[Effekt] Ibanez Airplane Flanger AF2 - Paul Gilbert Signature Model

jaki
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Ibanez Airplane Flanger AF2 Paul Gilbert Signature

Airplane Flanger.jpg


Vorneweg:
Der Airplane Flanger ist jetzt schon mehrere Monate in meinem Besitz, ich denke die "Anfangseuphorie" ist vorüber und ich kann so halbwegs objektiv urteilen (haha..:rolleyes:).
Also: kein Anspruch auf Vollständigkeit, ich gebe nur meine subjektive Meinung wieder. (Ich wollt´s ja nur mal erwähnt haben...)


Features:
Es handelt sich bei dem AF2 um einen Flanger mit 2 fußschaltbaren "Modes", wobei der erste - Genannt "Taxi" - für normale Flanger- und auch Chorus-Sounds zuständig ist, und der zweite Mode - genannt "Takeoff" - ausschließlich selbstoszillierende Klänge produzieren kann.


Ich zitiere zuserst mal den Boardbetreiber:



  • Paul Gilbert Signature Modell (Mr. Big, Racer X, Solo Artist)
  • In Paul's speziellem Retro-Design
  • Massives Metallgehäuse
  • Takeoff: Jet Sound
  • Manual: Delay Time
  • Speed: Modulation Speed,
  • Range: Depth of Modulation
  • Enhance: Feedback,
  • Effect on/off Switch
  • Taxi / Takeoff Switch
  • incl. org. Ibanez Netzteil


Der Flanger ist ein einem Faltblechgehäuse untergebracht, es ist aber ausreichend stabil, allerdings nicht zu vergleichen mit Hammond oder Boss-Gehäusen.
Es gibt kein Batteriefach!
Man hat 5 Regler und 2 Footswitches, die nicht sonderlich stabil sind, aber dazu später mehr.
Die ersten 4 Regler (v.l.n.r.) sind für den Taxi-Mode zuständig, der Takeoff-Mode wird mithilfe eines Reglers justiert.


Der erste Regler ("Manual") regelt die Verzögerungszeit des Flangers. Wie sich das klanglich auswirkt ist schwer zu beschreiben, er verändert die Klangfarbe des Flangings und hat Einfluss auf die Effekttiefe.
Der zweite Regler ("Speed") hat Einfluss auf die Geschwindigkeit des Flangings. (Ach, echt?:rolleyes:) Er kann von praktisch stehendem Flanging bis hin zu hohen Geschwindigkeiten alles, so richtig kranke Geschwindigkeiten sind aber nicht mehr drin.
Der dritte Regler ("Range") stellt ein, wie weit "hoch und runter" der Flanger gehen soll. (Ich weiß nicht wie ich das sonst beschreiben soll:redface:) Auch hier ist in der ganz-links-Stellung ein feststehender Flanger möglich.
Der letzte Regler für den Taxi-Mode ("Enhance") ist der interessanteste. Hier wird geregelt, wie viel des Signals wieder in den Flanger zurückgeführt wird. Er wirkt wie eine Art Depth-Regler. Ab der 12-Uhr-Position sind hier - abhängig vom Manual-Poti - selbstoszillierende Sounds möglich, allerdings nur, wenn irgendein Signal den Flanger mal erreicht hat. Als eigenständige Signalquelle für Noise-Musiker ist der AF2 also nur bedingt brauchbar.


Für den Takeoff-Mode gibt es nur den Regler "Speed", der die Geschwindigkeit des Selbstoszillierenden Klangs einstellt - logisch, oder?


Verarbeitung:


Das Faltblechgehäuse ist ausrechend stabil, ich glaube nicht, dass es jemals durchbricht oder ähnliches, allerdings würde ich nicht mit dem Auto drüberfahren - des Wort "Panzer" hat dieses Pedal leider nicht verdient.
Zumindest bei mir sitzen die Potiknöpfe Minimal schief auf den Achsen, das stört aber wahrscheinlich nur Perfektionisten.
Gut ausgeführt und stabil sind die Buchsen, alle 3 greifen kräftig zu. Gut finde ich die Position aller Buchsen an der Oberseite, aber das ist ja immer vom jeweiligen Pedalboard abhängig.
Weniger Lob gibts für die Footswitches, die fühlen sich bei jedem Tritt so an, als würden sie gleich den Geist aufgeben. Bis jetzt haben sie zwar alle rabiaten Tritte ausgehalten, aber naja...
Gearmandude hat sie ja auch kaputt gekriegt...
(http://www.youtube.com/watch?v=9NvDrAtWxOE)
Ein Nachteil ist das sehr große Gehäuse. Ich weiß nicht wie es in dem Flanger aussieht, ob da noch mehr Platz gewesen wäre, aber so klaut er einfach sehr viel wertvollen Pedalboard-Space.
Wahrscheinlich hat sich das PG so gewünscht, er sagt ja immer mal wieder in Interviews dass er mit seinen Riesenlatschen aufpassen muss, nicht die Regler zu verstellen oder irgendwo anders draufzutreten.


