woodlander
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[Amp] EBS Classic Session 60
Hier im Board liest man nicht viel über ihn, auch auf youtube findet man so gut wie nichts.
Grund genug dem kleinsten EBS Combo ein Review zu spendieren.
Vorgeschichte
Klein sollte er sein, leicht, laut genug für Sessions und kleinere Clubgeschichten, einen guten Grundklang, gut ausschauen sollte er und nicht zu teuer sein.
6 Dinge auf einmal? Das schafft doch noch nicht mal das Ü-Ei!
Wohin man geht und wen man auch fragt, die Empfehlung lautet fast immer Cube 100.
Klar der Würfel hat viele meiner Anforderungen auf der Haben-Seite, aber mal ehrlich sieht der gut aus? Und von Grundklang kann man bei einem Modeling-Amp ja auch nicht wirklich sprechen?
Also hin und her überlegt und nach Alternativen gesucht. Viele habe ich nicht gefunden, ehrlich gesagt nur eine einzige
Ladys & Gentlemen please welcome the EBS Classic Session 60 Tiltback Combo
Entdeckt habe ich ihn beim örtlichen Händler um die Ecke. Das ganze lief ungefähr so ab:
Hi, sag mal gibt´s denn nichts anderes als den Cube für Sessions und kleinere Sachen?
Vielleicht ein Line6?
Ne du , kein Modelling wenn´s geht.
Hmm, EBS hätte ich noch. Den neuen kleinen.
Was kostet der?
275
Wo ist der?
Im Lager.
Ich habe ich mir dann aus dem Lager holen lassen und eine gute Stunde getestet und dann auch gleich mitgenommen
Spezifikationen
Frequency Response 60 - 18k Hz
Dynamic Output Power 60 W RMS
Continuous Output Power 60 W RMS
Cabinet Volume 20 liters
Height 34,3 cm
Width 37,6 cm
Depth 39.5 cm
Weight 16 kg
Features
Character filter
Enhanced filter
Carefully Selected 10 speaker and tweeter
Tiltback construction
Balanced XLR-output / Ground Lift
Stereo monitor input
Stereo headphones output / Line out
Look & Feel
Der EBS Combo hat einen (wie ich finde) sehr schönen und klassischen Vintage Look. Macht eine prima Figur auch im Wohnzimmer.Das Material des Gehäuses ist anscheinend MDF (mitteldichte Holzfaserplatte). Einige werden dies evtl. als Nachteil ansehen, aber mir macht das ehrlich gesagt nichts aus. Andere Combos sind aus Plastik, so what? Eine genaue Beschreibung zu MDF gibt´s bei http://de.wikipedia.org/wiki/Mitteldichte_Holzfaserplatte
Überzogen ist das Ganze mit Vinyl und die Ecken sind mit Metall beplankt. Oben drauf gibt es den Tragegriff und vor der 10er Box ist ein abnehmbares Cover mit EBS Logo.
Praktischerweise lässt sich der Combo nach hinten kippen und man kann sich richtig schön ins Gesicht jammen
Alles wirkt an dem Combo sehr solide und macht einen qualitativ hochwertigen Eindruck .. sehr schön.
Bedienung / Handling
Alle Bedienelemente bis auf den Power-Button sind oben auf dem Combo zu finden.
Von links nach rechts:
Input Klinke, Charakter Filter Button, Gain-Regler mit Peak LED zum optimalen Einpegeln, Bass-Regler, Treble-Regler, Enh. Filter Button, Aux-In in Form von Chinch mit eigenem Vol-Regler, Master-Volume, Phones/Line-Out, Ground-Lift Button, DI-Out.
Zur Klangregelung stehen also nur Bass und Treble, sowie die beiden Filter-Button zur Verfügung.
Ich finde das sehr angenehm, denn weniger ist manchmal mehr. Wobei das wenige hier durchaus eine Spanne von guten Sounds liefert, doch dazu später mehr.
Auf der Rückseite finden sich dann noch der Stromanschluss und der Power-Button.
Die Bedienung ist also sehr unkompliziert und das Handling äußerst kompakt.
Die Bedienungsanleitung in verständlichem deutsch kommt denn auch mit 5 Seiten aus und lässt keine Fragen offen. http://www.bass.se/2009/manuals/Session60.pdf
Fein, aber wie klingt das ganze denn nun?
Sound
Kommen wir zum wichtigsten Teil. Der Classic Session 60 basiert laut EBS auf dem Classic 450 Amp.
Zitat: The amp is fundamentally a scaled down Classic 450 with a 60W power stage that has a preshape EQ for a great sound straight out of the box!
Aha, direkt aus dem Karton also schon ein toller Sound?
