S
Seven 11
Gesperrter Benutzer
In der letzten Zeit lese ich immer wieder dass ein Amp wieder ganz oben auf der Wunschliste von Blues- und Rockgitarristen steht. Der JTM 45. Ehrlich gesagt hatte ich den und auch alle anderen Marshalls nie auf dem Zettel. Mein fast ausschliessliches Interesse galt Fender Tweed und Blackface Amps.
Dabei ist der JTM 45, der erste Marshall Amp eigentlich als 5F6A Bassman Interpretation gar kein "richtiger" Marshall. Obwohl er nicht exakt nachgebaut, sondern an die Wünsche englischer Gitarristen angepasst wurde klingt dieser Marshall und dessen Clones clean gespielt absolut traumhaft. Seine eigentliche Domäne aber ist der Crunch Sound. Nicht zuletzt deshalb steht dieser Amp als Synonym für diese Charaktristik und war der iniziale Funken für Amps aus Milton Keynes. Aber auch seine Dynamik ist aussergewöhnlich.
Ein versierter Gitarrist holt so nur aus dem Anschlag oder mittels der Volume Potis der Gitarre alle notwendigen Klangnuancen aus dem Amp. Mehr dazu später unter Klang und Dynamik.
Zu meinem Audio Amp Co JTM 45 bin ich durch einen glücklichen Tausch gekommen. Eigentlich wollte ich meinen Fender Vibroverb verkaufen um mein Konto aufzufüllen.....es kam anders .
Aufbau:
Der Audio Amp ist ein PTP Clone (in meinem Falle, man darf wählen) mit KT66 Endstufenröhren und einigen wirklich interessanten Modifikationen.
Gleichrichterröhre ist auch an Bord. In der Vorstufe arbeiten die üblichen Verdächtigen. Auf der Rückseite gibt es neben dem Impedanzwahlschalter zwei Klinkenausgänge für anzuschliessende Boxen, der Eingang für den Kaltgerätestecker, zwei schraubbare Kappen für die Feinsicherungen und zwei mit Chickenhead Knobs bestückte Potis auf die ich noch zu sprechen komme.
An der Front die obligatorischen vier Eingänge (2 x Low, 2 x High) Normal Volume (Pull/Push), Bright Volume (pull/Push), Treble, Middle, Bass, Presence, Stby, Power Swich und Kontrollleuchte. Die Inputs können mit Patchkabeln miteinander verschaltet werden um die Normal und Bright Eingangstufe zu koppeln.
Der Amp verfügt über sehr spezielle von seinem geistigen Vater entwickelte Modifikationen welche ihn weit variabler machen als das Original ohne jedoch
dessen Grundcharakter (soweit ich den kenne) zu verwässern und seine Optik zu zerstören. Hier eine kurze Auflistung im O-Ton des Herstellers:
Bright Switches: Diese Funktion ist auf beiden Eingängen über Pull/Push Schalter an den Volume Potis verfügbar.
(alles was nun folgt befindet sich auf der Rückseite bzw. im Chassisinneren)
Plexi Boost: Dieser Schalter funktioniert auf beiden Kanälen. Wenn der Schalter in Richtung Frontpanel zeigt ist die Funktion zugeschaltet und beide
Kanäle haben einen höheren Verzerrungsgrad und eine leichte Anhebung der mittleren Frequenzen.
EQ-Switch: Mit diesem Schalter können Sie von der normalen EQ Beschaltung mit 250pF/56KOhm zu der späteren 500pF/33KOhm Beschaltung wechseln. Die Standard Beschaltung klingt sehr Clean und Tight; die sogenannte "Hendrix" Beschaltung hat mehr Höhen, mehr Tiefmitten und mehr Gain.
Wild Switch: Hiermit wird die negative Gegenkopplung des Verstärkers deaktiviert. Die Wild Control Regelung wird ausgeschaltet, ebenso wie die Presence
Control. Der Verstärker wird lauter, ändert seinen Frequenzgang und verzerrt stärker. Insgesamt bietet diese Funktion mehr Crunch und Rauheit; der Klang erinnert an die berühmten Class A Verstärker.
Wild Control: Dieses Poti regelt die negative Gegenkopplung der Treiber- und Endstufe. Beginnend mit dem Originalwert von 27KOhm am Linksanschlag steht hier ein Bereich über die später verwendeten 47KOhm bis hin zu dem Maximalwert 100KOhm, der in den späten 70ern verwendet wurde zur Verfügung. Sie können mit diesem Schalter den Obertonschimmer des gesamten Verstärkers verändern. Bei einer Drehung im Uhrzeigersinn bekommt der Klang mehr Crunch und Obertöne.
