SixStringAddict
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Und hier ein weiteres Teil aus meinem Setup, ich befürchte, dass dieses Review etwas länger wird. Es geht nun um den EFX MK II von Musicom Lab (also nicht die ganz aktuelle Version, es gibt mittlerweile - schon etwas länger - den MK III!), einen Midi-fähigen Loopswitcher (Danke dafür an maxl03 ).
Und so schaut's aus:
Zum Aufbau: Das Gerät ist aus sehr stabilem Faltblech gearbeitet, verfügt über acht Switches mit gutem Druckpunkt, 8 LEDs zur Anzeige der Loopstatus, 4 LEDs zur Anzeige, welches Preset gewählt ist und ein Segmentdisplay. Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Großer Pluspunkt: Das Gerät ist für einen TB-Looper sehr, sehr, sehr klein (Breite 280 x Höhe 70 x Tiefe 130 mm), was sich natürlich positiv auf den Platzverbrauch auf dem Pedalboard auswirkt. Das Teil läuft mit 12-17 V DC (~240 mA), ein Netzteil ist dabei.
Grundsätzlich: Was macht das Ding eigentlich? Der EFX kann bis zu acht True Bypass Loops schalten, in die man Bodeneffekte einschleifen kann. Ist ein Loop aus, geht das Signal nicht mehr durch das Pedal (v.a. bei nicht TB-Pedalen oder älteren Geräten wichtig, die u.U. rauschen), sondern wird per Relayschaltung direkt weitergegeben. Kombinationen der Loops können als Presets gespeichert werden. Das Gerät hat 60 Bänke á 4 Presets und ein Globalpreset, also insg. 121 Presets (mehr als genug). Aber es kann noch mehr!
Das Gerät kann Midibefehle senden und zwar simultan 2 Programchanges und 8 Controllerchanges (da ich diese Funktion nicht so intensiv nutze, bin ich mir bei den Zahlenangaben nicht 100% sicher!). Man kann auch direkt über Klinkenbuchsen z.B. seinen Amp switchen, einen Anschluss für ein Expressionpedal gibt es auch. Das Gerät hat zwei Buffer, einen für den Input und einen für den Output. Der Inputbuffer kann auch abgeschaltet werden. Außerdem verfügt es über einen Globalmutetaster, der jederzeit sofort zugänglich ist. Das ist z.B. für Stimmen super.
Und wie kann man das Ding nun einsetzen? Also, gehen wir mal von einer einfachen Konfiguration aus: Wir wollen unsere Effekte vor dem Amp switchen, Midi oder Kanalswitching brauchen wir nicht. Das EFX hat zwei Ein- und Ausgänge (jeweils A & B). Wir gehen mit unserer Gitarre in Eingang A und gehen aus Ausgang B in den Amp. Ist kein Loop aktiviert, geht das Gitarrensignal nur durch den Looper (und den Ausgangsbuffer, der wirklich sehr gut klingt!) in den Amp. In Loop 1 packen wir nun - sagen wir - eine Compressor. Also vom Send des Loops 1 in den Input des Pedals und vom Output des Pedals in den Return von Loop 1. Damit ist das Pedal schon verkabelt, gut, Strom braucht es natürlich noch und es muss immer eingeschaltet bleiben! Wenn ich nun einmal auf den Mode-Taster stampfe (oben links), erscheint im Display die Anzeige "1-4", was bedeutet, dass ich nun mit den Presettastern (untere Reihe) die Loops 1-4 an- und ausschalten kann. Also schalte ich Loop 1 an und höre - hoffentlich -, dass mein Signal durch den Compressor geht. Wenn ich dies nun speichern will, drücke ich einfach auf "Bank up" (oben ganz rechts), was nun als Storetaste funktioniert. Ist etwas gewöhnungsbedürftig, dass die Taster ihre Funktion ändern je nach dem, in welchem Mode man sich befindet, aber man findet sich da relativ schnell hinein! Genauso funktioniert das auch für die anderen Loops, wenn ich Zugriff auf die Loops 5-8 haben will, drücke ich einfach noch einmal "Mode" und im Display erscheint "5-8". So kann ich mir Kombinationen der acht Loops zusammenstellen und als Presets abspeichern, die ich später dann mit einem Fußtritt wieder abrufen kann. Steptanz ade!!!
