Alexusss
Registrierter Benutzer
Hallo zusammen,
ich besitze den Super Champ XD aus der Fender Vintage Modified Linie seit nunmehr 3 Monaten und hab mir gedacht, ich könnte für euch ein Review mit einigen selbst aufgenommenen Soundbeispielen schreiben.
Vielleicht kurz zu den Beweggründen, warum ich den Amp gekauft habe: Ich suche im Prinzip seit Jahren nach einem Amp für zuhause, der einen anständigen Röhrensound bietet (digitale Geschichten haben mich auch nach vielen Jahren nicht wirklich überzeugt), dabei aber nicht zu laut ist und verschiedenste Sounds und wenigstens die wichtigsten Effekte (das sind bei mir Chorus und Delay) bereitstellt.
Ich habe den Amp Anfang des Jahres im Gitarrenladen meines Vertrauens angespielt und schlussendlich gekauft.
Ausstattung
Es handelt sich beim Fender Super Champ XD um einen Röhrencombo mit Ampmodelling und Effeksektion.
· 15 W Röhrenendstufe mit 2x 6V6 Röhren
· 1x 12AX7 Vorstufenröhre
· 10-Zoll-Speaker (Fender Special Design)
· 2 Kanäle
· 16 Voices in Kanal 2
· 16 Effektkombinationen
· Speaker Out (8 Ohm)
· Fusschalteranschluß
· Line-Out
· Voices: 3x Tweed, 3x Blackface, 3x British, 3x Hot Rod, 2x Metal, 1x Jazz, 1x Acoustic
· Effekte: Vibratone, Delay, Reverb, Chorus, Tremolo
· Bedienelemente: Volume 1, Channel-Select, Gain, Volume 2, Voice, Treble, Bass, FX-Level, FX-Select
· Maße: 38*45*23 cm
· Gewicht: 10,9 kg
Sound
Kanal 1
Das erste, was ich mir beim Super Champ angeschaut habe, war der Cleankanal. Ich habe meine Strat angeschlossen, das Volume auf 4 gedreht und mich nach dem ersten angeschlagenen Akkord zunächst einmal gewundert, wie viel "Eier" der kleine 10-Zoll-Speaker doch hat. Ich hatte ehrlichgesagt erwartet, dass der Combo bedingt durch den kleinen Speaker relativ schwachbrüstig und dünn klingt. Aber nichts da, ein sehr satter cleaner Tone war zu hören, der mich wirklich begeistert hat. Im Laden habe ich den kleinen Amp mal gegen einen Pro Junior antreten lassen und bin zu dem Schluß gekommen, dass der Super Champ Cleankanal nahezu mithalten kann. Zuhause habe ich den Sound noch einmal mit meinem Boogie Studio 22 verglichen. Im Vergleich klingt der Super Champ wesentlich weicher, allerdings bedingt durch den kleineren Speaker auch nicht so voll wie der Boogie. Dieser Vergleich ist allerdings unfair. Ich kann abschließend sagen, dass der Clean Kanal meine Erwartungen an einen 300€ Amp übertroffen hat. Der Sound ist vielleicht nicht wirklich eigenständig und nicht unbedingt mit den klassischen Fender Cleansounds zu vergleichen, innerhalb des Konkurrenzumfelds kleiner Röhrenamps aber unschlagbar.
Kanal 2
Der zweite Kanal bietet dem anspruchsvollen Gitarrero die Möglichkeit, zwischen 16 verschiedenen Voicings, eingeteilt in Tweed, Blackface, British, Hot Rod, Metal, Jazz und Acoustic, auszuwählen. Dies erfolgt per Drehschalter. Die Tonerzeugung erfolgt vermutlich komplett digital, die 12AX7 Vorstufenröhre dient wahrscheinlich lediglich der Aufbereitung des ankommenden Gitarrensignals, bevor es in der digitalen Vorstufe und Effektsektion weiter bearbeitet wird. Nachfolgend ein kurzer Eindruck meinerseits, die Voices Jazz und Acoustic möchte ich nicht beurteilen, da ich mich mit diesen bisher kaum beschäftigt habe.
Tweed: Diese Voices orientieren sich an den alten Tweed Amps wie dem Fender Bassman. Ich finde die Tweed Models allesamt gelungen. Verschiedenste Gainbereiche sind abgedeckt, sie machen wirklich Spaß und erinnern an SRV (wenn ich denn so spielen könnte). Insgesamt sehr gelungen.
