[Gitarre] Johnson JLP-20 WO

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donna_wetta
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Review: Johnson JLP-20 WO :bad:

Ich habe diese Gitarre vor einigen Wochen beim Musik-Schmitt endeckt und war erst mal begeistert von dem Preis (239,- Euro) dem ansprechenden, mal etwas anderem Design und den "angeblichen" EMG Pickups. Da ich auf der Suche nach einer günstigen zweit / ersatz Gitarre war hab ich sie mir gleich mal bestellt. Bei dem Preis kann man ja nicht viel falsch machen - dachte ich.

Vielleicht noch kurz ein paar Sätze zu mir: Ich spiele mittlerweile seit gut 20 Jahren Gitarre. Normalerweise auf meiner Laq Rockline (Strat), oder meiner Gibson ES 337 (Halbakustik). Meine Musikrichtung ist eigentlich quer beet hauptsächlich aber, Jazz, Funk und Rock/Pop sachen.

Optik und Verarbeitung: :great:
Ein paar Tage später hatte ich das chinesische Billigfabrikat dann in den Händen. Ich war positiv überascht vom "aged" Design des Instruments das wirklich ähnlich wie auf den Bildern wirkte. Auch die Verarbeitung war für die Preisklasse ganz ordentlich (wobei durch das aged Design natürlich einiges vertuscht werden kann). Der body war aus Massivholz, und die Mechaniken wirkten durchaus Robust (kein klappriges Plastik zeug dass nach kurzer Zeit den Geist aufgibt). Am Sattel wurde teilweise ein kleinwenig gepfuscht, viel aber nicht weiter auf.
Einziges Manko: Nach einigen Wochen verliert das Design an Reiz (zumindest wars bei mir so). Aber die Gitarre ist auf jedenfall ein hingucker.

Der Sound:
Die vom Musik-Schmitt angepriesenen EMG Pickups waren natürlich keine echten EMGs - wer hätte das gedacht :rolleyes:. Der große Aufkleber "EMG designed Pickups" verrät eigentlich schon alles. Trotzdem muss man sagen dass der Klang durchaus ordentlich war, gerade im Blues und Rock bereich liefert die Gitarre einen guten warmen Sound. Für härtere Sachen und zum clean spielen würde ich sie nicht unbedingt empfehlen.

Stimmstabilität und Oktavreinheit: :bad::bad::bad:
Hierzu muss ich einfach einen eigenen Punkt machen, denn so was schlechtes hab ich echt noch nie erlebt. Schon beim spielen viel mir auf, dass die Gitarre selbst nach mehrmaligem stimmten irgendwie leicht verstimmt klingt. Ein erster test der Oktavreinheit ergab dass die Oktave am 12. Bund der tiefen E und der G-Saite fast einen halbton zu hoch waren!! Naja Kleinigkeit dachte ich mir, Oktavreinheit bei ner Paula ohne Tremolo einzustellen ist ja glücklicherweise nicht so aufwendig. Leider war nach kurzer Zeit klar, dass die Einstellmöglichkeit des Stegs bei weitem nicht ausreicht. Selbst mit der Tune-O-matic am Anschlag waren alle Saiten noch deutlich zu hoch (an der Oktave). Selbst nachdem ich von .010er auf .009er Saiten gewechselt und den Trussrod so eingestellt hatte dass der Hals völlig gerade war konnte ich nur die D-und die hohe E-Saite einigermaßen Oktavrein bekommen.

Die Stimmstabilität lässt ebenfalls sehr zu wünschen übrig. Sätestens nach ner viertel Stunde spielen musste nachgestimmt werden (auch nach mehreren Wochen noch) und nach starken Bendings sowieso.

Bespielbarkeit: :bad::bad::bad:
Mindestens genauso entäuscht war ich von der Bespielbarkeit der Gitarre. Ich kann gar nicht sagen ob es eher am Griffbrett oder den Frets liegt, aber allein das Greifen der Saiten fühlt sich schon sehr unangenehm an, und Bendings lassen sich nur mit großer Mühe bewerkstelligen.
Das Einstellen der Saitenhöhe ist auch äußerst schwierig, da die Saiten sehr schnell aufliegen und schppern. Obwohl sich die Krümmung des Halses mit dem Trussrod in beide Richtungen sehr gut einstellen lässt, ist eine normale, angenehme Saitenlage kaum erreichbar.

Fazit:

Auf den ersten Blick eine schöne Gitarre, aber wer auf dem Instrument auch wirklich spielen will sollte lieber die Finger davon lassen!

Zum Glück gabs 30 Tage Rückgaberecht ;)
 
Eigenschaft
 
Eine Bekannte hat auch eine Johnsonakustikgitarre und die kriegst du nicht Oktavenrein, egal wie gerade der Hals. Schepperfrei kriegst du die nur mit Horrorsaitenlage. Da hätte ich meine Stagg Akustikgitarre vorgezogen.

Ich selbst habe mal eine Johnson Les Paul besessen, die war etwas besser und kostete 450 Euro. Verarbeitungsmäßig konnte die sogar mit Epiphone mithalten aber von der Bespielbarkeit und auch vom Sound her keine Chance.
Die Designed by EMG Pickups sind garnicht so übel, vorrausgesetzt die Holzqualität stimmt. Ein Kollege hatte die in seiner Ibanez RGR320EX und später richtige EMG´s verbaut, daher weiss ich, dass die nicht so übel sind.

Ich habe schon zu oft hochwertige Pickups in Billiggitarren gewechselt um zu wissen, dass es kaum bis garkeine Veränderung bringt. Oft sogar eine verschlechterung, da sie meist auf die Gitarre abgestimmt sind.
 
Danke für den Tipp, die hab ich mir auch schon angeschaut. Allerdings fehlt mir da von der Optik iwie die Ahorn-Decke (Gehört für mich einfach zu ner Les Paul) die wirkt sonst so schmal.

Hab mir jetzt mal ne Ibanez ART 120 TRF bestellt, die ist zwar etwas teurer, dafür hat sie ziemlich gute Kritiken bekommen. Ich hoffe mit der bin ich eher zufrieden.

https://www.thomann.de/de/ibanez_art120trf.htm
 

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