LucasS
Registrierter Benutzer
Hallooo,
ich bin jetzt mal ganz ehrlich: mir ist langweilig, deswegen schreibe ich dieses Review. Ich bin jetzt kein richtiger Profi was Amps angeht und kenne nichtmal alle Fachbegriffe.. Nichtsdestotrotz geb ich mir alle Mühe diesem hübschen kleinen Gerät gerecht zu werden, nämlich dem
Entscheidung
Ich war schon länger auf der Suche nach der richtigen Topteil + Box(en)-Kombination für mich. Bisher habe ich über eine Combo von Warwick (Sweet 15.3) gespielt. Die war für die kleinen Bühnen laut genug und klanglich eigentlich schon in Ordnung. Mit der Zeit wurden die Bühnen größer und vor allem der Anspruch höher, deswegen musste was neues her. Ich habe mir relativ lange Zeit gelassen bis zum ersten Ausprobieren und habe mir das Equipment von meinen Lieblingsbassisten zusammengesucht. Dabei war dann unter anderem auch Aguilar, allerdings eigentlich der DB751. Ich habe mich dann auch hier im Forum beraten lassen und bin schließlich zum Ausprobieren gekommen. Ich habe außer verschiedenen Aguilar-Topteilen auch SWR, TC Electronics, Glockenklang, Hartke, Orange und EBS angespielt. Ich habe einfach einen vielseitigen Amp gesucht, der mir die knackigen und grölenden Bässe genauso liefern konnte wie die brillianten und fast schon schemrzhaften Höhen. Ich spiele selbst am liebsten Funk, Blues und Jazz. In meinen Bands spiele ich aber auch Rockige Sachen, von Klassikern wie CCRs Proud Mary bis hin zu Chart-Zeug wie Pinks Sober. Was ich definitiv nicht gesucht habe, war ein Amp für Hard Rock oder Metal, dementsprechend habe ich die Tauglichkeit für diese Genres auch nicht getestet.
Tja, dann gings ans aussortieren. Einige flogen raus, weil sie zu teuer waren, einige wegen dem Klang, einige wegen dem fehlenden Wums. Am Schluss fiel die Entscheidung zwischen dem ToneHammer 500 und dem Glockenklang Soul II. Es gibt zwei wesentliche Gründe, warums der Aguilar geworden ist: zum einen der Preis - Aguilar ca. 750, Glockenklang ca. 1150. Zum anderen gefiel mir die enorme Exaktheit von Glockenklang nicht.. natürlich ist es der Wahnsinn, dass da wirklich fast 1:1 alles wiedergegeben wird, was man so spielt. Aber auf der anderen Seite ist das manchmal VERDAMMT DEPRIMIEREND, denn natürlich hört man auch jeden noch so kleinen Fehler.
Weitere Gründe die bei mir pro Aguilar und contra Glockenklang gesprochen haben waren:
- Effektweg und D.I. sind bei Aguilar an der Vorderseite, and l laik sät wäry matsch.
- Der Aguilar hat außerdem ein bisschen mehr Power als der Soul II (nämlich 60Watt) und
- Das Ding ist winzig. Ich bin auch nicht der größte, also passts zu mir
Soviel zum Warum, jetzt zum was ..
Die Spezis
Erstmal kurz und knapp alles auf einen Blick, danach noch genaueres.
Wenn man den ToneHammer anschaltet dauert es ca. 1 Sekunde bis er läuft. Es gibt zwei blaue Signallämpchen an der Vorderseite, die einem suggerieren, dass der Amp auch tatsächlich an ist.
Das kleine Ding schafft 500 Watt. Eigentlich ist das ja ganz ordentlich. In meiner (normalerweise positiven) Eigenschaft als Philosophie-Student habe ich das natürlich gleich angezweifelt und dachte mir, ich probier mal aus, was das Ding denn wirklich kann. Also die (ebenfalls neue) Ashdown VS412 (4x12 mit 600Watt @ 4ohm) angeschlossen, schööööön Gain und Master voll aufgedreht und ein kleines Statement abgegeben. Das war ein Fehler, denn vor lauter LAUT ist (kein Witz) die Katze volle Kanne gegen die Tür gerannt und das schöne, sau teure (und aus irgendeinem Grund wahnsinnig besondere) Weißbierglas meines Dads schnurstracks vom Fensterbrett auf den Boden gefallen. Wobei gefallen untertrieben ist, es ist zerplatzt wie eine Mini-Atombombe.
