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La Bella Super Steps
Exposed Core
Exposed Core
Mein zweites Review handelt von den La Bella Super Steps, einem Exposed Core-5er-Saitensatz. Wer nicht weiß, was das ist:
Die Umspinnung kann auf der schwingenden Länge entweder konstant gehalten werden, oder am Brückenende etwas (taper wound), oder auch ganz (exposed core, eingeführt durch Rotosound's Piano-String Design) zurückgenommen werden.
Erster Eindruck + Montage
La Bella verspricht sich davon "a clear and distinct sound while maintaining an exceptionally quick response."
Zum Material der Saiten lässt sich seltsamerweise nichts herausfinden - nirgendwo steht, woraus die sind.
Ich habe die Saiten von einem Berufsmusiker geschenkt bekommen, entsprechend hoch waren meine Erwartungen.
Hier sieht man das Ballend mit Exposed Core.
Ich habe die Saiten auf meinen Ibanez BTB aufgezogen. Vorher hatte ich meistens Warwick Red Labels drauf, die müssen jetzt als Referenz herhalten.
Der BTB hat ja eine 35"-Mensur. Die Saiten waren nicht explizit dafür gedacht, trotzdem hat es gerade noch so gepasst - die Stoffumwicklung ist ca. 1 cm vom Sattel entfernt. Für 35er-Bässe, die nicht so eine einfache Brücke haben, sondern eine zweiteilige oder sogar Sting-Thru-Body, werden die Saiten aber wahrscheinlich nicht passen. Eine Longscale-Version gibts nicht.
Als ich die Saiten aufgezogen und grob gestimmt hatte: SCHEPPER! Das scheppert so sehr, dass man fast keinen eigentlichen Ton mehr hört. Aber das hätte mir eigentlich klar sein müssen: auf den Saitenreitern liegt schließlich nur der Saitenkern auf, die Umwicklung der Saite liegt viel tiefer auf dem Griffbrett als sonst. Um den Unterschied von mehr als einem halbem Millimeter zu kompensieren, musste ich die Saitenreiter fast bis zum Anschlag hochschrauben. Als es dann immer noch nicht schepperfrei war, habe ich noch am Trussrod rumgebastelt und hatte nach einer halben Stunde eine einigermaßen schepperfreie Einstellung mit mittelflacher Saitenlage, aber von optimal immer noch weit entfernt. Aber das liegt höchstwahrscheinlich auch an meiner Unfähigkeit.
Spielgefühl
Die Saiten fühlen sich viel glatter an als die Red Labels, aber auch nicht zu glatt wie die Elixirs. Die "Glattheit" ist für meinen Geschmack perfekt.
Wenn man den Daumen auf den Saiten abstützt, also immer mit dem Daumen mitgeht auf die Saite unter der, die man gerade anschlägt, verdreht sich die Saite, weil sie ja auf dem Saitenreiter mit weniger Fläche aufliegt. Das ist ein etwas gewöhnungsbedürftiges Gefühl - ich mag's nicht so, dass sich die Saite dauernd hin und her dreht. Aber ich hab mich dran gewöhnt und es stört kaum noch.
Sound
Joa, der Sound. Ich versuch's einfach mal zu beschreiben, so gut es geht.
Im Vergleich zu den Red Labels klingt der Sound auf jeden Fall erstmal "hochwertiger". Die Saiten sind sehr mittenarm, dafür bringen sie ordentlich Bass und vor allem Tiefmitten, die drücken ordentlich. Höhen sind auch da, aber nicht übermäßig viel, es drängen sich keine Brillianzen in den Vordergrund. Insgesamt also sehr bassig, warm und irgendwie verdammt böse. Für Metal sicherlich das richtige, aber im Jazz bestimmt auch nicht ganz falsch.
Fazit
Diese Saiten sind Geschmackssache. Mir persönlich gefallen sie nicht wirklich, ich bin Mittenfetischist aber wenn man den Sound mag, kann man zuschlagen. Was dabei der Exposed Core bringt, kann ich aber nicht sagen...
Für den Rock-Achtel-Grundton-Basser sind die Saiten sicher eine gute Wahl, weil sie untenrum echt gut schieben, sowohl mit Pick als such mit den Fingern.
Sorry für die schlechten Fotos, ich hab nur meine Schrottkamera hier. Ich versuche mal, bessere zu machen.
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