Deep Control: Dieses Poti regelt den Tieftonanteil der Endstufe. Im Uhrzeigersinn gedreht bekommt der Verstärker mehr Tiefmitten und Bässe. Der Originalwert befindet sich am Linksanschlag des Potis.
Jede Kombination verhält sich anders, so dass dies eine Frage des persönlichen Geschmacks ist. Die Schalter und Potis bieten eine grössere Flexibilität in Bezug auf den Individuellen Klangcharakter.
Sound und Dynamik:
Da der Urahn dieses Marshall Clones ein 5F6A Tweed Fender ist wundert es nicht dass er über einen exzellenten Clean Ton verfügt. Anders als bei meinem 5E3 Amp ist das Mittenspektum ein anderes, ich finde es für cleane Töne gefälliger. Noch nie aber habe ich einen Amp vor mir gehabt der so (geradezu) brutal dynamisch ist. Meine "kleineren" Amps sind durch die Bank nicht von schlechten Eltern, verlangen auch diszipliniertes Spiel damit sie klingen, der Audio Amp aber schraubt hier die Anforderung an den Gitarristen noch mal ein gutes Stück nach oben.
Der Schub der da aus dem Amp kommt ist physikalisch viel stärker präsent als alles was ich bislang gehört habe, er ist auch stärker als beim Bassman der für mich wie für viele andere Gitarristen auch ein Schlüsselerlebnis war.
Es ist für mich als Fender Amp User ausgesprochen schwierig diesen Amp zu bewerten. Noch schwieriger aber ist es ihn in Relation zu originalen JTM's zu setzen weil ich live nie einen gehört, geschweige denn gespielt habe. Mir ist nicht nur der Sound eines Amps relevant, sondern auch wie er auf mich und meine Spieltechnik reagiert.
Für sich allein stehend aber ist er eine Clean- und Crunch-Maschine vor dem Herrn. Bereits ohne Zuhilfenahme der speziellen Minglschen Schaltkreise, also also einfach mit den Volume Potis und der recht effektiven Klangregelung (soll bei Marshalls nicht so sein) lässt sich eine breite Palette an klassischen, oft gehörten Sounds basteln. Die sind durch die Bank und völlig unabhängig von der Einstellung der Regler aus dem obersten Regal. Man bekommt keinen Scheisssound aus dem Amp.
Das absolute Highlight des Amps ist zweifelsohne das "Wild Control" Poti auf dessen Rückseite. Ich kenne die Philosophie des Herstellers nicht, mutmaße
aber dass er ein Mastervolume in einem Amp dieser Machart für deplatziert hält. Aus diesem Grund wird auch ein Einschleifweg als Option nicht angeboten.
Das "Wild Control" lässt diesen Amp derartig "dreckig" und knochentrocken klingen dass dies auf merkwürdige Weise ein höheres Gain bei kultivierten Lautstärken mehr als ersetzt. Das ist ein Sound den ich noch nie, wirklich nie - und ich hatte im Laufe meines Gitarristenlebens bereits über 20 Amps - gehört habe. Dieser Ton hat eindeutig Suchtcharakter. Wer sich jemals für einen Audio Amp entscheidet sollte unabhängig vom Modell diese Modifikation ordern. Sie ist unverzichtbar, Hand ins Feuer dafür!
Das "Deep Control" ist weiter oben ja schon hinreichend erklärt. Hinzufügen möchte ich hier dass die Reserven ausreichen den Bassisten arbeitslos zu machen. Ich spiele den Amp derzeit über eine 2x12" V30 Box und frage mich welches Produkt dieses Maß an Bassreseven verkraftet.....
Die Switches sind sehr viel subtiler in ihrer Wirkung. Sie greifen eher kosmetisch denn chirurgisch ins Geschehen ein, also bei Weitem nicht so plakativ wie der Deep und Wild Regler. Trotzdem sind sie eine willkommene Möglichkeit dem Amp das letzte Quäntchen an Soundformung für das persönliche Ideal zu verpassen.