Hinweis nebenbei: Wenn ich den Looper wie oben beschrieben benutze, kann ich Output A dazu benutzen, um das Signal z.B. an einen Tuner zu schicken. Output A funktioniert dann also wie ein Aux Out.
Ich kann den Looper aber auch wie zwei Looper verwenden. Ich kann in In A gehen, kann die ersten 4 Loops nutzen und aus Out A in den Amp gehen. Vom FX Send des Amp gehe ich dann in In B und vom Out B wieder in den FX Return des Amps. So habe ich Kontrolle über vier Loops (1-4), die Geräte vor dem Amp switchen, und vier Loops (5-8), die Geräte im FX Loop des Amps switchen. Dies geht mit vielen Loopern, allerdings verliert man dann meistens einen Loop. Nicht so beim EFX. Allerdings fällt dann natürlich Out A als Aux Out weg!
Das Midiswitching funktioniert nach einiger Lektüre des Manuals auch ohne Probleme. Ich switche so an meinem midifähigen Amp die Kanäle, so dass ich mit einem Fußtritt nicht nur meine Effekte schalte, sondern auch noch den Kanal an meinem Amp umschalte. Das Midiswitching aber im Einzelnen zu erläutern, würde hier wohl etwas zu weit gehen.
Man kann die Loops natürlich auch beim Spielen an- und ausschalten. Hier ist allerdings zu beachten, dass man aufgrund der Größe des Geräts keinen direkten Zugriff auf alle 8 Loops hat, sondern man mit dem Modetaster immer hin- und herschalten muss. Nach etwas Eingewöhnung stört aber auch das nicht mehr wirklich.
Ein bisschen blöd und verwirrend finde ich die Anzeige im Display. Im Preset Mode zeigt das Display immer 1 bzw. 2, 3, 4 etc., womit jedoch nicht das gewählte Preset gemeint ist, sondern die Bank. Das Preset wird von den LEDs über den Presettastern angezeigt. Also kann man zwischen vier Presets hin- und herschalten, aber im Display steht immer "1". Das finde ich etwas blöd gelöst, aber auch daran gewöhnt man sich.
Pro:
+ Größe des Geräts sehr pedalboardfreundlich
+ Konzept
+ Austattung
+ Midi-fähig
+ Quasi 2 Looper in einem
+ Buffer
+ Verarbeitung
Contra:
- Bauartbedingt kein direkter Zugriff auf alle 8 Loops
- Display im Presetmode
- Preis (575.- Euro für den MK III bei looperspardise)
Fazit:
NIE WIEDER OHNE! Wer ein Pedalboard betreibt, das eine bestimmte Anzahl an Pedalen überschreitet, oder seine "Tonesucker" unbedingt auf seinem Board haben will, sollte wirklich über einen TB-Looper/Switcher nachdenken. Der EFX bietet erstaunlich viele Features auf erstaunlich wenig Raum (man vergleiche Austattung und Größe nur mal mit dem Octaswitch!), mal ganz davon abgesehen, dass Umschalten ab sofort auch auf umfangreichen Boards zum Kinderspiel wird. Da man den Inputbuffer ausschalten kann, funktionieren die Loops auch mit Fuzzpedalen einwandfrei. Der Preis ist natürlich heftig, wenn man bedenkt, dass diese Kiste überhaupt keinen Ton von sich gibt (mehr oder weniger), aber wenn man sich mal andere Switchinglösungen anschaut, sind knapp 600 Euro sogar noch im Mittelfeld dessen, was man ausgeben kann. Man kann sich sicher darüber streiten, ob eine solche Bodenlösung oder eher eine Racklösung sinniger ist, für mich ist es das hier auf jeden Fall optimal. Genug geschrieben, denke ich, wer noch Fragen hat... ich beantworte sie, wenn ich kann.
