[Bass] - G&L-2000 (ältere Baureihe)

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Hier mal ne "Zusatz-Review" zum G&L-L 2000 wie er mal war, also ein bisschen aus "historischen Gründen":)

Es gibt ja schon etliche Reviews zu dem Teil, aber nicht so viele vom alten Modell. Hier nun ein paar Sachen, die inzwischen teilweise geändert wurden.
Baujahr April 1994. Ahorn-Hals mit Palisandergriffbrett, Sumpfesche Korpus...


Der Hals wurde der Länge nach in 2 Hälften aufgesägt und nach Einbau des Spannstabes wieder verleimt (Bi-Cut). Aber nur ungefähr bis Mitte/Ende 2000, nach meiner Info.
Es geht jetzt nicht um die nicht vorhandenen Vorteile und sowas, einfach nur zum Verständnis.
Hier mal ein Bild, wo die hauchdünne Naht ungefähr ist.


Tja, die Verarbeitung ist urig. Sogar mit Ast in der Kopfplatte:) Die Mechaniken sind von Schaller und sehen auch schon leicht "historisch" aus.


Dieser Bass wurde sehr viel gespielt und trotzdem sehen die Bundstäbchen noch aus wie (fast) neu. Abricht- oder Neubundierungsbedarf wird wohl für mich nicht mehr in Frage kommen:


Hier die 3-Punkt-Befestigung. Der Hals sitzt äußerst stramm in der Halstasche, die Madenschraube im Korpus drückt zum Neigen auf die Blechplatte im Hals. Damit man dat auch mal sieht..ein Bild:


Betrieben werden kann der Bass passiv, aktiv und aktiv mit Höhenboost. Hier ein Bild des Elektrikgedärms. Zum Glück funktionieren die Potis und Schalter wie am ersten Tag. Potis tauschen mag ich nicht, das Knäuel darin sieht recht wüst aus.
Man muss dazu sagen, dass alleine der Passivbetrieb ausreichend Möglichkeiten bietet. Die 6 Sounds sind mehr als man braucht (mein Preci braucht nur einen), aber eigentlich macht es mir nach wie vor fürchterlichen Spaß "an den Knöppen zu drehen"


Der G&L hatte serienmäßig normale, aber breite Gurtknöpfe. Links G&L rechts von meinem Preci.


Sicher ist sicher: Hier mal eine Lösung mit Lasche als "Überzieher". Das war mal ein Schlauchbootflicken (von Zodiac, alternativ Quicksilver). Das Material ist glasfaserverstärkt, dehnt sich also später nicht mehr. Ein Gurtlösen ist bei heruntergeschobener Lasche ausgeschlossen. Ich hab den Gurt für meinen G&L und einen Preci. Da beide keine Gurtschlösser haben, ist das so recht praktisch...


Kurz noch ein Wort zum Shaping. Bierbauch hin- oder her; ich finde das Shaping beim G&L äußerst ausgeprägt. Sowohl für die Wampe als auch die "Armauflage". Leider kommt das durch das Foto nicht so schön rüber:


Abschließend ein Wort zum Ton:
Die Tonabnehmer sind ja hinreichend beschrieben und die Geschichte, dass Leo sie auf Grund seiner zunehmenden Taubheit so "heiß" wickelte und seine Sekretärin nicht mehr telefonieren konnte usw. kennt auch jeder. Fakt ist aber, dass ich für diesen Bass studiomäßig einen Amp mit Low+High-Eingang brauche. Das gilt für alle Schalterstellungen. Die Lösung mit runtergedrehter Lautstärke klaut sehr viel vom Klang. Vielleicht ist sowas inzwischen geregelt, aber bei dem hier ist das jedenfalls so.

Im Soundbeispiel sind nicht alle Varianten enthalten, weil sonst zu lang. Oft wird ja gefragt, welche Stellung wofür geeignet ist. Dat weiß ich nicht. Es ist aber bei einem G&L extrem einfach, die geeignete Kombination zu finden. Trotz der starken Unterschiede werden ja letztlich die 6 passiven Möglichkeiten "nur geboostet". Hat man also sein Ding gefunden, eignet sich der Preamp-Schalter ganz hervorragend, um mit dem gefundenen Ton noch 2x mal kräftig nachzulegen.

Dieser Bass macht "live" extrem viel Spaß. Trotz der vielen Schaltungen bekomme ich (zum Glück) den "einen" Ton meines Preci nicht hin. Dadurch beißen diese Bässe sich soundmäßig also überhaupt nicht.
Ich habe aber schon gelesen, dass das bei anderen Bassisten kein Problem ist. Liegt vielleicht auch an meinem Preci...

