Euphemismus
Registrierter Benutzer
Wie üblich fing alles mit einem heftigen GAS-Anfall an - aber am Besten alles ganz von Anfang an...
Letztes Jahr bin ich über den Geddy Lee Jazz Bass gestolpert - Klanglich absolut geil, leider halt nur vier Saiten. Und eigentlich bin ich ja auch kein Jazz Bass Fan (gewesen ;-)). Doch genau der Bass hatte mich dann doch überzeugt, mir anstatt Warwicks (derer hab' ich schon zwei), dann doch einen JB zu zu legen. Durch Zufall hatte ein Freund nach einem Besuch bei Adrian Maruszczyk spontan ein paar Dinge eingekauft und so konnte ich ausgiebig einen ElWood antesten. Zwar nicht so "Vintage" wie der nur passiven Geddy, aber von der Machart her doch sehr ansprechend und flexibel. Klang modern, aufgeräumt und die Verarbeitung echt ein Traum. GAS-Anfall.
Also Kontakt mit Adrian aufgenommen, ein paar grundsätzliche Soundthemen besprochen und dann an die Planung gemacht.
Bis ich mir dann endlich einig war wie ich den Bass eigentlich will hat von Oktober 2009 bis April 2010 gedauert. Also: Was wollte ich eigentlich? Da ich ja einen Geddy habe, brauche ich keinen mit fünf Saiten. Was ich brauche ist ein flexibler Bass mit vielen Soundmöglichkeiten und mächtig "Pfund", fünf Saiten und leichter als der Warwick Zebrano. Soundcharakter aber immernoch im JB-Bereich. Eigentlich nicht viel, oder? ;-) Der Rest waren optische Wünsche. Im Endeffekt kam eine bunte Mischung aus den Modellen "Human Nature", "TCS" und X5a24 heraus.
Technisches
Preis: 1200 EUR
Zubehör: Canto Gig-Bag
Schaltungsmöglichkeiten somit:
Vom Eindruck her, haben die größeren Polepieces nicht mehr Output, aber insgesamt mehr Tiefmitten/Bässe als standard JB-Pickups mit den Doppelmagneten pro Saite. Gefühlt ein etwas weniger Höhen, aber kaum merklich. Wirken insgesamt einfach etwas "massiver" im Sound aber für meinen Geschmack dadurch kein Transparenzverlust. Insgesamt auch etwas direkter als mein Geddy Lee.
Verarbeitung
Zwei Worte: Sehr gut!
Alle Komponenten machen einen wertigen Eindruck - bis auf zwei Ausnahmen, da kommen wir aber gleich drauf. Alles sauber verschraubt, der Bass war perfekt eingestellt als er zu mir kam. Bünde sauber abgerichtet, keine Unsauberkeiten (soweit ich erkennen kann) was den Lack angeht, Holzmaserung optimal. Viele schöne Details wie z.B. der Null-Bund oder da gut gewähltes Holz (Maserung).
Was mir nicht gepasst hat waren die Gurtpins - einfach ohne Unterlage (Filzscheibe, Gummiring, whatever...) direkt draufgenagelt. Wurden dann gleich durch Gummiring unterlegte WW Security-Locks ersetzt.
Das Batteriefach ist ein recht einfaches Plastikteil - macht keinen sehr stabilen Eindruck, muss aber mMn. auch nicht viel mitmachen/aushalten. Hätte aber auch besser sein können.
Nicht falsch verstehen! Der Bass ist wirklich vorbildlich und für diesen Preis wirklich best möglichst verarbeitet. Ich schreib es nur aus meiner perfektionistischen Veranlagung heraus ;-)
Bespielbarkeit
Ist natürlich rein subjektiv ;-)
Hängt bombenfest ohne Kopflastigkeit - trotz meiner kurzen Arme bequem von 24 bis runter zum Null-Bund bespielbar. Vielleicht als Info: Bin 170cm groß, kurze Finger und proportional passende Arme.