Sound:


So und wie klingt er jetzt?


Taxi-Mode:


Da Sound immer schwer zu beschreiben ist, lege ich euch erstmal diese Soundclips ans Herz, so klingt der Flanger wirklich:


http://www.ibanez.co.jp/eu/news/f_products/2009/AF2/sample.html


Es ist ein extrem fett klingender, musikalischer Flanger. Angeblich ist er an den A/DA-Flanger angelehnt, da konnte ich aber keinen testen und kann deshalb nichts dazu sagen.
Der Flanger neigt dazu, sehr schnell ziemlich dominant zu werden, vor allem hinter der Verzerrung. Man sollte ihn also eher sparsam einsetzen (das gilt für Effekte ja eigentlich generell).
Man kann von einem seichten, unauffälligem Chorus bis hin zum fettesten, das Signal übernehmenden Flanger wirklich viele Abstufungen an Sounds einstellen, allerdings muss man dafür auch ein bisschen an den Reglern drehen, er braucht also seine Zeit. Aus genau dem Grund liegt der Anleitung auch ein Blatt mit 10 Beispieleinstellungen von Paul Gilbert himself bei - gut mitgemdacht, so kann man gleich losrocken und ein paar PG-Soli zocken - theoretisch.


Takeoff-Mode:

Jetzt wirds spaßig - und für die Zuhörer nervig :D
Der Takeoff-Mode ist - wie oben schon erwähnt - ein selbstoszillierender Flanger. Er braucht kein Inputsignal. Wenn man ihn anschaltet ist es reiner Zufall ob der Sound gerade nach oben oder unten geht - da muss man spontan sein!
Leider ist der Takeoff-Mode deutlich lauter als das Gitarrensignal, deshalb kann man den gesamten Flanger eigentlich nur vor einen Kompressor oder den Amp schalten. Im Clean-Kanal den Takeoff zu aktivieren ist nicht wirklich zu empfehlen - da hauts einem die Ohren raus. Schade - ein Levelregler wäre hier schön gewesen.
Als Hörbeispiel empfiehlt sich hier Paul vs. Godzilla (http://www.youtube.com/watch?v=x92csOySpRs ziemlich am Anfang).
Um Soli aufzupeppen oder einfach mal kurz aufzufallen ist der Takeoff-Mode ideal und sehr spaßig! Ich persönlich kann ihn zwar im Bandkontext kaum einsetzen, da es hier auch gefährlich ist, den Effekt "totzuspielen", oder dass der Rest der Band einem auf den Kopf haut, aber auch für die paar Fills möchte ich ihn nicht missen!
Persönliche Erfahrung mit einem Gitarristenkumpel:
Ich spiele ein bisschen mit dem Airplane-Flanger (Takeoff) rum.
Er: Boah, das ist soo nervig...!
Ich: Willste auch mal?
Er war die nächsten 20 Minuten glücklich. :D
Wenig später im Musikladen: Mann, ich brauch so nen Airplane-Flanger - vorsicht an alle GAS-ler hier!


Fazit:
Der Airplane Flanger ist ein tolles Gerät, dass sein seinen Preis durchaus wert ist (hmm, ich hab ihn noch für 129 bekommen, jetzt kostet er 139..). Der Takeoff-Mode ist ein nettes Gimmick, das alleine aber lange nicht so viel wert wäre...
Für mich hat der Flanger im direkten Vergleich - ungeachtet des Takeoff-Modes gegen folgende gewonnen:

Boss BF3, MXR Micro Flanger, EHX Stereo Elecrtic Mistress.
Ein Minuspunkt ist die Schaltlogik, ein Taster für den Takeoff-Mode (er erklingt nur solange man den Taster hält) wäre m.M.n. sinnvoller gewesen, da man den Takeoff eh nicht länger als ein paar Sekunden am Stück nutzt, aber da kann man mit leben.


