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Vorgeschichte I: Der Einstieg
Dies ist mein erster Post hier, mein erstes Review, und das passt ganz gut, denn der Cort Arona 5 ist auch mein erster Bass. Nach fast 15 Jahren als Schlagzeuger habe ich mich entschieden, nun doch noch Musiker zu werden Nachdem ich mich dazu durchgerungen hatte, jetzt wirklich mit dem Bassunterricht anzufangen, musste ein Instrument her.
Vorgeschichte II: Die Basswahl
Ich wollte von Anfang an mit einem Fünfsaiter beginnen. Das kommt wohl daher, dass der Basser meiner langjährigen Band hauptsächlich einen Fünfsaiter spielt, und dass ich dachte, dass ich für die Musik, die ich spielen möchte, vielleicht ab und an auch mal die fünfte Saite brauche. Außerdem war damit die Auswahl an Instrumenten etwas eingeschränkt - wobei, ... nicht so wirklich, im Prinzip hat ja jeder Hersteller diverse Fünfsaiter im Angebot.
An sich bin ich ein Freund hochwertiger Dinge - nicht unbedingt das Teuerste, aber sicher auch nicht das Billigste. Gutes Zeug darf auch was kosten. Instinktiv hätte ich mich bei Fender-Mexiko-Modellen umgeschaut. Andererseits war ich mir nicht sicher, wie ernst ich es mit Bassspielen wirklich meinte, vor allem langfristig. Daher hatte ich zunächst mal die Unter-500-Euro-Klasse anvisiert. Nach ein bisschen Blättern bei Online-Händern, Rezensionsseiten und YouTube hatte ich mich auf den Squier Vintage Modified V Jazz Bass eingeschossen. Aber letztlich hilft nur In-die-Hand-nehmen und ausprobieren. Also ging's mit einem musikalischen Freund auf zum Musikhändler des Vertrauens (in diesem Fall Session Music in Walldorf), wo wir bestimmt 20 bis 30 Bässe in die Hand genommen und angespielt haben.
Ab der ersten Minute im Rennen blieb dann doch ein Fender Standard Jazz Bass V in Brown Sunburst, gegen den alle anderen Bässe antreten mussten. Mit seiner Musikalität hatte mich der Fender ziemlich gepackt, vor allem in den höheren Lagen hatte er einen schönen singenden Ton, wo viele der Konkurrenten bestensfalls sehr neutral klangen. Der Fender ist aber klanglich eher eine "Charaktersau" und lag mit einem Preis von 800 Euro deutlich jenseits meiner Grenze. Viele andere Fünfsaiter aus der Unter-500-Euro-Klasse wurden wegen der flau klingenden H-Saite disqualifiziert. Auch der Squier Vintage Modified konnte mich da wenig überzeugen. Irgendwann trat dann der Cort Arona 5 ins Spielfeld...
Na endlich: das Instrument
Der Cort Arona 5 ist ein Instrument des südkoreanischen Gitarrenbauers, der vor Jahren mal wegen schlechter Arbeitsbedingungen in die Schlagzeilen geraten ist. Cort baut wohl auch Instrumente für andere bekannte Firmen, ansonsten aber eine breite Palette an eigenen Gitarren und Bässen, die oft auch an bekannte Modelle der großen Hersteller angelehnt sind. Die Arona-Serie ist eine gemeinschaftliche Entwicklung mit dem deutschen Bassbauer Sandberg - eine Plakette "designed by Sandberg", die am Kopf des Instruments als Abdeckung des Halsstabes dient, ist direkt neben dem Cort-Logo platziert und verdeutlicht die Zusammenarbeit.
