sKu
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Einleitung
Im Rahmen der Musiker-Board Aktion "Wanderbass" hatte ich die Gelegenheit, den MusicMan GameChanger Reflex Bass für 3 Monate zu testen. Nachdem disssa in seinem Review bereits das Instrument an sich gut beschrieben hat, will ich mich in diesem Review auf die MIDI-Schnittstelle und die "Alltagstauglichkeit" konzentrieren. Entsprechend ist dieses Review als Ergänzung, beziehungsweise als Fortsetzung gedacht.
Allgemeiner Eindruck
Als langjähriger MusicMan-Spieler dachte ich sofort als ich ihn in die Hand nahm: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Ok, verglichen mit einem Stingray 5 ist das gute Stück vergleichsweise zierlich, ein relativ kleiner Korpus und vor allem eine viel kleinere Kopfplatte tragen zu diesem Eindruck bei. Das Finish mit Binding gefällt mir sehr gut und verleiht dem doch recht modernen Instrument einen klassische Note.
Vom Handling her gibt es nichts zu beanstanden, ein Bass der zum Spielen einlädt. Am klanglichen Grundcharakter ist ganz klar erkennbar, aus welchem Stall dieses Pferd stammt.
Doch genug Allgemeines, nichts wie ran an das, was diesen Bass so besonders macht:
MIDI-Schnittstelle
Der Bass verfügt über eine MIDI-Schnittstelle und kann so sowohl Kommandos an externe Geräte versenden, als auch diese empfangen. Es kann allerdings immer nur eine der beiden Varianten genutzt werden.
Um diese Funktionalität zu testen habe ich den GameChanger mit einen Boss GT10B Multieffektprozessor verbunden und beide Varianten ausprobiert:
Die Konfiguration ist komfortable umgesetzt und erfolgt wie die Pickup-Konfiguration über die Web-Applikation.
MIDI IN: Umschalten der PickUp-Schaltung durch ein externen MIDI-Controller
Standardmäßig ist der Bass als Empfänger eingestellt. Soviel lässt sich aus der FAQ zum GameChanger entnehmen. Unter "MIDI In" können beliebig viele Kommandos mit einer Schaltaktion des Basses verknüpft werden:
Hat man dies eingestellt folgt die erste Ernüchterung: Anders als bei den PUs sind die Änderungen nicht "on-the-fly" aktiv. Und einen "Speichern" Button oder ähnliches sucht man vergebens. Dies kann über einen Klick auf "Sync" erreicht werden - allerdings mit der Überraschung, das man dafür bitte das Instrument neustarten möge. Hurra, also MIDI Kabel raus, USB Kabel raus, Instrumenten Kabel raus... und alle drei wieder rein. Da kommt Freude auf. Bleibt zu hoffen, das man dieses Spielchen nicht zu oft treiben muss.
Einige Steckvorgänge später: Ok, es funktioniert! Aber leider passen die Bank-Nummern von GT10 und GameChanger nicht zusammen. Boss fängt bei 1 an zu zählen, MusicMan bei 0. Gut, das lässt sich zum Glück schnell korrigieren, eine weitere Kabel-Rein-Raus-Runde später lief es:
Mit einem Patch-Wechsel auf dem GT10 schaltete ohne spürbare Latenz auch die Pickup Konfiguration des GameChangers um!
Dies lässt nun einige interessante Konfigurationen zu: So lässt sich beispielsweise zwischen einem cleanen HiFi-Sound mit klassischer Stingray-Humbucker Sound mit nur einem Fusstaster direkt auf einige Muff-Zerre mit Precision-Sound umschalten. Jeder der schon mal ein Fuzz, das mit einem Precision wunderbar funktioniert, mit einem Stingray betrieben hat wird verstehen warum das mehr als nur ein Selbstläufer ist...
MIDI OUT - Mit dem GameChanger externe MIDI-Geräte schalten
Leider ist es nicht wirklich ersichtlich, ob der Bass nun als Empfänger oder Sender konfiguriert ist. Ich kann munter sowohl unter MIDI In, als auch unter MIDI Out Einstellungen vornehmen und speichern. Welche dann greift... weiß man leider nicht.
Leider war es mir nicht möglich, ein funktionierendes Setup aufzubauen. Als Grund hierfür vermute ich allerdings eine Einschränkung des GT-10: Es erwartet zum Anwählen eines Patchs eine Folge von MIDI Befehlen: BANK SELECT gefolgt von einem CONTROL CHANGE. Der GameChanger bietet aber nur die Option an, einen Befehl (CONTROL CHANGE oder PROGRAMM CHANGE) zu senden... Somit musste ich den Test hier leider abbrechen.
Backup der MIDI-Konfiguration
Da es teilweise mühsam ist, die Einstellungen vorzunehmen - siehe Restart-Arien - wäre es natürlich schön seine Einstellungen extern speichern zu können um ein Backup zu haben. Vor allem, da man ohne Vorwarnung Einstellungen ändern und löschen kann.
Praxistauglichkeit
Ist das Ganze nun etwas für Gear-Nerds? Ist das Ganze Technik der Technik wegen? Ich denke nein. Wenn man einen kompletten Sound mit hilfe von abrufbaren Presets reproduzieren will, dann macht es absolut Sinn die Pickup-Schaltung hier mit einzubeziehen - und genau hier schließt der GameChanger eine Lücke. Klar, für "jedermann" ist das nicht zwingend notwendig, aber für Bassisten die beispielsweise für eine Cover Band, die eine Vielzahl unterschiedlicher Sounds zuverlässig abrufen wollen, oder für Session-Musiker die nicht 5 Instrument mitnehmen wollen aber dennoch eine breite Palette an Sounds anbieten wollen.
Leider hat diese Geschichte aber für mich einen Schönheitsfehler: Sie ist nicht ganz bis zu Ende gedacht. Denn was nützt mir ein 4-Band-EQ am Bass, wenn ich diesen quasi nicht benutzen kann. Er ist nicht programmierbar und sprengt damit das Konzept des komplett reproduzierbaren Sounds. Schade, denn der EQ an sich ist ne Macht...
Es ist mit Sicherheit kein Feature, das jeder Bassist braucht. Die allermeisten sind mit einer handvoll Sounds unterwegs, wenn überhaupt. Aber falls jemand ein komplexes Setup fährt und dieses eh schon nur mit MIDI bändigen/kontrollieren kann, dann ist der GameChanger die perfekte Ergänzung.
Ausfallsicherheit - Digitale Technik auf der Bühne?
Sobald Technik im Spiel ist oder gar das Wort Digital auftaucht, werden viele Musiker skeptisch, wie bühnentauglich die Geschichte ist. Nichts erscheint schlimmer als mitten im Rampenlicht auf einmal einer zickenden Technik ausgeliefert zu sein... ganz unbegründet ist das allerdings nicht
Dem GameChanger würde ich da absolute Bühnentauglichkeit attestieren. Die Verarbeitung der Platine ist absolut solide, die Batterie hält ewig und eine externe, möglicherweise Schwankungen unterworfene Spannungsversorgung bietet sich ebenfalls nicht als Störfaktor ein.
Orientierungslosigkeit - Lost in options
Der GameChanger bietet neben dem 5-fach Toggle-Switch, dem Push-Pull-Poti für die Bank-Umschaltung auch einen Taster zum Umschalten auf die sogenannte "Z-Bank" an. Dieser ist wie bei einer LesPaul am oberen Korpushorn angebracht. Die Z-Bank ist eine 15 Presets umfassende Bank, durch die ich durch auf- oder abwärts Schalten des Tasters durchschalte. Mit anderen Worten: Komme ich im Eifer des Gefechts versehentlich an diesen Schalter, befinde ich mich in einem ganz anderen Preset und habe keine Chance das irgendwie zu erkennen. Push/Pull-Poti und 5-fach Schalter mögen zwar noch in ihrer ursprünglichen Position sein, doch die dazugehörige Pickup-Schaltung ist nicht mehr aktiv...
Selbst wenn man die "Z-Bank" bewusst verwenden wollen würde, wäre sie live kaum zu verwenden, da man einfach kein Feedback hat, in welchem Preset man nun wirklich grade ist. Diese Bank ist nur fürs Studio interessant, wenn man einfach ein paar "Asse im Ärmel" haben will.
Daher wäre aus meiner Sicht eine sinnvolle Erweiterung des GameChangers, das der Schalter der Z-Bank abschaltbar ist - sprich das der Schalter einfach ignoriert wird.
Persönliche Erfahrungen - how to handle option overkill
Ein faszinierendes Instrument... es ist absolut verblüffend welche Sounds in einem Bass stecken, wenn man einfach mal die Freiheit genießt die Pickups völlig frei verdrahten zu können.
