buffer wie der Lehle - Sundaydriver sollte das Problemchen aus der Welt schaffen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
tolles Review!!!

eine inhaltliche Frage: laut Manual benötigt der MKII 12 VCD und 40mmA, der MKIII hingegen 9VDC und 240mA... mit welcher Stromversorgung versorgst Du den Looper?

ich spiel mit dem Gedanken einen MKII zu kaufen, allerdings würden mir 400mA sogar nicht ins pedalboard passen.... 9VDC habe ich beliebig verfügbar ;-)

---------- Post hinzugefügt um 22:25:57 ---------- Letzter Beitrag war um 22:24:29 ----------

Kann schon gut sein. Ein Buffer wie der Lehle - Sundaydriver sollte das Problemchen aus der Welt schaffen.

=> Sundaydriver / irgendein HI-Z Buffer hilft hier, habe selbst die Erfahrung gemacht.
 
Mir gefällt sehr, dass es so kompakt ist... das Teil ist auf meiner Wunschliste!
 
Ich frage mich schon die ganze Zeit wie es sich wohl gegen das G-Lab GSC-3 schlagen würde, weil qualitativ würden sie sich wohl nichts schenken. Mir kommt das GSC-3 aber übersichtlicher vor. Es hat Stromanschlüsse für die Pedale an Board und per PC ist es auch programmierbar.

Das Musicom ist natürlich ultra kompakt und hat mehr loops soweit ich weiß. Das ist auch nicht schlecht... :gruebel:

Bin echt hin und her gerissen!
 
tolles Review!!!

eine inhaltliche Frage: laut Manual benötigt der MKII 12 VCD und 40mmA, der MKIII hingegen 9VDC und 240mA... mit welcher Stromversorgung versorgst Du den Looper?

ich spiel mit dem Gedanken einen MKII zu kaufen, allerdings würden mir 400mA sogar nicht ins pedalboard passen.... 9VDC habe ich beliebig verfügbar ;-)

Hi, reichlich späte Antwort mal wieder ;-)

Ich betreibe den MKII mit meinem T Rex Chameleon über der 12 V Ausgang. Das funktioniert ohne Probleme. Mit 9V läuft der nicht!
 
Klasse Review!
Nach einem Jahr nur digital - mit allen Nach- aber auch Vorteilen - baue ich mir jetzt wieder ein zweites, analoges Set. Das heißt deutlich mehr Gewicht, aber auch mehr und vor allem direkterer Sound. Deine Review hat mir sehr geholfen, da ich jetzt erstmals einen Loopswitcher in mein Board integrieren möchte.
Danke!
 
Super Review - vielen Danke!

Bin auch grad am überlegen mir das Teil zuzulegen.

Eine Frage. Man kann ja mit dem letzten Loop auch Geräte oder Amps switchen. In meinem Fall wäre es der Baldringer Dual Drive.

Kann mir jemand sagen, ob ich mit dem Musicom ein Preset erstellen kann indem z.B. Dual Drive Channel 2 + Delay gespeichert ist und ein anderes Preset indem nur Dual Drive Channel 1 und z.B. ein weiteres mit Dual Drive aus und Compressor.. oder was auch immer. Worauf ich hinaus will sollte ja klar sein oder?

Dürfte doch eigentlich kein Problem sein oder?

Viele Grüße
Tobias
 
Kurze Antwort: Sollte gehen! Du packst einfach Comp, Dual Drive und Delay jeweils in einen Loop und bastelst dann Prestes, in denen die jeweilgen Geräte aktiviert sind, die du haben möchstest. Außerdem hat das Musicom Klinkenbuchsen (zwei, glaube ich) fürs Switchen von Amps, die müsstest du nutzen können, um den Dual Drive zu schalten. Brauchst dann aber glaube ich ein Kabel von zwei Mal Mon Klinke auf ein Mal Stereoklinke.
 
Ah perfekt. Genau so hatte ich es mir auch gedacht :)
 
Hey,

ich wärme das Thema nochmal auf, da ich vor der Möglichkeit stehe mir ein MK II zu holen.
Nun habe ich im Manual allerdings was die Bänke und die Stromversorgung angeht andere Angaben gefunden, als hier im Review stehen.

Manual

Dort steht, dass es auch mit 9Volt zu betreiben ist und was für mich noch wichtiger wäre ist, dass dort etwas von 25 Bänken á 4 Presets steht und hier von 60 Bänken gesprochen wird. Kann da jemand für Klarheit sorgen? Ich hätte natürlich schon lieber 60 Bänke ;-)


Lieben Gruß

Flo
 
Weiß jemand ad hoc was die Unterschiede zwischen Version 2,3 und 4 sind? Abgesehen vom schicken Display beim 4er... ;-)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben