[Bass] - Fender AM Special PJ-Bass RW VIB FSR - oder: der Jubel-Preci

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Uli
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Anläßlich des 60. Firmenjubiläums hat Thomann bei Fender USA drei sogenannte FSR Modelle produzieren lassen, zwei Gitarren und einen Bass. Dabei ist es wohl eher ein Zufall, daß ich einerseits gerade nach einem Bass mit PJ Bestückung geschielt habe und mir andererseits das Finish der Sondermodelle ausnehmend gut gefällt, so daß die Entscheidung nicht sehr schwer fiel und ich mir den Jubelpreci aus dieser Kollektion bestellt habe. Für die sicher wenigen, denen Fenders Nomenklatur nicht ganz geläufig ist: bei der Bezeichnung Fender AM Special PJ-Bass RW VIB FSR bedeuten
AM=US-Produktion, PJ=1 Precision Split Coil und 1 Jazz Bass Pickup, RW=Palisander Griffbrett, VIB=Violin Burst Finish, FSR=Fender Special Run (Nicht im offiziellen Produktportfolio, wird nach Kundenspezifikation gebaut).

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Der Bass kommt in bekannt guter Thomann-Verpackung in einem Fender Gigbag mit allerlei Schildchen, Gedrucktem und Aufklebern, auch der übliche Satz Inbusschlüssel ist dabei, für den Halsspannstab, der von der Korpusseite aus eingestellt wird, liegt sogar ein langer T-Schlüssel mit Kunststoffgriff bei. Die Tasche ist leider die übliche minderwertige China-Qualität, bei der innen jede Menge Fäden und Stoffreste rumfliegen, was aber für mich verschmerzbar ist, weil ich meine Instrumente eh immer in Hardcases aufbewahre und der Chinasack gleich wieder in den Karton auf dem Speicher wandert.

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Mit 888,- € ist dieses Modell vom reinen Materialwert aus meiner Sicht sehr preiswert, immerhin handelt es sich hier um eine USA Produktion, während frühere FSR-Modelle mit ähnlicher Ausstattung meist aus Mexico kamen. Vom normalen Precision Bass unterscheidet er sich zunächst durch das Finish im derzeit angesagten Violin Burst, das in Handarbeit mit Beize herausgearbeitet wird, wobei die Ränder bis ins schwarze gehen. Darüber hinaus hat er zum bekannten Splitcoil Tonabnehmer an der Bridge Position einen Jazz Bass Pickup, beide mit AlNiCo 5 Magneten. Der zusätzliche Pickup bedingt auch eine kleine Änderung bei den Kontrollelementen: der Urvater kam noch mit Volume- und Tone-Poti aus, so daß an dritter Position die Ausgangsbuchse Platz hatte. Beim PJ ist die Klinkenbuchse wegen des zusätzlichen Volumereglers in die Zarge gewandert, weshalb im Elektronikfach auch genug Platz für die Bauteile der Greasebucket-Klangregelung vorhanden ist.
Auf den Terminus 'handgebeizt' legt man bei Fender offenbar so großen wert, daß man dafür einen extra Aufkleber spendiert hat, der sich aber dank harmlosen Adhäsionsklebers ganz leicht rand- und rückstandslos entfernen ließ. Da ich schon so einiges selbst gebeizt habe, glaube ich zu wissen, daß sich dieser Farbverlauf auch nicht wie bei Lackfarbe im Spritzverfahren erzeugen läßt, sondern nur durch Wischtechnik zB mit einem Schwamm, insofern ist die Handarbeit dabei wohl keine Option, sondern unumgänglich.