Tatsächlich ist der Grundsound sensationell gut. Die Wiedergabe ist erstaunlich druckvoll und differenziert. Ich höre Kein Matschen bei den tiefen Tönen und kein schrilles Nerven in den Höhen. Für 60W 10 ist das sehr erstaunlich was der Combo an Low-end produziert und was für eine Lautstärke möglich ist. Es heißt ja immer Roland Watt sind anders als normale Watt. Für EBS scheint das hier genauso zu gelten.
EBS selbst beschreibt den Klang als eine Kombination von klassischem Vintage Ton und dem klaren transparenten Sound der EBS Amps. Das trifft es meiner Meinung nach auch ganz gut.
Kommen wir zum EQ und den Filtern.
Nur Bass und Treble? Reicht das für eine sinnvolle Klangregelung?
Ja, in Verbindung mit dem Enh. Filter reicht das völlig. Aber der Reihe nach.
Die Soundsamples wurden mit einem Fender Classic 70´s Jazz Bass (alle Regler voll auf) und LaBella Flatwound Saiten eingespielt. Der Backingtrack kam direkt vom Laptop in den Aux-In des Combos. Aufgenommen wurde das Ganze per Mikrofon mit einem Line6 Backtrack + Mic.
Sample 1:
Belässt man Bass und Treble auf Flat Stellung und drückt nur den Character-Filter, dann werden die Bässe und Höhen geboostet und die Mitten etwas gecuttet. Die klassische Badewanne oder auch der Kuhschwanz.
Ohne irgendeinen Regler zu drehen erhält man so schon einen tollen vollen Fingersound.
Sample1.mp3 - http://kiwi6.com/file?id=tn1rfft823
Sample 2:
In diesem Beispiel lasse ich den Character-Filter aus und nutze stattdessen den Enh. Filter.
Die Funktion des Enh. Filters ist wie folgt:
Aha, so regelt man bei EBS also die Mitten ohne einen eigenen Mitten-Regler, mal hören wie das klappt
Einstellungen für das Soundsample sind:
Character off, Bass Flat, Treble 15 Uhr, Enh. Filter-on
Hierdurch sind die Mitten etwas gecuttet und Treble geboostet. An den Bässen wird nichts gemacht.
Das Ergebnis ist ein toller transparenter klarer Bass Sound, herrlich im Mix.
Sample2.mp3 - http://kiwi6.com/file?id=1lv1nmlhz6
Sample 3:
Gleich wie oben, nur das Treble jetzt gecuttet wird und dadurch die Mitten geboostet.
Character off, Bass Flat, Treble 9 Uhr, Enh. Filter-on
Jetzt ist der Sound mittiger, knorriger und nasaler .. auch nicht so schlecht.
Sample3.mp3 - http://kiwi6.com/file?id=g5717w2q2t
Fazit
Mit minimalem Einstellungsaufwand kann man dem EBS Classic Session 60 wirklich sehr gut klingende Sounds entlocken. Das ist schon eine tolle Geschichte und es macht einfach Spaß den Amp zu spielen. Die Ansprache ist sehr direkt und das Low-end ziemlich ausgeprägt für so einen kleinen Combo.
Dank DI-Out kann man natürlich auch wunderbar ins Studio mit dem Combo.
Oder auf größeren Bühnen direkt in die PA und den Combo als Monitor hernehmen.
Wo Licht, da auch Schatten sagt man. Einziger Kritikpunkt von mir wäre, dass der kleine Tweeter doch etwas rauscht und der Combo dadurch etwas noisy wird, vor allem bei Volume über 12 Uhr. Da sind andere Combos leiser, aber es ist noch im Rahmen. Da ich mit Mikrofon aufgenommen habe könnt ihr euch davon ja selbst ein Bild machen.
Ansonsten schmerzt ein fehlender Effekt-Loop noch ein wenig, aber ok.
Empfehlen kann ich den EBS Classic Session 60 für:
Für das was er ist, nämlich ein Combo für Sessions, kleine Bühnen, Practice und Studio ist der Session 60 schon sehr gut und vor allem sensationell günstig. Vor allem wenn man bedenkt was EBS sonst für ihre Produkte veranschlagt. Ich habe für mich jedenfalls den perfekten Practice und Session Combo gefunden und wer weiß vielleicht lande ich dadurch auch irgendwann mal bei einem der großen EBS Combos oder bei einem Halfstack. Der Appetit wurde jedenfalls geweckt.
In diesem Sinne, Best of Bass!
woody
Hier im Board liest man nicht viel über ihn, auch auf youtube findet man so gut wie nichts.
Grund genug dem kleinsten EBS Combo ein Review zu spendieren.
