[Bass] Fame Baphomet V

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Kaufgrund

Eigentlich war ich damals, nicht zuletzt wegen den tollen Holzoptiken und der Bespielbarkeit Ibanez SR Fan. Einen modifizierten NoName Preci (siehe Signatur) und (natürlich) einen Ibanez SR600 nenne ich mein Eigen. Nachdem ich mit der damaligen Band regelmäßig Gigs hatte, wollte ich mir einen zweiten "richtigen" Bass kaufen. Ein Fünfsaiter sollte es werden, da ich "mal was anderes" probieren wollte. Im Auge hatte ich unter anderem einige Ibanez SR Bässe, einen Fame MM und einen Baphomet Gothic. Letztere waren der Grund nach Köln zu Musicstore zu fahren. Nachdem ich dort alles was mir in den Sinn kam(Stingray über Corvette$$ bis Fender Jazz/Preci Bass und alle Fame Modelle natürlich) getestet hatte, war es klar, für was ich mich entscheide - Baphomet V. Jetzt war nur noch die Frage, mit geschraubtem (699€) oder durchgehendem (845€) Hals. Diese Frage entschied dann doch der Preisunterschied. Wobei mir der geschraubte ehrlich gesagt sogar besser gefiel, da er mehr - ich nenne es mal -"Attack" im Gegensatz zum Durchgehenden, der etwas mehr Sustain bietet. Man muss dazu sagen, dass es sich dabei wirklich nur um Nuancen handelt.
Leider war der Bass nicht auf Lager, sodass ich einen Vorbestellen musste und voller Elan schon im vorhinein das Geld bei MS hinterlegte. Leider wurde ich aber nicht, wie vereinbart telefonisch informiert, sobald der Bass lieferbar ist. Da ich es allerdings kaum erwarten konnte, hatte ich den Lieferstatus auf der Homepage jeden Tag im Auge und rief also an, als er als lieferbar angezeigt wurde. Bei Musicstore wussten sie nichts von meiner Vorbestellung (?) aber ich konnte glücklicher Weise den letzten, der auf Lager war abgreifen.


Über Fame


Fame Gitarren und Bässe werden in Danzig in der selben Saitenschmiede wie auch Mayones Instrumente gefertigt. Somit weisen die Fame Instrumente deutliche Ähnlichkeiten zu ihren großen Vorbildern auf. Die Hälse unterscheiden sich beispielsweise von der Formgebung, Finish und Bespielbarkeit nur geringfügig von den "Originalen". Laut Musicstore wird durch Direktvertrieb und vermutlich auch durch Großabnahme ein solch günstiger Preis erzielt.


Technische Spezifikationen


  • Fivestring
  • zweiteiliger, ergonomisch geformter Amazaque-Korpus(Ovangkol)
  • fünfteiliger Hals aus Mahagoni mit Sperrstreifen aus Berg-Ahorn
  • Palisandergriffbrett mit 24 Ferd.-Wagner-Bünden
  • 6-Punkt-Halsverschraubung
  • Schaller Security-Locks
  • MEC-J/J-Aktivtonabnehmer
  • MEC-BEC2-Aktiv-Elektronik (2-Band) - lässt sich per Push/Pull Volume Poti auf Passiv schalten
  • Blend Regler
  • massive WSC Partsland SI 5 Brücke
  • gekapselte WSC Partsland JB15 Mechaniken
  • Finish: Wax & Oil-Finish
  • Musicstore Saiten (laut Musicstore) - auf meinem waren D'Addario
  • Lieferumfang:
    Musicstore Saitensatz 135-045
    Musicstore Deluxe Gigbag
    Bedienungsanleitung
    Imbusschlüssel

Verarbeitung & Handling

Bestechend ist sofort die wunderschöne Optik des Korpus. Auf manchen Bildern wirkt er etwas heller z.B. auf dem Produktbild der Viersaiterversion, was vermutlich neben der Belichtung des Bildes auch daran liegt, dass die Maserungen des Amazaqe Bodys natürlich nicht immer gleich sind. Ich hatte das Glück einen mit etwas dünklerer Maßerung zu erwischen, was mir deutlich besser gefällt.

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Auf den ersten Eindruck macht die Verarbeitung des Fame Baphomet einen wirklich sehr guten Eindruck, der auch beim genaueren Hinsehen nicht getrübt wird. Einziges Manko, das ich bisher (Kauf 8/2012) entdecken konnte sind die Dot Inlays im Griffbrett, die nicht 100% mittig eingelassen sind.


