[Bass] - Epiphone Thunderbird Classic Pro IV Vintage Sunburst

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Metal Messiah
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Lange ließen diese Donnervögel auf sich warten, bis sie endlich über den großen Teich bei uns einflogen. Ob sich das Warten für mich gelohnt hat möchte ich hier mit dem Forum teilen.

Vorgeschichte:


Anfang des 2012 stieß ich auf eine Ankündigung, dass Epiphone vor hatte, nach den aktiven Pro Thunderbirds eine Classic Version aufzulegen, die, mit USA Gibson Pickups bestückt, dem Original der großen Mutter Firma ähnlich sein soll. Die Epiphone Thunderbirds waren ja davor relativ unterschiedlich zu den Modellen von Gibson was Holz und Qualität der Hardware und Elektronik, bzw. Verarbeitung anging. Diese Classic Modelle sollten also eine echte, günstige Alternative zu den Gibson Vögeln sein.
Nach dieser Ankündigung wurde es relativ ruhig und bis auf ein bis zwei Fotos von Vorserienmodellen geisterten im Netz nur Spekulationen. Epiphone selbst hatte wohl das Problem die Instrumente nicht ran schaffen zu können und so dauerte es auch in den USA bis November bist die Instrumente kamen, die im Sommer schön hätten verfügbar sein sollen.
Dann punktlich zu Weihnachten habe ich mir dann selbst ein Geschenk gemacht und einen nagelneuen Thunderbird Classic erstanden.


Testsituation:


Ich habe den Thunderbird Classic im Musikladen meines Vertrauens gegen einen original Gibson Thunderbird getestet. Eigentlich sollte noch ein Nikki Sixx von Gibson als 3. Kandidat mitspielen, aber der Bass war ganz fürchterlich eingestellt und das matte Finish fühlte sich bei mir ziemlich unrund an, weswegen ich ihn dann gar keines weiteren Blickes gewürdigt habe. Zusätzliche habe ich die beiden Bässe gegen meine persönliche Referenz, meinen Maruszczyk Frog Omega Custom, gestestet.
Setup/Verarbeitung:


Der Bass in Vintage Sunburst (gibt ihn noch in Alpine White), den ich im Laden antestetn konnte, kam frisch aus dem Karton und wurde vor meinen Augen enttütet und gestimmt, womit ich dann der erste war, der dieses Instrument in der Hand hatte. Das Setup war nach dem Stimmen gleich sehr gut, out of the Box habe ich noch nicht so viele brauchbare Setups gesehn (Bundrein, keine Deadspots), das war wirklich vorbildlich.
Die Verarbeitung des Instruments fiel bei dem Exemplar im Laden etwas durchwachsen aus. Auf den ersten Blick und Gefühl war der Bass sehr schön, lag gut in den Häden. Keine scharfen Kanten, sehr sauber abgeschliffene Bünde etc. Bei genauerem Hinsehn zeigten sich allerdings Makel im Finish des Basses. Lacknasen und Unsauberkeiten beim Übergang der Flügel zum Centreblock hatten mich anfangs ziemlich gestört.
Um das schonmal vorwegzunehemen, bei dem Modell, was ich dann aus dem Lager bekam, zeigten sich diese Probleme nicht.
Diese Mängel gibt es beim Gibson Pendant nicht, glücklicherweise, aber bis auf die Abzüge beim Lack, sind die beiden Modelle nahe bei einander.
Optisch fällt natürlich die "Qualität" des verwendeten Holzes auf, wie gesagt nur optisch, nicht tonal. Der Gibson zeigt eine feiner Maserung und keinerlei "Astansätze" oder unregelmäßigen Maserungen, während das bei dem Epi Classic schon sichtbar werden kann.


Haptik:


Der Mahagoni Hals (btw. 9-Streifig, siehe Fotos, nicht 7-streifig) hat ein sehr schmales und dünnes Shaping, ähnlich eines Jazzbasses. Der Unterschied zum Gibson waren hier die breiteren Walnußstreifen beim Gibson und der Dickere Lack beim Epiphone. Der Bass relativ leichte Bass (rund 4 kg) hängt, entgegen der landläufigen Meinung ausgewogen am Gurt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache, dass sich der Bass etwas nach vorne neigt, wenn die Spielhand nicht aufliegt. Das liegt einfach daran, dass der vordere Gurtpin auf der Rückseite des Korpus liegt, was aber vor allem durch das geringe Gewicht schnell nicht mehr bemerkbar ist.
Der Lack beim Epi ist wie schen gesagt etwas dicker und klebt etwas mehr, was ich persönlich mag.


Sound:


Man bekommt genau das was man erwartet von einem Vollmahagoni Bass: Tiefmitten! Zusammen mit den originalen Gibson Pickups wird hier ein mächtiges Pfund rausgehauen. In Muckersprache kann man hier sicherlich "amtlich" sagen. Der Bass ist nicht für Slaporgien und Ultraklare Höhen gemacht, aber seine Aufgabe für Schub zu sorgen mach er enorm gut. Im Blindtest lassen sich der Epi und der Gibson tatsächlich nur durch Nuancen unterscheiden. Der Gibson scheint dabei noch einen Ticken mehr Output zu bringen, wobei beide einen mörder Output besitzen. Außerdem erscheint die Elektronik minimal griffiger zu sein, vermutlich sind dort die Teile minimal "selektierter" als bei dem Epi Vogel.


Fazit aus dem Laden:


Für rund ein drittel des Preises des Gibson originals bekommt man ein qualitativ sehr hochwertiges Produkt. Die unterschiede im Ton sind minimalst, in der Verarbeitung und Holzauswahl deutlicher, aber für mich keinesfalls eine Rechfertigung für den entsprechenden Mehrpreis. Chapeau Epiphone!




Den Bass also gekauft und am Lagerabgeholt und Überraschung: gleich ausgepackt und auf Mängel gecheckt und der Bass hat eine tadellose Verarbeitung! Keine Lacknasen, eingeschlossene Luft etc. Hier greift ganz offensichtlich das Prinzip der Massenproduktion und Qualitätsunterschiede werden hier sichtbar. Sehr großes Glück gehabt und so habe ich einen Bass bekommen der bis auf Eigenheiten der Maserung einem Gibson in nichts nachsteht zu einem drittel des Preises!




3-Monats Fazit:



Der Bass macht immernoch höllisch Spaß. Neue Saiten haben ihn definitv noch etwas aufgewertet und auch im Bandkontext setzt sich der Thunderbird Classic problemlos durch. Von mir eine echte Kaufempfelung! Nur eines ist etwas kompliziert: zZ gibt es den original Formkoffer von Epiphone nirgendwo zu kaufen, was den Transport etwas umständlich macht, da der Bass in kein normales Gigbag/Koffer passt, aber das wusste man ja vorher.


In aller Kürze:


+ Optik (absoluter Rock klassiker)
+ Bespielbarkeit (schlanker Hals gut abgerichtet)
++ Preis- Leistungsverhältnis (für den Preis absoluter Knüller!)
++ original Gibson Pickups
+/- Verarbeitung (große Unterschiede im bezug auf Lack zB., hier ruhig 3-4 Vergleichen und beim Kauf im Internet zurückschicken bei nichtgefallen oder Mängeln)
+/- Holzsauswahl Tonal super, optisch der ein oder andere Makel (aber holz ist schließlich ein Naturprodukt. Bei Alpine White natürlich kein Problem, da deckend lakiert!)
 
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