[Effekt] - Aguilar Agro Overdrive

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Aguilar Agro Overdrive Pedal für Bass.

Mit dem Agro hat Aguilar einen Overdrive speziell für den Bass gebaut. Mit €189,- ist es nicht ganz billig, dafür wird es aber in New York handgefertigt und lässt sich als Boutique Effekt bezeichnen.

Aufbau:
Die Stromversorgung erfolgt über standard 9V Netzteil oder per Batterie.
Für den Batteriewechsel löst man eine Schraube an der Unterseite und hat damit Zugriff einen schubladenähnlichen Schiebemechanismus, in dem das Batteriefach untergebracht ist.
2x 6,3mm Klinke in der Kopfseite für rein und raus, dazwischen die Strombuchse, mehr Anschlüsse gibt es nicht. Neben dem Taster und der grossen blauen LED gibt es vier Drehregler auf der Oberseite.
Level regelt die Signalstärke des Outputs,
Saturation den Grad der Verzerrung.
Die beiden Verbleibenden Regler heissen Presence und Contour, dazu später mehr.
Das Pedal ist ein bisschen grösser, als das Bild es vermuten lässt, jedenfalls erwartete ich das Pedal in etwas kleineren Abmessungen als ich es auspackte.
Die Verarbeitung ist Aguilar typisch beispielhaft, alle Ränder sind entgratet und ich würde mich nicht wundern, wenn das Pedal nach einem Sturz aus dem dritten Stock noch seinen Dienst verrichtet, als ob nichts gewesen sei.
Die Potis laufen präzise und recht schwergängig wie an den Aguilar Amps, man kann auch feinste Dosierungen problemlos vornehmen.

Sound:
Jetzt wird es schwer, nicht ins Schwärmen zu geraten. Nimmt man mal den Level Regler heraus (da der wirklich nur die Lautstärkenanpassung übernimmt) hat man drei Regler um seinen Sound zu formen und es ist schlichtweg unmöglich,
eine Reglerstellung zu finden, die komplett unbrauchbar klingt.
Der Saturation Regler fügt im untersten Bereich ein leichtes Schmatzen ins Signal, was sich dann langsam zu einem weichen Overdrive und von da zu einer satten Zerre entwickelt. Dabei arbeitet der Agro absolut linear, es gibt keine Sprünge im gesamten Bereich. Der Presence Regler ist für den Höhenanteil der Zerre verantwortlich und der beeinflusste Frequenzbereich ist perfekt gewählt. Diese zisseligen Obertöne, die vom Overdrive erzeugt werden nehmen zu, je weiter man aufdreht - oder lassen sich beim Zurückdrehen reduzieren. Contour gibt die Möglichkeit eines Midscoops oder -boosts, auch hier sind die Frequenzen für den Bass sehr stimmig gewählt.
Es ist eigentlich vorauszusetzen, dass bei einem Bass-Effekt die unteren Frequenzen nicht abgeschnitten werden, wie das bei manch anderen für die Gitarre ausgelegten Effekten der Fall sein kann, und natürlich ist das auch so. Das untere Ende behält sein sattes Pfund, auch beim 5 Saiter.
Der Agro kann also alles, was sich der Bassist von einem Overdrive wünschen mag - von einem leichten Singen im Signal bis zu einem handfesten Overdrive Sound lässt sich nahtlos jede Zwischenstellung realisieren. Es gibt keinen Sweetspot, an dem das Pedal am besten klingt, sondern wirklich alle Grade der Verzerrung klingen richtig gut.
Das Agro ist ein true bypass Pedal, also noch im Stande, das Signal ohne Stromversorgung unverändert durchzulassen.

Bevor ich das Agro Pedal ausprobiert habe, wünschte ich mir einen Blendregler, der unverzerrtes Signal dem Output beimischt, um die Definition in den tiefen Lagen zu behalten. Beim Anspielen dann aber stellte ich schnell fest, dass das nicht nötig ist, jedenfalls jetzt, nach dem Test, vermisse ich einen solchen Regler nicht.

Fazit:
Mit dem Agro hat Aguilar einen Verzerrer gebaut, der es obszön einfach macht, einen wirklich gut klingenden Overdrive zu seinem Basssignal hinzuzufügen. Drei Regler formen den Sound und es kann gar nicht schiefgehen, alle Regler arbeiten ohne Sprünge und ohne nur eine Einstellung zu bieten, die gut klingt, die man durch langes herumprobieren herausfinden muss. Raus aus der Box, ran an den Amp und direkt richtig guten Sound geniessen.
Dazu die beispielhafte Verarbeitung und Materialwahl; Dieses Pedal ist nicht unbedingt günstig, aber definitiv jeden Cent wert.

So langsam wächst mir diese kleine New Yorker Firma richtig ans Herz und ich schaue mich schon im Katalog um, ob ich nicht noch was gebrauchen könnte ;-)


Benutztes Setup:
Dreizehnbass Invader 5 und Ibanez Silver Series fretless P Bass an Aguilar Tonehammer 500 und 2x GS212 Box.
 
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X-Ray Conrad
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