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Punka
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Ahoi und herzlich willkommen zu meinem Review des Squier Vintage Modified J Basses. Ich habe ihn im Music Store für derzeit 269 Euro (abzüglich des coolen Sofortrabatts von Fender -> 30 Euro weniger!) bestellt: http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/...-J-Bass-RW-3-Tone-Sunburst/art-BAS0005438-000
Vorgeschichte:
Da ich derzeit ein bisschen Geld übrig habe und zwischen zwei Wohnorten pendel, kam schnell der Gedanke eines preiswerten Zweitbasses auf. Mein eigentlicher Hauptbass ist seit Jahren ein mexikanischer, stark modifizierter Fender Preci, mit dem ich immer stets zufrieden gewesen bin. Demnach ging's auf die üblichen Seiten, Instrumente gucken. Schnell war klar, dass es ein Squier Bass werden würde, gerade die coolen Jaguarbässe stachen mir dabei ins Auge. Als ich dann allerdings sah, dass es einen J Bass mit Duncan Designed Pickups und Lindekorpus zum selben Kurs gibt, wurde schnell nachegdacht: "Ein Jazz Bass macht immer Sinn. Immer! Nimm den, sei kein Narr." Gedacht, bestellt. Einige Tage später kam der Bass dann bei mir daheim an und ich habe ihn seit knapp 2 Wochen viel gespielt. Darum wird es nun Zeit, dass ich meine Impressionen in diesem Review festhalte.
Erster Eindruck / Verarbeitung:
Geliefert im üblichen Pappkarton, inkl. Inbusschlüssel. NIcht hübsch, aber eben Standard in der Preisklasse. Der erste Eindruck war schon mal ein guter. Dreiteiliger Lindekorpus, nicht zu schwer, nicht zu leicht (gibts das überhaupt? ), Hals saß anständig, Bundstäbe sauber abgerichtet, Potis wackeln nicht. Schön. Kaufgrund war für mich definitiv der Lindekorpus, da ich der Meinung bin, dass Linde das beste "Billigtonholz" ist. Es geht definitiv in Richtung Erle, hat dabei aber eben seinen eigenen, bassigeren Charakter (Englisch: Basswood ). Das Finish ist ein wunderschönes 3 Tone Sunburst, schön transparent, wodurch mein leider aber sieht, dass das Holz nicht wirklich liebevoll zusammengesucht wurde: die Maserung ist nicht halb so schön, wie bei meinem Fender. Der ist aber auch drei Mal so teuer gewesen! Und solange es klingt, kann ich mit sowas leben. Der Hals ist schön matt lackiert, was mir persönlich wichtig ist, da ich diese fett beschmierten Hälse der aktuellen Fenderbässe grauenhaft finde. Von Gibson will ich gar nicht anfangen...
Die Tonabnehmer wurden von Seymour Duncan designet, irgendwo in Asien hergestellt. Ich kenne sie aber bereits aus dem tollen VM Jazz Bass '70s (der aus Ahorn) und finde, dass sie tolle Pickups sind. Besser als die in der Fender-Standardserie verbauten, um ehrlich zu sein. Aber wie sie im einem Lindebass klingen würden? Ich war gespannt. Jetzt kommen wir zum zweiten Knackpunkt für mich (soviel vorweg: es sei der letzte): die Hardware ist nicht besonders gut. Es kann jetzt sein, dass ich da besseres gewöhnt bin, aber die Bridge ist einfach eine Zumutung und ist schnell einer Gotoh Bridge im besten Badass II-Stil gewichen. Das klingt jetzt hart, aber ich hasse die typische Fenderbridge einfach mit all meinem Sein. Mit der neuen war die Intonation auch innerhalb von 2 Minuten eingestellt, Saitenlage ist relativ flach, aber eben für hauptsächliches Plekspiel von mir ein bisschen hochgeschraubt worden. Die Mechaniken sind wohl unterer Standard, nicht schlecht, aber es gibt da stimmstabiliere. Nochmal auf den Preis gucken... was mecker ich denn überhaupt?!
Klang:
Trocken angespielt klingt der Bass... wie ein Fender. Gegen meinen Preci hör ich keinen wirklichen Unterschied, wenn ich ehrlich bin. Auch nach 2 Wochen nicht. Eigentlich müsste da ja einer sein, aufgrund der unterschiedlichen Tonhölzer, aber in meinen Ohren klingt der Squier absolut amtlich, wie ein J Bass im Stil der 60er eben zu klingen hat. Die Saiten schnarren nicht, liegen perfekt im Plastiksattel.