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Mir gefällt dieses Finish ausgesprochen gut, aber das ist natürlich Geschmackssache und ich konnte schon vor ein paar Jahren nicht an einer ähnlich 'holzigen' Les Paul vorbeigehen, obwohl meine Fähigkeiten an der Gitarre das eher nicht rechtfertigen.
An der Rückseite kann man erkennen, daß der Erlenbody mittig aus zwei Stücken zusammengeleimt wurde. Ich war beim ersten Auspacken schon überrascht, wie leicht der Bass ist, da habe und hatte ich schon ganz andere Kaliber im Keller. Preci war für mich immer gleichbedeutend mit klobig und schwer...letzteres widerlegt die Waage mit knapp 3800g und was das Klobige angeht, so hat man diesem Modell der Thomann-Produktbeschreibung zufolge angeblich einen Hals verpasst, der am Sattel gerade mal 38,1mm breit ist, das wäre ziemlich genau das Maß vom Jazz Bass! Nun...der Hals ist zwar sehr flach und handlich, was zumindest den überrascht, der den klassischen massiven Preci-Prügel erwartet hat, aber er mißt definitiv am Sattel keine 38, sondern satte 42mm. (zum Vergleich: der Ur-Preci hatte fast 45mm Sattelbreite). Diese Abweichung hatte ich zunächst nicht nachgemessen, da mir der Hals durch das trotzdem recht enge Stringspacing tatsächlich sehr schmal erschien und ich es ehrlich gesagt nicht für möglich gehalten hatte, daß es bei den klassischen Eckdaten ernsthafte Falschangaben geben könnte.
Zusammen mit der sich später noch als nicht vorhandenen Greasebucket-Variante sind das m.E. doch schon erhebliche Abweichungen der Thomann-Beschreibung vom tatsächlichen Auslieferungszustand des Basses, auch wenn beides für mich persönlich die Kaufentscheidung nicht beeinflüßt hätte.

Eine eingehende Untersuchung auf irgendwelche Mängel ergab bei meinem Exemplar lediglich eine Art 'Schürfstelle' am Horn. Vielleicht war es auch nur ein Kleberückstand vom Verpackungsschaum der Schutzhülle, mit der das Instrument im Gigbag steckte, denn das Helle war nicht das durchscheinende Holz... Da ich immer als eine der ersten Amtshandlungen die Gurtpins gegen Security Locks tausche, habe ich einfach bei der Gelegenheit mit etwas dunklem Möbelwachs drübergeputzt und das Problem sofort beseitigen können.

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Außer den Alnico 5 Pickups wird vom Hersteller noch die 'Greasebucket' Klangregelung hervorgehoben, ansonsten ist die Hardware klassisch einfach, was durch das zwar dreilagige, ansonsten aber sehr schlichte weiße Pickguard noch unterstrichen wird. Die Brücke ist so ziemlich der altbekannte Blechwinkel, da gab es schon einige US-Modelle mit deutlich wertigerer Hardware. Allerdings ist ja ein bekannter amerikanischer Grundsatz, der auch den Preci seit Fenders Gründungstagen überdauern ließ: never touch a running system!, weshalb Verbesserungsversuche an der Hardware auch häufig als Verschlimmbesserungen verspottet werden, die zur Klangverbesserung etwa so viel beitragen wie die nachträgliche Verchromung am Gepäckträger der Harley zu deren Endgeschwindigkeit.

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In die gleiche Kategorie fallen sicher auch die Mechaniken, die zwar nicht mehr hundertprozentig Fifties sind, aber daran gemessen, was an Edeltunern heute so möglich ist, doch noch recht einfach anmuten. Ich hab ähnliche Mechaniken an einigen anderen Bässen und bis jetzt nie ein Problem damit gehabt, insofern zähle ich auch auf diesem Gebiet Aufrüstungen eher zu den Dingen, die dem Ego des Besitzers mehr nützen als der Intonation. Sie passen besser zu Hochglanzbässen, die eher nicht so mein Ding sind.

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Die für den Versand noch mit einer Schutzfolie beklebten Alnico 5 Pickups sind das einzige Hochglänzende, was vielleicht zur optischen Abgrenzung gegen die normalerweise verbauten Tonabnehmer gemacht wurde, ansonsten sieht der Bass bestechend einfach bzw 'normal' aus. Ich denke, mit der ersten zarten Staubschicht auf diesem bißchen Hochglanz wird er mir aber eher noch besser gefallen. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte ich mir vielleicht noch ein Bridge Cover auf der Brücke vorstellen, mehr Änderungsbedarf fällt mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht ein.
Was mich immer wieder nervt, obwohl es aus Sicht der Hersteller nicht nur verständlich, sondern wohl auch zu begrüßen ist, ist diese Schutz(klebe)folie auf dem Pickguard, die sich meistens nicht völlig rückstandsfrei entfernen läßt, weil unter den Schrauben oder sogar unter den Potis immer noch Reste verbleiben die im einfachsten Fall nur optisch stören, im worst case aber die Leichtgängigkeit der Potis behindern. Sicher nur ein kleines Ärgernis, das man aber aus meiner Sicht sehr leicht beheben könnte, wenn die Schutzfolien nicht einfach durchgängig aufgeklebt (und dadurch von Schrauben und Potimuttern eingeklemmt) würden, sondern an diesen Stellen vorgestanzte Löcher hätten, wodurch sie sich rückstandslos entfernen ließen und man sich einige Schraubarbeit ersparen könnte.