Jedenfalls komme ich an jeden Ton bequem hin und das breite Griffbrett zwingt mich regelrecht dazu, sauber zu spielen - Nix mit Revolvergriff, nein... Sauberer Fingersatz ;-) Bei meinem Warwick oder dem Geddy ist der Hals so schmal, dass ich gern einfach den Daumen oben einhake und die meisten Sachen mit dem bekannten "Revolvergriff" spiele. Fällt mir hier schwer und ich finde es auch gut so. Die Nickels spielen sich hervorragend, werde wohl bei denen bleiben.
Details
Hier sieht man sehr schön die klassische Anordnung der Mechaniken
Kurzer Blick auf die Bridge - wenn ich das richtig gesehen habe, verwendet Sandberg eine zumindest sehr ähnliche
Hier die Klinkenbuchse, im Hintergrund ist der mehrlagige Body gut zu sehen
Das Elektronikfach
Bünde und Griffbrett im Detail
Hals ist fünffach verschraubt
Schwarzes Schlagbrett und ein Schlitz für den Inbus
Gerader Hals ;-)
Im Band-Mix
Konnte den Bass bislang leider nur mit der Cover-Rock Band anspielen. Hier bekommt man ihn ziemlich schnell in den Bandsound (2x Git, Jazzdrummer, Sängerin) eingefügt. Das Setup im Proberaum ist eine FMC 4x10 mit Trace-Elliot V-Type Preamp and einer 600W Endstufe. Da der Trace generell erstmal Mitten klaut, sind die zusammen mit den Höhen leicht engehoben. Bass neutral.
Es fällt sofort auf, dass der Bass einen viel "massigeren" Ton als der Geddy hat - beide PUs Singlecoil und passiv und der Sound bekommt eine Menge Definition, besitzt aber viel Bass- und Tiefmitten-Anteil. Vorteilhaft wirkt sich dann auch der Panorama-Regler aus, da man hier (für mich) einfach(er) als bei einer klassischen JB-Schaltung mal eben mehr Richtung Neck oder Bridge PU gehen kann. Und natürlich sind die Delanos störungsfreier.
Was bei den Proben nicht so auffällt ist das leichte Rauschen der Noll im aktiven Zustand. Treble in der Mitte, fast unhörbar, Treble auf 75% und es wird wahrnehmbar. Darüber hinaus dann schon deutliches Rauschen. Passiv kein Problem.
Soundsamples
Aufgenommen über den Line-Out des Barabass-Combo.
Ich habe mir die Freiheit genommen, nicht jede der 20 möglichen Pickup-Kombinationen einzuspielen und auch die 2-Band Noll in "Neutralstellung" zu lassen. Wollte einfach ein wenig wiedergeben wie ich mich mit dem Bass wohlfühle und habe dann noch die zwei aktiven Settings dazu gepackt.
Fazit
Bin mit dem Bass sehr zufrieden! Im Nachhinein würde ich ihn direkt nur passiv kaufen, da ich ihn irgendwie auch die meiste Zeit nur passiv spiele und er für mich so einfach besser klingt. Ausstattung und auch das Zubehör sind für den Preis echt unschlagbar - Sound ist auch das was ich wollte.
Pro/Cons beinhaltet nur die Modell-relevanten Punkte.
Pro:
Letztes Jahr bin ich über den Geddy Lee Jazz Bass gestolpert - Klanglich absolut geil, leider halt nur vier Saiten. Und eigentlich bin ich ja auch kein Jazz Bass Fan (gewesen ;-)). Doch genau der Bass hatte mich dann doch überzeugt, mir anstatt Warwicks (derer hab' ich schon zwei), dann doch einen JB zu zu legen. Durch Zufall hatte ein Freund nach einem Besuch bei Adrian Maruszczyk spontan ein paar Dinge eingekauft und so konnte ich ausgiebig einen ElWood antesten. Zwar nicht so "Vintage" wie der nur passiven Geddy, aber von der Machart her doch sehr ansprechend und flexibel. Klang modern, aufgeräumt und die Verarbeitung echt ein Traum. GAS-Anfall.
Also Kontakt mit Adrian aufgenommen, ein paar grundsätzliche Soundthemen besprochen und dann an die Planung gemacht.