Blackface: Grundlage dieser Voices sind die typischen Blackface Amps wie der Fender Deluxe Reverb. Die Blackface Voices gefallen mir persönlich nicht. Sie klingen den Tweeds irgendwie sehr ähnlich, nur viel dünner. Ich mag diese Amps allerdings auch in Natura nicht sehr.
British: Fender hat sich bei den British Voicings an Vox Combos und Marshall Tops gehalten. Am Anfang meines Soundbeispiels hört ihr das Vox Modell, danach die beiden Marshall Stacks. Ich finde vor allem das erste Marshall Stack extrem gut, das ist mein Lieblingsvoice. Es klingt hier wirklich nach Plexi, das Modell macht auch durch den kleinen Speaker mächtig Druck. Das Vox Modell ist auch ok, das zweite Marshall Stack klingt mir zu sehr nach Kreissäge.
Hot Rod: Auch der Drive Channel des Fender Hot Rod Deluxe hat Einzug in die Voices des Super Champ XD gehalten. Zu diesen Voices kann ich nur eines sagen: der Hot Rod Deluxe ist nicht gerade für eine gute Zerre bekannt. Und so klingen die Ampmodels auch: wesentlich schwächer als die British Voices und völlig überflüssig.
Metal: Laut Handbuch basieren die Metal Voices auf gescoopten modernen Heavy-Metal-Amps, vermutlich ist hiermit ein Rectifier gemeint....
Ich finde, vor allem das erste Modell ist sehr gut gelungen. Klingt sehr cremig und smooth, hat genug Zerre und ist hervorragend für Leadsounds geeignet. Dieses Ampmodel nutze ich am meisten und das Solo-Soundbeispiel ist hiermit eingespielt.
Effekte
Zu den Effekten will ich gar nicht viel sagen. Ich finde alle Effekte im Grunde sehr solide. Allerdings sind einem durch die lediglich 16 vorgegebenen Effekteinstellungen klare Grenzen aufgezeigt. Es gibt zwar auch kombinierte Effekte wie bspw. Chorus und Delay. Allerdings kann man hier nichts weiter einstellen als den Effektanteil. Aber das ist bei Modeling-Amps in dieser Preisklasse (z.B. VOX AD30VT) auch nicht anders. Insofern finde ich die Effektsektion ausreichend, nicht mehr und nicht weniger. Da der Amp keinen Effektloop hat, ist man hier allerdings den Gegebenheiten ziemlich ausgeliefert.
Fazit
Es ist erstaunlich, was Fender dem Kunden mit diesem Amp für 300€ bietet. Eine Vollröhrenendstufe mit 15W, 16 Ampmodels plus hervorragendem Cleankanal und letztlich noch die nicht zu verachtende Effektsektion.
Bei den Ampmodels verhält es sich wie bei jedem Modeling Amp auch. Manche sind super, manche sind ok, manche sind für die Tonne.
Ich habe den Amp auch bereits bei einer Bandprobe getestet. Ich spiele in einer Top40 Band, allerdings eine der lauteren Sorte. Hier waren die 15W im Proberaum fast etwas wenig, zumindest, wenn man bei Soli die Lautstärke noch etwas anheben will. Allerdings ist es wie bei jedem Röhrenamp: am besten klingt die Kiste kurz vorm Anschlag, wobei ab einem Volume von 7 der Speaker langsam in die Knie geht.
Wer den Amp kaufen will, sollte sich unbedingt den Fußschalter gleich mitbestellen. Ich habe das nicht getan und ein normaler Stereofußschalter funktioniert leider nicht.
Alles in allem würde ich den Amp sofort wiederkaufen und ihn aufgrund dessen, dass er auch in kleineren Bandsituationen und live bestehen kann, immer einem Modeling- oder Transistoramp mit 30W vorziehen.
Unten findet ihr einige Soundbeispiele. Aufgenommen wurde über den Lineout (der Amp klingt aber über den Speaker genauso) mit einer Fender American Stratocaster und einer Gibson Les Paul Standard.