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Beim Klang ergeben sich durch die beiden unterschiedlichen Tonabnehmer und die etwas aufwendigere Greasebucket Klangregelung alle Möglichkeiten von hartem Slap Sound bis hin zu weichem Blues. Im Gegensatz zur üblichen Klangregelung mit nur einem einzelnen Kondensator ist bei der etwas aufwändigeren, aber dennoch passiven Schaltung über den gesamten Regelbereich eine Klangveränderung festzustellen.
Trotz allem Hype um die Greasebucket Schaltung bleibt für mich ganz nüchtern festzustellen, daß sie zwar eine Verbesserung zum einfachen Kondensator darstellen mag, einer aktiven Regelung aber trotzdem auch nicht ansatzweise nahekommt. Es lassen sich auch mit dieser Schaltung nach meinem Höreindruck keine Frequenzanteile hervorheben, sondern nur welche abdämpfen, was damit zusammenhängen wird, daß man zur Frequenzanhebung eine Verstärkung benötigt, die ohne Stromversorgung nicht realisierbar ist. Wer insofern bisher mit passiven Bässen gut klar kam, wird von der Greasebucket Schaltung sicher befriedigt bis begeistert sein, wer überwiegend aktive Bässe spielt, sollte aber keine ähnliche oder gleichwertige Regelung hinter dem klangvollen Namen vermuten, es bleibt eine passive Regelung, wenn auch mit nahezu linearem Regelverlauf! Ich persönlich finde eine vielseitige Klangregelung an einem Bass angesichts moderner Verstärker- und Effekttechnik heute nicht mehr so wichtig wie manch anderer, zumindest bleibt durch die passive Schaltung die durch die eher spartanische Optik betonte Nähe zum Ur-Preci erhalten.
Wenn man bereit ist, die excellente Slap-Option zu verschenken, wird sich bei diesen Klangvariationsmöglichkeiten sicher der Versuch mit Flatwounds oder Halfrounds lohnen, denn über den Jazz Pickup und die Tonblende sollte auch damit ein recht obertonreicher Klang bei geringeren Griffgeräuschen erreichbar sein.

Ob einem die Optik des Jubel-Preci zusagt, muß natürlich jeder selbst entscheiden. Wer einen Bass mit Jazz-Handling, aber optionaler Umschaltbarkeit auf klassischen Precision-Bass Sound sucht, wird für den Preis mit der Ausstattung kaum einen günstigeren US-Fender bekommen, weshalb ich ihn unter dem Aspekt für eine absolute Empfehlung halte.

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Ein paar Daten:
Precision Bass mit PJ Bestückung und Jazz-Hals, US made
Korpus: Erle
Hals: Ahorn, C-Profil, 20 Bünde
Griffbrett: Palisander
Pickups: 1 X American Standard Precision Bass Alnico 5 Split, 1 X Standard Vintage Alnico 5 Magnet Jazz Bass
Klangregelung: passiv, Master Greasebucket Tone Circuit
Finish: Violin Burst, handstained
Gewicht: ca. 3,8kg
Preis im März 2014: 888,-€
 
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Büddebüddebüdde jetzt "nur" noch einen mit kompletten Ahornhals rausbringen; dann will ich auch immer artig sein! :hail:..........:D

Sauberes Review Uli, macht wirklich Lust drauf den PJ mal anzuspielen - besonders die Sache mit den JB-Halsmaßen klingt für mich ganz gut!

edit d'averc: betr. der maße lag´n fehler vor ->#18
 
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Hi Uli,

danke für das Review. Das ist genau DER Bass, von dem meine Frau behauptet, dass ich ihn nicht bräuchte - unglaublich, oder???

Kannst Du noch etwas mehr zur Verarbeitung sagen? Z.B. zur Abrichtung der Bünde? Oder zu den Spaltmaßen der Halstasche? Für wie empfindlich hälst Du die "Lackierung"?