Den Arona gibt es als Vier- und Fünfsaiter jeweils in zwei Finishes: schwarz lackiert (BK, mit Erle-Korpus) und "open pore brown burst" (OPBR, mit Sumpfeschen-Korpus). Allen Varianten gemeinsam ist ein Longscale-Hals mit 24 Bünden aus Ahorn und ein Griffbrett aus Palisander, in das perlmuttfarbene runde Griffbrettmarker eingelassen sind. Die Pickups sind Desonic by Delano, mit einem Jazz-Bass-Style Single Coil am Hals und einem Music-Man-Style Humbucker als Bridge-Pickup. Eine aktive Elektronik mit einem Zwei-Band-EQ bietet klangliche Variationen an, ist aber auch durch herausziehen des Lautstärke-Potis abschaltbar, so dass man den Bass vollständig passiv spielen kann. Mit einem weiteren Drehregler kann man stufenlos zwischen den beiden Pickups hin- und herpannen. Alle Drehregler (außer Lautstärke) rasten in Mittelstellung ein. Die Bridge und die Stimmmechaniken sind von Sandberg. Die gesamte Hardware ist verchromt. Die Gurthalterungen sind kompatibel zu Schaller Security Locks.
Mein Arona 5 OPBR ist "made in Indonesia". Geliefert wurde er mit einem Satz D'Addario EXL170-5 Saiten (.045 - .130). Hier noch mal die technischen Daten im Überblick:
Die Fakten
5-Saiter Aktiv-Bass mit 2-Band-EQ und abschaltbarer Elektronik
Hals-Pickup: Desonic by Delano Single-Coil Jazz-Bass-Style
Bridge-Pickup: Desonic by Delano Humbucker Music-Man-Style
Longscale 34", 24 Bünde
1. Bund 47 mm Breite, 19 mm Stärke
12. Bund 64 mm breite, 22 mm Stärke
String Spacing (Brücke): 19 mm
Finish: brownburst, offenporig
Besonderes: Nullbund, verchromte Hardware von Sandberg, Gurthalterungen kompatibel mit Schaller Security Locks
Gewicht: 3,8 kg
Straßenpreis: 579 Euro
Der erste Eindruck
Schon mit den Werkseinstellungen im Laden hatte der Arona 5 eine für meine unerfahrenen Finger hervorragende Bespielbarkeit. Die hat mir tatsächlich etwas besser gefallen, als die des Fender. Inzwischen habe ich die Saitenlage aber sogar noch ein gutes Stück weiter nach unten legen können, ohne dass es schnarrt.
Klanglich ist der Arona eher neutral und hat keinen speziellen Charaktersound wie der Fender. Aber er klingt auch nicht so langweilig und eindruckslos wie manche der anderen Bässe, die ich angespielt habe. Für seinen Preis hat er einen "wertigen" Klang, der eher den Vergleich mit höherpreisigen Instrumenten sucht und sich auch im Vergleich mit den viel teureren Sandberg- und Marleaux-Bässen, die ich in der Hand hatte, nicht völlig verstecken musste. Die H-Saite hat einen satten Sound und fällt gegenüber den übrigen Saiten nicht im Klang ab. Die hohen Töne sind nicht so musikalisch wie beim Fender, aber gehen absolut in Ordnung.
Das Gewicht ist für mich ok, und der Bass ist nicht kopflastig. Wenn ich ihn mit dem Hals auf die offene Hand legen, so dass die Hand in der unteren Aussparung am Korpus anliegt, dann neigt sich der Bass nicht zur Kopfseite, sondern bleibt ungefähr austariert in der Hand liegen. Der Arona gefällt mir auch optisch sehr gut - der natürliche Look des open pore finish, der knorrig-braune Farbton mit sunburst-artig abgedunkelten Rändern, und dazu der Kontrast durch die glänzende Chromhardware und das edle helle Ahornholz des Halses machen den Bass zu einem schönen Möbelstück. Aber das soll ja nicht seine Bestimmung sein
Erfahrungen eines Anfängers
Mir macht der Arona jedes Mal Spaß, wenn ich ihn in die Hand nehme. Ich habe jetzt seit vier Wochen Bassunterricht und habe meine ersten Erfahrungen mit dem Instrument gesammelt. Der Bass ist sehr gut verarbeitet. Die Bünde sind frei von scharfen Kanten. Hals und Korpus sind solide miteinander verschraubt. Alle beweglichen Teile drehen sich gleichmäßig und wackelfrei. Der Bass ist wirklich sehr gut bespielbar und lässt sich auf die individuellen Bedürfnisse gut einstellen. Der Nullbund sorgt für einen sauberen Leersaitenklang. Bundmarkierungen sind nicht nur auf dem Griffbrett, sondern auch auf der oberen Halssaite im Palisanderholz eingelassen, was mir als Anfänger bei der Orientierung hilft.
