[Bass] Fender American Deluxe Jazz Bass V

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Burn-e
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Liebe Boardler,

hier ist mein Einstand zum Forum.

Test: Fender American Deluxe Jazz Bass V

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Daten:

- Erle-Body
- Ahornhals
- wahlweise Rosewood oder Maple-Griffbrett, hier Maple / Ahorn
- 22 Medium Medium-Jumbo Bünde
- Olympic White Pearl
- Deluxe Brücke (Topload oder String-Thru-Body)
- 2 x Samarium™ Cobalt Noiseless Jazz Bass Pickups
- aktiver 3-Band EQ
- Master-Volume und Panorama Poti für die Pickup-Wahl
- Werksbesaitung: Super Bass 8250/5M, NPS (.045, .065, .085, .110TW, .130TW)

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Hintergrund zum Kauf:

Bei einem Gig Ende 2009 wurde mein Precision V (American Standart) Bass gestohlen. Trotz des verschlossenen Raumes verschwanden mein Bass und die tolle RMV-Snare unseres Drummers.
Nach langem Überdenken war es dann klar: Es wird wieder ein Fender. Es muss aber ein Fünfsaiter sein!
Auf der Suche nach der perfekten Kombination in Sound und Optik blieb ich bei der Deluxe Serie hängen. Da ich den Deluxe Precision als Fünfsaiter nirgends gefunden habe, wagte ich mich an die Jazz-Bass-Sparte.
 Dann ging es auf zu Musik Schmidt. Die hatten aber nur eine Sunburst-Palisander-Version da (der hängt immer noch im Sortiment), der hat mich grundsätzlich damals schon überzeugt, aber es fehlte das gewisse Etwas.
Das habe ich im Soundland (Fellbach bei Stuttgart, BaWü) gefunden. Olympic White Pearl + Ahorngriffbrett!
Der Klangunterschied zwischen Ahorn und Palisander war mehr als deutlich. Mehr Punch in den Mitten, wie man so schön sagt, der deutliche Schub in den Magen.


"Lieferung" und Zubehör:

Da ich den Bass vor Ort gekauft habe, fällt der Punkt Lieferung weg. Der Service in dem Laden war überaus nett. Der Bass wurde noch nach meinen Vorstellungen kostenlos umgestellt, danach war er für meines Erachtens perfekt!

Dabei war ein sehr netter Fender-Koffer:
Ordentlich schwer, aber scheint auch sehr stabil. Der Bass liegt perfekt im Koffer und rutscht nicht hin und her. Dabei war ein Fender-Gurt, Kabel, Straplocks, Werkzeug zum Einstellen vom Hals. Die Option mit den Straplocks kommt mir sehr entgegen, da ich ein Musiker bin, der sich auf Bühnen viel bewegt. Das war ein großes Manko bei meinem alten Preci. Also drauf auf den Gurt, und gut ist!


Optik und Verarbeitung:

Ein Jazz-Bass also.
Gewöhnungsbedürftig als Preci-User ist die leichte Asymmetrie des Bodys, die auch die Positionierung auf einem Ständer erschwert. Mit eingestecktem Kabel wirds noch schwerer.
Da die Batterie aber mit eingestecktem Kabel in Betrieb ist, sollte man eh den Stecker immer ziehen wenn der Bass nicht gespielt wird, sonst kann es live kompliziert werden.
Das Batteriefach ist leider verschraubt. Selbst wenn die Schrauben gelöst sind, geht das Fach nur schwer auf. In hektischen Situationen die Batterie(n) wechseln zu lassen ist definitiv nicht das Metier des American Deluxe Jazz Basses.
 Dazu fehlt eine Aktiv/Passiv-Schaltung. Diese ist aber bei den neuen 2010-Modellen integriert.
Die sehr leichte Erlebody des Basses wurde perfekt in Olympic White Pearl lackiert. Bei genauem Hinschauen glitzert der Lack leicht. Geschmackssache.


Technik:

Aktiver 3-Band EQ mit Höhen-,Bass- und Mittenboost. Die Höhen- und Bassregler sind als "Turm" übereinander angebracht, der Mittenregler ist ein bisschen kleiner als die restlichen Reglern und befindet sich ganz rechts (aus der Perspektive des Bassisten). An dieser Stelle befinden sich bei den Standart-Modellen die Kabelbuchse. Durch die zusätzlichen Reglern befindet sich die Buchse auf der Unterseite des Basses. Alle EQ-Regler besitzen sinnvollerweise einen Mittenraster. Dadurch lässt sich die EQ-Einheit live sehr gut schnell bedienen.

Die Tonabnehmerauswahl geschieht stufenlos per Panorma-Regler mit Mittenraster.
Am American Deluxe Jazz Bass V sind zwei "Samarium™ Cobalt Noiseless Jazz Bass Pickups" verbaut. Der Name ist Programm, in keiner Einstellung höre ich ein Rauschen. Dafür: Daumen hoch! :great:
Die Deluxe-Brücke lässt einem die Qual der Wahl zwischen Fixierung an der Brücke (Topload) oder der Strings-Thru-Body-Option.
An der Kopfplatte befinden sich leichte Hipshot-Ultralite-Tuner. Wozu diese Tuner beitragen, sehen wir unten.
Ungewohnt ist auch das Fender-Logo. Der bekannte Schriftzug ist im Gegensatz zu den Standart-Modellen als eine Art Inlay aus Aluminium angebracht, so scheint es mir.
Der Ahorn-Hals ist perfekt verarbeitet und die Bünde sind sauber abgerichtet. Intonationsprobleme habe ich keine mit dem Bass.