Und so schaut's aus:
Zum Aufbau: Das Gerät ist aus sehr stabilem Faltblech gearbeitet, verfügt über acht Switches mit gutem Druckpunkt, 8 LEDs zur Anzeige der Loopstatus, 4 LEDs zur Anzeige, welches Preset gewählt ist und ein Segmentdisplay. Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Großer Pluspunkt: Das Gerät ist für einen TB-Looper sehr, sehr, sehr klein (Breite 280 x Höhe 70 x Tiefe 130 mm), was sich natürlich positiv auf den Platzverbrauch auf dem Pedalboard auswirkt. Das Teil läuft mit 12-17 V DC (~240 mA), ein Netzteil ist dabei.
Grundsätzlich: Was macht das Ding eigentlich? Der EFX kann bis zu acht True Bypass Loops schalten, in die man Bodeneffekte einschleifen kann. Ist ein Loop aus, geht das Signal nicht mehr durch das Pedal (v.a. bei nicht TB-Pedalen oder älteren Geräten wichtig, die u.U. rauschen), sondern wird per Relayschaltung direkt weitergegeben. Kombinationen der Loops können als Presets gespeichert werden. Das Gerät hat 60 Bänke á 4 Presets und ein Globalpreset, also insg. 121 Presets (mehr als genug). Aber es kann noch mehr!
Das Gerät kann Midibefehle senden und zwar simultan 2 Programchanges und 8 Controllerchanges (da ich diese Funktion nicht so intensiv nutze, bin ich mir bei den Zahlenangaben nicht 100% sicher!). Man kann auch direkt über Klinkenbuchsen z.B. seinen Amp switchen, einen Anschluss für ein Expressionpedal gibt es auch. Das Gerät hat zwei Buffer, einen für den Input und einen für den Output. Der Inputbuffer kann auch abgeschaltet werden. Außerdem verfügt es über einen Globalmutetaster, der jederzeit sofort zugänglich ist. Das ist z.B. für Stimmen super.
Und wie kann man das Ding nun einsetzen? Also, gehen wir mal von einer einfachen Konfiguration aus: Wir wollen unsere Effekte vor dem Amp switchen, Midi oder Kanalswitching brauchen wir nicht. Das EFX hat zwei Ein- und Ausgänge (jeweils A & B). Wir gehen mit unserer Gitarre in Eingang A und gehen aus Ausgang B in den Amp. Ist kein Loop aktiviert, geht das Gitarrensignal nur durch den Looper (und den Ausgangsbuffer, der wirklich sehr gut klingt!) in den Amp. In Loop 1 packen wir nun - sagen wir - eine Compressor. Also vom Send des Loops 1 in den Input des Pedals und vom Output des Pedals in den Return von Loop 1. Damit ist das Pedal schon verkabelt, gut, Strom braucht es natürlich noch und es muss immer eingeschaltet bleiben! Wenn ich nun einmal auf den Mode-Taster stampfe (oben links), erscheint im Display die Anzeige "1-4", was bedeutet, dass ich nun mit den Presettastern (untere Reihe) die Loops 1-4 an- und ausschalten kann. Also schalte ich Loop 1 an und höre - hoffentlich -, dass mein Signal durch den Compressor geht. Wenn ich dies nun speichern will, drücke ich einfach auf "Bank up" (oben ganz rechts), was nun als Storetaste funktioniert. Ist etwas gewöhnungsbedürftig, dass die Taster ihre Funktion ändern je nach dem, in welchem Mode man sich befindet, aber man findet sich da relativ schnell hinein! Genauso funktioniert das auch für die anderen Loops, wenn ich Zugriff auf die Loops 5-8 haben will, drücke ich einfach noch einmal "Mode" und im Display erscheint "5-8". So kann ich mir Kombinationen der acht Loops zusammenstellen und als Presets abspeichern, die ich später dann mit einem Fußtritt wieder abrufen kann. Steptanz ade!!!