Vorgeschichte
Klein sollte er sein, leicht, laut genug für Sessions und kleinere Clubgeschichten, einen guten Grundklang, gut ausschauen sollte er und nicht zu teuer sein.
6 Dinge auf einmal? Das schafft doch noch nicht mal das Ü-Ei!
Wohin man geht und wen man auch fragt, die Empfehlung lautet fast immer Cube 100.
Klar der Würfel hat viele meiner Anforderungen auf der Haben-Seite, aber mal ehrlich sieht der gut aus? Und von Grundklang kann man bei einem Modeling-Amp ja auch nicht wirklich sprechen?
Also hin und her überlegt und nach Alternativen gesucht. Viele habe ich nicht gefunden, ehrlich gesagt nur eine einzige
Ladys & Gentlemen please welcome the EBS Classic Session 60 Tiltback Combo
Entdeckt habe ich ihn beim örtlichen Händler um die Ecke. Das ganze lief ungefähr so ab:
Hi, sag mal gibt´s denn nichts anderes als den Cube für Sessions und kleinere Sachen?
Vielleicht ein Line6?
Ne du , kein Modelling wenn´s geht.
Hmm, EBS hätte ich noch. Den neuen kleinen.
Was kostet der?
275
Wo ist der?
Im Lager.
Ich habe ich mir dann aus dem Lager holen lassen und eine gute Stunde getestet und dann auch gleich mitgenommen
Spezifikationen
Frequency Response 60 - 18k Hz
Dynamic Output Power 60 W RMS
Continuous Output Power 60 W RMS
Cabinet Volume 20 liters
Height 34,3 cm
Width 37,6 cm
Depth 39.5 cm
Weight 16 kg
Features
Character filter
Enhanced filter
Carefully Selected 10 speaker and tweeter
Tiltback construction
Balanced XLR-output / Ground Lift
Stereo monitor input
Stereo headphones output / Line out
Look & Feel
Der EBS Combo hat einen (wie ich finde) sehr schönen und klassischen Vintage Look. Macht eine prima Figur auch im Wohnzimmer.Das Material des Gehäuses ist anscheinend MDF (mitteldichte Holzfaserplatte). Einige werden dies evtl. als Nachteil ansehen, aber mir macht das ehrlich gesagt nichts aus. Andere Combos sind aus Plastik, so what? Eine genaue Beschreibung zu MDF gibt´s bei http://de.wikipedia.org/wiki/Mitteldichte_Holzfaserplatte
Überzogen ist das Ganze mit Vinyl und die Ecken sind mit Metall beplankt. Oben drauf gibt es den Tragegriff und vor der 10er Box ist ein abnehmbares Cover mit EBS Logo.
Praktischerweise lässt sich der Combo nach hinten kippen und man kann sich richtig schön ins Gesicht jammen
Alles wirkt an dem Combo sehr solide und macht einen qualitativ hochwertigen Eindruck .. sehr schön.
Bedienung / Handling
Alle Bedienelemente bis auf den Power-Button sind oben auf dem Combo zu finden.
Von links nach rechts:
Input Klinke, Charakter Filter Button, Gain-Regler mit Peak LED zum optimalen Einpegeln, Bass-Regler, Treble-Regler, Enh. Filter Button, Aux-In in Form von Chinch mit eigenem Vol-Regler, Master-Volume, Phones/Line-Out, Ground-Lift Button, DI-Out.
Zur Klangregelung stehen also nur Bass und Treble, sowie die beiden Filter-Button zur Verfügung.
Ich finde das sehr angenehm, denn weniger ist manchmal mehr. Wobei das wenige hier durchaus eine Spanne von guten Sounds liefert, doch dazu später mehr.
Auf der Rückseite finden sich dann noch der Stromanschluss und der Power-Button.
Die Bedienung ist also sehr unkompliziert und das Handling äußerst kompakt.
Die Bedienungsanleitung in verständlichem deutsch kommt denn auch mit 5 Seiten aus und lässt keine Fragen offen. http://www.bass.se/2009/manuals/Session60.pdf
Fein, aber wie klingt das ganze denn nun?
Sound
Kommen wir zum wichtigsten Teil. Der Classic Session 60 basiert laut EBS auf dem Classic 450 Amp.
Zitat: The amp is fundamentally a scaled down Classic 450 with a 60W power stage that has a preshape EQ for a great sound straight out of the box!
Aha, direkt aus dem Karton also schon ein toller Sound?