Egal, der Test war wichtiger als das Glas und der Katze gehts nach der Fütterung auch wieder gut. Die 500Watt sind also wirklich ordentlich, im Bandkontext reicht das (mir) locker um sich durchzusetzen. Leider habe ich bisher noch keine Erfahrung auf der Bühne sammeln können, das werde ich bei Bedarf aber gerne nachreichen sobald ich das kleine Biest mal ordentlich arbeiten lassen konnte.
Die Box(en) kann man über die beiden Speakon-Anschlüsse auf der Rückseite anschließen. Ich weiß nicht ob das normal und deswegen eine irrelevante Info ist, aber es steht auch explizit im Manual: Wenn man das Ding nur über eine Box betreibt, ist es egal, welchen der beiden Anschlüsse man verwendet, solange die Impedanz der Box mindestens 4Ohm beträgt.
Rechts neben den Speakon-Anschlüssen ist ein 6mm-Klinke Anschluss mit der Beschriftung Tuner-Output versehen. Solange da ein Stimmgerät dranhängt funktioniert es auch, aber wehe man versucht das als Kopfhörer-Ausgang zu benutzen. Damit kommen wir zum ersten kleinen Kritikpunkt: Es gibt keinen separaten Ausgang für Kopfhörer. Das stört mich schon ein wenig, weil ich gerne mal bis spät in die Nacht spiele und dann normalerweise auf Kopfhörer umsteige. Ich habe mich noch nie damit beschäftigt, was ein Tuner-Output alles kann, außer zum Tunen verwendet zu werden. Deswegen dachte ich, ich schließ meine Kopfhörer mal an und probiers aus, allerdings kam nix raus. Ich vermute mal, da fehlt einfach die Power hinter dem Signal um Kopfhörer zu betreiben, denn das Stimmgerät braucht ja quasi nix. Natürlich wärs ohnehin nur eine Notlösung gewesen, da das Signal am Tuner-Out natürlich Mono ist. Ich weiß, dass ich den D.I. für Kopfhörer benutzen kann, aber da müsste ich ja wieder mit Adaptern rummachen und das mag ich nicht! Zumal man für das Geld eigentlich sowas banales erwarten könnte Egal, Zwischenfazit: Tuner-Out tut was es soll, erster Minuspunkt ist der fehlende Kopfhörer-Ausgang.
Auf der Rückseite ist außerdem noch ein Schalter für die Eingangspannung. Man kann hier zwischen 115V und 230V umschalten. Ansonsten gibts hier nur noch den Netzteil-Stecker und den Power-Knopf. (Kleines Plus meinerseits: Der Schalter ist schön groß, d.h. nix ewig suchen im Dunkeln.. naja das Gerät ist natürlich auch nicht sonderlich groß.. trotzdem toll!)
Jeeetzt zur D.I.-Sektion des Amps. Im Manual steht was von Nominal Output Level -20dBu. Keiene Ahnung, was das heißt, aber vielleicht interessierts ja jemanden. Man kann das D.I.-Signal Pre- bzw. Post-EQ schalten. Bei Pre wird Gain, EQ und das Effekt-Loop umgangen, der -10dB Schalter am Input funktioniert aber trotzdem. Schaltet man auf Post, geht das Signal durch Gain, EQ und durchs Effektloop. Der Master-Volume-Regler ändert dann nur noch die Lautstärke an der Box, nicht die des Signals. Außerdem gibt es einen Lift/Ground-Schalter, zu dem ich nichts sagen kann, weil ich ihn noch nicht gebraucht habe.
Der Mute-Schalter mutet alle Outputs, außer dem Tuner-Out, also auch den D.I. (Noch ein Grund, warum ich den nicht für die Kopfhörer verwenden mag).