Clean Dry Strat
Clean Chorus Delay Paula
Tweed Dry Strat
Blackface Dry Strat
British Dry Paula
Hot Rod Dry Paula
Metal Dry Paula
Solo Delay Paula
ich besitze den Super Champ XD aus der Fender Vintage Modified Linie seit nunmehr 3 Monaten und hab mir gedacht, ich könnte für euch ein Review mit einigen selbst aufgenommenen Soundbeispielen schreiben.
Vielleicht kurz zu den Beweggründen, warum ich den Amp gekauft habe: Ich suche im Prinzip seit Jahren nach einem Amp für zuhause, der einen anständigen Röhrensound bietet (digitale Geschichten haben mich auch nach vielen Jahren nicht wirklich überzeugt), dabei aber nicht zu laut ist und verschiedenste Sounds und wenigstens die wichtigsten Effekte (das sind bei mir Chorus und Delay) bereitstellt.
Ich habe den Amp Anfang des Jahres im Gitarrenladen meines Vertrauens angespielt und schlussendlich gekauft.
Ausstattung
Es handelt sich beim Fender Super Champ XD um einen Röhrencombo mit Ampmodelling und Effeksektion.
· 15 W Röhrenendstufe mit 2x 6V6 Röhren
· 1x 12AX7 Vorstufenröhre
· 10-Zoll-Speaker (Fender Special Design)
· 2 Kanäle
· 16 Voices in Kanal 2
· 16 Effektkombinationen
· Speaker Out (8 Ohm)
· Fusschalteranschluß
· Line-Out
· Voices: 3x Tweed, 3x Blackface, 3x British, 3x Hot Rod, 2x Metal, 1x Jazz, 1x Acoustic
· Effekte: Vibratone, Delay, Reverb, Chorus, Tremolo
· Bedienelemente: Volume 1, Channel-Select, Gain, Volume 2, Voice, Treble, Bass, FX-Level, FX-Select
· Maße: 38*45*23 cm
· Gewicht: 10,9 kg
Sound
Kanal 1
Das erste, was ich mir beim Super Champ angeschaut habe, war der Cleankanal. Ich habe meine Strat angeschlossen, das Volume auf 4 gedreht und mich nach dem ersten angeschlagenen Akkord zunächst einmal gewundert, wie viel "Eier" der kleine 10-Zoll-Speaker doch hat. Ich hatte ehrlichgesagt erwartet, dass der Combo bedingt durch den kleinen Speaker relativ schwachbrüstig und dünn klingt. Aber nichts da, ein sehr satter cleaner Tone war zu hören, der mich wirklich begeistert hat. Im Laden habe ich den kleinen Amp mal gegen einen Pro Junior antreten lassen und bin zu dem Schluß gekommen, dass der Super Champ Cleankanal nahezu mithalten kann. Zuhause habe ich den Sound noch einmal mit meinem Boogie Studio 22 verglichen. Im Vergleich klingt der Super Champ wesentlich weicher, allerdings bedingt durch den kleineren Speaker auch nicht so voll wie der Boogie. Dieser Vergleich ist allerdings unfair. Ich kann abschließend sagen, dass der Clean Kanal meine Erwartungen an einen 300€ Amp übertroffen hat. Der Sound ist vielleicht nicht wirklich eigenständig und nicht unbedingt mit den klassischen Fender Cleansounds zu vergleichen, innerhalb des Konkurrenzumfelds kleiner Röhrenamps aber unschlagbar.
Kanal 2
Der zweite Kanal bietet dem anspruchsvollen Gitarrero die Möglichkeit, zwischen 16 verschiedenen Voicings, eingeteilt in Tweed, Blackface, British, Hot Rod, Metal, Jazz und Acoustic, auszuwählen. Dies erfolgt per Drehschalter. Die Tonerzeugung erfolgt vermutlich komplett digital, die 12AX7 Vorstufenröhre dient wahrscheinlich lediglich der Aufbereitung des ankommenden Gitarrensignals, bevor es in der digitalen Vorstufe und Effektsektion weiter bearbeitet wird. Nachfolgend ein kurzer Eindruck meinerseits, die Voices Jazz und Acoustic möchte ich nicht beurteilen, da ich mich mit diesen bisher kaum beschäftigt habe.
Tweed: Diese Voices orientieren sich an den alten Tweed Amps wie dem Fender Bassman. Ich finde die Tweed Models allesamt gelungen. Verschiedenste Gainbereiche sind abgedeckt, sie machen wirklich Spaß und erinnern an SRV (wenn ich denn so spielen könnte). Insgesamt sehr gelungen.
