Armin H.
NP Custom Guitars
Kurzreview - Kinman Blues Set / Kinman Traditional Set
Die Story vom Outback
Reviews über Austauschpickups sind hier recht selten, obwohl sie praktisch überall und gerne im Einsatz sind. Geht es darum, dem geliebten Stück etwas frisches Leben einzuhauchen, so sind Austauschpickups oft die erste Anlaufstelle. Nachdem ich bereits vor ein paar Tagen das Seymour Duncan Everything Axe Set vorgestellt habe, sind es heute zwei Stratsets des Australiers Chris Kinman, die ich vor einem Jahr relativ günstig von einem Redakteur des Hochglanzmagazin Grand Guitar als "loaded Pickguards", feinst säuberlich verlötet erworben habe. Dabei handelt es sich hier nicht nur um einen weiteren Austauschpickup. Kinman hat sich seine eigenen Gedanken über den perfekten Stratpickup gemacht und der sollte vor allen Dingen eins sein: brummfrei. Und ich kann jetzt schon mit Sicherheit sagen: es sind auf alle Fälle die besten und authentisch klingendsten Noiseless Pickups die ich bisher gehört habe. Das Ziel einer Strat ohne Soundeinbußen das Brummen abzugewöhnen in der Tat hochgesteckt. Hier hat sich allerdings auch Joe Barden schon erfolgreich versucht, der dabei allerdings auf ein Dual Blade System setzt, bei dem die Klingenmagnete parallel stehen. Während Barden Danny Gatton als Endorser auserkoren hat, setzt Chris Kinman auf den Shadow Gitarristen Hank Marvin.
Kinman Traditional Set
Alleine die Internetpräsentation des Australiers strotzt nur so vor Selbstbewusstsein, gerade so als hätte er den Singlecoil neu erfunden. Im australischen Outback aufgewachsen, gab es bis zu seinem 5. Lebensjahr weder fließendes Wasser, noch TV oder auch nur elektrisches Licht und so genoss er eine unbeschwerte Kindheit weitab jeglicher Großstadthektik. Seine Mum kochte auf einem Holzofen und das Licht kam aus Petroleumlampen. Das änderte sich schon in frühen Jugendjahren schlagartig und er begann jederart von Transitoren, Röhren und anderem Elektroschrott zusammenzutragen, um seiner Berufung als Erfinder zu folgen. Die Folge waren zahlreiche Stromausfälle, die das gesamte Viertel stundenweise lahmlegten. Er wuchs wohl in recht ärmlichen Verhältnissen auf und träumte immerzu davon eines Tages als reicher Erfinder in die Stadt zu ziehen. So versuchte er schon als 10jähriger buntes Gras zu züchten und berichtet von sich selbst, als von einem etwas seltsamen Kind.
Kinmans großter Stolz: Das USA Patent Nummer; 5668520
Es kam wie es kommen musste, Young Chris entdeckte die Musik und heuerte in einer Bluesband an, die gerade einen Bassisten suchten. Da ihm allerdings die Kohle für einen elektrischen Bass fehlte, beschloss er ihn samt der dazu gehörigen Pickups selbst zu bauen. Die Tatsache, dass die letzteren, mitsamt den Geheimissen ihrer elektrischen Magneten ihn für den Rest seines Lebens in einen Bann zogen, ist es wohl zu verdanken, dass ich heute dieses Review schreibe. Das USA Patent Nummer; 5668520 im Jahre 1997, war viele Jahre danach wohl der größte Treffer, sein größter Stolz und Ausgangspunkt für das schon immer angestrebte Ziel eines brummfreien Singlecoil für Fender Gitarren und Bässe. Insgesamt sollten es 6 US Patente werden, das letzte 2009.
