Lightmanager
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Nach langer langer Zeit habe ich mich entschieden, mal wieder ein Review hier im Musiker-Board zu schreiben; das liegt aber in erster Linie daran, dass ich in den letzten Monaten GAS-abstinent leben musste, da so ein Haus doch auch den einen oder anderen Euro kostet. Nun ja, endlich stand mal wieder eine Neuanschaffung ins Haus, über die ich kurz berichten möchte.
Vorgeschichte
Eigentlich bin ich ja Gitarrist, der aber nebenher immer wieder zum Bass gegriffen hat. Im vergangenen Jahr bekam ich das Angebot einer etablierten Band als Basser einzusteigen. Diese Chance wollte ich mir natürlich nicht nehmen lassen und hab mir in relativ kurzer Zeit deren komplettes Programm draufgeackert.
Ziemlich schnell merkte ich, dass ich bei längeren Proben mit meinem G&L L-2000 und Squier Precision immer wieder Schmerzen in der linken Hand hatte und mich mehr oder weniger durchs Programm plagen musste. Ich muss dazu sagen, ich habe relativ kleine Hände, was mir das Spielen auf Longscales natürlich massiv erschwert. Ich denke, ich bin nicht der Einzige mit diesem Problem.
Schnell habe ich dann angefangen, mich mit Shortscales zu befassen, war aber immer skeptisch, da die meisten Shorties eben doch im "günstigen" Preis angesiedelt sind und ihnen auch der Ruf anhaftet, nicht richtig "tief zu können". Das Geld für einen Alembic hatte ich leider nicht übrig...
Irgendwann stieß ich dann auf die Homepage von Adrian Maruszczyk, der in Polen Bässe unter eigenem Namen produzieren lässt und auch die Marke Mensinger (ebenfalls Made in Poland) vertreibt.
Im Sortiment von Mensinger stach mir dann sofort der Cazpar ins Augen, den Mensinger in Zusammenarbeit mit Adrian entwickelt hatte.
Ich war nach wie vor skeptisch und entschloß mich, den Cazpar auf der diesjährigen Musikmesse zu testen, soweit man das eben auf der Messe kann. Was soll ich sagen? Ich war begeistert und habe gleich in der Woche nach der Messe meinen Custom Cazpar bestellt.
Letzte Woche ist er nach 6 Wochen Wartezeit eingetroffen und ich kann ihn kaum mehr aus der Hand legen; auch die erste 3-stündige Bandprobe hat er mittlerweile überstanden. Hier ein paar Infos zum Bass.
Konstruktion
Mensur: 30" Shortscale mit 22 Bünden
Korpus: Mahagoni zweiteilig mit massiver Maserpappel-Decke
Hals: geschraubter Flamemaple-Hals mit Flamemaple-Griffbrett und Mother of Pearl Dots
Hardware: 3D-Bridge (Hersteller unbekannt), noname Mechaniken ( allerdings sehr stimmstabil), Ebenholzsattel, Loxx Security Locks
Pickups: Domanski Singlecoil und Humbucker in Echtholz-Maserpappel Covers
Elektronik passiv - 2 x Volume, 1 x Tone m. Push Pull für Coil-Switch
Zubehör: Canto Gigbag, Mensinger Ledergurt
Verarbeitung
Wer meine Beiträge über die letzten Jahre verfolgt hat weiß, dass ich in den vergangenen Jahren etliche, sehr hochwertige Gitarren besessen habe bzw. noch besitze (PRS, Gibson, Tokai, Fender, Siggi Braun, etc.). Ich habe also eine ungefähre Vorstellung, wie ich mir ein hochwertiges Instrument vorstelle. Was soll ich sagen? Der Mensinger hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt, in Sachen Verarbeitung reicht er sogar an deutlich teurere Instrumente heran. Die Entgratung der Bundstäbchen ist perfekt ausgeführt, an der Lackierung finden sich keinerlei Mängel und auch die Übergänge zwischen Body und Decke sind perfekt verrundet, man merkt nicht den geringsten Übergang.
