Uli
Mod Emeritus
Der unscheinbare Combo Promethean P5110 von Ibanez ist schon seit 2009 auf dem Markt, bisher hier aber noch nicht ausführlicher beschrieben worden. Inzwischen hat er werksseitig ein paar Updates erfahren und soll dadurch recht betriebssicher sein. Da ich ihn jetzt seit geraumer Zeit habe, und dieses Review schon seit längerem vorbereitet in der Schublade lag, gibts hier dazu ein paar Anmerkungen aus meiner Sicht.
Auf den ersten Blick wirkt der kleine Würfel wie ein 20W Übungsverstärker und ist bestimmt kein eye catcher auf der Bühne. Wer also schon mit seiner Rig beeindrucken will, kann da sicher mit der beliebten Kombi 1x15 + 4x10 oder dem Ampeg Kühlschrank mehr reißen.
Ich hatte bisher für zu Hause den Roland cube 30 Bass, bei dem ich seinerzeit schon ziemlich verblüfft war, was aus so einem kleinen Amp an Lautstärke herauskommen kann, allerdings war da die Technik auch noch nicht bei class-d Verstärkern und Neodym-Lautsprechern angekommen...
Das inzwischen auch von anderen Herstellern (zB Mark Bass oder Gallien Krueger) verwendete Konzept, ein winziges Kraftpaket sowohl als Head alleine als auch in Kombination mit ein oder mehreren Cabinet-Varianten anzubieten, hat auch Ibanez aufgegriffen und bietet so das Topteil P500H in mehreren Kombinationen an - hier als Combo P5110 im Reflex-Gehäuse mit einem 10 Zoll Speaker.
Hieß es früher, Lautstärke sei nur mit viel Abstrahlfläche zu erreichen, weshalb ein Einzel-Lautsprecher schnell an seine Grenzen kommt und eine Schallwand her muß (je nach bevorzugtem Frequenzbereich entweder mit Großmembranern oder eben mit Gruppen 4, 6 oder 8x10 Zoll), so erreicht man die erforderliche Luftbewegung heute nicht mehr ausschließlich mit der Membranfläche, sondern auch mit dem Hub. Sieht man sich die für einen Lautsprecher wichtigen Thiele Small Parameter an, so fällt auf, daß die maximale Auslenkung (Xmax) moderner Bass-Lautsprecher auch bei den heute verbauten 10-Zöllern locker die 7mm-Marke übersteigt, womit sich schon einiges an Luft schieben läßt.
Wie viele der modernen Class-D Verstärker gibt auch der Promethean seine 500W erst an 4Ω ab. Da die meisten handelsüblichen Lautsprecher (und Boxen) aber eine Impedanz von 8Ω haben, werden mit dem verbauten 10-Zöller 'nur' 250W erreicht. Um die volle Leistung zu erhalten, muß daher eine weitere 8Ω-Last angeschlossen werden, wozu Ibanez selbst eine optisch passende Zusatzbox anbietet (P110C), die lediglich etwas mehr Volumen (und eine etwas tiefere Grenzfrequenz) hat. Mit dem Duo, das sich zusammen locker von einer Person auf die Bühne tragen läßt, können so die 500W freigemacht werden - und sie sind wirklich LAUT! Alternativ gibts den gleichen Amp zwar auch in einem 2x10 Gehäuse (P5210), was aber meiner Ansicht nach wegen der Bauhöhe nicht so gut zu tragen ist (und man hat dann halt immer 'alles' dabei, auch wenn man es nicht braucht).
Auch mit 1x12 oder 2x10 Zusatzbox klingt der Kleine sehr erwachsen, man ist also nicht zwangsläufig auf die Ibanez Boxen angewiesen.
Frontseitig kann man den kleinen Hochtöner in der oberen Ecke erkennen, den man leider nur über die Klangregelung unwirksam machen kann. Ich hätte da einen kleinen Schalter auch ganz nützlich gefunden. Der Tragegriff ist ins Gehäuse eingelassen, so daß er im Ruhezustand nicht stört, wenn man etwas auf die Oberfläche stellen will. Ich habe da z.B. einen Tuner stehen, für den es an der Rückseite einen speziellen Ausgang gibt.
