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gast20131226
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Die Gibson SG Special 3SC ist ein gewagtes Stück "Neuland" für Gibson. Derzeit gibt es wahrscheinlich keine andere Gitarre vom Humbucker-Veteran mit Single Coils im normalen Single-Coil-Format.
die Eigenschaften zum Anfassen:
Für knapp 600 Euro bekommt man von Gibson hier, eine sehr gut verarbeitete Praline aus Mahagoni zu bieten. Was mir sofort aufgefallen ist, und wofür auch ein Koffer dabei ist, ist der äußerst dünne Lack, ich vermute selber dass das spezieller äußerst dünn aufgetragter Polylack ist. Bei direkter Lichteinstrahlung ist die Maserung und einige Poren die nicht vom Lack überdeckt werden konnten, zu erkennen, was einen minimalen näher zu betrachtenden Glitzereffekt in der Sonne auslöst. Im Vergleich zu meiner Epi SG Tony Iommi sind da im "von Fenster gefilterten Sonnenlicht" keine holzigen Eigenschaften im Korpus zu erkennen. Es könnte sich aber natürlich auch um Nitrolack handeln, hatte bisher noch nicht so viele Gibsons in meiner Hand.
Im Vergleich zum typischen Epiphone SG Hals, bewirkt der Gibson Hals ein 100% anderes Spielgefühl. Die Bünde sind allesamt sauber und sichtbar versiegelt. Die Chrom Hardware und Gibson Mechaniken machen ein präzises Tuning erst möglich wovon bei den Epiphone Versionen keine Rede sein kann. Das große weiße 4 lagige und etwa 2mm dicke Pickguard ist mit 10 Schrauben befestigt.
Die 2 Potis, je Volume und Tone, eiern bei mir ein bisschen, was bei meiner Epiphone kein Problem ist, allerdings bin ich da Gibson bei diesem Preis keineswegs böse, außerdem ist das kein spürbares Problem.
Der Clou bei dieser SG ist der 6-Wege Chicken Head Schalter, der anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist aber sich später als echtes "Schmankerl" entpuppt.
Als ich die Gitarre das erste Mal aus dem Koffer genommen hab, hab ich gedacht, ich hätte mir jetzt eine Luftgitarre gekauft, diese Gitarre ist von einer solchen Leichtigkeit, dass der Koffer sogar schwerer ist, im direkten Vergleich zur meiner Epi Iommi Schwester ist die Special 3SC mindestens ein Drittel leichter, wenn nicht sogar um die hälfte und würde ein 12 Stunden Konzert erst möglich machen. Das Gewicht ist besonders gut ausgependelt, Body und Hals im besten Gleichgewicht was diese Gitarre dann erst so bequem macht. Bei Rücken oder Schulterschmerzen wäre dieses "orthopädisches" Meisterwerk. Im Vergleich zu einer Epiphone SG hat man hier eine Feder um den Hals was die Angus Young Posen erst möglich macht.
Zu den Lipstick Single Coils: obwohl Gibson eigentlich für den brillianten warmen Humbucking Sound bekannt ist, will Gibson mit diesem Stück mal testen ob sie eine neue Marktstrategie einführen können um Fenderanhänger zu ihrer Seite zu holen. Allerdings werden diese nicht auf den typischen Stratocaster Sound stoßen, sondern auf eine Gitarre die fast alles von allem besitzt ein Mutant aus SG, Strato und eine kleine Prise ES. Es bleibt unausgesprochen, dass dieses Stück bei einigen Blues, Swing, Country und Jazzanhängern ihren Platz findet, da die größten Stärken bei den Clean Sounds sowie bei den bluesig und rock'n'rolligen Verzerrungen vertreten sind. Aber eine SG wäre keine SG wenn man kein Angus Solo darauf spielen könnte, und diese klingen sogar um Welten besser als auf meiner Epi Tony Iommi SG. Allerdings kann sich sicher sein, dass nur das Thunderstuck Intro so gut klingen wird, alles was tiefere Riffs hervorruft wird in ein Single Coil Gematsche enden. Das ist halt dann eben die typische Single Coil Charakteristik aber dafür lassen sich einige Stücke ala Mark Knopfler und Eric Clapton sehr gut nachmachen, auch wenn das nicht 100 prozentig an den Strato Sound kommt.
Wer jetzt aber denkt, dass Metalstücke auf dieser Gitarre unmöglich sind, irrt sich, im direkten Vergleich kommt die "Bassigkeit" mit der Epi Tony Iommi SG von mir gleich, nur dass die durch die Störanfälligkeit der Lipsticks nicht so schnittig sind, die äußerst speziellen und auch undefinierbaren Höhen was dann im Gesamtbild einfach anders ist aber trotzdem cool kommt. Das macht einen ganz eigenen und neuen interessanten Sound. Leider kann das Spiel durch die Störanfälligkeit der Single Coils versaut werden, darum sollte man dringenst darauf achten mit weitester Entfernung zum Amp zu spielen und sehr gutem Noise Gate zu arbeiten.
Soviel ich erfahren hab, soll das Gibson Logo auf dem Headstock aufgeklebt sein, hier ist eindeutig zu erkennen dass kein Perlmutt verwendet wurde:
Als Zubehör zum Ganzen gibt's, noch den Koffer, der eine Vorrichtung für ein Vorhängeschloss hat.
Probiert habe ich das Teil an meinem Line6 Spider III 150-212 (150W Transistor 2x 12" Celestion, Modellingamp)
Sorry für die schlechten Pics; Soundsamples folgen noch.
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