Neben der D.I.-Sektion ist der Drehknopf für Master, und darunter eine Anzeige für Clip die rot blinkt, wenn der Amp anfängt zu clippen. Das Manual sagt zum Clipping, dass es dem Amp nicht schadet, im Gegenteil, es wird sogar zum Experimentieren damit angeregt.
Der EQ ist schön übersichtlich und reicht mir völlig. Es gibt Regler für Treble, Bass, Mid-Level und Mid-Frequency. Treble erhöht bzw. senkt das Signal bei 4kHz um 14dB. Beim Bass-Regler sinds sogar 17dB, bei Mid-Level sinds 16dB. Die Frequenzen für die Mitten kann man zwischen 180Hz und 1kHz einstellen. Diese Daten habe ich aus dem Handbuch abgeschrieben, denn wie auf den Fotos zu sehen ist, sind die Regler nicht weiter beschriftet. Zumindest bei Mid-Freq wärs aber finde ich schon ganz nützlich. -> Minus-Punkt!
Der Drive-Regler soll dem Amp eine - ich zitiere - Vintage voiced EQ and gain-Struktur geben. Das stimmt so finde ich auch. Wenn man den Drive aufdreht, kann man mit dem Gain-Regler die Sounds, die man mit dem EQ eingestellt hat, nochmal variieren. Irgendwie fühlt man sich wirklich ein wenig wie in den 70ern.. glaub ich zumindest, ich wurde nämlich erst 20 Jahre später geboren J Aber mir gefällt der Drive-Knopf und ich dreh ihn auch fleißig!
Zu Gain werde ich jetzt nicht mehr viel sagen.. es wird halt lauter wenn man ihn nach rechts dreht und leiser, wenn man ihn nach links dreht.
Über dem Input gibt es noch einen Schalter. Dabei steht -10dB. Dadurch wird das Input-Signal um 10dB abgesenkt (Aufmerksame Leser haben es sich vielleicht schon wegen dem minus vor der 10 gedacht). Das soll helfen zu vermeiden, dass Instrumente mit hohem Output den Amp zum clippen bringen.
Gekühlt wird der Amp mit Ventilatoren. Und das nervt ein bisschen, aber darauf konnte ich mich vorher schon einstellen, denn das habe ich in mehreren Reviews zu dem Amp schon gelesen. Das Problem ist folgendes: Die Ventilatoren springen nach einer gewissen Zeit an und gehen nicht mehr aus. Das ist aber offenbar nicht abhängig von der Temperatur. Die Lüftung geht nämlich auch nicht aus, wenn man komplett aufhört zu spielen. Schaltet man das Gerät aus und wieder ein, bleiben die Ventilatoren auch aus, zumindest für die ersten paar Minuten. Auch wenn die Ventilatoren recht leise sind und mich das Surren selbst beim leisen Spielen zu Hause nicht wirklich stört, setzt ich das zu den Minus-Punkten.
Zubehör gabs nix, außer coole Sticker (einer klebt schon aufm Laptop), das obligatorische Manual und der aktuelle Katalog von Aguilar. Stromkabel war auch dabei.
Verarbeitung
Ziemlich gut, wirkt sehr solide. Plastik gibts nur bei den Druckschaltern, die Drehknöpfe sind aus Gummi. Ich glaube, man könnte das Teil auch mal runterschmeißen ohne, das was passiert. Das teste ich aber nicht J Die Front find ich recht cool, die ist silber und glitzert. Ich dachte eigentlich die wäre weiß, weil das auf den meisten Fotos so aussieht.. naja egal.
Top finde ich die Maße: 27,3cm breit, 21,6 tief und 7 cm hoch (laut einem Versandgeschäft im Internet, fängt mit T an, hört mit homann auf). Damit passt es in jeden normalen Rucksack, wenn nicht sogar in die Handtaschen meiner verehrten weiblichen Bass-Kolleginnen. Ich hab das mal mittels 5-Euro-Schein verdeutlicht:
Er wiegt außerdem nix.. ich hab das grade mal professionell abgeschätzt mittels des Lucasschen Bier-Vergleichs-System: meine (volle) Bierflasche ist gerade mal ca. 336 Gramm leichter.
