[Bass] Fernandes Tremor 5X

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FredlessFred
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Da die in Japan gegründete Firma Fernandes zumindest unter Bassisten nicht besonders bekannt ist und in Deutschland auch noch nicht an jeder Ecke zu haben ist, aber durchaus interessante Instrumente - auch für den kleineren Geldbeutel - baut, dachte ich, es wäre an der Zeit, mal ein Review über meinen Tremor 5X zu schreiben.
Gekauft habe ich den Bass, da ich mein Equipment nachdem ich bisher nur Viersaiter gespielt habe, um einen Fünfsaiter erweitern wollte. Dieser sollte allerdings nicht nur durch die Saitenzahl, sondern auch vom Sound her eine Ergänzung zu meinem Cort Artisan A4 werden. (zu dem ich auch schon ein Review geschrieben habe)
Folglich sollte etwas her, was nicht ganz so "sauber" klingt, wie der A4, sondern eher etwas rotziger, rockiger und mit einem schönen Knurren.
Bei dem Wort "Knurren" werden sich nun viele Fragen, warum es kein Warwick geworden ist. Das war zwar zu nächst auch meine Idee, allerdings habe ich ein Instrument im 500-Euro-Segment gesucht und in dieser Preisklasse konnte mich keiner der Warwicks so richtig überzeugen, mal ganz davon abgesehen, dass mir die Warwick-Kopfplatte nicht so gut gefällt ;).
Schließlich habe ich bei Musik-Schmidt die Fernandes Tremor Bässe entdeckt und mir zum Antesten einen bestellt:

Zunächst allgemeines zum Bass und zur Konstruktion:
Der Tremor 5X ist momentan für ca 450€ zu haben und wird, wie die meisten Bässe in dieser Preiskategorie in China hergestellt. Es gibt ihn in drei Lackierungen, nämlich in klassischem Schwarz, in "Tobbaco-Sunburst" und in "Black Cherry Sunburst". Der recht massige Korpus ist aus Erle mit den "Standart-Shapings" für den Arm und auf der Bodyrückseite um eine gute Position des Basses am Körper zu ermöglichen. Bei dem nicht gerade schlanken Hals handelt es sich um einteiliges Ahorn mit Ahorn Griffbrett. Das ganze ist mit dem Korpus vierfach verschraubt. Die geschlossenen Mechaniken sind von Die Cast, ebenso wie die zwar einfache, aber sehr massiv konstruierte, Blechwinkel-Bridge.
Der Tremor 5X ist mit zwei vier-adrigen FSB-Humbuckern mit offenen Polepieces ausgestattet und besitzt eine passive Elektronik mit zweimal Volume und einem Master-Tone Regler.
Mein eigener Bass kam von Musik Schmidt und ich konnte selbst trotz der Tatsache, dass es ein Vorführmodell war keine Makel am Lack erkennen. Auch am Setup gab es nichts zu meckern, die Saitenlage war gut und schnarr-frei eingestellt, die Bünde sind sauber abgerichtet.
Was man als Negativpunkt ansehen kann ist, dass das E-Fach ungeschirmt ist, was allerdings meines Wissens nach in dieser Preisklasse ganz normal ist. Außerdem ist die Klinkenbuchse für meinen Geschmack etwas zu leichtgängig.

Alternativ gibt es den Tremor auch als Tremor Deluxe für ein paar hundert Euro mehr zu haben. Dann bietet er zusätzlich einen durchgehenden Hals und eine aktive Elektronik mit EMG-Humbuckern, diese Version wird allerdings nicht Teil des Reviews sein.

Werksseitig werden die Tremors mit D'addarios bestückt, die ich allerdings nur anhand der Ballends als solche erkannt habe, Informationen dazu sind auf der Fernandes-Seite nicht zu finden. Die Saiten fühlen sich allerdings genauso an, wie die "EXL 165" Nickelwounds, die ich auf dem Cort spiele, garantieren kann ich allerdings für nichts.

Insgesamt ist der Tremor 5X recht massiv konstruiert, was sich allerdings auch auf das Gewicht auswirkt. Man hat da schon knappe 5kg am Gurt hängen, da bin ich schon echt froh, dass ich einen gepolsterten Gurt besitze. ;)

Hier noch der Link auf die Hersteller-Seite: Tremor 5X


Haptik:
Der Bass hängt sehr schön am Körper, von Kopflastigkeit ist nichts zu spüren, auch auf dem Schoß macht der Bass eine gute Figur. Das String-Spacing ist recht weit für einen Fünfsaiter, wodurch ich mich (als bisher nur Viersaiter Spieler) sofort sehr viel besser auf dem Tremor zurechtgefunden habe, als das bei mach anderem Fünfsaiter, den ich angespielt habe der Fall war.
Die Bespielbarkeit ist trotz des nicht besonders schlanken Halses immernoch sehr angenehm, obwohl es für virtuoses Solospiel sicherlich bessere Instrumente gibt. Die drei Potis lassen sich sehr angenehm drehen und die passive Schaltung ohne viel drumherum ermöglicht ein schnelles und einfaches einstellen des Sounds. Einziges Manko, wie schon erwähnt die Klinkenbuchse, aus der man den Stecker leichter herausbekommt, als es einem vielleicht manchmal lieb ist.