Die dreissig Watt dieses Amps sind auch nochmal andere als mir bislang bekannte. Das mag damit zusammen hängen dass ich Combos bervorzuge und dies vielleicht mein erstes Männerspielzeug mit externer 2 x 12" Box ist. Ich hab mir mit diesem Review auch viel, eigentlich sehr viel Zeit gelassen weil ich mir eine Berurteilung bislang nicht zugetraut habe. Ich weiss auch bis jetzt nicht ob ich dieser Superkiste in meiner Beschreibung gerecht werde, jedenfalls hab ich vor dem Amp keine Angst mehr und spiele ihn tatsächlich. Das ist wirklich bemerkenswert .
Ich hatte auch bislang an einen Amp immer den Anspruch dass er einen Reverb Tank an Bord haben muss....Da bin ich mittlerweile auch ein Stück mehr von entfernt. Auch davon ihm ein Holy Grail vorzuschalten weil es doch immer ein wenig Sound klaut.... Das soll aber nicht heissen dass sich das Teil nicht mit Vorschaltgeräten vertägt. Im Gegenteil. Da wurde bislang alles klaglos akzeptiert. Meine Aussage soll eher dahin interpretiert werden dass die überragenden Qualitäten dieses Amps nicht zugekleistert werden müssen. Wenn die Qualität der vorgeschalteten Effekte unterhalb einer bestimmten Güte rangieren beraubt man den Amp seiner Fähigkeiten.
Fazit:
Obwohl ich ein ausgewiesener Combo Amp User bin (57 Deluxe und Deluxe Reverb Clones) ist dieser Audio Amp das Beste was ich jemals an einer Gitarre hängen hatte. Dynamik, Artikulation, Transparenz, Tonkultur und Ausstattung sind für einen an Vintage Spezifikationen orientierten Amp mehr als aussergewöhnlich. Klangregelung, Extras und sorgsames PTP Design gehen eine Allianz ein welche den Preis dieses HiEnd Amps absolut rechtfertigen.
Ich habe ihn bislang nicht aufgeschraubt, gehe aber davon aus dass hier kein Schmutz verarbeitet wurde. Der Sound ist schon mit V30 Speakern welche nun wirklich nicht meine Lieblinge sind fantastisch. Ich bin der Überzeugung dass wenn die Box mit AlNiCo's bestückt wurde die Messlatte nochmal höher gelegt werden muss. Je öfter ich den Amp spiele desto mehr zieht er mich in seinen Bann. Mit Unsauberkeiten in der Spieltechnik hält man sich ihm besser fern, das könnte frustrierend werden. Wer aber mit seiner Gitarre und dem Amp eine Einheit bildet wird Schwierigkeiten haben sich dessen speziellen Charme entziehen zu können.
Dabei ist der JTM 45, der erste Marshall Amp eigentlich als 5F6A Bassman Interpretation gar kein "richtiger" Marshall. Obwohl er nicht exakt nachgebaut, sondern an die Wünsche englischer Gitarristen angepasst wurde klingt dieser Marshall und dessen Clones clean gespielt absolut traumhaft. Seine eigentliche Domäne aber ist der Crunch Sound. Nicht zuletzt deshalb steht dieser Amp als Synonym für diese Charaktristik und war der iniziale Funken für Amps aus Milton Keynes. Aber auch seine Dynamik ist aussergewöhnlich.
Ein versierter Gitarrist holt so nur aus dem Anschlag oder mittels der Volume Potis der Gitarre alle notwendigen Klangnuancen aus dem Amp. Mehr dazu später unter Klang und Dynamik.
Zu meinem Audio Amp Co JTM 45 bin ich durch einen glücklichen Tausch gekommen. Eigentlich wollte ich meinen Fender Vibroverb verkaufen um mein Konto aufzufüllen.....es kam anders .
Aufbau:
Der Audio Amp ist ein PTP Clone (in meinem Falle, man darf wählen) mit KT66 Endstufenröhren und einigen wirklich interessanten Modifikationen.
Gleichrichterröhre ist auch an Bord. In der Vorstufe arbeiten die üblichen Verdächtigen. Auf der Rückseite gibt es neben dem Impedanzwahlschalter zwei Klinkenausgänge für anzuschliessende Boxen, der Eingang für den Kaltgerätestecker, zwei schraubbare Kappen für die Feinsicherungen und zwei mit Chickenhead Knobs bestückte Potis auf die ich noch zu sprechen komme.
An der Front die obligatorischen vier Eingänge (2 x Low, 2 x High) Normal Volume (Pull/Push), Bright Volume (pull/Push), Treble, Middle, Bass, Presence, Stby, Power Swich und Kontrollleuchte. Die Inputs können mit Patchkabeln miteinander verschaltet werden um die Normal und Bright Eingangstufe zu koppeln.