Insbesondere für die bessere Hörbarkeit im mittleren Frequenzbereich läßt sich der Combo mittels eines ausklappbaren Aufstellbügels leicht ankippen, gleiches gilt auch für die erwähnte Zusatzbox P110C. In dem Fall erübrigt es sich natürlich, etwas obendrauf zu stellen, denn das Gehäuse kommt je nach Einstellung der Klangregelung ziemlich in Vibration. Ohne weitere Hilfsmaßnahmen ist es insofern auch eher suboptimal, Combo und Zusatzbox aufeinander zu stellen. Das funktioniert wegen der Bedienelemente des Verstärkerteils eh nur in der Variante 'Combo oben' - Eine Hilfsmaßnahme wäre z.B. die Anbringung von zwei Führungshülsen, die in die Schraubvertiefung der hinteren Combofüße ragen (nachstehendes Bild) und so verhindern, daß sich der Combo wegbewegen kann. Mit dieser Variante läßt sich sogar der vordere Aufstellbügel des Combos auf der Zusatzbox stehend weiter benutzen, wenngleich das wahrscheinlich in dieser Höhe dann kaum noch erforderlich sein dürfte.
Rückseite
Die 'versenkbare' Montagemöglichkeit des Topteils in der Box birgt außer dem Vorteil der Handlichkeit auch den Nachteil, daß man an die rückseitigen Anschlüsse und Schalter nicht mehr drankommt, ohne den Amp zu kippen oder eben mit entsprechendem 'Gefummel', wenn man nach einiger Zeit in etwa weiß, wo was liegt.
Neben der Netzanschlußdose ist der Ausschalter, daneben zwei Ausgangsbuchsen, wobei eine davon bereits von der internen Box belegt ist. Im nachstehenden Bild ist das die Speakon/Klinke-Kombibuchse, mittlerweile habe ich das aber geändert und den internen Winkelstecker in die Klinkenbuchse gesteckt, um den Speakon für die Zusatzbox frei zu haben. Der kleine Lüfter saugt von unten Luft an, was sicher auch nicht optimal ist (da in Bodennähe die Staubkonzentration am höchsten ist) und führt die Luft durch seitliche Schlitze im Metallgehäuse ab, wozu im Holzgehäuse des Combo spezielle Vertiefungen geschaffen werden mußten. Insofern ist die Belüftung sicher besser, wenn das Top 'freistehend' betrieben wird, die Zukunft wird zeigen, ob es in der Zwangsjacke evtl zu Wärmeproblemen kommt. Um das Topteil in anderer Konfiguration alleine zu betreiben, wird nur der Klinkenstecker des internen Speakers gezogen und die vier Rändelschrauben gelöst, was in Sekunden geht.
Links neben dem Lüfter ist die XLR-Buchse des Line Out, der laut Beschreibung als DI (symmetrisch) ausgelegt ist und außer einem 20dB Abschwächer noch einen Umschalter besitzt, um wahlweise vor oder hinter der Klangregelung abzugreifen. Ein Groundlift gegen etwaige Brummstörungen rundet die Möglichkeit dieses Ausgangs ab, wo m.E. keine Wünsche mehr offen bleiben. Der Tunerausgang ist zwar nicht so komfortabel, wie ein kompletter integrierter Tuner, ist aber in Verbindung mit dem frontseitigen Mute-Schalter trotzdem sehr hilfreich und reich mir persönlich völlig aus.
Über den Fußschalter läßt sich die einstellbare 'Vibe'-Klangblende von 'vintage' nach 'modern' zu- oder abschalten. Eine Auswahlmöglichkeit, um diese Fuschschalterfunktion vllt auch anders einsetzen zu können (zB als Solo Boost) hätte ich an dieser Stelle ganz nützlich gefunden.