Bis ich mir dann endlich einig war wie ich den Bass eigentlich will hat von Oktober 2009 bis April 2010 gedauert. Also: Was wollte ich eigentlich? Da ich ja einen Geddy habe, brauche ich keinen mit fünf Saiten. Was ich brauche ist ein flexibler Bass mit vielen Soundmöglichkeiten und mächtig "Pfund", fünf Saiten und leichter als der Warwick Zebrano. Soundcharakter aber immernoch im JB-Bereich. Eigentlich nicht viel, oder? ;-) Der Rest waren optische Wünsche. Im Endeffekt kam eine bunte Mischung aus den Modellen "Human Nature", "TCS" und X5a24 heraus.
Technisches
- Body: Esche, dreilagig, dunkles Trennfurnier, mittlere Lage mit Tonkammern
- Neck: Zuckerahorn (hard rock maple), Null-Bund 5cm Breite, 24 frets, Matt-Lack
- Fingerboard: Ahorn
- Pickups: Delano/ large polepieces
- Electronics: NOLL 2-band volume(push-pull),balance,bass,treble/passive tone blend (1x 9V)
- Finish: Glanzlack
- Tuners: Fender-Like
- Bridge: K/A
- Stringspacing: c.a. 17mm
- Weight: 4.22kg
- Saiten: Maruszczyk Nickel 45-125
Preis: 1200 EUR
Zubehör: Canto Gig-Bag
Schaltungsmöglichkeiten somit:
- aktiv/passiv (Volume-Poti) -> Treble wird zur Höhenblende
- Humbucker Push/Pull splitbar (Bass-Poti)
- Panorama-Poti für Überblenden zwischen den Pickups
Vom Eindruck her, haben die größeren Polepieces nicht mehr Output, aber insgesamt mehr Tiefmitten/Bässe als standard JB-Pickups mit den Doppelmagneten pro Saite. Gefühlt ein etwas weniger Höhen, aber kaum merklich. Wirken insgesamt einfach etwas "massiver" im Sound aber für meinen Geschmack dadurch kein Transparenzverlust. Insgesamt auch etwas direkter als mein Geddy Lee.
Verarbeitung
Zwei Worte: Sehr gut!
Alle Komponenten machen einen wertigen Eindruck - bis auf zwei Ausnahmen, da kommen wir aber gleich drauf. Alles sauber verschraubt, der Bass war perfekt eingestellt als er zu mir kam. Bünde sauber abgerichtet, keine Unsauberkeiten (soweit ich erkennen kann) was den Lack angeht, Holzmaserung optimal. Viele schöne Details wie z.B. der Null-Bund oder da gut gewähltes Holz (Maserung).
Was mir nicht gepasst hat waren die Gurtpins - einfach ohne Unterlage (Filzscheibe, Gummiring, whatever...) direkt draufgenagelt. Wurden dann gleich durch Gummiring unterlegte WW Security-Locks ersetzt.
Das Batteriefach ist ein recht einfaches Plastikteil - macht keinen sehr stabilen Eindruck, muss aber mMn. auch nicht viel mitmachen/aushalten. Hätte aber auch besser sein können.
Nicht falsch verstehen! Der Bass ist wirklich vorbildlich und für diesen Preis wirklich best möglichst verarbeitet. Ich schreib es nur aus meiner perfektionistischen Veranlagung heraus ;-)
Bespielbarkeit
Ist natürlich rein subjektiv ;-)
Hängt bombenfest ohne Kopflastigkeit - trotz meiner kurzen Arme bequem von 24 bis runter zum Null-Bund bespielbar. Vielleicht als Info: Bin 170cm groß, kurze Finger und proportional passende Arme.
Jedenfalls komme ich an jeden Ton bequem hin und das breite Griffbrett zwingt mich regelrecht dazu, sauber zu spielen - Nix mit Revolvergriff, nein... Sauberer Fingersatz ;-) Bei meinem Warwick oder dem Geddy ist der Hals so schmal, dass ich gern einfach den Daumen oben einhake und die meisten Sachen mit dem bekannten "Revolvergriff" spiele. Fällt mir hier schwer und ich finde es auch gut so. Die Nickels spielen sich hervorragend, werde wohl bei denen bleiben.