Meistens spiele ich den Bass passiv. Der Klangunterschied zwischen passivem und aktivem Modus ist bei neutral eingestelltem EQ recht minimal, insbesondere die Lautstärke ist sehr gut angeglichen, so dass ein fliegender Wechsel fast möglich ist, wäre da nicht ein lautes Schaltgeräuch beim Ein-/Ausschalten. Im aktiven Modus lässt sich der EQ durch die angenehm schwer laufenden Regler gut dosieren, wobei die Regelung fast logarithmisch eingestellt zu sein scheint: im mittleren Bereich ist die Klangregelung eher fein, in Extremstellung greift der EQ grob ein. Mit Bassregler in Maximalstellung kann man nur von übertriebenem Bass sprechen. Bei voll aufgedrehten Höhen fängt der Bass deutlich an zu rauschen. Für mich ist der EQ eher ein Notfall-Besteck, das nice-to-have ist. Dass man die Elektronik durch Ziehen des Lautstärkepotis abschalten und so den Bass auch ohne Batterie spielen kann ist auf jeden Fall ein Pluspunkt.
Der Pickup-Panner tut seinen Dienst tadellos (natürlich auch im passiven Betrieb). Der Single Coil am Hals klingt eher nasal, der Humbucker an der Bridge eher drahtig. Die Unterschiede werden hauptsächlich auf den höheren Saiten deutlich. In Mittelstellung, in der der Regler auch einrastet, gibt es einen ausgewogenen, warmen Bass-Sound, mit dem ich immer spiele, da ich noch keinen Bedarf für eine Klangveränderung habe. Die Pickups lassen sich leicht mit einem Kreuzschlitz-Schraubenzieher höhenverstellen.
Die Sandberg-Hardware macht einen soliden Eindruck. Insbesondere die Stimmflügel sind abgerundete Handschmeichler und deutlich kleiner als bei Fender. Die Stimmmechanik ist in einem Gehäuse verschlossen und so vor Staub geschützt. Die Bridge macht vom Material her einen guten Eindruck, aber das Sandberg-System finde ich nicht sehr praktisch. Um die Oktavreinheit einzustellen muss man eine Imbus-Schraube lösen und dann das Böckchen freihändig in der Bridge verschieben. Eine feine Einstellung ist so kaum möglich, zumal sich das Böckchen beim wiederanziehen der Schraube noch um ein bis zwei Milimeter verschiebt. Um die Saitenhöhe einzustellen muss man das Böckchen aus der Bridge nehmen, da drei Schrauben auf die richtige Höhe gebracht werden müssen, die man von außen nicht sehen kann. Aber mit etwas Geduld bekommt man die Bridge-Einstellungen ganz gut hin. Am Kopf ist unter der "designed by Sandberg"-Plakettte, die mit einer Schraube fixiert ist, der Halsstab versteckt, der sich mit einer schwergängigen Imbus-Schraube verstellen lässt. Alle Imbus-Schrauben haben übrigens metrische Maße, und nicht angloamerikanische, so dass man mit dem europäischen Standardwerkzeug zurechtkommt.
Ich spiele inzwischen mit den nächst dünneren D'Addario EXL220-5 Saiten (.040 - .125), da ich insbesondere die H-Saite des mitgelieferten Saitensatzes als recht dick empfunden habe. Auch mit den neuen Saiten klingt der Bass noch fett, mir ist eigentlich gar kein Unterschied aufgefallen.
Fazit
Nicht nur als Anfängerbass der Mittelklasse scheint mir der Cort Arona 5 gut geeignet zu sein - mit seiner hochwertigen Verarbeitung setzt er sich von vielen anderen preiswerten Bässen ab, aber vor allem klanglich kann er mit der höherpreisigen Konkurrenz mithalten, so dass er nicht nur für den Übungseinsatz zu Hause, sondern als vernünftiges Alltagsinstrument taugt. Es ist ein in allen Punkten sorgfältig durchdachter Bass. Die Firma Sandberg hat ihren wertvollen Markennamen sicher nicht leichtfertig hergegeben, sondern mit Cort als Produzenten einen guten Bass zum günstigen Preis möglich gemacht. Auch mein Basslehrer war vom Arona angetan.