Bedienung/Frontseite
Ein triviales aber sehr nützliches feature ist der kleine Mute-Schalter zwischen Eingangsbuchse und Gain-Regler, mit dem sich alle möglichen Einschaltknackse verhindern lassen oder einfach in der Pause stummgeschaltet werden kann, ohne einen Regler verdrehen zu müssen. Auch Line-Out und Tuner-Ausgang sind dabei weiterhin aktiv - echt feine Sache!
Die Klangregelung hat drei wesentliche Eingriffsmöglichkeiten, vovon die beiden letzteren separat zuschaltbar sind:
Zur High-Low Regelung gibt es nicht viel zu sagen. Sie funktioniert so, wie man es an früheren HiFi Verstärkern gewohnt war und ich persönlich kann mit ihr in Verbindung mit der Vibe Regelung am ehesten 'meinen' Sound finden.
Der Vibe Regler, der sich auch per Fußschalter bedienen läßt, blendet von einer tiefmitten betonten Klangfarbe (vintage) auf eine eher höhenreiche (modern) und ist nach meinem Höreindruck am ehesten mit dem 'Tone'-Regler einer (passiven) Bassgitarre zu vergleichen.
Wer wirklich aktive Anhebung schmälerer Frequenzbänder braucht, findet diese Möglichkeit im 6-Band Eq, wobei ich auch hier mit dem 10kHz-Regler nicht wirklich viel anfangen kann. Außer Rauschen erzeugt der für mein Ohr kein hörenswertes Klangerlebnis aber das hängt sicher auch von den persönlichen Präferenzen und der Musikrichtung ab. Höhenanteile im Gesamtmix fallen ja oft erst auf, wenn sie irgendwo fehlen.
Neben dem Masterregler gibt es frontseitig noch einen Aux-Eingang und einen Kopfhörer-Ausgang, damit bleibt das Bedienfeld im Vergleich mit anderen Heads aus dieser Liga noch angenehm übersichtlich und beherrschbar.
Sound
Der Klang ist - wie sollte es auch anders sein - sehr stark von angeschlossenem Bass und vor allem von der oder den angeschlossenen Box(en) abhängig und...natürlich Geschmackssache! Die jeweilige Charakteristik läßt sich nach meinem Eindruck gut mit den angebotenen Klangregelmöglichkeiten unterstreichen, auch wenn ich die Kombinationsmöglichkeiten des 6-Band Eq nicht wirklich ausgereizt habe. In 'vintage' Stellung des Vibe Reglers, abgeschaltetem Eq und aufgedrehtem Low-Regler kommt eine 15" Box schon recht gut, wenn es auch nicht unbedingt der Sound eines Röhrentops ist. Momentan betreibe ich ihn 'nur' mit einer zusätzlichen Mark Bass 2x10 und bin damit recht zufrieden.
Mir persönlich sind meine Bandscheiben auch die kleine Einbuße an echtem Vintage-Sound wert, wer da ähnliche Probleme hat, sollte dem Kleinen ruhig eine Chance geben...ich zumindest würde ihn wieder kaufen.
Der Lüfter springt nach ca 20 Minuten hörbar an, auch wenn keine wirkliche Leistung gezogen wird, das Geräusch wird aber auf der Bühne eher nicht wahrnehmbar sein. Für den Transport bietet der Hersteller ein Kunststoff-Softcase an, das mir aber für das, wie es aussah, zu teuer war. Im Fahrzeug wird sich eine Polsterung auch anders erreichen lassen und bis zur Bühne kann ich ihn bei dem Gewicht (12,5kg) auch an seinem eigenen Griff tragen.
Pro:
Contra:
Technische Daten
Leistung: 250W an 8Ω, 500W an 4Ω
Gewicht: 12,5kg (2,9kg Head alleine)
Abmessungen: 32,6x32,2x36cm (28x26,5x5,7cm Head alleine)
Mittenfrequenzen:
Low-Regler: 40Hz, High-Regler:10kHz
Equalizer: 50Hz, 120Hz,400Hz,800Hz,3,2kHz,10kHz
Vibe-Regelbereich: 700Hz-20kHz
Straßenpreis: 666,00
Auf den ersten Blick wirkt der kleine Würfel wie ein 20W Übungsverstärker und ist bestimmt kein eye catcher auf der Bühne. Wer also schon mit seiner Rig beeindrucken will, kann da sicher mit der beliebten Kombi 1x15 + 4x10 oder dem Ampeg Kühlschrank mehr reißen.