Der Fluch des brummfreien Singlecoil
Das Problem ist so alt wie der einspulige Singlecoil Tonabnehmer selbst. Kommt man damit in die Nähe eines Magnetfeldes, seien es Trafos, Lautsprecher oder nur eine etwas tief verlaufende Oberleitung, das gute Ding brummt. Der eine mehr, der andere weniger. Bis zu einem gewissen Grad, kann man dem mit guter Abschirmung vorbeugen, aber letztlich ist doch gegen die Physik nur schwer anzukämpfen. Kinman begann schon sehr früh alle Magneten, denen er habhaft werden konnte, durchzumessen, einzuordnen und zu notieren. Nebenbei erwarb er bei einem Geigenbauer in seiner Nähe noch einige Kenntnisse im Instrumentenbau, um schließlich in einem eigenen kleinen Gitarrenladen mit Repairshop seine ersten eigenen Gitarren zu bauen. Ich möchte uns allen und vor allen Dingen mir, eine genaue Schilderung der, meiner Meinung nach, hochkomplizierten Einzelheiten ersparen. Die gesamte Entwicklungszeit des Gitarristen und Technikers Chris Kinman dauerte 16 Jahre bis er seinen ersten störgeräuschfreien Tonabnehmer für Strat- und Telecaster für marktreif befand und zum Patent anmeldete. Heraus kam ein Pickup in Singlcoilformat, der AVn Greenback (Authentic Vintage noiseless) Hum, bei dem die Spulen anstatt paralell, vertikal übereinander liegen. Diese werden dann höchsteffizient und konsequent gegen jeglichen störenden Magnetfluss abgeschirmt. Aber das ist nicht alles. Die von Kinman verwendeten AlNiCo 5 haben eine bis zu 40 % niedrigere Magnetstärke als herkömmliche Singlecoils, weshalb sie sich sehr nahe an die Saiten regulieren lassen. Auf dem Patentfoto ist die Sandwichbauweise der PUs noch einmal sehr anschaulich dokumentiert. So sollen sie problemlos in der Lage sein, den Ton bekannter Gitarristen wie Hank Marvin von den Shadows zu reproduzieren und gleichzeitig einen Störabstand zu erzielen, wie man ihn nur von modernen Humbuckern kennt.
Kinman Traditional Set
Das Kinman Blues Set
Bestellt man das Blues Set, so bekommt man das ganze Paket. Kinman liefert die von ihm entwickelten Pickup Typen entweder perfekt aufeinander abgestimmt in Set oder als Einzelstück. Bei den Sets sind die Strippen bereits je nach Position passend abisoliert und verzinkt, dabei auch eine sehr anschauliche Einbauanleitung, sowie Schrauben und Federn. Zusätzlich kann noch ein extra von Kinman erstelltes Schaltungsset geordert werden, das wahlweise mit 7 oder 9 Schaltungsvarianten ausgerüstet ist und bei denen der zweite Tonepoti wie ein Tonewahlschalter funktioniert. Hier kommt die normale 5 Wege Schaltung zur Anwendung. Da ich das Set als Loaded Pickguard gekauft habe, musste ich lediglich den Outputjack anlöten und das Pickguard anmontieren.
Kinman Blues Set
Als passende Gitarre wurde eine meiner Patchwork Strats, ein 65er NOS Stratocaster Body aus dem Fender Custom Shop, mit einem 22 bündigen deluxe Hals mit Medium Jumbo Frets, auserwählt. Was soll ich sagen, ich habe noch nie einen Single Coil gespielt, der so sensitiv auf Holz und Hals reagiert hat. Und ich habe sicherlich schon hundert Singlecoils gespielt, einschließlich DG-20 EMGs oder die Duncan Antiquitäten. Das Blues Set, bestehend aus zwei AVn-62 und einem SC "Belltone", von Kinman auch liebevoll "my southern cousin noiseless pickup" genannt, einem High Output Bridge Pickup. Wer den Gitarrensound der "Little River Band" in Ohr hat, das ist genau die Baustelle. Stephan Housden, Leadgitarrist eben dieser Band und ein guter Freund von Kinman ist endorsed by Fender, besteht aber darauf auf beiden Strats das Woodstock Set von Chris zu spielen ... he is a true beliver.