Dann mal an den Hartke 3500 samt 410er und Bass Big Muff angeschlossen. Amp ist komplett flat eingestellt, das Muff auf ne fette Zerre in besten Pumpkins-Stil. Vorerst lass ichs aber noch aus. Alle Potis voll auf, mit dem Plek losgelegt und... happy. Klingt auch am Amp wie ein Jazzbass es soll! Knurriger, viel mehr Höhen (NPS-Saiten von Fender), das englische Wort "tight" kommt in den Sinn, eben weil er so perfekt im Soundspektrum platziert klingt. Nicht so wuchtig, wie der P Bass, sondern eher schlanker, dafür aber eben auch besser zu orten. Sollte toll in einer Band kommen und für ihn gilt: sicher immer passend, egal in welchem Setting. Mit dem Plek schneidet der Sound nochmal ne Ecke besser durch. Dann mal mit den Fingern "Boogie Knights" angestimmt, was wunderbar funktioniert. Danach Pump It Up von Mr. Costello in den tieferen Lagen und die Hand freut sich, dank des schmalen Jazz-Halses. Durch die neue, massive Gotoh-Bridge bekommt der Bass dabei viel mehr Punch und Ton in den Sound, die Noten stehen länger, was deutlich auf- und gefällt.
Am besten klingt er mir mit Plek allerdings, wenn man jeweils einen der beiden Tonabnehmer (übrigens: fast kein Rauschen, dreht man einen der beiden zu!) einzeln spielt. Vorn klingt es wie ein Preci, fett und bassig. Ich denke hier kommt die Linde dann positiv zum tragen. Ich könnt den Sound auf einer Aufnahme wohl nicht von dem eines Precis unterscheiden. Besonders cool wird es, wenn man das Fuzz davor anmacht und Freak von den Pumpkins spielt. Die Saiten sind sehr hell, wodurch das Pedal einfach toll klingt, die Tonabnehmer übertragen also das Gespielte wirklich sehr gut an Amp und Effekte weiter. Nur den hinteren TA favorisiert, tun sich ganz neue Welten auf, wenn man eine treibende, geachtelte Bassline spielt. Mittiger gehts wohl nicht, sehr knochig und trocken klingt das. Definitiv ein cooler Sound für solche Lines, gerade mit etwas Zerre vom Muff. Mit den Fingern gespielt, erhält man am Halspickup einen sehr schönen Bluessound, voll und warm, gerade wenn man dazu noch das Tonepoti etwas runterregelt. Und hinten an der Bridge... ja, da klingt es, wie es soll. Wie immer: man denkt sofort an Jaco. Dort spricht der Bass schnell an, flinkere Basslines mit den Fingern laufen wie am Schnürchen. Ich habe jahrelang nur einen Tonabnehmer an meinem P Bass gehabt und bin überwältigt von der Soundvielfalt, die der J Bass liefert. Eine Erkenntnis, die schon Millionen von Bassisten vor mir hatten, aber die sicher noch mehr nach mir erlangen werden. Klasse! Das Holz klingt super, die Tonabnehmer tun ihren Job ausgezeichnet, was will man mehr?!
Fazit:
Kommen wir zum Schluß, wobei ich sagen muss, dass mir der J Bass als beinahe gleichwertig mit meinem gepimpten Fender P Bass erscheint! Dabei ist zu beachten, dass zwischen ihnen, nach den ganzen Modifikationen, sicher ein Preisunterschied von 400-500 Euro liegen muss! Die zwei kleinen Mängel am J Bass (Hardware und Holzoptik) sind nicht ansatzweise gravierend genug, als dass es sich hierbei nicht um einen grandiosen Bass für das Geld handeln könnte. Der Ton, die Bespielbarkeit, der Charakter und die Flexibilität überzeugen einfach zu sehr. Und der Preis von derzeit... 239 Euro ist mal eine Ansage. Sogar fast nen knappen Hunni günstiger, als der andere tolle J Bass von Squier (der aus Ahorn).
Wer noch keinen hat, sollte sich diesen Bass zulegen. Für mich persönlich der neue Klassenprimus im Sektor "Ich suche einen guten Anfängerbass", genau so wie "Ich brauche nen tollen Zweitbass" oder einfach "GAS!!!". Demnach: beide Daumen hoch
Wer also in ein paar Tagen etwas Geld übrig hat, der kann ja mal überlegen...