IMG_4135.jpg


Der Hals ist absolut sauber in den Korpus eingefügt, das habe ich schon häufig anders gesehen. Was hier den ein oder anderen stören könnte, ist, dass man beim Slappen gerne an der Abschrägung zum Korpus hin, die etwas über dem Korpus heraussteht hängen bleibt. Das ist mir vor allem beim Modell mit dem durchgängigen Hals negativ aufgefallen, bei dem das noch etwas störender war. Mich persönlich stört es bei meinem Bass jedoch kaum.

IMG_4144.jpg


Etwas speziell, zugleich aber bequem und nobel ist die, nach innen gewölbte Korpusrückseite.


IMG_4140.jpg


Besonders bemerkenswert ist die Abdeckung zum Elektronikfach, die aus Holz gefertigt ist, mit Maserung parallel zur Bodymaserung und dem Bass einen - keineswegs zu unrecht -hochwertigen Eindruck verschafft. Der Deckel passt perfekt auf die Öffnung, bei mir sogar etwas zu gut, sodass man schon etwas Kraft und Fingerspitzengefühl aufwenden muss um die Abdeckung ab zubekommen.

IMG_4143.jpg


Das Elektronikfach macht einen aufgeräumten Eindruck. Betrieben wird die Aktive Elektronik, wie üblich mit einer 9V Blockbatterie. Das Batteriefach ist in die Rückseite des Korpus eingelassen und benötigt somit kein lästiges Elektronikfach Aufschrauben. Im Gegensatz zu meinem Ibanez ist die Batterie aber nicht an einem Batterieclip befestigt, sondern der Kontakt wird beim schließen des Batteriefachs hergestellt. Dass es möglich ist den Bass auf passiv zu schalten, habe ich irgendwann zufällig herausgefunden und es war auch erst nur eine Vermutung, da ich mir den Push/Pull Poti nicht anders erklären konnte. Auch bei nachträglicher Internetrecherche konnte ich darüber keine Informationen finden. Durch Nachfrage bei Musicstore wurde meine Vermutung bestätigt.
Im Aktiven Modus (Volume Poti unten) stehen ein Balance Regler, welcher stufenlos zwischen Bridge und Neck Pickup der Standard Jazzbass Bestückung regelt und ein 2-Band EQ für Treble und Bass zur Verfügung.
Im Passiven Modus wird der EQ weggeschaltet und man hat nur noch den Balance und Volume Regler zur Verfügung. Bemerkenswert ist hier, dass auch der Passive Modus eine Batterie benötigt, was eigentlich der Bezeichnung "Passiv" widerspricht. Den Hintergrund dazu kann ich hier leider nicht erläutern, da mir dazu das elektronische Wissen fehlt.
Einer der wenigen Kritikpunkte ist die vertiefte Klinkenbuchse, in die keine gängigen 6-Kantschlüssel passen um die Mutter, die mit der Zeit lose wird fest zu drehen.


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Der 5-teilige Mahagoni/Ahorn Hals ist etwas dicker als der meines Ibanez SR (extrem dünner Hals!), liegt dennoch sehr angenehm in der Hand und lässt sich gut bespielen. Stimmstabile und so positionierte Mechaniken, dass die Saiten oberhalb des Sattels parallel zur restlichen Saite verlaufen, runden das hochwertige Gesamtbild des Halses ab.
Zum justieren des Halsstabes muss eine Schraube gelöst werden um die Abdeckung am Kopf zu entfernen. Die Abdeckung besteht zwar aus schwarzem Kunststoff, vermutlich der Stabilität wegen, ist allerdings mit einem Holzfurnier überzogen, welches zum Furnier auf der Kopfplatte passt. Um welches Holz sich dabei Handelt kann ich allerdings nicht sagen.



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Eingestellt war der Bass vom Werk ab relativ gut. Intonation hat gepasst, nur die Saitenlage war etwas hoch, da der Hals verhältnismäßig stark gekrümmt war. Mich persönlich hat das zwar nicht gestört, mittlerweile habe ich die Saitenlage allerdings etwas tiefer justiert, was es mir vor allem für schnelle Läufe vereinfacht. Grundsätzlich lässt der Bass sich gut einstellen. Die fünf Saitenreiter an der Bridge bieten genug Spielraum um Intonationsunreinheiten zu kompensieren und sind außerdem wie übelich höhenjustierbar.