THX und viel Spaß mit dem Schmuckstück! ;)
 
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Das mit dem Maple Neck mag eine optisch wünschenswerte Variante sein, ob sie dem Klang unbedingt gut täte, weiß ich nicht, denn der erscheint mir mit den Rounds doch schon so knackig, daß da vllt der Preci Teil etwas zu kurz käme. Das gilt natürlich nur für mich...letztlich muß das jeder selber - idealerweise anhand der damit zu spielenden Musikrichtung - entscheiden. ;)

Außerdem gibt es Perspektiven, aus denen imho das rosewood Griffbrett ideal mit den dunklen Zargen harmoniert...:D

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Kannst Du noch etwas mehr zur Verarbeitung sagen? Z.B. zur Abrichtung der Bünde? Oder zu den Spaltmaßen der Halstasche? Für wie empfindlich hälst Du die "Lackierung"?
Ich habe die Verarbeitung zugegebenermaßen recht kurz damit abgehandelt, daß ich eben keine Mängel feststellen konnte, aber...es ist tatsächlich so! Gerade die Bünde schaue ich mir immer sehr genau an, seitdem ich ja mal sowas erlebt habe. Bei der Bundierung und auch bei der Halstasche gibt es aus meiner Sicht nichts zu meckern. Momentan habe ich leider nur das nachstehende Bild vom neck joint, auf dem man seitliche Toleranzen nicht sehen kann, aber sie sind tadellos...wenngleich ich auch sagen muß, daß ich in der Hinsicht auch bei einem Squier bisher noch keinen Grund zur Beanstandung hatte. :)

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Ein sehr schönes Review danke Ulli. :great:
Das Finish in Violin Burst ist Megageil... :hail:
Wie sieht es sountechnisch aus? Ich habe bisher eine etwas geteilte Meinung zu passiven P/J Bestückungen. Gibt es irgendwann mal ein paar kleine Soundsamples?
 
Üblicherweise verweise ich an der Stelle ja gerne auf vorhandene YouTube Aufnahmen, aber bei einem FSR ist ja eher weniger zu erwarten, daß davon schon was im Netz kursiert. :rolleyes:
Ich scheue zwar meistens den Recording Aufwand, weil ich von der Klangqualität, die man über PC Lautsprecher bekommen kann, eh nicht so viel halte, werde aber die Tage mal sehen, ob ich ein paar Takte einspielen kann.
 
Wenn auch noch keine Soundsamples, so doch noch ein paar Detailaufnahmen.

Hier mal illustriert das ärgerliche Problem mit der Pickguardfolie, die sich ohne Abschrauben der Potiknöpfe nicht rückstandslos entfernen läßt und nach dem Abschrauben dann auch offenbart, was beim Drehen der Potis so stört:

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Auch die Schrauben müssen in den meisten Fällen gelöst werden, wenn man diese Rückstände ganz vermeiden will... Nebenbei hier aber auch noch ein Blick auf Halstasche und Bundierung:

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Die Bünde machen auf mich wie gesagt einen sehr guten Eindruck, sind sauber abgerichtet und poliert, nix zu meckern:

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Ein kleines Problem ergibt sich, sollte es tatsächlich einmal notwendig werden, den Hals nachzustellen. Auch der tollste mitgelieferte Langschaft-Inbusschlüssel nützt nichts, wenn man nicht an die Schraube kommt, weil die zum Teil vom Body verdeckt wird. Da hilft nur
  • rohe Gewalt
  • den Zugang am Body etwas nacharbeiten....oder
  • den Hals abschrauben...wofür abgesaitet werden müßte=schlecht!
Ganz gut sieht dagegen die Passung an der Halstasche aus. Am Schraubenloch kann man übrigens die ursprüngliche Farbe des Erlenholzes vor dem Beizen erahnen.

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mal unter uns freunden der stilmöbel ;) ... der gefällt mir, uli! :)

wär´n prez, den ich ernsthaft in betracht ziehen würde. dass die schraube unten liegt ... gehört so. ist´n einteiliger, gerader hals ;). das wäre auch die einzige konstruktive modifikation (von straploks abgesehen) welche ich ihm angedeihen lassen würde. mal über so´ne "tasche" zum zugang mit dem schlüssel wie bei yamaha nachgedacht?

tja. greasebucket-schaltung. spontan sehe ich darin nicht den sinn :nix:. muss man wohl länger in gebrauch haben und nicht nur im laden mal angespielt ...
 