Dies ist mein erster Post hier, mein erstes Review, und das passt ganz gut, denn der Cort Arona 5 ist auch mein erster Bass. Nach fast 15 Jahren als Schlagzeuger habe ich mich entschieden, nun doch noch Musiker zu werden Nachdem ich mich dazu durchgerungen hatte, jetzt wirklich mit dem Bassunterricht anzufangen, musste ein Instrument her.
Vorgeschichte II: Die Basswahl
Ich wollte von Anfang an mit einem Fünfsaiter beginnen. Das kommt wohl daher, dass der Basser meiner langjährigen Band hauptsächlich einen Fünfsaiter spielt, und dass ich dachte, dass ich für die Musik, die ich spielen möchte, vielleicht ab und an auch mal die fünfte Saite brauche. Außerdem war damit die Auswahl an Instrumenten etwas eingeschränkt - wobei, ... nicht so wirklich, im Prinzip hat ja jeder Hersteller diverse Fünfsaiter im Angebot.
An sich bin ich ein Freund hochwertiger Dinge - nicht unbedingt das Teuerste, aber sicher auch nicht das Billigste. Gutes Zeug darf auch was kosten. Instinktiv hätte ich mich bei Fender-Mexiko-Modellen umgeschaut. Andererseits war ich mir nicht sicher, wie ernst ich es mit Bassspielen wirklich meinte, vor allem langfristig. Daher hatte ich zunächst mal die Unter-500-Euro-Klasse anvisiert. Nach ein bisschen Blättern bei Online-Händern, Rezensionsseiten und YouTube hatte ich mich auf den Squier Vintage Modified V Jazz Bass eingeschossen. Aber letztlich hilft nur In-die-Hand-nehmen und ausprobieren. Also ging's mit einem musikalischen Freund auf zum Musikhändler des Vertrauens (in diesem Fall Session Music in Walldorf), wo wir bestimmt 20 bis 30 Bässe in die Hand genommen und angespielt haben.
Ab der ersten Minute im Rennen blieb dann doch ein Fender Standard Jazz Bass V in Brown Sunburst, gegen den alle anderen Bässe antreten mussten. Mit seiner Musikalität hatte mich der Fender ziemlich gepackt, vor allem in den höheren Lagen hatte er einen schönen singenden Ton, wo viele der Konkurrenten bestensfalls sehr neutral klangen. Der Fender ist aber klanglich eher eine "Charaktersau" und lag mit einem Preis von 800 Euro deutlich jenseits meiner Grenze. Viele andere Fünfsaiter aus der Unter-500-Euro-Klasse wurden wegen der flau klingenden H-Saite disqualifiziert. Auch der Squier Vintage Modified konnte mich da wenig überzeugen. Irgendwann trat dann der Cort Arona 5 ins Spielfeld...
Na endlich: das Instrument
Der Cort Arona 5 ist ein Instrument des südkoreanischen Gitarrenbauers, der vor Jahren mal wegen schlechter Arbeitsbedingungen in die Schlagzeilen geraten ist. Cort baut wohl auch Instrumente für andere bekannte Firmen, ansonsten aber eine breite Palette an eigenen Gitarren und Bässen, die oft auch an bekannte Modelle der großen Hersteller angelehnt sind. Die Arona-Serie ist eine gemeinschaftliche Entwicklung mit dem deutschen Bassbauer Sandberg - eine Plakette "designed by Sandberg", die am Kopf des Instruments als Abdeckung des Halsstabes dient, ist direkt neben dem Cort-Logo platziert und verdeutlicht die Zusammenarbeit.
Den Arona gibt es als Vier- und Fünfsaiter jeweils in zwei Finishes: schwarz lackiert (BK, mit Erle-Korpus) und "open pore brown burst" (OPBR, mit Sumpfeschen-Korpus). Allen Varianten gemeinsam ist ein Longscale-Hals mit 24 Bünden aus Ahorn und ein Griffbrett aus Palisander, in das perlmuttfarbene runde Griffbrettmarker eingelassen sind. Die Pickups sind Desonic by Delano, mit einem Jazz-Bass-Style Single Coil am Hals und einem Music-Man-Style Humbucker als Bridge-Pickup. Eine aktive Elektronik mit einem Zwei-Band-EQ bietet klangliche Variationen an, ist aber auch durch herausziehen des Lautstärke-Potis abschaltbar, so dass man den Bass vollständig passiv spielen kann. Mit einem weiteren Drehregler kann man stufenlos zwischen den beiden Pickups hin- und herpannen. Alle Drehregler (außer Lautstärke) rasten in Mittelstellung ein. Die Bridge und die Stimmmechaniken sind von Sandberg. Die gesamte Hardware ist verchromt. Die Gurthalterungen sind kompatibel zu Schaller Security Locks.