Tatsächlich ist der Grundsound sensationell gut. Die Wiedergabe ist erstaunlich druckvoll und differenziert. Ich höre Kein Matschen bei den tiefen Tönen und kein schrilles Nerven in den Höhen. Für 60W 10 ist das sehr erstaunlich was der Combo an Low-end produziert und was für eine Lautstärke möglich ist. Es heißt ja immer Roland Watt sind anders als normale Watt. Für EBS scheint das hier genauso zu gelten.
EBS selbst beschreibt den Klang als eine Kombination von klassischem Vintage Ton und dem klaren transparenten Sound der EBS Amps. Das trifft es meiner Meinung nach auch ganz gut.
Kommen wir zum EQ und den Filtern.
Nur Bass und Treble? Reicht das für eine sinnvolle Klangregelung?
Ja, in Verbindung mit dem Enh. Filter reicht das völlig. Aber der Reihe nach.
Die Soundsamples wurden mit einem Fender Classic 70´s Jazz Bass (alle Regler voll auf) und LaBella Flatwound Saiten eingespielt. Der Backingtrack kam direkt vom Laptop in den Aux-In des Combos. Aufgenommen wurde das Ganze per Mikrofon mit einem Line6 Backtrack + Mic.
Sample 1:
Belässt man Bass und Treble auf Flat Stellung und drückt nur den Character-Filter, dann werden die Bässe und Höhen geboostet und die Mitten etwas gecuttet. Die klassische Badewanne oder auch der Kuhschwanz.
Ohne irgendeinen Regler zu drehen erhält man so schon einen tollen vollen Fingersound.
Sample1.mp3 - http://kiwi6.com/file?id=tn1rfft823
Sample 2:
In diesem Beispiel lasse ich den Character-Filter aus und nutze stattdessen den Enh. Filter.
Die Funktion des Enh. Filters ist wie folgt:
Aha, so regelt man bei EBS also die Mitten ohne einen eigenen Mitten-Regler, mal hören wie das klappt
Einstellungen für das Soundsample sind:
Character off, Bass Flat, Treble 15 Uhr, Enh. Filter-on
Hierdurch sind die Mitten etwas gecuttet und Treble geboostet. An den Bässen wird nichts gemacht.
Das Ergebnis ist ein toller transparenter klarer Bass Sound, herrlich im Mix.
Sample2.mp3 - http://kiwi6.com/file?id=1lv1nmlhz6
Sample 3:
Gleich wie oben, nur das Treble jetzt gecuttet wird und dadurch die Mitten geboostet.
Character off, Bass Flat, Treble 9 Uhr, Enh. Filter-on
Jetzt ist der Sound mittiger, knorriger und nasaler .. auch nicht so schlecht.
Sample3.mp3 - http://kiwi6.com/file?id=g5717w2q2t
Fazit
Mit minimalem Einstellungsaufwand kann man dem EBS Classic Session 60 wirklich sehr gut klingende Sounds entlocken. Das ist schon eine tolle Geschichte und es macht einfach Spaß den Amp zu spielen. Die Ansprache ist sehr direkt und das Low-end ziemlich ausgeprägt für so einen kleinen Combo.
Dank DI-Out kann man natürlich auch wunderbar ins Studio mit dem Combo.
Oder auf größeren Bühnen direkt in die PA und den Combo als Monitor hernehmen.
Wo Licht, da auch Schatten sagt man. Einziger Kritikpunkt von mir wäre, dass der kleine Tweeter doch etwas rauscht und der Combo dadurch etwas noisy wird, vor allem bei Volume über 12 Uhr. Da sind andere Combos leiser, aber es ist noch im Rahmen. Da ich mit Mikrofon aufgenommen habe könnt ihr euch davon ja selbst ein Bild machen.
Ansonsten schmerzt ein fehlender Effekt-Loop noch ein wenig, aber ok.
Empfehlen kann ich den EBS Classic Session 60 für:
- Alle die den EBS Sound eh gut finden, aber keine Unsummen ausgeben können
- Alle die einen qualitativ guten Übungsamp suchen
- Alle die einen Session Combo für eine Jazz, Akustik, Soul, Blues, Folk, etc. Combo suchen
- Auch für Frettless, Akkustik und Upright Bässe sehr gut geeignet
Für das was er ist, nämlich ein Combo für Sessions, kleine Bühnen, Practice und Studio ist der Session 60 schon sehr gut und vor allem sensationell günstig. Vor allem wenn man bedenkt was EBS sonst für ihre Produkte veranschlagt. Ich habe für mich jedenfalls den perfekten Practice und Session Combo gefunden und wer weiß vielleicht lande ich dadurch auch irgendwann mal bei einem der großen EBS Combos oder bei einem Halfstack. Der Appetit wurde jedenfalls geweckt.
In diesem Sinne, Best of Bass!
woody
- Eigenschaft