Ob der Bass für Studioaufnahmen das perfekte Teil ist...ich bin da unsicher. Was die Durchsetzungsfähigkeit pro Pegel:gruebel: angeht, kommt er an meinen Preci nicht heran (und ich hab nur einen Sting-Bass). Das hat sicherlich auch andere Gründe (welche Grundfrequenzen oder wie auch immer, der PU, oder wie man wo dran rumregelt usw.) aber im Livebetrieb ...jo, geht ab:)

Das Soundbeispiel ging so:
G&L-Bass -Lautstärkepoti auf halb -> Roland Cube 30 E-Gitarrenamp -> Recording Ausgang -> Mikrofoneingang Pentium 600 Notebook. Alle Regler auf Neutral, die ganz tiefen Frequenzen wurden mit -15db verringert.
Ich hab gerade keinen Bassamp, aber der Sound kommt in seinem Grundcharakter trotzdem relativ authentisch. Leider klappern trotz Bassreduktion iwi trotzdem die Tassen in der Küche:)

So, hier ne kleine Improvisationsdudelei..(Flatwounds und etwas "anders" gespielt)

https://soundcloud.com/vesterdunkelblitz/glversuspreci-musikerboard

Viel Spaß allen G&L Raubtierbändigern
 
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Grund: Link repariert
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Der sieht in Sunbrst richtig gut aus wie ich finde.
Hast du den eigentlich mit der neuen Reihe verglichen vom Sound her ?
Hab vor kurzem einen angespielt und der hat mir persönlich garnicht gefallen
 
Nein, ich habe auch die Tribute-Reihe und die neuen Bässe noch nicht ausprobiert.
Mit dem Sound:
Leider finde ich hier gerade keine Soundbeispiele, aber das "charakteristische Merkmal" kommt eigentlich auch bei vielen YT-Videos und beim Thomann-Video irgendwie gut durch. Sogar im Vergleich zu meinem bescheidenen Soundschnipsel...und dat is ja noch mit Flatwounds gespielt.

Weiß auch nicht wie man es beschreiben soll, aber ich finde den Klangunterschied zum Preci eigentlich relativ "groß". Der Soundcharakter ist irgendwie anders.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Bass etwas polarisieren kann. Ob das an der starken Betonung der Bässe und Höhen liegt oder ob bestimmte Frequenzen beim Preci wiederum ausgeprägter sind, sowas etwas in der Art wirds sein.

Es gibt ja diese ganzen Beschreibungen wie "knurren" "schnaufen", "schieben", "drücken" oder sowas in der Art :) und all das kann der auch. Er ist aber irgendwie dabei relativ extrem - und hat vielleicht die Mittenbetonung nicht, die auch für eine Aufnahme wichtig ist? Oder sowas ähnliches.
Deshalb verwende ich bei Aufnahmen auch lieber meinen Preci. So ein richtiger Tonprofi könnte das bestimmt genau erklären, glaub ich....

Ich finde dass man oben ganz gut vergleichen kann. Die Aufnahmen entstanden unter denselben Bedingungen. Damit man auch die Übersteuerungen wie bein G&L vergleichen kann, hatte ich zum zwischendurch mal etwas stärker "angehupt":)
 
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Ja des mit dem "Mittenloch" beschreibt eigentlich ganz gut meinen Eindruck.
Hab den zwar nur auf nem kleinen Amp angespielt aber er klang einfach bissl steril.
Extrem sauber ohne einen eigenen Charakter (für mich)
Die Geschmäcker sind ja verschieden.
Die , die ihn haben scheinen alle recht glücklich zu sein damit.
Wünsch euch G&L "Freaks" weiterhin viel Spass damit :)
 
Korrektur/Ergänzung:
Hilfsmittel usw. hinterlassen ihre Spuren. Manchmal wird aber so gearbeitet, dass diese tatsächlich nicht auffallen oder man kennt sie nur von verdeckten Stellen.
Achim II hat da besser recherchiert, und das Ergebnis muss hier natürlich rein:

Hier sind eindeutig die verdübelten Löcher zu sehen:

Das Bild hier entstand auch mit Blitz, nur aus einer anderen Perspektive:
https://www.musiker-board.de/attachment.php?attachmentid=262411&d=1360791025

Der Ast (auf deutsch: Dübel:)) in der Kopfplatte:


Ich möchte auch folgende Sätze ergänzen (genehmigt):
Zitat v. Achim:

"Es sind Holzdübel. Dort wurden die Schablonen fixiert, mit denen die Grundform der Hälse/Bodies ausgesägt wurde. Hinterher wurden die Löcher verschlossen. Auch das Elektronikfach mit den verworrenen Kabeln ist normal und wird liebevoll "Rattennest" genannt."

Vielen Dank nochmal:great:
 
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Gerne :)

Ich hatte mich auch erst gewundert, warum alle meine Hälse und Bodies an der gleichen Stelle "Leberflecken" haben.

Gruß, Achim
 
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