Handling
Die Paradedisziplin eines Shortscales - unglaublich wie leicht sich der Cazpar trotz der 045-105er Saiten spielt. Natürlich erfordert der neidrigere Saitenzug etwas Umstellung beim Zupfen, aber man gewöhnt sich sehr schnell dran. Die Saitenlage ist, ohne zu schnarren, extrem niedrig und es lässt sich über den Hals flitzen als gäbe es kein morgen mehr.
Speziell für Leute wie mich mit kurzen Fingern spielt sich das Teil wie ein Traum. Die 10 cm kürzere Mensur macht sich also bezahlt.
Sound
Nun zur Hauptfrage - wie klingt er denn nun, der Kurze?
Ich fass es einfach mal so zusammen: erstaunlich erwachsen - man würde nicht glauben, was so ein kleines Teil für einen fetten Sound abliefert. Selbst die E-Saite, der ja bei Shortscales oft nachgesagt wird pappig zu klingen, kommt voll und warm rüber.
Im Vergleich zum Precision ist der Output niedriger, dafür klingt der Cazpar wunderbar sahnig und sehr definiert, bis in die hohen Lagen. Es benötigt schon ordentlich Gain um ihn zum zerren zu bewegen.
Trotzdem setzt sich der Cazpar auch im Bandgefüge sehr gut durch und fügt sich hervorragend in den Gesamtsound ein. Auch meinen Bandkollegen ist der deutlich bessere Sound sofort aufgefallen.
Mein Lieblingssound kommt vom Hals-Pickup - sehr schön rund und warm; perfekt für Balladen und ruhigere Nummern. Der Humbucker geht eher rockig zu Werke und lässt sich prima bei Hardrock-Nummern einsetzen. Für den gesplitteten Sound habe ich bisher noch keinen Anwendungbereich gefunden - geht vom Sound her stark ich die drahtige, funkige Richtung; da wir aber hauptsächlich Rock spielen, passt´s nicht so ganz.
[/B]Fazit[/B]
Gemessen am Preis bietet der Mensinger Cazpar eine Top-Verarbeitung und einen Sound, den man von so einem kleinen Bässchen nicht erwarten würde. Wenn ich gerade das nötige Kleingeld hätte, würde ich mir sofort einen zweiten als Backup bauen lassen. Ich weine meinen Longscales keine Träne nach!
Hier noch ein paar Fotos:
Vorgeschichte
Eigentlich bin ich ja Gitarrist, der aber nebenher immer wieder zum Bass gegriffen hat. Im vergangenen Jahr bekam ich das Angebot einer etablierten Band als Basser einzusteigen. Diese Chance wollte ich mir natürlich nicht nehmen lassen und hab mir in relativ kurzer Zeit deren komplettes Programm draufgeackert.
Ziemlich schnell merkte ich, dass ich bei längeren Proben mit meinem G&L L-2000 und Squier Precision immer wieder Schmerzen in der linken Hand hatte und mich mehr oder weniger durchs Programm plagen musste. Ich muss dazu sagen, ich habe relativ kleine Hände, was mir das Spielen auf Longscales natürlich massiv erschwert. Ich denke, ich bin nicht der Einzige mit diesem Problem.
Schnell habe ich dann angefangen, mich mit Shortscales zu befassen, war aber immer skeptisch, da die meisten Shorties eben doch im "günstigen" Preis angesiedelt sind und ihnen auch der Ruf anhaftet, nicht richtig "tief zu können". Das Geld für einen Alembic hatte ich leider nicht übrig...
Irgendwann stieß ich dann auf die Homepage von Adrian Maruszczyk, der in Polen Bässe unter eigenem Namen produzieren lässt und auch die Marke Mensinger (ebenfalls Made in Poland) vertreibt.
Im Sortiment von Mensinger stach mir dann sofort der Cazpar ins Augen, den Mensinger in Zusammenarbeit mit Adrian entwickelt hatte.
Ich war nach wie vor skeptisch und entschloß mich, den Cazpar auf der diesjährigen Musikmesse zu testen, soweit man das eben auf der Messe kann. Was soll ich sagen? Ich war begeistert und habe gleich in der Woche nach der Messe meinen Custom Cazpar bestellt.