Stratocaster 65 NOS mit Kinmam Blues Set
Auf Anschlag ist auch jede noch so feine Nuance zu hören, die Pickups holen sich praktisch auch den Klang aus dem Holz wie ich es noch nie erlebt habe und das alles absolut brummfrei. Selbst Desktop, Speaker oder die fetten Trafos meines Egnater können die Pickups für keinen Moment zum Brummen bewegen. Man könnte das Set auch das "Texas Set" nennen ohne dabei unbedingt die Fender MexTex zu meinen, aber das Set bringt, wie der Name schon vermuten lässt, genau das Rüstzeug zum guten deftigen Blues Pickup mit. Reichlich Fleisch, Attack und genug Durchsetzungsvermögen um immer vor der Band zu spielen und dabei völlige Brummfreiheit, schon fast HiFi Tone, wobei sich der Steg Pickup als richtiger Wadenbeisser präsentiert. Da kommt sicherlich kein Wunsch nach einem Seymour Duncan JB Jr. oder ähnlichem auf. Rotzig und stramm auf allerhöchstem Niveau.
Tokai Goldsound Star mit Stock DiMarzio & 65 NOS mit Blues Set
Das Kinman Traditional Set
Im Gegensatz zum Blues Set, welches mehr oder weniger Kinmans Interpretation vom typischen aggressiven Mid 60s Tone darstellt, sucht man im Traditional Set eher den typischen 50s Stratsound. Glockenhell und Bergwasserklar, hört man in der Ferne schon klar und deutlich die Riffs von "Apache". Knallende Bässe, es weiß doch sowieso jeder was ich meine, ich schwöre ich hör´ sie reiten. Dieses Set ist allerdings auch nur mit einiger Arbeit an Volume und Tone so richtig fett in die Zerre zu bringen ist. Die Stärke liegt aber bei glassklaren Sounds auch schon bei kleinen Lautstärken. Das wird mit meinem Champ sehr schnell klar, Liebe auf den ersten Blick, das hat schon ein bisschen was von Sensation, normalerweise gehen hier bei den Fender Lace Sensor Noiseless meiner Strat Ultra ganz schnell die Höhen flöten und ich muss mit dem Mid Boost kräftig nachregeln. Allerdings reagieren beide Sets doch sehr auf das Holz und sind, wenn es um pures Aufrüsten geht, sicherlich kein Allheilmittel, alleine weil sie aus keiner alten Geige eine Stradivari machen, lassen sie aber mit Sicherheit eine gute Gitte erst richtig aufleben. Kinman empfiehlt Linde/Erle Bodys ebenso wie Rosewood Necks. So klingen gute Singlecoils, auch wenn sie keine sind, eben das Beste aus zwei Welten. Wobei man beide Sets nicht auf Blues oder Surf reduzieren sollte. Über den Halspickup sind auch durch entsprechdes nachregulieren von Tone und Volume jederzeit warme jazzige Töne zu realisieren. Man kann auch einfach kräftig losrocken, um so vom Hum zu profitieren. Das Traditional Set ist inzwischen an einen Blueser in Münster verkauft und erfreut in einer Deluxe und über einen alten Vox mit Bulldogs dessen Blueserherz. Inzwischen hat der sogar seine zweite Strat und die Telecaster australisiert.
ANn-56
Blues Set Schaltung mit Orange Drops
Ich hoffe, dass ich Euch diese außergewöhnlich guten Pickups etwas näher bringen konnte. Ich weiß, dass es immer recht mühelos aussieht, aber so ein Review beinhaltet, will man es nicht einfach nur lieblos hinknallen, schon auch immer ein paar Stunden Arbeit und Hintergrundrecherche. Darum freut sich der Autor auch hin und wieder über ein kleines Feedback, was allesdings kein Aufruf zum Bepunkten sein soll. Ich bin kein Pickupspezialist wie vielleicht einige andere hier und beziehe mein Wissen auch nur aus Erfahrung und dem was ich höre und lese. Seit also bitte gnädig, falls ich mich irgendwo einmal unfachmännisch ausgedrückt haben sollte, oder übertrieben enthusiastisch war.