Ich hatte bisher für zu Hause den Roland cube 30 Bass, bei dem ich seinerzeit schon ziemlich verblüfft war, was aus so einem kleinen Amp an Lautstärke herauskommen kann, allerdings war da die Technik auch noch nicht bei class-d Verstärkern und Neodym-Lautsprechern angekommen...
Das inzwischen auch von anderen Herstellern (zB Mark Bass oder Gallien Krueger) verwendete Konzept, ein winziges Kraftpaket sowohl als Head alleine als auch in Kombination mit ein oder mehreren Cabinet-Varianten anzubieten, hat auch Ibanez aufgegriffen und bietet so das Topteil P500H in mehreren Kombinationen an - hier als Combo P5110 im Reflex-Gehäuse mit einem 10 Zoll Speaker.
Hieß es früher, Lautstärke sei nur mit viel Abstrahlfläche zu erreichen, weshalb ein Einzel-Lautsprecher schnell an seine Grenzen kommt und eine Schallwand her muß (je nach bevorzugtem Frequenzbereich entweder mit Großmembranern oder eben mit Gruppen 4, 6 oder 8x10 Zoll), so erreicht man die erforderliche Luftbewegung heute nicht mehr ausschließlich mit der Membranfläche, sondern auch mit dem Hub. Sieht man sich die für einen Lautsprecher wichtigen Thiele Small Parameter an, so fällt auf, daß die maximale Auslenkung (Xmax) moderner Bass-Lautsprecher auch bei den heute verbauten 10-Zöllern locker die 7mm-Marke übersteigt, womit sich schon einiges an Luft schieben läßt.
Wie viele der modernen Class-D Verstärker gibt auch der Promethean seine 500W erst an 4Ω ab. Da die meisten handelsüblichen Lautsprecher (und Boxen) aber eine Impedanz von 8Ω haben, werden mit dem verbauten 10-Zöller 'nur' 250W erreicht. Um die volle Leistung zu erhalten, muß daher eine weitere 8Ω-Last angeschlossen werden, wozu Ibanez selbst eine optisch passende Zusatzbox anbietet (P110C), die lediglich etwas mehr Volumen (und eine etwas tiefere Grenzfrequenz) hat. Mit dem Duo, das sich zusammen locker von einer Person auf die Bühne tragen läßt, können so die 500W freigemacht werden - und sie sind wirklich LAUT! Alternativ gibts den gleichen Amp zwar auch in einem 2x10 Gehäuse (P5210), was aber meiner Ansicht nach wegen der Bauhöhe nicht so gut zu tragen ist (und man hat dann halt immer 'alles' dabei, auch wenn man es nicht braucht).
Auch mit 1x12 oder 2x10 Zusatzbox klingt der Kleine sehr erwachsen, man ist also nicht zwangsläufig auf die Ibanez Boxen angewiesen.
Frontseitig kann man den kleinen Hochtöner in der oberen Ecke erkennen, den man leider nur über die Klangregelung unwirksam machen kann. Ich hätte da einen kleinen Schalter auch ganz nützlich gefunden. Der Tragegriff ist ins Gehäuse eingelassen, so daß er im Ruhezustand nicht stört, wenn man etwas auf die Oberfläche stellen will. Ich habe da z.B. einen Tuner stehen, für den es an der Rückseite einen speziellen Ausgang gibt.