Allerdings habe ich recht schnell festgestellt, dass ich immer wieder zu den "klassischen" Sounds zurückgewechselt bin. Also bekannte PU-Konfigurationen wie J+J, MM, P, J+MM und so weiter. Ob das nun reine Hörgewohnheit ist, oder sich in jahrelanger Evolution dieses Konfiguration einfach die "angenehmsten" sind, bleibt wohl ein Henne-Ei-Problem. Auf jeden Fall fanden wirklich sonderbare Konfigurationen nur selten ihre Anwendungen. Wenn dann für sehr spezielle Effektsounds:
So ergibt sich aus mancher wilden Out-of-Phase Variante ein richtig dünner Sound der dann mit Zerre und Delay schon fast gitarrenmäßig kommen - teilweise mit ganz speziellem Charakter:eine extreme Unausgewogenheit der Saiten: Die E-Saite ist fett, die A Saite extrem dünn... und so weiter. So lassen sich für einzelne Songparts absolut markante und sehr prägende Sounds bauen. Aber für den Alltag ist das natürlich nichts
Was das angeht ersetzt der GameChanger einen ganzen Lagerraum voller exotischer Instrumente.
Zusammenfassung
Ein schönes Instrument. Und endlich etwas frischer Wind und Innovation im doch so konservativem Markt der Musikinstrumente. Doch wie es ist so oft mit Innovationen ist: Der erste Versuch ist nie perfekt. So hat auch der GameChanger einige Schwächen. Doch gleich die gute Nachricht hinterher: Die allermeisten der von mir hier bemängelten Punkte sollten durch Firmware-Updates, beziehungsweise durch Anpassung an der WebApp behebbar sein.
Dies trifft vor allem auf das fehlende Backup der MIDI-Einstellungen zu oder die Schaltbarkeit der "Z-Bank".
Es war auf jeden Fall eine spannende Zeit und eine sehr schöne Aktion vom Musiker-Board und Musik Meyer. Man bekommt nicht alle Tage die Möglichkeit ein solches Instrument über einen so langen Zeitraum testen zu können. Vielen Dank dafür!
Im Rahmen der Musiker-Board Aktion "Wanderbass" hatte ich die Gelegenheit, den MusicMan GameChanger Reflex Bass für 3 Monate zu testen. Nachdem disssa in seinem Review bereits das Instrument an sich gut beschrieben hat, will ich mich in diesem Review auf die MIDI-Schnittstelle und die "Alltagstauglichkeit" konzentrieren. Entsprechend ist dieses Review als Ergänzung, beziehungsweise als Fortsetzung gedacht.
Allgemeiner Eindruck
Als langjähriger MusicMan-Spieler dachte ich sofort als ich ihn in die Hand nahm: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Ok, verglichen mit einem Stingray 5 ist das gute Stück vergleichsweise zierlich, ein relativ kleiner Korpus und vor allem eine viel kleinere Kopfplatte tragen zu diesem Eindruck bei. Das Finish mit Binding gefällt mir sehr gut und verleiht dem doch recht modernen Instrument einen klassische Note.
Vom Handling her gibt es nichts zu beanstanden, ein Bass der zum Spielen einlädt. Am klanglichen Grundcharakter ist ganz klar erkennbar, aus welchem Stall dieses Pferd stammt.
Doch genug Allgemeines, nichts wie ran an das, was diesen Bass so besonders macht:
MIDI-Schnittstelle
Der Bass verfügt über eine MIDI-Schnittstelle und kann so sowohl Kommandos an externe Geräte versenden, als auch diese empfangen. Es kann allerdings immer nur eine der beiden Varianten genutzt werden.
Um diese Funktionalität zu testen habe ich den GameChanger mit einen Boss GT10B Multieffektprozessor verbunden und beide Varianten ausprobiert:
Die Konfiguration ist komfortable umgesetzt und erfolgt wie die Pickup-Konfiguration über die Web-Applikation.