Mein Arona 5 OPBR ist "made in Indonesia". Geliefert wurde er mit einem Satz D'Addario EXL170-5 Saiten (.045 - .130). Hier noch mal die technischen Daten im Überblick:
Die Fakten
5-Saiter Aktiv-Bass mit 2-Band-EQ und abschaltbarer Elektronik
Hals-Pickup: Desonic by Delano Single-Coil Jazz-Bass-Style
Bridge-Pickup: Desonic by Delano Humbucker Music-Man-Style
Longscale 34", 24 Bünde
1. Bund 47 mm Breite, 19 mm Stärke
12. Bund 64 mm breite, 22 mm Stärke
String Spacing (Brücke): 19 mm
Finish: brownburst, offenporig
Besonderes: Nullbund, verchromte Hardware von Sandberg, Gurthalterungen kompatibel mit Schaller Security Locks
Gewicht: 3,8 kg
Straßenpreis: 579 Euro
Der erste Eindruck
Schon mit den Werkseinstellungen im Laden hatte der Arona 5 eine für meine unerfahrenen Finger hervorragende Bespielbarkeit. Die hat mir tatsächlich etwas besser gefallen, als die des Fender. Inzwischen habe ich die Saitenlage aber sogar noch ein gutes Stück weiter nach unten legen können, ohne dass es schnarrt.
Klanglich ist der Arona eher neutral und hat keinen speziellen Charaktersound wie der Fender. Aber er klingt auch nicht so langweilig und eindruckslos wie manche der anderen Bässe, die ich angespielt habe. Für seinen Preis hat er einen "wertigen" Klang, der eher den Vergleich mit höherpreisigen Instrumenten sucht und sich auch im Vergleich mit den viel teureren Sandberg- und Marleaux-Bässen, die ich in der Hand hatte, nicht völlig verstecken musste. Die H-Saite hat einen satten Sound und fällt gegenüber den übrigen Saiten nicht im Klang ab. Die hohen Töne sind nicht so musikalisch wie beim Fender, aber gehen absolut in Ordnung.
Das Gewicht ist für mich ok, und der Bass ist nicht kopflastig. Wenn ich ihn mit dem Hals auf die offene Hand legen, so dass die Hand in der unteren Aussparung am Korpus anliegt, dann neigt sich der Bass nicht zur Kopfseite, sondern bleibt ungefähr austariert in der Hand liegen. Der Arona gefällt mir auch optisch sehr gut - der natürliche Look des open pore finish, der knorrig-braune Farbton mit sunburst-artig abgedunkelten Rändern, und dazu der Kontrast durch die glänzende Chromhardware und das edle helle Ahornholz des Halses machen den Bass zu einem schönen Möbelstück. Aber das soll ja nicht seine Bestimmung sein
Erfahrungen eines Anfängers
Mir macht der Arona jedes Mal Spaß, wenn ich ihn in die Hand nehme. Ich habe jetzt seit vier Wochen Bassunterricht und habe meine ersten Erfahrungen mit dem Instrument gesammelt. Der Bass ist sehr gut verarbeitet. Die Bünde sind frei von scharfen Kanten. Hals und Korpus sind solide miteinander verschraubt. Alle beweglichen Teile drehen sich gleichmäßig und wackelfrei. Der Bass ist wirklich sehr gut bespielbar und lässt sich auf die individuellen Bedürfnisse gut einstellen. Der Nullbund sorgt für einen sauberen Leersaitenklang. Bundmarkierungen sind nicht nur auf dem Griffbrett, sondern auch auf der oberen Halssaite im Palisanderholz eingelassen, was mir als Anfänger bei der Orientierung hilft.