Der Amp verfügt über sehr spezielle von seinem geistigen Vater entwickelte Modifikationen welche ihn weit variabler machen als das Original ohne jedoch
dessen Grundcharakter (soweit ich den kenne) zu verwässern und seine Optik zu zerstören. Hier eine kurze Auflistung im O-Ton des Herstellers:
Bright Switches: Diese Funktion ist auf beiden Eingängen über Pull/Push Schalter an den Volume Potis verfügbar.
(alles was nun folgt befindet sich auf der Rückseite bzw. im Chassisinneren)
Plexi Boost: Dieser Schalter funktioniert auf beiden Kanälen. Wenn der Schalter in Richtung Frontpanel zeigt ist die Funktion zugeschaltet und beide
Kanäle haben einen höheren Verzerrungsgrad und eine leichte Anhebung der mittleren Frequenzen.
EQ-Switch: Mit diesem Schalter können Sie von der normalen EQ Beschaltung mit 250pF/56KOhm zu der späteren 500pF/33KOhm Beschaltung wechseln. Die Standard Beschaltung klingt sehr Clean und Tight; die sogenannte "Hendrix" Beschaltung hat mehr Höhen, mehr Tiefmitten und mehr Gain.
Wild Switch: Hiermit wird die negative Gegenkopplung des Verstärkers deaktiviert. Die Wild Control Regelung wird ausgeschaltet, ebenso wie die Presence
Control. Der Verstärker wird lauter, ändert seinen Frequenzgang und verzerrt stärker. Insgesamt bietet diese Funktion mehr Crunch und Rauheit; der Klang erinnert an die berühmten Class A Verstärker.
Wild Control: Dieses Poti regelt die negative Gegenkopplung der Treiber- und Endstufe. Beginnend mit dem Originalwert von 27KOhm am Linksanschlag steht hier ein Bereich über die später verwendeten 47KOhm bis hin zu dem Maximalwert 100KOhm, der in den späten 70ern verwendet wurde zur Verfügung. Sie können mit diesem Schalter den Obertonschimmer des gesamten Verstärkers verändern. Bei einer Drehung im Uhrzeigersinn bekommt der Klang mehr Crunch und Obertöne.
Deep Control: Dieses Poti regelt den Tieftonanteil der Endstufe. Im Uhrzeigersinn gedreht bekommt der Verstärker mehr Tiefmitten und Bässe. Der Originalwert befindet sich am Linksanschlag des Potis.
Jede Kombination verhält sich anders, so dass dies eine Frage des persönlichen Geschmacks ist. Die Schalter und Potis bieten eine grössere Flexibilität in Bezug auf den Individuellen Klangcharakter.
Sound und Dynamik:
Da der Urahn dieses Marshall Clones ein 5F6A Tweed Fender ist wundert es nicht dass er über einen exzellenten Clean Ton verfügt. Anders als bei meinem 5E3 Amp ist das Mittenspektum ein anderes, ich finde es für cleane Töne gefälliger. Noch nie aber habe ich einen Amp vor mir gehabt der so (geradezu) brutal dynamisch ist. Meine "kleineren" Amps sind durch die Bank nicht von schlechten Eltern, verlangen auch diszipliniertes Spiel damit sie klingen, der Audio Amp aber schraubt hier die Anforderung an den Gitarristen noch mal ein gutes Stück nach oben.
Der Schub der da aus dem Amp kommt ist physikalisch viel stärker präsent als alles was ich bislang gehört habe, er ist auch stärker als beim Bassman der für mich wie für viele andere Gitarristen auch ein Schlüsselerlebnis war.
Es ist für mich als Fender Amp User ausgesprochen schwierig diesen Amp zu bewerten. Noch schwieriger aber ist es ihn in Relation zu originalen JTM's zu setzen weil ich live nie einen gehört, geschweige denn gespielt habe. Mir ist nicht nur der Sound eines Amps relevant, sondern auch wie er auf mich und meine Spieltechnik reagiert.
Für sich allein stehend aber ist er eine Clean- und Crunch-Maschine vor dem Herrn. Bereits ohne Zuhilfenahme der speziellen Minglschen Schaltkreise, also also einfach mit den Volume Potis und der recht effektiven Klangregelung (soll bei Marshalls nicht so sein) lässt sich eine breite Palette an klassischen, oft gehörten Sounds basteln. Die sind durch die Bank und völlig unabhängig von der Einstellung der Regler aus dem obersten Regal. Man bekommt keinen Scheisssound aus dem Amp.