Sound

Hier kommen wir an den wohl am schwierigsten zu beschreibenden Punkt.
Auffällig ist, dass der Bass einen sehr hohen Output hat, sowohl Passiv als auch Aktiv. Das Ausgangssignal meines Ibanez SR600 (Aktive Bartolini Elektronik) ist von der Stärke deutlich unterlegen, das meines Precis (EMG PX) etwas weniger dennoch hörbar leiser.

Klangtechnisch würde ich sagen der Baphomet klingt durch die Singlecoil/Singlecoil Bestückung ein wenig nach Jazz Bass aber dennoch anders. Mit Blendregler komplett auf dem Halspickup lässt sich ein Preci ähnlicher Sound erziehlen, was keineswegs schlecht klingt, allerdings nicht mein Fall ist. Mit Blendregler leicht Richtung Bridge und etwas mehr Bässen und Höhen wird es schön knurrig, geht fast schon ein wenig in Richtung MM Humbucker. Spielt man komplett auf dem Bridge Pickup wird es m.M.n. etwas zu leer, was auch mit dem EQ schwierig zu kompensieren ist.
Persönlich spiele ich am liebsten mit allen Reglern in neutraler Position, den Sound, der mich letztendlich auch zum Kauf gebracht hat. Für mich muss ein Bass/Amp eben in neutraler Stellung gut klingen, sprich einen guten Grundsound bieten und genau das hat der Baphomet.
Zusammenfassend kann ich dennoch sagen, dass der Bass gerade durch den EQ eine große Soundvielfalt bietet und dabei im Großen und Ganzen immer gut klingt.

Abschließend möchte ich versuchen, euch den Sound mit einigen Soundsamples noch etwas näher zu bringen. Zur Aufnahme wurde eine Zoom B3 mit ausgeschalteten Effekten/Ampsimulationen verwendet, also quasi im Bypass Modus. Leider habe ich keine Interface zur Hand, ich hoffe die Soundsamples können dennoch einen Eindruck verschaffen.


Bass->ZoomB3->USB->Reaper


Jedes Sample hat den gleichen Aufbau: 4 Takte Slapping, 4 Takte Fingerstyle, 4 Takte Pick wobei das Riff jeweils zwei Takte füllt.



Aktiv, EQ neutral:


Blend: Middle
https://soundcloud.com/basstefansr/aktiv-middle



Blend: Neck
https://soundcloud.com/basstefansr/aktiv-neck



Blend: Bridge
https://soundcloud.com/basstefansr/aktiv-bridge


Blend: leicht zur Bridge, Bass und Treble leicht geboostet
https://soundcloud.com/basstefansr/aktiv-balance-leicht-bridge


Passiv, EQ neutral:


Blend: Middle
https://soundcloud.com/basstefansr/passive-middle



Blend: Neck
https://soundcloud.com/basstefansr/passive-neck



Blend: Bridge
https://soundcloud.com/basstefansr/passive-bridge


Aktiv, mit Ampsimulation:


(GallienKrüger)
Aktiv, Alle Regler neutral
https://soundcloud.com/basstefansr/aktiv-neutral-gk


(Gallien Krüger)
Aktiv, Alle Regler neutral
Harmonics
https://soundcloud.com/basstefansr/aktiv-harmonic


SansAmp+ Ampeg SVT
Aktiv, Alle Regler neutral
Metal
https://soundcloud.com/basstefansr/aktiv-metal




Fazit

Der Fame Baphomet V bietet ein absolut edles Erscheinungsbild, was sich neben der Naturoptik auch im Klang widerspiegelt. Durch viele Reglungsmöglichkeiten und die JJ Bestückung bietet er ein weites Klangspektrum, das sich für jeden erdenklichen Einsatzbereich anpassen lässt.


Pro:

+ Preis
+ Verarbeitung
+ Optik
+ Bespielbarkeit
+ Sound

Kontra:

- Dots nicht 100% mittig
- Klinkenbuchse schlecht justierbar



Für Wünsche (Weitere Soundsamples, Bilder, etc.) oder Anregungen bin ich gerne offen.

lg
Stefan
 
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1A-Review; ist alles dabei was man wissen muss :great: Auch wenn das Modell selbst (vorallem Headstock) nicht unbedingt meine Geschmacksnerven reizt; "Holz"instrumente sind halt einfach doch schaurig schön! :hail:
 
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