Hinweis nebenbei: Wenn ich den Looper wie oben beschrieben benutze, kann ich Output A dazu benutzen, um das Signal z.B. an einen Tuner zu schicken. Output A funktioniert dann also wie ein Aux Out.
Ich kann den Looper aber auch wie zwei Looper verwenden. Ich kann in In A gehen, kann die ersten 4 Loops nutzen und aus Out A in den Amp gehen. Vom FX Send des Amp gehe ich dann in In B und vom Out B wieder in den FX Return des Amps. So habe ich Kontrolle über vier Loops (1-4), die Geräte vor dem Amp switchen, und vier Loops (5-8), die Geräte im FX Loop des Amps switchen. Dies geht mit vielen Loopern, allerdings verliert man dann meistens einen Loop. Nicht so beim EFX. Allerdings fällt dann natürlich Out A als Aux Out weg!
Das Midiswitching funktioniert nach einiger Lektüre des Manuals auch ohne Probleme. Ich switche so an meinem midifähigen Amp die Kanäle, so dass ich mit einem Fußtritt nicht nur meine Effekte schalte, sondern auch noch den Kanal an meinem Amp umschalte. Das Midiswitching aber im Einzelnen zu erläutern, würde hier wohl etwas zu weit gehen.
Man kann die Loops natürlich auch beim Spielen an- und ausschalten. Hier ist allerdings zu beachten, dass man aufgrund der Größe des Geräts keinen direkten Zugriff auf alle 8 Loops hat, sondern man mit dem Modetaster immer hin- und herschalten muss. Nach etwas Eingewöhnung stört aber auch das nicht mehr wirklich.
Ein bisschen blöd und verwirrend finde ich die Anzeige im Display. Im Preset Mode zeigt das Display immer 1 bzw. 2, 3, 4 etc., womit jedoch nicht das gewählte Preset gemeint ist, sondern die Bank. Das Preset wird von den LEDs über den Presettastern angezeigt. Also kann man zwischen vier Presets hin- und herschalten, aber im Display steht immer "1". Das finde ich etwas blöd gelöst, aber auch daran gewöhnt man sich.
Pro:
+ Größe des Geräts sehr pedalboardfreundlich
+ Konzept
+ Austattung
+ Midi-fähig
+ Quasi 2 Looper in einem
+ Buffer
+ Verarbeitung
Contra:
- Bauartbedingt kein direkter Zugriff auf alle 8 Loops
- Display im Presetmode
- Preis (575.- Euro für den MK III bei looperspardise)
Fazit:
NIE WIEDER OHNE! Wer ein Pedalboard betreibt, das eine bestimmte Anzahl an Pedalen überschreitet, oder seine "Tonesucker" unbedingt auf seinem Board haben will, sollte wirklich über einen TB-Looper/Switcher nachdenken. Der EFX bietet erstaunlich viele Features auf erstaunlich wenig Raum (man vergleiche Austattung und Größe nur mal mit dem Octaswitch!), mal ganz davon abgesehen, dass Umschalten ab sofort auch auf umfangreichen Boards zum Kinderspiel wird. Da man den Inputbuffer ausschalten kann, funktionieren die Loops auch mit Fuzzpedalen einwandfrei. Der Preis ist natürlich heftig, wenn man bedenkt, dass diese Kiste überhaupt keinen Ton von sich gibt (mehr oder weniger), aber wenn man sich mal andere Switchinglösungen anschaut, sind knapp 600 Euro sogar noch im Mittelfeld dessen, was man ausgeben kann. Man kann sich sicher darüber streiten, ob eine solche Bodenlösung oder eher eine Racklösung sinniger ist, für mich ist es das hier auf jeden Fall optimal. Genug geschrieben, denke ich, wer noch Fragen hat... ich beantworte sie, wenn ich kann.
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