Das absolute Highlight des Amps ist zweifelsohne das "Wild Control" Poti auf dessen Rückseite. Ich kenne die Philosophie des Herstellers nicht, mutmaße
aber dass er ein Mastervolume in einem Amp dieser Machart für deplatziert hält. Aus diesem Grund wird auch ein Einschleifweg als Option nicht angeboten.
Das "Wild Control" lässt diesen Amp derartig "dreckig" und knochentrocken klingen dass dies auf merkwürdige Weise ein höheres Gain bei kultivierten Lautstärken mehr als ersetzt. Das ist ein Sound den ich noch nie, wirklich nie - und ich hatte im Laufe meines Gitarristenlebens bereits über 20 Amps - gehört habe. Dieser Ton hat eindeutig Suchtcharakter. Wer sich jemals für einen Audio Amp entscheidet sollte unabhängig vom Modell diese Modifikation ordern. Sie ist unverzichtbar, Hand ins Feuer dafür!
Das "Deep Control" ist weiter oben ja schon hinreichend erklärt. Hinzufügen möchte ich hier dass die Reserven ausreichen den Bassisten arbeitslos zu machen. Ich spiele den Amp derzeit über eine 2x12" V30 Box und frage mich welches Produkt dieses Maß an Bassreseven verkraftet.....
Die Switches sind sehr viel subtiler in ihrer Wirkung. Sie greifen eher kosmetisch denn chirurgisch ins Geschehen ein, also bei Weitem nicht so plakativ wie der Deep und Wild Regler. Trotzdem sind sie eine willkommene Möglichkeit dem Amp das letzte Quäntchen an Soundformung für das persönliche Ideal zu verpassen.
Die dreissig Watt dieses Amps sind auch nochmal andere als mir bislang bekannte. Das mag damit zusammen hängen dass ich Combos bervorzuge und dies vielleicht mein erstes Männerspielzeug mit externer 2 x 12" Box ist. Ich hab mir mit diesem Review auch viel, eigentlich sehr viel Zeit gelassen weil ich mir eine Berurteilung bislang nicht zugetraut habe. Ich weiss auch bis jetzt nicht ob ich dieser Superkiste in meiner Beschreibung gerecht werde, jedenfalls hab ich vor dem Amp keine Angst mehr und spiele ihn tatsächlich. Das ist wirklich bemerkenswert .
Ich hatte auch bislang an einen Amp immer den Anspruch dass er einen Reverb Tank an Bord haben muss....Da bin ich mittlerweile auch ein Stück mehr von entfernt. Auch davon ihm ein Holy Grail vorzuschalten weil es doch immer ein wenig Sound klaut.... Das soll aber nicht heissen dass sich das Teil nicht mit Vorschaltgeräten vertägt. Im Gegenteil. Da wurde bislang alles klaglos akzeptiert. Meine Aussage soll eher dahin interpretiert werden dass die überragenden Qualitäten dieses Amps nicht zugekleistert werden müssen. Wenn die Qualität der vorgeschalteten Effekte unterhalb einer bestimmten Güte rangieren beraubt man den Amp seiner Fähigkeiten.
Fazit:
Obwohl ich ein ausgewiesener Combo Amp User bin (57 Deluxe und Deluxe Reverb Clones) ist dieser Audio Amp das Beste was ich jemals an einer Gitarre hängen hatte. Dynamik, Artikulation, Transparenz, Tonkultur und Ausstattung sind für einen an Vintage Spezifikationen orientierten Amp mehr als aussergewöhnlich. Klangregelung, Extras und sorgsames PTP Design gehen eine Allianz ein welche den Preis dieses HiEnd Amps absolut rechtfertigen.
Ich habe ihn bislang nicht aufgeschraubt, gehe aber davon aus dass hier kein Schmutz verarbeitet wurde. Der Sound ist schon mit V30 Speakern welche nun wirklich nicht meine Lieblinge sind fantastisch. Ich bin der Überzeugung dass wenn die Box mit AlNiCo's bestückt wurde die Messlatte nochmal höher gelegt werden muss. Je öfter ich den Amp spiele desto mehr zieht er mich in seinen Bann. Mit Unsauberkeiten in der Spieltechnik hält man sich ihm besser fern, das könnte frustrierend werden. Wer aber mit seiner Gitarre und dem Amp eine Einheit bildet wird Schwierigkeiten haben sich dessen speziellen Charme entziehen zu können.
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