MIDI IN: Umschalten der PickUp-Schaltung durch ein externen MIDI-Controller
Standardmäßig ist der Bass als Empfänger eingestellt. Soviel lässt sich aus der FAQ zum GameChanger entnehmen. Unter "MIDI In" können beliebig viele Kommandos mit einer Schaltaktion des Basses verknüpft werden:
Hat man dies eingestellt folgt die erste Ernüchterung: Anders als bei den PUs sind die Änderungen nicht "on-the-fly" aktiv. Und einen "Speichern" Button oder ähnliches sucht man vergebens. Dies kann über einen Klick auf "Sync" erreicht werden - allerdings mit der Überraschung, das man dafür bitte das Instrument neustarten möge. Hurra, also MIDI Kabel raus, USB Kabel raus, Instrumenten Kabel raus... und alle drei wieder rein. Da kommt Freude auf. Bleibt zu hoffen, das man dieses Spielchen nicht zu oft treiben muss.
Einige Steckvorgänge später: Ok, es funktioniert! Aber leider passen die Bank-Nummern von GT10 und GameChanger nicht zusammen. Boss fängt bei 1 an zu zählen, MusicMan bei 0. Gut, das lässt sich zum Glück schnell korrigieren, eine weitere Kabel-Rein-Raus-Runde später lief es:
Mit einem Patch-Wechsel auf dem GT10 schaltete ohne spürbare Latenz auch die Pickup Konfiguration des GameChangers um!
Dies lässt nun einige interessante Konfigurationen zu: So lässt sich beispielsweise zwischen einem cleanen HiFi-Sound mit klassischer Stingray-Humbucker Sound mit nur einem Fusstaster direkt auf einige Muff-Zerre mit Precision-Sound umschalten. Jeder der schon mal ein Fuzz, das mit einem Precision wunderbar funktioniert, mit einem Stingray betrieben hat wird verstehen warum das mehr als nur ein Selbstläufer ist...
MIDI OUT - Mit dem GameChanger externe MIDI-Geräte schalten
Leider ist es nicht wirklich ersichtlich, ob der Bass nun als Empfänger oder Sender konfiguriert ist. Ich kann munter sowohl unter MIDI In, als auch unter MIDI Out Einstellungen vornehmen und speichern. Welche dann greift... weiß man leider nicht.
Leider war es mir nicht möglich, ein funktionierendes Setup aufzubauen. Als Grund hierfür vermute ich allerdings eine Einschränkung des GT-10: Es erwartet zum Anwählen eines Patchs eine Folge von MIDI Befehlen: BANK SELECT gefolgt von einem CONTROL CHANGE. Der GameChanger bietet aber nur die Option an, einen Befehl (CONTROL CHANGE oder PROGRAMM CHANGE) zu senden... Somit musste ich den Test hier leider abbrechen.
Backup der MIDI-Konfiguration
Da es teilweise mühsam ist, die Einstellungen vorzunehmen - siehe Restart-Arien - wäre es natürlich schön seine Einstellungen extern speichern zu können um ein Backup zu haben. Vor allem, da man ohne Vorwarnung Einstellungen ändern und löschen kann.
Praxistauglichkeit
Ist das Ganze nun etwas für Gear-Nerds? Ist das Ganze Technik der Technik wegen? Ich denke nein. Wenn man einen kompletten Sound mit hilfe von abrufbaren Presets reproduzieren will, dann macht es absolut Sinn die Pickup-Schaltung hier mit einzubeziehen - und genau hier schließt der GameChanger eine Lücke. Klar, für "jedermann" ist das nicht zwingend notwendig, aber für Bassisten die beispielsweise für eine Cover Band, die eine Vielzahl unterschiedlicher Sounds zuverlässig abrufen wollen, oder für Session-Musiker die nicht 5 Instrument mitnehmen wollen aber dennoch eine breite Palette an Sounds anbieten wollen.
Leider hat diese Geschichte aber für mich einen Schönheitsfehler: Sie ist nicht ganz bis zu Ende gedacht. Denn was nützt mir ein 4-Band-EQ am Bass, wenn ich diesen quasi nicht benutzen kann. Er ist nicht programmierbar und sprengt damit das Konzept des komplett reproduzierbaren Sounds. Schade, denn der EQ an sich ist ne Macht...
Es ist mit Sicherheit kein Feature, das jeder Bassist braucht. Die allermeisten sind mit einer handvoll Sounds unterwegs, wenn überhaupt. Aber falls jemand ein komplexes Setup fährt und dieses eh schon nur mit MIDI bändigen/kontrollieren kann, dann ist der GameChanger die perfekte Ergänzung.
Ausfallsicherheit - Digitale Technik auf der Bühne?