Meistens spiele ich den Bass passiv. Der Klangunterschied zwischen passivem und aktivem Modus ist bei neutral eingestelltem EQ recht minimal, insbesondere die Lautstärke ist sehr gut angeglichen, so dass ein fliegender Wechsel fast möglich ist, wäre da nicht ein lautes Schaltgeräuch beim Ein-/Ausschalten. Im aktiven Modus lässt sich der EQ durch die angenehm schwer laufenden Regler gut dosieren, wobei die Regelung fast logarithmisch eingestellt zu sein scheint: im mittleren Bereich ist die Klangregelung eher fein, in Extremstellung greift der EQ grob ein. Mit Bassregler in Maximalstellung kann man nur von übertriebenem Bass sprechen. Bei voll aufgedrehten Höhen fängt der Bass deutlich an zu rauschen. Für mich ist der EQ eher ein Notfall-Besteck, das nice-to-have ist. Dass man die Elektronik durch Ziehen des Lautstärkepotis abschalten und so den Bass auch ohne Batterie spielen kann ist auf jeden Fall ein Pluspunkt.
Der Pickup-Panner tut seinen Dienst tadellos (natürlich auch im passiven Betrieb). Der Single Coil am Hals klingt eher nasal, der Humbucker an der Bridge eher drahtig. Die Unterschiede werden hauptsächlich auf den höheren Saiten deutlich. In Mittelstellung, in der der Regler auch einrastet, gibt es einen ausgewogenen, warmen Bass-Sound, mit dem ich immer spiele, da ich noch keinen Bedarf für eine Klangveränderung habe. Die Pickups lassen sich leicht mit einem Kreuzschlitz-Schraubenzieher höhenverstellen.
Die Sandberg-Hardware macht einen soliden Eindruck. Insbesondere die Stimmflügel sind abgerundete Handschmeichler und deutlich kleiner als bei Fender. Die Stimmmechanik ist in einem Gehäuse verschlossen und so vor Staub geschützt. Die Bridge macht vom Material her einen guten Eindruck, aber das Sandberg-System finde ich nicht sehr praktisch. Um die Oktavreinheit einzustellen muss man eine Imbus-Schraube lösen und dann das Böckchen freihändig in der Bridge verschieben. Eine feine Einstellung ist so kaum möglich, zumal sich das Böckchen beim wiederanziehen der Schraube noch um ein bis zwei Milimeter verschiebt. Um die Saitenhöhe einzustellen muss man das Böckchen aus der Bridge nehmen, da drei Schrauben auf die richtige Höhe gebracht werden müssen, die man von außen nicht sehen kann. Aber mit etwas Geduld bekommt man die Bridge-Einstellungen ganz gut hin. Am Kopf ist unter der "designed by Sandberg"-Plakettte, die mit einer Schraube fixiert ist, der Halsstab versteckt, der sich mit einer schwergängigen Imbus-Schraube verstellen lässt. Alle Imbus-Schrauben haben übrigens metrische Maße, und nicht angloamerikanische, so dass man mit dem europäischen Standardwerkzeug zurechtkommt.
Ich spiele inzwischen mit den nächst dünneren D'Addario EXL220-5 Saiten (.040 - .125), da ich insbesondere die H-Saite des mitgelieferten Saitensatzes als recht dick empfunden habe. Auch mit den neuen Saiten klingt der Bass noch fett, mir ist eigentlich gar kein Unterschied aufgefallen.
Fazit
Nicht nur als Anfängerbass der Mittelklasse scheint mir der Cort Arona 5 gut geeignet zu sein - mit seiner hochwertigen Verarbeitung setzt er sich von vielen anderen preiswerten Bässen ab, aber vor allem klanglich kann er mit der höherpreisigen Konkurrenz mithalten, so dass er nicht nur für den Übungseinsatz zu Hause, sondern als vernünftiges Alltagsinstrument taugt. Es ist ein in allen Punkten sorgfältig durchdachter Bass. Die Firma Sandberg hat ihren wertvollen Markennamen sicher nicht leichtfertig hergegeben, sondern mit Cort als Produzenten einen guten Bass zum günstigen Preis möglich gemacht. Auch mein Basslehrer war vom Arona angetan.
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