Sound:
Der Sound vom Tremor ist ziemlich genau so, wie man es von einem so massiv konstruierten Bass mit diesem Namen erwarten darf: Als ich den Bass an meinen Amp gehängt habe, musste ich zunächst den Gain und den Tiefmitten-Regler ein gutes Stück zurückdrehen, um dem, was da aus dem Bass kommt, Herr zu werden.
Der Bass hat einen Output, den man von einer rein passiven Schaltung wohl weniger erwarten wird und bietet durchweg einen sehr pfundigen, durchsetzungsfähigen Sound, der ohne Probleme auch mit mehreren Gitarren fertig werden sollte und keinen Zweifel daran lässt, in welcher Art von Musik sich dieser Bass zu Hause fühlt.
Das ganze kommt über den Halspickup eher etwas wärmer daher und über den Bridge Pickup, der nebenbei sehr nahe an der Bridge positioniert wurde, umso knurriger, jedoch nie ohne eine gesunde Portion an Biss. Die Mischung der Pickups bietet dabei ein gutes Zwischending der beiden Sounds mit weniger Knurr aber dafür etwas runder.
Leider lassen sich die Pickups, bedingt durch die passive Elektronik nicht besonders gut stufenlos miteinander mischen, sodass man in dieser Beziehung nicht besonders viele verschiedene Sounds aus dem Tremor holen kann.
Der Tone-Regler arbeitet dagegen jedoch sehr nuanciert und ermöglicht einen etwas defensiveren, klassischeren Sound, der sich nicht ganz so stark in den Vordergrund stellt und etwas weicher daher kommt.

Fazit:
Bei dem Fernandes Tremor 5X handelt es sich um ein insgesamt sehr durchdachtes Konzept, was hauptsächlich für Musiker der härteren Gangart interessant sein dürfte. Der Tremor bietet zwar keine uneingeschränkte Flexibilität im Sound aber er lässt sich dafür sehr schnell und unkompliziert einstellen und dürfte auch aufgrund seiner sehr soliden Verarbeitung eine Sinnvolle Investition für jeden sein, der es auch gerne mal krachen lässt.
Meiner Meinung nach bekommt man hier sehr viel Geboten für sein Geld, wenn man weiß was man da kauft! Ich trauere auf jeden Fall keinem Cent hinterher, den ich bezahlt habe und habe mit dem Tremor 5X gefunden, was ich gesucht habe.
Denn die beiden Bässe die ich nun hier stehen habe ergänzen sich vom Sound her tatsächlich nahezu perfekt.


Wer seinen Tremor dennoch ein bisschen zähmen und seine Flexibilität steigern möchte, dem kann ich empfehlen einen Schalter zum Coil splitten einzubauen. Das stellt aufgrund der vieradrigen Ausführung der beiden Humbucker kein großes Problem da und die Singlecoil Sounds, die dabei entstehen, können sich echt sehen lassen, sodass zum Beispiel auch mal ganz brauchbare Slap-Sounds möglich werden, was sonst nicht unbedingt zu den Stärken des Tremors zählt.
Meiner ist jetzt seit zwei Tagen mit zwei Push-Pull Potis ausgestattet und ich kann diese Modifikation wirklich nur weiter empfehlen. ;)
 
Eigenschaft
 
Sehr gutes und informatives Review! Gefällt mir sehr! Ein paar Fotos wären vielleicht noch das i-Tüpfelchen....;)
 
interessant :) , mit bild (& evt. ton) wär´s moch besser ;). kann durch mod ggf. nacheditiert werden.

edit: dissa hat einscheinend schon gelauert ...
 
Danke schonmal fürs feedback!
jups...fotos kommen noch...spätestens nächstes wochenende...hatte nur grade keine zur Hand und auch keinen nerv mehr welche zu machen, als ich endlich fertig war :p ....vielleicht erbarme ich mich dann auch und mache noch ein paar soundfiles, wenn ihr ganz lieb fragt. :D
 
Danke schonmal fürs feedback!
jups...fotos kommen noch...spätestens nächstes wochenende...hatte nur grade keine zur Hand und auch keinen nerv mehr welche zu machen, als ich endlich fertig war :p ....vielleicht erbarme ich mich dann auch und mache noch ein paar soundfiles, wenn ihr ganz lieb fragt. :D
sonst mache ich einfach so zu ;)
 
so, habs zwar am Wochenende nicht mehr geschafft, aber hier kommen jetzt mal ein paar Bildchen und ein paar Soundfiles: Habe den Bass direkt ins Pult gespielt (hab ganz normal mit den Fingern gespielt) und nichts mehr dran verändert. Bei den Dateien ist natürlich immer drin was draufsteht und zwar sind jeweils drei kurze Licks drin mit 1. offener Tonblende ; 2. geschlossener Tonblende und 3. Singlecoil mit offener Tonblende. Beim Slapping habe ich allerdings die geschlossene Tonblende ausgelassen.