Soundbeispiele
Ich hab die so aufgenommen: Angeheiterter Lucas -> Finger -> Fender Am. Std. 2012, alle Potis voll auf -> ToneHammer -> D.I. -> USB -> Audacity. Sehts mir nach, dass die Aufnahmen jetzt recht schlecht sind (ich habe mindestens 5 Ausreden, falls jemand fragt), aber ich hoffe, es gibt einen Eindruck! Die Aufnahmen sind alle Post-EQ, der EQ ist aber komplett auf neutral gestellt. Drive auf 0, Gain auf viertel vor 12. Ich liefere besser nach, mit ordentlichen Einstellungen!
Die Samples gibts hier:
https://www.dropbox.com/sh/tlor7s3e8qdwg3n/dZQoWUYhNX
Der Reihe nach:
Blues in B
Chords (Autumn Leaves)
Walking Bass (Autumn Leaves)
Slapping
Fazit
Das ist echt ein Top Teil, dieses Topteil. (Wenn ich jetzt der erste bin, dem dieses unglaublich witzige und gleichermaßen geniale Wortspiel einfällt, beantrage ich ein Patent). Jetzt im Ernst: Mir gefällt es wirklich gut und ich liebe den Klang, den ich mit meiner 4x12er zusammen kreieren kann.
Plus-Punkte:
+ Maße, klein, kompakt und leicht
+ Sound, Aguilar eben
+ Optik, mir gefällts!
+ Verarbeitung geht nicht besser..
+ Effekt-Loop und D.I. vorne
Neutral:
/ Preis-Leistung ist Ok
Negativ:
- Kein Kopfhörer-Ausgang
- Keine Beschriftung der Drehknöpfe
- Kühlung (Ventilatoren gehen nicht mehr aus)
Insgesamt bin ich Happy, happy, happy, happy, happy.. ich hab trotzdem versucht neutral zu bleiben und hoffe, euch gefällt das Review
Bässte Grooves,
Lucas
ich bin jetzt mal ganz ehrlich: mir ist langweilig, deswegen schreibe ich dieses Review. Ich bin jetzt kein richtiger Profi was Amps angeht und kenne nichtmal alle Fachbegriffe.. Nichtsdestotrotz geb ich mir alle Mühe diesem hübschen kleinen Gerät gerecht zu werden, nämlich dem
Aguilar ToneHammer 500
Entscheidung
Ich war schon länger auf der Suche nach der richtigen Topteil + Box(en)-Kombination für mich. Bisher habe ich über eine Combo von Warwick (Sweet 15.3) gespielt. Die war für die kleinen Bühnen laut genug und klanglich eigentlich schon in Ordnung. Mit der Zeit wurden die Bühnen größer und vor allem der Anspruch höher, deswegen musste was neues her. Ich habe mir relativ lange Zeit gelassen bis zum ersten Ausprobieren und habe mir das Equipment von meinen Lieblingsbassisten zusammengesucht. Dabei war dann unter anderem auch Aguilar, allerdings eigentlich der DB751. Ich habe mich dann auch hier im Forum beraten lassen und bin schließlich zum Ausprobieren gekommen. Ich habe außer verschiedenen Aguilar-Topteilen auch SWR, TC Electronics, Glockenklang, Hartke, Orange und EBS angespielt. Ich habe einfach einen vielseitigen Amp gesucht, der mir die knackigen und grölenden Bässe genauso liefern konnte wie die brillianten und fast schon schemrzhaften Höhen. Ich spiele selbst am liebsten Funk, Blues und Jazz. In meinen Bands spiele ich aber auch Rockige Sachen, von Klassikern wie CCRs Proud Mary bis hin zu Chart-Zeug wie Pinks Sober. Was ich definitiv nicht gesucht habe, war ein Amp für Hard Rock oder Metal, dementsprechend habe ich die Tauglichkeit für diese Genres auch nicht getestet.