Blackface: Grundlage dieser Voices sind die typischen Blackface Amps wie der Fender Deluxe Reverb. Die Blackface Voices gefallen mir persönlich nicht. Sie klingen den Tweeds irgendwie sehr ähnlich, nur viel dünner. Ich mag diese Amps allerdings auch in Natura nicht sehr.
British: Fender hat sich bei den British Voicings an Vox Combos und Marshall Tops gehalten. Am Anfang meines Soundbeispiels hört ihr das Vox Modell, danach die beiden Marshall Stacks. Ich finde vor allem das erste Marshall Stack extrem gut, das ist mein Lieblingsvoice. Es klingt hier wirklich nach Plexi, das Modell macht auch durch den kleinen Speaker mächtig Druck. Das Vox Modell ist auch ok, das zweite Marshall Stack klingt mir zu sehr nach Kreissäge.
Hot Rod: Auch der Drive Channel des Fender Hot Rod Deluxe hat Einzug in die Voices des Super Champ XD gehalten. Zu diesen Voices kann ich nur eines sagen: der Hot Rod Deluxe ist nicht gerade für eine gute Zerre bekannt. Und so klingen die Ampmodels auch: wesentlich schwächer als die British Voices und völlig überflüssig.
Metal: Laut Handbuch basieren die Metal Voices auf gescoopten modernen Heavy-Metal-Amps, vermutlich ist hiermit ein Rectifier gemeint....
Ich finde, vor allem das erste Modell ist sehr gut gelungen. Klingt sehr cremig und smooth, hat genug Zerre und ist hervorragend für Leadsounds geeignet. Dieses Ampmodel nutze ich am meisten und das Solo-Soundbeispiel ist hiermit eingespielt.
Effekte
Zu den Effekten will ich gar nicht viel sagen. Ich finde alle Effekte im Grunde sehr solide. Allerdings sind einem durch die lediglich 16 vorgegebenen Effekteinstellungen klare Grenzen aufgezeigt. Es gibt zwar auch kombinierte Effekte wie bspw. Chorus und Delay. Allerdings kann man hier nichts weiter einstellen als den Effektanteil. Aber das ist bei Modeling-Amps in dieser Preisklasse (z.B. VOX AD30VT) auch nicht anders. Insofern finde ich die Effektsektion ausreichend, nicht mehr und nicht weniger. Da der Amp keinen Effektloop hat, ist man hier allerdings den Gegebenheiten ziemlich ausgeliefert.
Fazit
Es ist erstaunlich, was Fender dem Kunden mit diesem Amp für 300€ bietet. Eine Vollröhrenendstufe mit 15W, 16 Ampmodels plus hervorragendem Cleankanal und letztlich noch die nicht zu verachtende Effektsektion.
Bei den Ampmodels verhält es sich wie bei jedem Modeling Amp auch. Manche sind super, manche sind ok, manche sind für die Tonne.
Ich habe den Amp auch bereits bei einer Bandprobe getestet. Ich spiele in einer Top40 Band, allerdings eine der lauteren Sorte. Hier waren die 15W im Proberaum fast etwas wenig, zumindest, wenn man bei Soli die Lautstärke noch etwas anheben will. Allerdings ist es wie bei jedem Röhrenamp: am besten klingt die Kiste kurz vorm Anschlag, wobei ab einem Volume von 7 der Speaker langsam in die Knie geht.
Wer den Amp kaufen will, sollte sich unbedingt den Fußschalter gleich mitbestellen. Ich habe das nicht getan und ein normaler Stereofußschalter funktioniert leider nicht.
Alles in allem würde ich den Amp sofort wiederkaufen und ihn aufgrund dessen, dass er auch in kleineren Bandsituationen und live bestehen kann, immer einem Modeling- oder Transistoramp mit 30W vorziehen.
Unten findet ihr einige Soundbeispiele. Aufgenommen wurde über den Lineout (der Amp klingt aber über den Speaker genauso) mit einer Fender American Stratocaster und einer Gibson Les Paul Standard.
Clean Dry Strat
Clean Chorus Delay Paula
Tweed Dry Strat
Blackface Dry Strat
British Dry Paula
Hot Rod Dry Paula
Metal Dry Paula
Solo Delay Paula
- Eigenschaft