Insbesondere für die bessere Hörbarkeit im mittleren Frequenzbereich läßt sich der Combo mittels eines ausklappbaren Aufstellbügels leicht ankippen, gleiches gilt auch für die erwähnte Zusatzbox P110C. In dem Fall erübrigt es sich natürlich, etwas obendrauf zu stellen, denn das Gehäuse kommt je nach Einstellung der Klangregelung ziemlich in Vibration. Ohne weitere Hilfsmaßnahmen ist es insofern auch eher suboptimal, Combo und Zusatzbox aufeinander zu stellen. Das funktioniert wegen der Bedienelemente des Verstärkerteils eh nur in der Variante 'Combo oben' - Eine Hilfsmaßnahme wäre z.B. die Anbringung von zwei Führungshülsen, die in die Schraubvertiefung der hinteren Combofüße ragen (nachstehendes Bild) und so verhindern, daß sich der Combo wegbewegen kann. Mit dieser Variante läßt sich sogar der vordere Aufstellbügel des Combos auf der Zusatzbox stehend weiter benutzen, wenngleich das wahrscheinlich in dieser Höhe dann kaum noch erforderlich sein dürfte.
Rückseite
Die 'versenkbare' Montagemöglichkeit des Topteils in der Box birgt außer dem Vorteil der Handlichkeit auch den Nachteil, daß man an die rückseitigen Anschlüsse und Schalter nicht mehr drankommt, ohne den Amp zu kippen oder eben mit entsprechendem 'Gefummel', wenn man nach einiger Zeit in etwa weiß, wo was liegt.
Neben der Netzanschlußdose ist der Ausschalter, daneben zwei Ausgangsbuchsen, wobei eine davon bereits von der internen Box belegt ist. Im nachstehenden Bild ist das die Speakon/Klinke-Kombibuchse, mittlerweile habe ich das aber geändert und den internen Winkelstecker in die Klinkenbuchse gesteckt, um den Speakon für die Zusatzbox frei zu haben. Der kleine Lüfter saugt von unten Luft an, was sicher auch nicht optimal ist (da in Bodennähe die Staubkonzentration am höchsten ist) und führt die Luft durch seitliche Schlitze im Metallgehäuse ab, wozu im Holzgehäuse des Combo spezielle Vertiefungen geschaffen werden mußten. Insofern ist die Belüftung sicher besser, wenn das Top 'freistehend' betrieben wird, die Zukunft wird zeigen, ob es in der Zwangsjacke evtl zu Wärmeproblemen kommt. Um das Topteil in anderer Konfiguration alleine zu betreiben, wird nur der Klinkenstecker des internen Speakers gezogen und die vier Rändelschrauben gelöst, was in Sekunden geht.
Links neben dem Lüfter ist die XLR-Buchse des Line Out, der laut Beschreibung als DI (symmetrisch) ausgelegt ist und außer einem 20dB Abschwächer noch einen Umschalter besitzt, um wahlweise vor oder hinter der Klangregelung abzugreifen. Ein Groundlift gegen etwaige Brummstörungen rundet die Möglichkeit dieses Ausgangs ab, wo m.E. keine Wünsche mehr offen bleiben. Der Tunerausgang ist zwar nicht so komfortabel, wie ein kompletter integrierter Tuner, ist aber in Verbindung mit dem frontseitigen Mute-Schalter trotzdem sehr hilfreich und reich mir persönlich völlig aus.
Über den Fußschalter läßt sich die einstellbare 'Vibe'-Klangblende von 'vintage' nach 'modern' zu- oder abschalten. Eine Auswahlmöglichkeit, um diese Fuschschalterfunktion vllt auch anders einsetzen zu können (zB als Solo Boost) hätte ich an dieser Stelle ganz nützlich gefunden.
Bedienung/Frontseite
Ein triviales aber sehr nützliches feature ist der kleine Mute-Schalter zwischen Eingangsbuchse und Gain-Regler, mit dem sich alle möglichen Einschaltknackse verhindern lassen oder einfach in der Pause stummgeschaltet werden kann, ohne einen Regler verdrehen zu müssen. Auch Line-Out und Tuner-Ausgang sind dabei weiterhin aktiv - echt feine Sache!