Danke Uli, sehr aufschlussreich! :)
 
Korpusfarbe ist hammermässig, und auch das Palisander sieht mal richtig toll aus. Oh man, das macht Lust auf mehr... :D
 
mal unter uns freunden der stilmöbel ;) ... der gefällt mir, uli! :)
wär´n prez, den ich ernsthaft in betracht ziehen würde. dass die schraube unten liegt ... gehört so. ist´n einteiliger, gerader hals...
naja, daß die an diese Stelle gehört ist mir ja schon klar, aber da ist Fender ja nicht die einzige Firma die das macht, nur daß sie anderen den Zugang dann nicht so zubauen, daß man handwerklich aktiv werden muß. Das wirkt einerseits etwas lieblos und andererseits etwa so sinnvoll, als würde ich an meinem Haus zwar eine Außenkellertreppe vorsehen, aber keine Kellertür...
tja. greasebucket-schaltung. spontan sehe ich darin nicht den sinn :nix:. muss man wohl länger in gebrauch haben und nicht nur im laden mal angespielt ...
Dazu gibts zweierlei zu sagen:
- zum einen bist du da nicht alleine...es wird mehrfach im Netz gemunkelt, daß man da wohl mit minimalen Hardware- aber maximalem Werbeaufwand ein Modellpflege-Feature erfunden hat, dessen tatsächlicher Nutzen mehr psychologischer als physikalischer Art ist...
- zum anderen: ich habe heute mal das PG abgeschraubt, um die vermaledeiten Folienreste endlich entfernen zu können und konnte dabei einen Blick ins Elektronikfach werfen... Ich habe da keine Greasebucket Schaltung sehen können, sondern nur einen stinknormalen Keramikkondensator! Ich habe Thomann daraufhin mal angeschrieben, bisher aber keine Antwort erhalten, was sowohl am Wochenende als auch an der MuMe liegen kann. Wenn sich da aber nächste Woche noch nichts tut, werde ich dort nochmal nachhaken. Nachdem nirgendwo in den Fender-Unterlagen etwas davon erwähnt wird, vermute ich mal, daß Thomann da - aus welchen Gründen auch immer - eine Fehlinformation verbreitet.
Wenn man allerdings dran glaubt bzw sich was davon verspicht und einen Lötkoben halten kann, ist es andererseits auch kein Ding, die paar Teile nachzulöten, deren gegenwert im Centbereich liegt.(Quelle)

btw:
hier mal ein schnelles Sample, bei dem ich nacheinander
1. den Split-PU mit geschlossener Tonblende per Thumbing
2. gleiche Stellung aber ab da alle Sequenzen per Plucking
3. Jazz PU dazu
4. Jazz PU alleine
5. Jazz PU alleine mit offener Tonblende (bis Ende) spiele.
Die letzterwähnte Stellung eignet sich dann auch durchaus schon für härteren Anschlag.
 
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Vielen Dank für die Soundsamples. :great:
Da ich ausschließlich Soundsamples über die billigen PC- Speaker höre, habe ich mittlerweile einen gehörigen Erfahrungswert. :D ;)
Und das was ich da gerade so gehört habe, hört sich verdammt gut an. Dazu kommt noch das wirklich tolle Finish und die anscheinend sehr gute Verarbeitung.
Was mich allerdings von einem Kauf abhält ist der Jazzbasshals. Ich persönlich komme mit den 38mm Sattelbreite nicht klar, ich habe es oft genug versucht und bin mittlerweile bei einem "Mexikanten" (50s P-Bass MN mit 44,5mm Sattelbreite) gelandet. Aber meine persönlichen Vorlieben haben in diesem Review nichts zu suchen...
Darum noch einmal: Danke für dieses tolle Review inkl. der guten Soundfiles. Und wenn ich auf Jazzyhälsen zurechtkäme, dann wäre der Bass wohl meine nächste Anschaffung.
 