Gruß mit Blues, Armin
Die Story vom Outback
Reviews über Austauschpickups sind hier recht selten, obwohl sie praktisch überall und gerne im Einsatz sind. Geht es darum, dem geliebten Stück etwas frisches Leben einzuhauchen, so sind Austauschpickups oft die erste Anlaufstelle. Nachdem ich bereits vor ein paar Tagen das Seymour Duncan Everything Axe Set vorgestellt habe, sind es heute zwei Stratsets des Australiers Chris Kinman, die ich vor einem Jahr relativ günstig von einem Redakteur des Hochglanzmagazin Grand Guitar als "loaded Pickguards", feinst säuberlich verlötet erworben habe. Dabei handelt es sich hier nicht nur um einen weiteren Austauschpickup. Kinman hat sich seine eigenen Gedanken über den perfekten Stratpickup gemacht und der sollte vor allen Dingen eins sein: brummfrei. Und ich kann jetzt schon mit Sicherheit sagen: es sind auf alle Fälle die besten und authentisch klingendsten Noiseless Pickups die ich bisher gehört habe. Das Ziel einer Strat ohne Soundeinbußen das Brummen abzugewöhnen in der Tat hochgesteckt. Hier hat sich allerdings auch Joe Barden schon erfolgreich versucht, der dabei allerdings auf ein Dual Blade System setzt, bei dem die Klingenmagnete parallel stehen. Während Barden Danny Gatton als Endorser auserkoren hat, setzt Chris Kinman auf den Shadow Gitarristen Hank Marvin.
Kinman Traditional Set
Alleine die Internetpräsentation des Australiers strotzt nur so vor Selbstbewusstsein, gerade so als hätte er den Singlecoil neu erfunden. Im australischen Outback aufgewachsen, gab es bis zu seinem 5. Lebensjahr weder fließendes Wasser, noch TV oder auch nur elektrisches Licht und so genoss er eine unbeschwerte Kindheit weitab jeglicher Großstadthektik. Seine Mum kochte auf einem Holzofen und das Licht kam aus Petroleumlampen. Das änderte sich schon in frühen Jugendjahren schlagartig und er begann jederart von Transitoren, Röhren und anderem Elektroschrott zusammenzutragen, um seiner Berufung als Erfinder zu folgen. Die Folge waren zahlreiche Stromausfälle, die das gesamte Viertel stundenweise lahmlegten. Er wuchs wohl in recht ärmlichen Verhältnissen auf und träumte immerzu davon eines Tages als reicher Erfinder in die Stadt zu ziehen. So versuchte er schon als 10jähriger buntes Gras zu züchten und berichtet von sich selbst, als von einem etwas seltsamen Kind.
Kinmans großter Stolz: Das USA Patent Nummer; 5668520
Es kam wie es kommen musste, Young Chris entdeckte die Musik und heuerte in einer Bluesband an, die gerade einen Bassisten suchten. Da ihm allerdings die Kohle für einen elektrischen Bass fehlte, beschloss er ihn samt der dazu gehörigen Pickups selbst zu bauen. Die Tatsache, dass die letzteren, mitsamt den Geheimissen ihrer elektrischen Magneten ihn für den Rest seines Lebens in einen Bann zogen, ist es wohl zu verdanken, dass ich heute dieses Review schreibe. Das USA Patent Nummer; 5668520 im Jahre 1997, war viele Jahre danach wohl der größte Treffer, sein größter Stolz und Ausgangspunkt für das schon immer angestrebte Ziel eines brummfreien Singlecoil für Fender Gitarren und Bässe. Insgesamt sollten es 6 US Patente werden, das letzte 2009.