Tja, dann gings ans aussortieren. Einige flogen raus, weil sie zu teuer waren, einige wegen dem Klang, einige wegen dem fehlenden Wums. Am Schluss fiel die Entscheidung zwischen dem ToneHammer 500 und dem Glockenklang Soul II. Es gibt zwei wesentliche Gründe, warums der Aguilar geworden ist: zum einen der Preis - Aguilar ca. 750, Glockenklang ca. 1150. Zum anderen gefiel mir die enorme Exaktheit von Glockenklang nicht.. natürlich ist es der Wahnsinn, dass da wirklich fast 1:1 alles wiedergegeben wird, was man so spielt. Aber auf der anderen Seite ist das manchmal VERDAMMT DEPRIMIEREND, denn natürlich hört man auch jeden noch so kleinen Fehler.
Weitere Gründe die bei mir pro Aguilar und contra Glockenklang gesprochen haben waren:
- Effektweg und D.I. sind bei Aguilar an der Vorderseite, and l laik sät wäry matsch.
- Der Aguilar hat außerdem ein bisschen mehr Power als der Soul II (nämlich 60Watt) und
- Das Ding ist winzig. Ich bin auch nicht der größte, also passts zu mir
Soviel zum Warum, jetzt zum was ..
Die Spezis
Erstmal kurz und knapp alles auf einen Blick, danach noch genaueres.
- 500W @ 4 Ohm (bzw. eben 250W @ 1x8 Ohm und wieder 500W @ 2x8 Ohm)
- 2x Speakon-Ausgänge
- 1x Tuner Output
- 1x Balanced Out, Pre-/Post-Schaltbar, Ground-Lift
- Regler für Gain, Drive, Mid-Level und Mid-Freq, Treble, Bass und Master
- Mute-Schalter, -10db Schalter am Input
Wenn man den ToneHammer anschaltet dauert es ca. 1 Sekunde bis er läuft. Es gibt zwei blaue Signallämpchen an der Vorderseite, die einem suggerieren, dass der Amp auch tatsächlich an ist.
Das kleine Ding schafft 500 Watt. Eigentlich ist das ja ganz ordentlich. In meiner (normalerweise positiven) Eigenschaft als Philosophie-Student habe ich das natürlich gleich angezweifelt und dachte mir, ich probier mal aus, was das Ding denn wirklich kann. Also die (ebenfalls neue) Ashdown VS412 (4x12 mit 600Watt @ 4ohm) angeschlossen, schööööön Gain und Master voll aufgedreht und ein kleines Statement abgegeben. Das war ein Fehler, denn vor lauter LAUT ist (kein Witz) die Katze volle Kanne gegen die Tür gerannt und das schöne, sau teure (und aus irgendeinem Grund wahnsinnig besondere) Weißbierglas meines Dads schnurstracks vom Fensterbrett auf den Boden gefallen. Wobei gefallen untertrieben ist, es ist zerplatzt wie eine Mini-Atombombe.
Egal, der Test war wichtiger als das Glas und der Katze gehts nach der Fütterung auch wieder gut. Die 500Watt sind also wirklich ordentlich, im Bandkontext reicht das (mir) locker um sich durchzusetzen. Leider habe ich bisher noch keine Erfahrung auf der Bühne sammeln können, das werde ich bei Bedarf aber gerne nachreichen sobald ich das kleine Biest mal ordentlich arbeiten lassen konnte.
Die Box(en) kann man über die beiden Speakon-Anschlüsse auf der Rückseite anschließen. Ich weiß nicht ob das normal und deswegen eine irrelevante Info ist, aber es steht auch explizit im Manual: Wenn man das Ding nur über eine Box betreibt, ist es egal, welchen der beiden Anschlüsse man verwendet, solange die Impedanz der Box mindestens 4Ohm beträgt.