Frohes Fest,
Punka
Kleine Anmerkung: Fotos und Soundsamples folgen noch bis zum Wochenende.
Vorgeschichte:
Da ich derzeit ein bisschen Geld übrig habe und zwischen zwei Wohnorten pendel, kam schnell der Gedanke eines preiswerten Zweitbasses auf. Mein eigentlicher Hauptbass ist seit Jahren ein mexikanischer, stark modifizierter Fender Preci, mit dem ich immer stets zufrieden gewesen bin. Demnach ging's auf die üblichen Seiten, Instrumente gucken. Schnell war klar, dass es ein Squier Bass werden würde, gerade die coolen Jaguarbässe stachen mir dabei ins Auge. Als ich dann allerdings sah, dass es einen J Bass mit Duncan Designed Pickups und Lindekorpus zum selben Kurs gibt, wurde schnell nachegdacht: "Ein Jazz Bass macht immer Sinn. Immer! Nimm den, sei kein Narr." Gedacht, bestellt. Einige Tage später kam der Bass dann bei mir daheim an und ich habe ihn seit knapp 2 Wochen viel gespielt. Darum wird es nun Zeit, dass ich meine Impressionen in diesem Review festhalte.
Erster Eindruck / Verarbeitung:
Geliefert im üblichen Pappkarton, inkl. Inbusschlüssel. NIcht hübsch, aber eben Standard in der Preisklasse. Der erste Eindruck war schon mal ein guter. Dreiteiliger Lindekorpus, nicht zu schwer, nicht zu leicht (gibts das überhaupt? ), Hals saß anständig, Bundstäbe sauber abgerichtet, Potis wackeln nicht. Schön. Kaufgrund war für mich definitiv der Lindekorpus, da ich der Meinung bin, dass Linde das beste "Billigtonholz" ist. Es geht definitiv in Richtung Erle, hat dabei aber eben seinen eigenen, bassigeren Charakter (Englisch: Basswood ). Das Finish ist ein wunderschönes 3 Tone Sunburst, schön transparent, wodurch mein leider aber sieht, dass das Holz nicht wirklich liebevoll zusammengesucht wurde: die Maserung ist nicht halb so schön, wie bei meinem Fender. Der ist aber auch drei Mal so teuer gewesen! Und solange es klingt, kann ich mit sowas leben. Der Hals ist schön matt lackiert, was mir persönlich wichtig ist, da ich diese fett beschmierten Hälse der aktuellen Fenderbässe grauenhaft finde. Von Gibson will ich gar nicht anfangen...
Die Tonabnehmer wurden von Seymour Duncan designet, irgendwo in Asien hergestellt. Ich kenne sie aber bereits aus dem tollen VM Jazz Bass '70s (der aus Ahorn) und finde, dass sie tolle Pickups sind. Besser als die in der Fender-Standardserie verbauten, um ehrlich zu sein. Aber wie sie im einem Lindebass klingen würden? Ich war gespannt. Jetzt kommen wir zum zweiten Knackpunkt für mich (soviel vorweg: es sei der letzte): die Hardware ist nicht besonders gut. Es kann jetzt sein, dass ich da besseres gewöhnt bin, aber die Bridge ist einfach eine Zumutung und ist schnell einer Gotoh Bridge im besten Badass II-Stil gewichen. Das klingt jetzt hart, aber ich hasse die typische Fenderbridge einfach mit all meinem Sein. Mit der neuen war die Intonation auch innerhalb von 2 Minuten eingestellt, Saitenlage ist relativ flach, aber eben für hauptsächliches Plekspiel von mir ein bisschen hochgeschraubt worden. Die Mechaniken sind wohl unterer Standard, nicht schlecht, aber es gibt da stimmstabiliere. Nochmal auf den Preis gucken... was mecker ich denn überhaupt?!
Klang:
Trocken angespielt klingt der Bass... wie ein Fender. Gegen meinen Preci hör ich keinen wirklichen Unterschied, wenn ich ehrlich bin. Auch nach 2 Wochen nicht. Eigentlich müsste da ja einer sein, aufgrund der unterschiedlichen Tonhölzer, aber in meinen Ohren klingt der Squier absolut amtlich, wie ein J Bass im Stil der 60er eben zu klingen hat. Die Saiten schnarren nicht, liegen perfekt im Plastiksattel.