Die Klangregelung hat drei wesentliche Eingriffsmöglichkeiten, vovon die beiden letzteren separat zuschaltbar sind:
- zwei breitbandige High - Low Regler
- sechs schmalbandige Equalizer Schieber
- eine Vibe Schaltung 'vintage-modern'
Zur High-Low Regelung gibt es nicht viel zu sagen. Sie funktioniert so, wie man es an früheren HiFi Verstärkern gewohnt war und ich persönlich kann mit ihr in Verbindung mit der Vibe Regelung am ehesten 'meinen' Sound finden.
Der Vibe Regler, der sich auch per Fußschalter bedienen läßt, blendet von einer tiefmitten betonten Klangfarbe (vintage) auf eine eher höhenreiche (modern) und ist nach meinem Höreindruck am ehesten mit dem 'Tone'-Regler einer (passiven) Bassgitarre zu vergleichen.
Wer wirklich aktive Anhebung schmälerer Frequenzbänder braucht, findet diese Möglichkeit im 6-Band Eq, wobei ich auch hier mit dem 10kHz-Regler nicht wirklich viel anfangen kann. Außer Rauschen erzeugt der für mein Ohr kein hörenswertes Klangerlebnis aber das hängt sicher auch von den persönlichen Präferenzen und der Musikrichtung ab. Höhenanteile im Gesamtmix fallen ja oft erst auf, wenn sie irgendwo fehlen.
Neben dem Masterregler gibt es frontseitig noch einen Aux-Eingang und einen Kopfhörer-Ausgang, damit bleibt das Bedienfeld im Vergleich mit anderen Heads aus dieser Liga noch angenehm übersichtlich und beherrschbar.
Sound
Der Klang ist - wie sollte es auch anders sein - sehr stark von angeschlossenem Bass und vor allem von der oder den angeschlossenen Box(en) abhängig und...natürlich Geschmackssache! Die jeweilige Charakteristik läßt sich nach meinem Eindruck gut mit den angebotenen Klangregelmöglichkeiten unterstreichen, auch wenn ich die Kombinationsmöglichkeiten des 6-Band Eq nicht wirklich ausgereizt habe. In 'vintage' Stellung des Vibe Reglers, abgeschaltetem Eq und aufgedrehtem Low-Regler kommt eine 15" Box schon recht gut, wenn es auch nicht unbedingt der Sound eines Röhrentops ist. Momentan betreibe ich ihn 'nur' mit einer zusätzlichen Mark Bass 2x10 und bin damit recht zufrieden.
Mir persönlich sind meine Bandscheiben auch die kleine Einbuße an echtem Vintage-Sound wert, wer da ähnliche Probleme hat, sollte dem Kleinen ruhig eine Chance geben...ich zumindest würde ihn wieder kaufen.
Der Lüfter springt nach ca 20 Minuten hörbar an, auch wenn keine wirkliche Leistung gezogen wird, das Geräusch wird aber auf der Bühne eher nicht wahrnehmbar sein. Für den Transport bietet der Hersteller ein Kunststoff-Softcase an, das mir aber für das, wie es aussah, zu teuer war. Im Fahrzeug wird sich eine Polsterung auch anders erreichen lassen und bis zur Bühne kann ich ihn bei dem Gewicht (12,5kg) auch an seinem eigenen Griff tragen.
Pro:
- große Leistung bei kleinen Abmessungen und geringem Gewicht
- Head und Box getrennt und in anderen Kombis nutzbar
- komfortabler Line Out
- Mute-Schalter
Contra:
- Anschlüsse schwer zugänglich
- Fußschalterfunktion
- nicht 'serienmäßig' stapelbar mit Zusatzbox
Technische Daten
Leistung: 250W an 8Ω, 500W an 4Ω
Gewicht: 12,5kg (2,9kg Head alleine)
Abmessungen: 32,6x32,2x36cm (28x26,5x5,7cm Head alleine)
Mittenfrequenzen:
Low-Regler: 40Hz, High-Regler:10kHz
Equalizer: 50Hz, 120Hz,400Hz,800Hz,3,2kHz,10kHz
Vibe-Regelbereich: 700Hz-20kHz
Straßenpreis: 666,00
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