Rechts neben den Speakon-Anschlüssen ist ein 6mm-Klinke Anschluss mit der Beschriftung Tuner-Output versehen. Solange da ein Stimmgerät dranhängt funktioniert es auch, aber wehe man versucht das als Kopfhörer-Ausgang zu benutzen. Damit kommen wir zum ersten kleinen Kritikpunkt: Es gibt keinen separaten Ausgang für Kopfhörer. Das stört mich schon ein wenig, weil ich gerne mal bis spät in die Nacht spiele und dann normalerweise auf Kopfhörer umsteige. Ich habe mich noch nie damit beschäftigt, was ein Tuner-Output alles kann, außer zum Tunen verwendet zu werden. Deswegen dachte ich, ich schließ meine Kopfhörer mal an und probiers aus, allerdings kam nix raus. Ich vermute mal, da fehlt einfach die Power hinter dem Signal um Kopfhörer zu betreiben, denn das Stimmgerät braucht ja quasi nix. Natürlich wärs ohnehin nur eine Notlösung gewesen, da das Signal am Tuner-Out natürlich Mono ist. Ich weiß, dass ich den D.I. für Kopfhörer benutzen kann, aber da müsste ich ja wieder mit Adaptern rummachen und das mag ich nicht! Zumal man für das Geld eigentlich sowas banales erwarten könnte Egal, Zwischenfazit: Tuner-Out tut was es soll, erster Minuspunkt ist der fehlende Kopfhörer-Ausgang.
Auf der Rückseite ist außerdem noch ein Schalter für die Eingangspannung. Man kann hier zwischen 115V und 230V umschalten. Ansonsten gibts hier nur noch den Netzteil-Stecker und den Power-Knopf. (Kleines Plus meinerseits: Der Schalter ist schön groß, d.h. nix ewig suchen im Dunkeln.. naja das Gerät ist natürlich auch nicht sonderlich groß.. trotzdem toll!)
Jeeetzt zur D.I.-Sektion des Amps. Im Manual steht was von Nominal Output Level -20dBu. Keiene Ahnung, was das heißt, aber vielleicht interessierts ja jemanden. Man kann das D.I.-Signal Pre- bzw. Post-EQ schalten. Bei Pre wird Gain, EQ und das Effekt-Loop umgangen, der -10dB Schalter am Input funktioniert aber trotzdem. Schaltet man auf Post, geht das Signal durch Gain, EQ und durchs Effektloop. Der Master-Volume-Regler ändert dann nur noch die Lautstärke an der Box, nicht die des Signals. Außerdem gibt es einen Lift/Ground-Schalter, zu dem ich nichts sagen kann, weil ich ihn noch nicht gebraucht habe.
Der Mute-Schalter mutet alle Outputs, außer dem Tuner-Out, also auch den D.I. (Noch ein Grund, warum ich den nicht für die Kopfhörer verwenden mag).
Neben der D.I.-Sektion ist der Drehknopf für Master, und darunter eine Anzeige für Clip die rot blinkt, wenn der Amp anfängt zu clippen. Das Manual sagt zum Clipping, dass es dem Amp nicht schadet, im Gegenteil, es wird sogar zum Experimentieren damit angeregt.
Der EQ ist schön übersichtlich und reicht mir völlig. Es gibt Regler für Treble, Bass, Mid-Level und Mid-Frequency. Treble erhöht bzw. senkt das Signal bei 4kHz um 14dB. Beim Bass-Regler sinds sogar 17dB, bei Mid-Level sinds 16dB. Die Frequenzen für die Mitten kann man zwischen 180Hz und 1kHz einstellen. Diese Daten habe ich aus dem Handbuch abgeschrieben, denn wie auf den Fotos zu sehen ist, sind die Regler nicht weiter beschriftet. Zumindest bei Mid-Freq wärs aber finde ich schon ganz nützlich. -> Minus-Punkt!
Der Drive-Regler soll dem Amp eine - ich zitiere - Vintage voiced EQ and gain-Struktur geben. Das stimmt so finde ich auch. Wenn man den Drive aufdreht, kann man mit dem Gain-Regler die Sounds, die man mit dem EQ eingestellt hat, nochmal variieren. Irgendwie fühlt man sich wirklich ein wenig wie in den 70ern.. glaub ich zumindest, ich wurde nämlich erst 20 Jahre später geboren J Aber mir gefällt der Drive-Knopf und ich dreh ihn auch fleißig!
Zu Gain werde ich jetzt nicht mehr viel sagen.. es wird halt lauter wenn man ihn nach rechts dreht und leiser, wenn man ihn nach links dreht.
Über dem Input gibt es noch einen Schalter. Dabei steht -10dB. Dadurch wird das Input-Signal um 10dB abgesenkt (Aufmerksame Leser haben es sich vielleicht schon wegen dem minus vor der 10 gedacht). Das soll helfen zu vermeiden, dass Instrumente mit hohem Output den Amp zum clippen bringen.