Bespielbarkeit:

Als ich das erste Mal den Bass mir umgehängt habe, fiel mir sofort das extrem leichte Gewicht für einen Fünfsaiter auf. Er wiegt weniger als jeglicher anderer Viersaiter von Fender. Für Musiker, die sich viel auf der Bühne bewegen, ist das richtig gut. Der Bass zerrt nicht an der Schulter!
Die leichten Tuner an der Kopfplatte sorgen für einen ausgewogenen Halt und wirken einer Kopflastigkeit, trotz des leichten Erlebodys entgegen.

Der Ahronhals ist etwas schmaler als der des Precision V. Da der Unterschied nicht zu groß ausfällt, sollte die Umstellung nicht zu lange dauern. Er lässt sich wunderbar bespielen und Solos lassen sich durch das Bodyshaping am Halsansatz (nur in der Deluxe-Version) wunderbar in höhere Lagen entführen.


Sound:

Genug gestaunt, ab mit dem Kabel in den Amp.
Was einem erst auffällt:
Sustain, Sustain, Sustain! Der Bass ist ein regelrechtes Sustainmonster.
Diese Kombination des Halses mit dem String-Thru-Body-Konzept gibt dem Bass zusätzliches Sustain.
Das alles hört sich nicht nach einem klassischen Fender Jazz Bass an. Doch mit neutraler EQ-Einstellung ist dieser markante Growl glasklar zu erkennen.
In Einzelpositionen brummen keine der beiden Pickups. Der Halspickup drückt recht fett, der Ton fällt recht basslastig aus. Der hintere Pickup lässt Vintage-Erinnerungen meiner Meinung nach verständlich aufleben.
Beide Pickups zusammen klingen recht fett, aber matschen niemals.
Ganz authentisch wirkt das allerdings nicht, aber ich persönlich bin nicht Fan dieses Vintagesounds. Deswegen kreide ich das diesem Bass nicht an, es gibt genug andere Modelle dieses Herstellers, die in diese Richtung gehen.
Dieser Bass ist ein reines Arbeits- und vorallem Rocktier!
Slappen, Pic- oder Fingerspiel, der American Deluxe Jazz Bass V gibt das aus, was man ihm eingibt.
Der EQ wirkt recht drastisch, minimale Abweichungen von der Mittelraste des Potis reichen oft aus, um schon das gewünschte Ergebnis zu erzeugen.
Den Mittenboost muss ich an dieser Stelle hervorheben. Eine kleine Drehung an dem Poti, und ein Tretminenboost ist völlig unnötig. Der Boost drückt so derbe in den Magen, da muss man aufpassen, was man damit macht. Live kann man so schnell Solieinlagen herausheben, und das wichtigste: es klingt immer noch richtig gut! Damit kann man locker auf der anderen Seite der Bühne ein In-Song-Solo spielen, ohne dafür auf seinem Platz den Booster zu benutzen.
Durch die Tonabnehmerkombinationen und den EQ lassen sich viele unterschiedliche und dennoch brauchbare Sounds abrufen und somit fast jede Musikrichtung abdecken.


Jetzt kommt die wichtigste Frage:
Was kann die H-Saite?
Die tiefste Saite gibt keinerlei Matsch oder Wabbern an die Tonabnehmer weiter. Sie integriert sich unauffällig zu den anderen vier Saiten. Kein Schnarren der Bünde, Intonationsprobleme gibt es keinerlei. Der Klang der H-Saite lässt sich als durchsetzungsfähig, differenziert und druckvoll beschreiben. Auch die Tonabnehmer nehmen die H-Saite perfekt auf und das E (V Bund) unterscheidet sich klanglich kaum von der E-Saite. Lediglich etwas bassiger ist der Ton.


Fazit:

Wer einen zeitlosen, klassischen fünfsaitigen Bass mit modernen Features, wenig Gewicht und viel Sound will, liegt hier eindeutig richtig.
Gerade, dass der Bass das aus der Klinkenbuchse jagt, was man ihm reingibt, überzeugt mich. Dieses "Leben" im Bass habe ich lange und verzweifelt gesucht.


Ein paar Stichpunkte:

+ Zubehör
+ Gewicht
+ Tonabnehmer
+ Sound & EQ
+ Vielseitigkeit
+ Optik
+ Verarbeitung

- Batteriefach
- fehlende Aktiv/Passiv-Schaltung

Ich habe leider bis jetzt nur "Samples" in Form von der EP meiner Band.
Als Verstärker diente ein Gallien Krueger 700 RB Mark-II an einer Ampeg SVT 810 Classic. Die Aufnahme zeigt zwei verschiedene Ampeinstellungen gleichzeitig, clean und angezerrt. Ohne jegliche Effekte.



Insbesondere für die H-Saite zu Beginn:




Bitte gibt dem Review eine Chance, das ist mein Erstes :)
Bilder und Samples folgen im Laufe der nächsten Wochen.
Ich bitte um Kritik und Anregungen. :)
 
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... Ich bitte um Kritik und Anregungen. :)
fein geschrieben und schöne vids. der bass im ersten gefällt mir - vll. schon zu "edel" für punkrock ;).
sicher mit den saitendiametern? das ist eher die typische 4er werksbesaitung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Burn-e
  • Gelöscht von d'Averc
  • Grund: saiten in #1 editiert
Bei genauem Hinschauen glitzert der Lack leicht.

Is bestimmt das Edward Cullen Signature Modell :p

Ne, im Ernst: tolles Review, und WAS für ein geiler Bass!!!! :great: Vielen Dank dafür!

grühs
Sick
 
sieht gut aus.
hat gekostet?
 
Danke! :) Gezahlt habe ich zu dieser Zeit knappe 1500 €.
 
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