Der Fluch des brummfreien Singlecoil
Das Problem ist so alt wie der einspulige Singlecoil Tonabnehmer selbst. Kommt man damit in die Nähe eines Magnetfeldes, seien es Trafos, Lautsprecher oder nur eine etwas tief verlaufende Oberleitung, das gute Ding brummt. Der eine mehr, der andere weniger. Bis zu einem gewissen Grad, kann man dem mit guter Abschirmung vorbeugen, aber letztlich ist doch gegen die Physik nur schwer anzukämpfen. Kinman begann schon sehr früh alle Magneten, denen er habhaft werden konnte, durchzumessen, einzuordnen und zu notieren. Nebenbei erwarb er bei einem Geigenbauer in seiner Nähe noch einige Kenntnisse im Instrumentenbau, um schließlich in einem eigenen kleinen Gitarrenladen mit Repairshop seine ersten eigenen Gitarren zu bauen. Ich möchte uns allen und vor allen Dingen mir, eine genaue Schilderung der, meiner Meinung nach, hochkomplizierten Einzelheiten ersparen. Die gesamte Entwicklungszeit des Gitarristen und Technikers Chris Kinman dauerte 16 Jahre bis er seinen ersten störgeräuschfreien Tonabnehmer für Strat- und Telecaster für marktreif befand und zum Patent anmeldete. Heraus kam ein Pickup in Singlcoilformat, der AVn Greenback (Authentic Vintage noiseless) Hum, bei dem die Spulen anstatt paralell, vertikal übereinander liegen. Diese werden dann höchsteffizient und konsequent gegen jeglichen störenden Magnetfluss abgeschirmt. Aber das ist nicht alles. Die von Kinman verwendeten AlNiCo 5 haben eine bis zu 40 % niedrigere Magnetstärke als herkömmliche Singlecoils, weshalb sie sich sehr nahe an die Saiten regulieren lassen. Auf dem Patentfoto ist die Sandwichbauweise der PUs noch einmal sehr anschaulich dokumentiert. So sollen sie problemlos in der Lage sein, den Ton bekannter Gitarristen wie Hank Marvin von den Shadows zu reproduzieren und gleichzeitig einen Störabstand zu erzielen, wie man ihn nur von modernen Humbuckern kennt.
Kinman Traditional Set
Das Kinman Blues Set
Bestellt man das Blues Set, so bekommt man das ganze Paket. Kinman liefert die von ihm entwickelten Pickup Typen entweder perfekt aufeinander abgestimmt in Set oder als Einzelstück. Bei den Sets sind die Strippen bereits je nach Position passend abisoliert und verzinkt, dabei auch eine sehr anschauliche Einbauanleitung, sowie Schrauben und Federn. Zusätzlich kann noch ein extra von Kinman erstelltes Schaltungsset geordert werden, das wahlweise mit 7 oder 9 Schaltungsvarianten ausgerüstet ist und bei denen der zweite Tonepoti wie ein Tonewahlschalter funktioniert. Hier kommt die normale 5 Wege Schaltung zur Anwendung. Da ich das Set als Loaded Pickguard gekauft habe, musste ich lediglich den Outputjack anlöten und das Pickguard anmontieren.
Kinman Blues Set
Als passende Gitarre wurde eine meiner Patchwork Strats, ein 65er NOS Stratocaster Body aus dem Fender Custom Shop, mit einem 22 bündigen deluxe Hals mit Medium Jumbo Frets, auserwählt. Was soll ich sagen, ich habe noch nie einen Single Coil gespielt, der so sensitiv auf Holz und Hals reagiert hat. Und ich habe sicherlich schon hundert Singlecoils gespielt, einschließlich DG-20 EMGs oder die Duncan Antiquitäten. Das Blues Set, bestehend aus zwei AVn-62 und einem SC "Belltone", von Kinman auch liebevoll "my southern cousin noiseless pickup" genannt, einem High Output Bridge Pickup. Wer den Gitarrensound der "Little River Band" in Ohr hat, das ist genau die Baustelle. Stephan Housden, Leadgitarrist eben dieser Band und ein guter Freund von Kinman ist endorsed by Fender, besteht aber darauf auf beiden Strats das Woodstock Set von Chris zu spielen ... he is a true beliver.