Gekühlt wird der Amp mit Ventilatoren. Und das nervt ein bisschen, aber darauf konnte ich mich vorher schon einstellen, denn das habe ich in mehreren Reviews zu dem Amp schon gelesen. Das Problem ist folgendes: Die Ventilatoren springen nach einer gewissen Zeit an und gehen nicht mehr aus. Das ist aber offenbar nicht abhängig von der Temperatur. Die Lüftung geht nämlich auch nicht aus, wenn man komplett aufhört zu spielen. Schaltet man das Gerät aus und wieder ein, bleiben die Ventilatoren auch aus, zumindest für die ersten paar Minuten. Auch wenn die Ventilatoren recht leise sind und mich das Surren selbst beim leisen Spielen zu Hause nicht wirklich stört, setzt ich das zu den Minus-Punkten.
Zubehör gabs nix, außer coole Sticker (einer klebt schon aufm Laptop), das obligatorische Manual und der aktuelle Katalog von Aguilar. Stromkabel war auch dabei.
Verarbeitung
Ziemlich gut, wirkt sehr solide. Plastik gibts nur bei den Druckschaltern, die Drehknöpfe sind aus Gummi. Ich glaube, man könnte das Teil auch mal runterschmeißen ohne, das was passiert. Das teste ich aber nicht J Die Front find ich recht cool, die ist silber und glitzert. Ich dachte eigentlich die wäre weiß, weil das auf den meisten Fotos so aussieht.. naja egal.
Top finde ich die Maße: 27,3cm breit, 21,6 tief und 7 cm hoch (laut einem Versandgeschäft im Internet, fängt mit T an, hört mit homann auf). Damit passt es in jeden normalen Rucksack, wenn nicht sogar in die Handtaschen meiner verehrten weiblichen Bass-Kolleginnen. Ich hab das mal mittels 5-Euro-Schein verdeutlicht:
Er wiegt außerdem nix.. ich hab das grade mal professionell abgeschätzt mittels des Lucasschen Bier-Vergleichs-System: meine (volle) Bierflasche ist gerade mal ca. 336 Gramm leichter.
Soundbeispiele
Ich hab die so aufgenommen: Angeheiterter Lucas -> Finger -> Fender Am. Std. 2012, alle Potis voll auf -> ToneHammer -> D.I. -> USB -> Audacity. Sehts mir nach, dass die Aufnahmen jetzt recht schlecht sind (ich habe mindestens 5 Ausreden, falls jemand fragt), aber ich hoffe, es gibt einen Eindruck! Die Aufnahmen sind alle Post-EQ, der EQ ist aber komplett auf neutral gestellt. Drive auf 0, Gain auf viertel vor 12. Ich liefere besser nach, mit ordentlichen Einstellungen!
Die Samples gibts hier:
https://www.dropbox.com/sh/tlor7s3e8qdwg3n/dZQoWUYhNX
Der Reihe nach:
Blues in B
Chords (Autumn Leaves)
Walking Bass (Autumn Leaves)
Slapping
Fazit
Das ist echt ein Top Teil, dieses Topteil. (Wenn ich jetzt der erste bin, dem dieses unglaublich witzige und gleichermaßen geniale Wortspiel einfällt, beantrage ich ein Patent). Jetzt im Ernst: Mir gefällt es wirklich gut und ich liebe den Klang, den ich mit meiner 4x12er zusammen kreieren kann.
Plus-Punkte:
+ Maße, klein, kompakt und leicht
+ Sound, Aguilar eben
+ Optik, mir gefällts!
+ Verarbeitung geht nicht besser..
+ Effekt-Loop und D.I. vorne
Neutral:
/ Preis-Leistung ist Ok
Negativ:
- Kein Kopfhörer-Ausgang
- Keine Beschriftung der Drehknöpfe
- Kühlung (Ventilatoren gehen nicht mehr aus)
Insgesamt bin ich Happy, happy, happy, happy, happy.. ich hab trotzdem versucht neutral zu bleiben und hoffe, euch gefällt das Review
Bässte Grooves,
Lucas
- Eigenschaft