Dann mal an den Hartke 3500 samt 410er und Bass Big Muff angeschlossen. Amp ist komplett flat eingestellt, das Muff auf ne fette Zerre in besten Pumpkins-Stil. Vorerst lass ichs aber noch aus. Alle Potis voll auf, mit dem Plek losgelegt und... happy. Klingt auch am Amp wie ein Jazzbass es soll! Knurriger, viel mehr Höhen (NPS-Saiten von Fender), das englische Wort "tight" kommt in den Sinn, eben weil er so perfekt im Soundspektrum platziert klingt. Nicht so wuchtig, wie der P Bass, sondern eher schlanker, dafür aber eben auch besser zu orten. Sollte toll in einer Band kommen und für ihn gilt: sicher immer passend, egal in welchem Setting. Mit dem Plek schneidet der Sound nochmal ne Ecke besser durch. Dann mal mit den Fingern "Boogie Knights" angestimmt, was wunderbar funktioniert. Danach Pump It Up von Mr. Costello in den tieferen Lagen und die Hand freut sich, dank des schmalen Jazz-Halses. Durch die neue, massive Gotoh-Bridge bekommt der Bass dabei viel mehr Punch und Ton in den Sound, die Noten stehen länger, was deutlich auf- und gefällt.
Am besten klingt er mir mit Plek allerdings, wenn man jeweils einen der beiden Tonabnehmer (übrigens: fast kein Rauschen, dreht man einen der beiden zu!) einzeln spielt. Vorn klingt es wie ein Preci, fett und bassig. Ich denke hier kommt die Linde dann positiv zum tragen. Ich könnt den Sound auf einer Aufnahme wohl nicht von dem eines Precis unterscheiden. Besonders cool wird es, wenn man das Fuzz davor anmacht und Freak von den Pumpkins spielt. Die Saiten sind sehr hell, wodurch das Pedal einfach toll klingt, die Tonabnehmer übertragen also das Gespielte wirklich sehr gut an Amp und Effekte weiter. Nur den hinteren TA favorisiert, tun sich ganz neue Welten auf, wenn man eine treibende, geachtelte Bassline spielt. Mittiger gehts wohl nicht, sehr knochig und trocken klingt das. Definitiv ein cooler Sound für solche Lines, gerade mit etwas Zerre vom Muff. Mit den Fingern gespielt, erhält man am Halspickup einen sehr schönen Bluessound, voll und warm, gerade wenn man dazu noch das Tonepoti etwas runterregelt. Und hinten an der Bridge... ja, da klingt es, wie es soll. Wie immer: man denkt sofort an Jaco. Dort spricht der Bass schnell an, flinkere Basslines mit den Fingern laufen wie am Schnürchen. Ich habe jahrelang nur einen Tonabnehmer an meinem P Bass gehabt und bin überwältigt von der Soundvielfalt, die der J Bass liefert. Eine Erkenntnis, die schon Millionen von Bassisten vor mir hatten, aber die sicher noch mehr nach mir erlangen werden. Klasse! Das Holz klingt super, die Tonabnehmer tun ihren Job ausgezeichnet, was will man mehr?!
Fazit:
Kommen wir zum Schluß, wobei ich sagen muss, dass mir der J Bass als beinahe gleichwertig mit meinem gepimpten Fender P Bass erscheint! Dabei ist zu beachten, dass zwischen ihnen, nach den ganzen Modifikationen, sicher ein Preisunterschied von 400-500 Euro liegen muss! Die zwei kleinen Mängel am J Bass (Hardware und Holzoptik) sind nicht ansatzweise gravierend genug, als dass es sich hierbei nicht um einen grandiosen Bass für das Geld handeln könnte. Der Ton, die Bespielbarkeit, der Charakter und die Flexibilität überzeugen einfach zu sehr. Und der Preis von derzeit... 239 Euro ist mal eine Ansage. Sogar fast nen knappen Hunni günstiger, als der andere tolle J Bass von Squier (der aus Ahorn).
Wer noch keinen hat, sollte sich diesen Bass zulegen. Für mich persönlich der neue Klassenprimus im Sektor "Ich suche einen guten Anfängerbass", genau so wie "Ich brauche nen tollen Zweitbass" oder einfach "GAS!!!". Demnach: beide Daumen hoch
Wer also in ein paar Tagen etwas Geld übrig hat, der kann ja mal überlegen...
Frohes Fest,
Punka
Kleine Anmerkung: Fotos und Soundsamples folgen noch bis zum Wochenende.
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