Uli, darf ich dich bitten uns noch ein Soundsample zu spendieren? Folgender Wunsch besteht:
1. P-PU
2. PJ-PU
Volume- und Greasebucktregler voll aufgedreht :) Vielen Dank :)
 
ok, ich humpel dann heute nochmal irgendwann runter.
Meine Soundsamples sind übrigens absolut pur...also nicht über ein Effektgerät bzw eine Amp-Simulation eingespielt, sondern über den Mic-Eingang meines Olympus LS-5, deshalb hören sie sich wohl so ungewohnt 'nackt' an. ;)

//
So, das kann ich ja noch hier drankleben:

dreimal der gleiche Lauf, Klangregler voll aufgedreht, also nicht wirksam.
Beim erstenmal nur der Split Coil, beim zweiten Durchgang beide Pickups, wober der Jazz schon etwas dominiert und durchschimmert, der letzte Durchgang dann nur der Jazz-Pickup.
 
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So, die Greasebucket-Geschichte ist jetzt zumindest für dieses Modell vom Tisch. Der hier beschriebene Bass hat definitiv keine solche, sondern eine stinknormale Klangregelung mit einem einzelnen Kondensator!

Daß meiner keine hat, habe ich ja in Post #12 bereits festgestellt, und deshalb bei Thomann angefragt, ob das Modell jetzt grundsätzlich so ausgeliefert wird, woraufhin mir heute die nachstehende Mitteilung gemacht wurde. Lustig finde ich in dem Zusammenhang, daß man zwar zunächst mit dem tollen Feature wirbt, sobald sich aber herausstellt, daß es gar nicht vorhanden ist, ist auch das eher wieder ein Vorteil, siehe letzter Satz des mail-Zitats:
...Jetzt ist in der Tat herausgekommen, daß wir zwar dieses Modell mit Greasebucket Schaltung bei Fender bestellt haben, Fender die Bässe aber mit normaler Klangregelung geliefert hat. Wir haben dementsprechend jetzt den Artikeltext geändert. Gut daß sie nachgesehen haben.
Ob die Greasebucket Schaltung letzten Endes besser klingt ist ohnehin etwas umstritten, da diese Schaltung den Klang auch etwas dumpfer macht.
:D

Naja, ich hatte ja auch, bevor ich das jetzt bekannte Ergebnis wußte, nur einen relativ normal anmutenden Regelverlauf feststellen können, ähnlich des von mir in einem anderen Review schon beschriebenen Mustang, insofern stört mich das fehlende feature auch nicht wirklich. Abgesehen davon läßt sich die Schaltung auch notfalls relativ leicht sebst ändern, so man sie denn unbedingt haben möchte, der dafür erforderliche Löt- und Bestückungsplan findet sich zB hier. Da das Potentiometer beibehalten werden kann, sind nur maximal drei passive Bauteile einzulöten, was preislich knapp unter einem Euro liegen dürfte, weshalb das Fehlen dieser Bauteile zumindest materiell keinen ernsthaften Minderwert darstellt. Ein toller Bass und ein gutes Angebot ist es insofern in meinen Augen trotzdem!

Im Anhang zur Verdeutlichung am Beispiel der Gitarrenschaltung mal die normale Standard-Schaltung (beim Bass hat der Kondensator die doppelte Kapazität, also 0,1uF) und daneben die geänderte Greasebucket Schaltung.
Die in der Mail behauptete Änderung des Artikeltextes habe ich übrigens bisher noch nicht feststellen können...der Jubelpreci wird immernoch mit dem Master Greasebucket Tone Circuit beworben... Naja, vllt dauert das Webupdate ja etwas.
 

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Nachdem jetzt also feststeht, daß der Jubelpreci keine Greasebucket-Klangregelung hat, wird vermutlich genau deshalb beim ein oder anderen Käufer der Wunsch nach eben dieser Schaltungsvariante aufkommen. Da man für die Änderung der vorhandenen in die Greasebucket Schaltung nur zwei zusätzliche Bauteile benötigt, zeige ich hier einmal schematisch, wie man nach Ablauf der Garantiezeit eine solche Änderung selbst durchführen kann. Ob man das danach beibehält oder wieder zur alten Schaltung zurückkehrt ist dann eine andere Frage, die jeder für sich beantworten muß.
Benötigt werden ein 4,7kΩ Widerstand und ein 22nF Scheibenkondensator wie im nachstehenden Bild rechts, das abbgebildete Potentiometer dient hierbei nur zum Größenvergleich.