Details
Hier sieht man sehr schön die klassische Anordnung der Mechaniken
Kurzer Blick auf die Bridge - wenn ich das richtig gesehen habe, verwendet Sandberg eine zumindest sehr ähnliche
Hier die Klinkenbuchse, im Hintergrund ist der mehrlagige Body gut zu sehen
Das Elektronikfach
Bünde und Griffbrett im Detail
Hals ist fünffach verschraubt
Schwarzes Schlagbrett und ein Schlitz für den Inbus
Gerader Hals ;-)
Im Band-Mix
Konnte den Bass bislang leider nur mit der Cover-Rock Band anspielen. Hier bekommt man ihn ziemlich schnell in den Bandsound (2x Git, Jazzdrummer, Sängerin) eingefügt. Das Setup im Proberaum ist eine FMC 4x10 mit Trace-Elliot V-Type Preamp and einer 600W Endstufe. Da der Trace generell erstmal Mitten klaut, sind die zusammen mit den Höhen leicht engehoben. Bass neutral.
Es fällt sofort auf, dass der Bass einen viel "massigeren" Ton als der Geddy hat - beide PUs Singlecoil und passiv und der Sound bekommt eine Menge Definition, besitzt aber viel Bass- und Tiefmitten-Anteil. Vorteilhaft wirkt sich dann auch der Panorama-Regler aus, da man hier (für mich) einfach(er) als bei einer klassischen JB-Schaltung mal eben mehr Richtung Neck oder Bridge PU gehen kann. Und natürlich sind die Delanos störungsfreier.
Was bei den Proben nicht so auffällt ist das leichte Rauschen der Noll im aktiven Zustand. Treble in der Mitte, fast unhörbar, Treble auf 75% und es wird wahrnehmbar. Darüber hinaus dann schon deutliches Rauschen. Passiv kein Problem.
Soundsamples
Aufgenommen über den Line-Out des Barabass-Combo.
Ich habe mir die Freiheit genommen, nicht jede der 20 möglichen Pickup-Kombinationen einzuspielen und auch die 2-Band Noll in "Neutralstellung" zu lassen. Wollte einfach ein wenig wiedergeben wie ich mich mit dem Bass wohlfühle und habe dann noch die zwei aktiven Settings dazu gepackt.
- Aktiv, beide Pickups (SC), Finger
- Aktiv, beide Pickups (SC), Plek
- Passiv, beide Pickups (SC/HB), Finger
- Passiv, beide Pickups (SC/HB), Plek
- Passiv, Bridge Pickup (SC), Finger
- Passiv, Bridge Pickup (HB), Finger
- Passiv, Neck Pickup, Finger
- Zip
Fazit
Bin mit dem Bass sehr zufrieden! Im Nachhinein würde ich ihn direkt nur passiv kaufen, da ich ihn irgendwie auch die meiste Zeit nur passiv spiele und er für mich so einfach besser klingt. Ausstattung und auch das Zubehör sind für den Preis echt unschlagbar - Sound ist auch das was ich wollte.
Pro/Cons beinhaltet nur die Modell-relevanten Punkte.
Pro:
- Verarbeitung/Optik
- Sound
- Bespielbarkeit
- Noll rauscht aktiv leicht (Treble)
- Gurtpins ohne Unterlage
- Eigenschaft
Anhänge
-
bass_back.jpg103,5 KB · Aufrufe: 623
-
bass_bridge.jpg73,2 KB · Aufrufe: 615
-
bass_electronics.jpg106,6 KB · Aufrufe: 552
-
bass_front.jpg107 KB · Aufrufe: 644
-
bass_headplate_neck.jpg125,3 KB · Aufrufe: 623
-
bass_headstock.jpg79,9 KB · Aufrufe: 626
-
bass_jack.jpg101,8 KB · Aufrufe: 574
-
bass_neck.jpg137,7 KB · Aufrufe: 715