Sobald Technik im Spiel ist oder gar das Wort Digital auftaucht, werden viele Musiker skeptisch, wie bühnentauglich die Geschichte ist. Nichts erscheint schlimmer als mitten im Rampenlicht auf einmal einer zickenden Technik ausgeliefert zu sein... ganz unbegründet ist das allerdings nicht
Dem GameChanger würde ich da absolute Bühnentauglichkeit attestieren. Die Verarbeitung der Platine ist absolut solide, die Batterie hält ewig und eine externe, möglicherweise Schwankungen unterworfene Spannungsversorgung bietet sich ebenfalls nicht als Störfaktor ein.
Orientierungslosigkeit - Lost in options
Der GameChanger bietet neben dem 5-fach Toggle-Switch, dem Push-Pull-Poti für die Bank-Umschaltung auch einen Taster zum Umschalten auf die sogenannte "Z-Bank" an. Dieser ist wie bei einer LesPaul am oberen Korpushorn angebracht. Die Z-Bank ist eine 15 Presets umfassende Bank, durch die ich durch auf- oder abwärts Schalten des Tasters durchschalte. Mit anderen Worten: Komme ich im Eifer des Gefechts versehentlich an diesen Schalter, befinde ich mich in einem ganz anderen Preset und habe keine Chance das irgendwie zu erkennen. Push/Pull-Poti und 5-fach Schalter mögen zwar noch in ihrer ursprünglichen Position sein, doch die dazugehörige Pickup-Schaltung ist nicht mehr aktiv...
Selbst wenn man die "Z-Bank" bewusst verwenden wollen würde, wäre sie live kaum zu verwenden, da man einfach kein Feedback hat, in welchem Preset man nun wirklich grade ist. Diese Bank ist nur fürs Studio interessant, wenn man einfach ein paar "Asse im Ärmel" haben will.
Daher wäre aus meiner Sicht eine sinnvolle Erweiterung des GameChangers, das der Schalter der Z-Bank abschaltbar ist - sprich das der Schalter einfach ignoriert wird.
Persönliche Erfahrungen - how to handle option overkill
Ein faszinierendes Instrument... es ist absolut verblüffend welche Sounds in einem Bass stecken, wenn man einfach mal die Freiheit genießt die Pickups völlig frei verdrahten zu können.
Allerdings habe ich recht schnell festgestellt, dass ich immer wieder zu den "klassischen" Sounds zurückgewechselt bin. Also bekannte PU-Konfigurationen wie J+J, MM, P, J+MM und so weiter. Ob das nun reine Hörgewohnheit ist, oder sich in jahrelanger Evolution dieses Konfiguration einfach die "angenehmsten" sind, bleibt wohl ein Henne-Ei-Problem. Auf jeden Fall fanden wirklich sonderbare Konfigurationen nur selten ihre Anwendungen. Wenn dann für sehr spezielle Effektsounds:
So ergibt sich aus mancher wilden Out-of-Phase Variante ein richtig dünner Sound der dann mit Zerre und Delay schon fast gitarrenmäßig kommen - teilweise mit ganz speziellem Charakter:eine extreme Unausgewogenheit der Saiten: Die E-Saite ist fett, die A Saite extrem dünn... und so weiter. So lassen sich für einzelne Songparts absolut markante und sehr prägende Sounds bauen. Aber für den Alltag ist das natürlich nichts
Was das angeht ersetzt der GameChanger einen ganzen Lagerraum voller exotischer Instrumente.
Zusammenfassung
Ein schönes Instrument. Und endlich etwas frischer Wind und Innovation im doch so konservativem Markt der Musikinstrumente. Doch wie es ist so oft mit Innovationen ist: Der erste Versuch ist nie perfekt. So hat auch der GameChanger einige Schwächen. Doch gleich die gute Nachricht hinterher: Die allermeisten der von mir hier bemängelten Punkte sollten durch Firmware-Updates, beziehungsweise durch Anpassung an der WebApp behebbar sein.
Dies trifft vor allem auf das fehlende Backup der MIDI-Einstellungen zu oder die Schaltbarkeit der "Z-Bank".
Es war auf jeden Fall eine spannende Zeit und eine sehr schöne Aktion vom Musiker-Board und Musik Meyer. Man bekommt nicht alle Tage die Möglichkeit ein solches Instrument über einen so langen Zeitraum testen zu können. Vielen Dank dafür!
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