+

  • Sounds
  • Flexibilität
  • Spaß/Suchtfaktor
  • Preis
  • Farbe :D
-

  • Schalter
  • Größe
  • für manche das fehlende Batteriefach
  • Lautstärke des Takeoff-Modes


Trotz allem würde ich den AF2 weiterempfehlen und auch wieder kaufen! Eventuelle Rechtschreibfehler bitte ich zu entschuldigen.


Über Kekse freu ich mich immer.:)
 
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Hallo Jaki!

Schönes Review. Du hast mir einiges an Arbeit abgenommen, da ich jetzt keines mehr schreiben brauche :D
Ich möchte nur ein bisschen was ergänzen...nicht viel, da du ja eh schon sehr ausführlich berichtet hast und ich das auch aus meinen Erfahrungen mit dem AF2 bestätigen kann.

In meinen Ohren ist der Manual-Regler fast so etwas wie ein Überblender zwischen Chorus- und Flanging-Sound. Linksanschlag Chorus und je weiter nach rechts desto mehr Flanger. Ich finde übrigens die erreichbaren Chorus-Sounds mehr als gelungen, sofern man mit dem Enhance-Regler vorsichtig umgeht!

Zum Lautstärkesprung im Take-Off möchte ich nur anmerken, dass dieser nur bei Clean- oder Crunch wirklich extrem ist. Wenn man sowieso schon im High-Gain-Bereich unterwegs ist, finde ich die Lautstärke des Take-Off sehr gut angepasst.
Im Taxi-Mode wird das Signal nur sehr wenig geboostet, dafür aber schön angedickt.

So, das war's auch schon wieder!

Cheers,
Boogie
 
Ach du bist auch ein AF2-User? Cool :D
Danke fürs Feedback!
Chorus-Sounds nutze ich fast nicht, das ist irgendwie nicht so meines. :nix:
Naja, im High-Gain ist der Lautstärkesprung weg weil Verzerrung allgemein ja sehr stark komprimiert, den Boost also wegkomprimiert.

Übrigens: Paul nutzt den AF2 gar nicht als Flanger, er hat beide Modes auf Selbstoszillation eingestellt, alle wabernden Sounds kommen von seinem Phase 90 (wenns jemanden interessiert...).
 
So ich krame das Review nochmal aus ;-)

Bin glühender Fan vom AF-2, weil es auf dem Markt eben nichts so richtig vergleichbares gibt, zumal zu dem Preis.
Trotzdem überlege ich mir einen neuen Flanger zu zu legen.

Der AF-2 soll ja auf Basis eines ADA-Flangers aufgebaut/kopiert sein. Der ist mir jedoch viiiiiieeel zu groß und ob der neuaufgelegte ADA so toll ist … Kostet jedenfalls auch.
Negativ beim AF-2 finde ich jedenfalls die allgemeine bauliche Stabilität … meiner scheint jetzt wohl auch kaputt zu sein …
Am Anfang funktionierte der noch einwandfrei.
Mittlerweile stelle ich einen leicht "dosigen" Allgemeinklang fest. Die Tiefe und Stabilität im Bass ist futsch.
Dafür verantwortlich könnte ein Übersprechen des Take-Off-Mode sein. Je weiter man diesen aufdreht desto schneller ist ein rhythmisches Klicken im Taxi-Mode deutlich zu hören. Es gehen also nur noch ca. 9 Uhr Settings im Take-Off, sonst stört mich das im Taxi-Mode zu sehr!

Ich weiß jetzt nur nicht, ob ich spinne, ob das nicht schon immer so war?
Ich meine jedoch NICHT. Am Anfang war der beschrieben Effekt nicht da.

Es scheinen da wohl auch schon defekte Geräte ausgeliefert worden zu sein. Da man im Netz identische "Fehlerbeschreibungen" liest bei Neugeräten … "… so lange zurück geschickt bis ein vernünftiges Gerät da war".

Ich werde wohl meinen erstmal zum Thomann zurückschicken, da dieser noch ein halbes Jahr Garantie hat.
Nur, was ist danach? Habe ich noch einmal Lust auf so einen Fehler? :-/

Wie sind Eure Langzeiterfahrungen so mit dem Teil?
 

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