Man sehe mir nach, dass es sich nicht um Meisterwerke handelt, aber ich glaube sie erfüllen ihren Zweck. ;)
 

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Hallo,
heute möchte ich euch von meiner neusten Errungenschaft, dem Tremor 5X von Fernandes berichten.

Zur Vorgeschichte:
Ich habe vor gut einem Monat einen Bass für kleines Geld zum Recorden (bin Gitarrist) gesucht und bin auf der Website von Session auf einen Abverkauf von Fernades Gitarren und Bässen gestoßen.
Nach kurzer Überlegung habe ich mich dazu entschlossen einfach mal den Bass auf gut Glück zu bestellen.
Zur Not gibt es immer noch die Option den Bass zurückzusenden und sein Geld zurückzubekommen. ;)

Ich besitze den Bass seit etwa einem Monat und zu meiner Freude musste ich ihn nicht zurücksenden.
Weiteres dazu später, hier erstmal die technischen Daten :

Es handelt sich hierbei um einen 5-Saiter Longscale Bass, dessen Korpus aus Erle besteht.
Der verschraubte Hals besteht aus Ahorn, mit einem Palisander Griffbrett und hat 24 Jumbo Bünde.
Als Tonabnehmer kommt ein hauseigener Pickup mi Music-Man Stingray Format zum Einsatz und es gibt lediglich ein Volume- und ein Tone-Poti.
Die Mechaniken und die Brücke sind wirklich nichts Außergewöhnliches, haben aber eine schöne Black-Nickel Färbung. :)

Verarbeitung :
Die Verarbeitung hat mich doch sehr überrascht, denn diese ist meiner Meinung nach für einen Bass im Preissegment unter 150€ (der Bass kostet 139€) schon verdammt gut.
Ich selber habe keine Mängel festellen können.
Es gibt keine scharfen Bundenden, keine schiefen Schrauben, es schnarrt nichts ... was will man mehr?
Ab Werk sind Daddario-Saiten aufgezogen (welche Stärke stand nicht dabei, hätte es aber gerne gewusst ) , die leider für meinen Geschmack etwas zu dünn sind.
Gerade die B-Saite hätte etwas dicker sein müssen, um eine gut spielbare Spannung zu gewährleisten.
Bemerkenswert ist aber auch, dass sich die 24 Bünde dank des großzügigen Cutaways super bespielen lassen.
(Sogar besser als auf meiner Gibson Les Paul)

Für die die es interessiert : Der Bass wiegt ca. 4,5kg und ist damit nicht unbedingt ein Leichtgewicht. :rolleyes:

Hier habe ich noch 2 Bilder von der Vorder- und Rückansicht für euch :

Front.jpg


Back.jpg


(Auf dem zweiten Bild habe ich schon die Cliplocks von DiMarzio angebracht)


Sound :
Wie sich bereits erahnen lässt, ist der Bass nicht wirklich flexibel, da er nur ein Tone-Poti zu Soundbeeinflußung hat, welches meiner Meinung nach jedoch wenig bis gar nichts bringt.
Ich finde der Bass fühlt sich eher in härteren Musikrichtungen zuhause und da macht er für den Preis auch eine ganz gute Figur.
Als Hörprobe habe ich mal den Anfang von Metallica`s For Whom The Bell Tolls aufgenommen :

http://soundcloud.com/martyraudioproduction/for-whom-the-bell-tolls-demo

(Drums : Superior Drummer - Avatar Kit/Waves Plugins ; Bass : Line 6 Podfarm ; Guitars : Amplitube 3.5 -> bei Detailfragen einfach anschreiben)

Fazit :

Alles in Allem kann ich sagen, dass ich den Bass wieder kaufen würde und ihn auch Anfängern, die einen günstigen 5-Saiter suchen um damit härtere Musik spielen zu wollen empfehlen.
Man darf halt nur nicht erwarten, dass der Bass superflexibel ist, was die Sounds angeht, aber da ich hauptsächlich Metal-/Rock spiele bin ich mit dem Bass vollkommen zufrieden. :great:

Gruß James. :)
 
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Da hast du aber ein Schnäppchen gemacht:great: Schönes Review :)
 
Himmel, ich wollte schon immer nen 5 Saiter, da könnte ich schwach werden. Gibt es denn Leute die einen solchen Bass in der Band nutzen?
 
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