Letzte Woche ist er nach 6 Wochen Wartezeit eingetroffen und ich kann ihn kaum mehr aus der Hand legen; auch die erste 3-stündige Bandprobe hat er mittlerweile überstanden. Hier ein paar Infos zum Bass.
Konstruktion
Mensur: 30" Shortscale mit 22 Bünden
Korpus: Mahagoni zweiteilig mit massiver Maserpappel-Decke
Hals: geschraubter Flamemaple-Hals mit Flamemaple-Griffbrett und Mother of Pearl Dots
Hardware: 3D-Bridge (Hersteller unbekannt), noname Mechaniken ( allerdings sehr stimmstabil), Ebenholzsattel, Loxx Security Locks
Pickups: Domanski Singlecoil und Humbucker in Echtholz-Maserpappel Covers
Elektronik passiv - 2 x Volume, 1 x Tone m. Push Pull für Coil-Switch
Zubehör: Canto Gigbag, Mensinger Ledergurt
Verarbeitung
Wer meine Beiträge über die letzten Jahre verfolgt hat weiß, dass ich in den vergangenen Jahren etliche, sehr hochwertige Gitarren besessen habe bzw. noch besitze (PRS, Gibson, Tokai, Fender, Siggi Braun, etc.). Ich habe also eine ungefähre Vorstellung, wie ich mir ein hochwertiges Instrument vorstelle. Was soll ich sagen? Der Mensinger hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt, in Sachen Verarbeitung reicht er sogar an deutlich teurere Instrumente heran. Die Entgratung der Bundstäbchen ist perfekt ausgeführt, an der Lackierung finden sich keinerlei Mängel und auch die Übergänge zwischen Body und Decke sind perfekt verrundet, man merkt nicht den geringsten Übergang.
Handling
Die Paradedisziplin eines Shortscales - unglaublich wie leicht sich der Cazpar trotz der 045-105er Saiten spielt. Natürlich erfordert der neidrigere Saitenzug etwas Umstellung beim Zupfen, aber man gewöhnt sich sehr schnell dran. Die Saitenlage ist, ohne zu schnarren, extrem niedrig und es lässt sich über den Hals flitzen als gäbe es kein morgen mehr.
Speziell für Leute wie mich mit kurzen Fingern spielt sich das Teil wie ein Traum. Die 10 cm kürzere Mensur macht sich also bezahlt.
Sound
Nun zur Hauptfrage - wie klingt er denn nun, der Kurze?
Ich fass es einfach mal so zusammen: erstaunlich erwachsen - man würde nicht glauben, was so ein kleines Teil für einen fetten Sound abliefert. Selbst die E-Saite, der ja bei Shortscales oft nachgesagt wird pappig zu klingen, kommt voll und warm rüber.
Im Vergleich zum Precision ist der Output niedriger, dafür klingt der Cazpar wunderbar sahnig und sehr definiert, bis in die hohen Lagen. Es benötigt schon ordentlich Gain um ihn zum zerren zu bewegen.
Trotzdem setzt sich der Cazpar auch im Bandgefüge sehr gut durch und fügt sich hervorragend in den Gesamtsound ein. Auch meinen Bandkollegen ist der deutlich bessere Sound sofort aufgefallen.
Mein Lieblingssound kommt vom Hals-Pickup - sehr schön rund und warm; perfekt für Balladen und ruhigere Nummern. Der Humbucker geht eher rockig zu Werke und lässt sich prima bei Hardrock-Nummern einsetzen. Für den gesplitteten Sound habe ich bisher noch keinen Anwendungbereich gefunden - geht vom Sound her stark ich die drahtige, funkige Richtung; da wir aber hauptsächlich Rock spielen, passt´s nicht so ganz.
[/B]Fazit[/B]
Gemessen am Preis bietet der Mensinger Cazpar eine Top-Verarbeitung und einen Sound, den man von so einem kleinen Bässchen nicht erwarten würde. Wenn ich gerade das nötige Kleingeld hätte, würde ich mir sofort einen zweiten als Backup bauen lassen. Ich weine meinen Longscales keine Träne nach!
Hier noch ein paar Fotos:
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