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Die Schaltung wird gemäß des im Vorpost angehängten Schaltbildes von der dort links abgebildeten 'Standard'-Schaltung in die rechts abgebildete 'Greasebucket'-Schaltung geändert. Während die originale Greasebucket-Schaltung für Gitarre und Bass die gleichen Bauteile verwendet, wird man allerdings bei der Standardschaltung an diesem Bass einen 0,1µF Scheibenkondensator vorfinden, anstatt des im Schaltbild gezeichneten 47nF Typs, der von der Gitarrenschaltung stammt. Das trifft sich ganz gut, weil genau dieser 0,1µF Kondensator auch bei der neuen Variante verwendet wird, weshalb man hier für die Änderung nur zwei, anstatt wie für die Gitarre drei neue Bauteile benötigt.

Momentan sieht die Lötsituation an meinem Bass so aus:

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Das Tone-Poti ist oben zu sehen, der linke Anschluß ist frei, in der Mitte kommen die Leitungen der Volume Potis beider Pickups an und zwischen dem rechten Anschluß und dem Potigehäuse (der Schaltungsmasse) ist ein 0,1µF Scheibenkondensator geschaltet. Daß der so groß ist hat weniger mit seiner Kapazität zu tun sondern mit der Tatsache, daß er bis 500V spannungsfest ist. Das ist zwar in einem Bass unnötig, aber die Bauteile in dieser Kategorie werden in den größten Stückzahlen gefertigt, weshalb sie am billigsten sind. Das Ersatz Schaltbild für die angetroffene Situation sieht also so aus:

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Zur geplanten Änderung werden jetzt zunächst die beiden weißen (in der Zeichnung violetten) Signalleitungen vom mittleren Anschluß des Potis auf den linken Anschluß gelötet. Anschließend wird der vorhandene Kondensator von seiner bisherigen Stelle abgelötet und dann zwischen dem linken und dem mittleren Potianschluß eingesetzt. Das Ablöten vom Potigehäuse sollte mit einem Lötkolben ausreichender Hitze (ca60W) erfolgen, damit es schnell geht und man nicht endlos auf dem Poti rumbraten muß, denn das kann zu seiner Beschädigung führen.

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An den dadurch freigewordenen rechten Anschluß des Potis kommt ein Bein des 4k7 Widerstandes...

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...das andere Bein des Widerstandes wird mit einem Anschluß des neuen 22nF Kondensators verlötet, dessen anderer Draht dann wieder an die vorhandene Lötstelle am Potigehäuse kommt. Fertig ist die Greasebucket schaltung!

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Es versteht sich wohl von selbst, daß man innerhalb der Garantiezeit solche Änderungen nicht am Instrument durchführen darf, wenn man nicht den Garantieanspruch gefährden will und daß man es auch tunlichst nur dann machen sollte, wenn man schonmal einen Lötkolben in der Hand hatte. ;)
 

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Sauberes Review Uli, macht wirklich Lust drauf den PJ mal anzuspielen - besonders die Sache mit den JB-Halsmaßen klingt für mich ganz gut!
da lag ein fehler vor. korrigiert zu:
... was das Klobige angeht, so hat man diesem Modell der Thomann-Produktbeschreibung zufolge angeblich einen Hals verpasst, der am Sattel gerade mal 38,1mm breit ist, das wäre ziemlich genau das Maß vom Jazz Bass! Nun...der Hals ist zwar sehr flach und handlich, was zumindest den überrascht, der den klassischen massiven Preci-Prügel erwartet hat, aber er mißt definitiv am Sattel keine 38, sondern satte 42mm. (zum Vergleich: der Ur-Preci hatte fast 45mm Sattelbreite). Diese Abweichung hatte ich zunächst nicht nachgemessen, da mir der Hals durch das trotzdem recht enge Stringspacing tatsächlich sehr schmal erschien und ich es ehrlich gesagt nicht für möglich gehalten hatte, daß es bei den klassischen Eckdaten ernsthafte Falschangaben geben könnte.
Zusammen mit der sich später noch als nicht vorhandenen Greasebucket-Variante sind das m.E. doch schon erhebliche Abweichungen der Thomann-Beschreibung vom tatsächlichen Auslieferungszustand des Basses, auch wenn beides für mich persönlich die Kaufentscheidung nicht beeinflüßt hätte....
 
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