Stratocaster 65 NOS mit Kinmam Blues Set
Auf Anschlag ist auch jede noch so feine Nuance zu hören, die Pickups holen sich praktisch auch den Klang aus dem Holz wie ich es noch nie erlebt habe und das alles absolut brummfrei. Selbst Desktop, Speaker oder die fetten Trafos meines Egnater können die Pickups für keinen Moment zum Brummen bewegen. Man könnte das Set auch das "Texas Set" nennen ohne dabei unbedingt die Fender MexTex zu meinen, aber das Set bringt, wie der Name schon vermuten lässt, genau das Rüstzeug zum guten deftigen Blues Pickup mit. Reichlich Fleisch, Attack und genug Durchsetzungsvermögen um immer vor der Band zu spielen und dabei völlige Brummfreiheit, schon fast HiFi Tone, wobei sich der Steg Pickup als richtiger Wadenbeisser präsentiert. Da kommt sicherlich kein Wunsch nach einem Seymour Duncan JB Jr. oder ähnlichem auf. Rotzig und stramm auf allerhöchstem Niveau.
Tokai Goldsound Star mit Stock DiMarzio & 65 NOS mit Blues Set
Das Kinman Traditional Set
Im Gegensatz zum Blues Set, welches mehr oder weniger Kinmans Interpretation vom typischen aggressiven Mid 60s Tone darstellt, sucht man im Traditional Set eher den typischen 50s Stratsound. Glockenhell und Bergwasserklar, hört man in der Ferne schon klar und deutlich die Riffs von "Apache". Knallende Bässe, es weiß doch sowieso jeder was ich meine, ich schwöre ich hör´ sie reiten. Dieses Set ist allerdings auch nur mit einiger Arbeit an Volume und Tone so richtig fett in die Zerre zu bringen ist. Die Stärke liegt aber bei glassklaren Sounds auch schon bei kleinen Lautstärken. Das wird mit meinem Champ sehr schnell klar, Liebe auf den ersten Blick, das hat schon ein bisschen was von Sensation, normalerweise gehen hier bei den Fender Lace Sensor Noiseless meiner Strat Ultra ganz schnell die Höhen flöten und ich muss mit dem Mid Boost kräftig nachregeln. Allerdings reagieren beide Sets doch sehr auf das Holz und sind, wenn es um pures Aufrüsten geht, sicherlich kein Allheilmittel, alleine weil sie aus keiner alten Geige eine Stradivari machen, lassen sie aber mit Sicherheit eine gute Gitte erst richtig aufleben. Kinman empfiehlt Linde/Erle Bodys ebenso wie Rosewood Necks. So klingen gute Singlecoils, auch wenn sie keine sind, eben das Beste aus zwei Welten. Wobei man beide Sets nicht auf Blues oder Surf reduzieren sollte. Über den Halspickup sind auch durch entsprechdes nachregulieren von Tone und Volume jederzeit warme jazzige Töne zu realisieren. Man kann auch einfach kräftig losrocken, um so vom Hum zu profitieren. Das Traditional Set ist inzwischen an einen Blueser in Münster verkauft und erfreut in einer Deluxe und über einen alten Vox mit Bulldogs dessen Blueserherz. Inzwischen hat der sogar seine zweite Strat und die Telecaster australisiert.
ANn-56
Blues Set Schaltung mit Orange Drops
Ich hoffe, dass ich Euch diese außergewöhnlich guten Pickups etwas näher bringen konnte. Ich weiß, dass es immer recht mühelos aussieht, aber so ein Review beinhaltet, will man es nicht einfach nur lieblos hinknallen, schon auch immer ein paar Stunden Arbeit und Hintergrundrecherche. Darum freut sich der Autor auch hin und wieder über ein kleines Feedback, was allesdings kein Aufruf zum Bepunkten sein soll. Ich bin kein Pickupspezialist wie vielleicht einige andere hier und beziehe mein Wissen auch nur aus Erfahrung und dem was ich höre und lese. Seit also bitte gnädig, falls ich mich irgendwo einmal unfachmännisch ausgedrückt haben sollte, oder übertrieben enthusiastisch war.
Gruß mit Blues, Armin
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