Trayconf
Registrierter Benutzer
Guten Abend allerseits!
So, mein letzter GAS-Anfall sorgte dafür das ich nun im Besitz eines Ampeg-Preamps bin, und zwar dem doch relativ unbekannten Ampeg SVP-BSP. Der offizielle Billy-Sheehan-Preamp... Geplant war ein Preamp noch nicht, doch ein sehr guter Preis und GAS sorgten dafür das ich den doch kaufte, von Privat inkl. "Zurückschicken wenn er dir nicht gefällt", wer sagt da nicht nein
Über den SVP-BSP liest man sehr wenig, er hat auch nicht umbedingt den besten Ruf: "Nur eine Röhre, Frizzelzerre, klingt nicht nach Ampeg" wird ihm nachgerufen. Dann wollen wir mal Licht ins Dunkel bringen und mit den Gerüchten (jedenfalls teilweise) aufräumen. Fakten! Gutes Stichwort, hier die...
Technischen Daten:
- Hersteller: Ampeg
- -15db Eingangspegelabsenkung
- Muteswitch, fussschaltbar
- Vorstufenröhre: 1x 12AX7
- Kanäle: 2, clean und drive, fussschaltbar (Transistorzerre)
- 3Band-EQ für Clean + Low- und Highboost durch Pull-Potis
- 3Band-EQ + semiparametrische Mitten für Drive + Gainboost durch Pull-Poti
- Möglichkeit beide Kanäle zu kombinieren und Lautstärken beider unabhängig voneinander einzustellen
- getrennte, regelbare DI-Outs für beide Kanäle, Effektschleife, Tuner-Out...
- Kompressor im Clean-Kanal, abschaltbar
- Gate im Drive-Kanal, abschaltbar
- ordentliche 5Kg Gewicht
- Für alle die es noch genauer wollen: Read the manual
Verarbeitung, Innereien und Ausstattung:
Das Teil ist sehr stabil gebaut, Metallfront ist selbstverständlich. Der Preamp wiegt auch nicht wenig. Bilder von der Front- bzw. Rückseite habe ich keine gemacht. War etwas zu dunkel im Proberaum, zudem sieht er aus wie jeder andere Ampeg SVP-BSP. Dafür gibts Bilder von Innen:
Bild 1
Bild 2
Warum von den Innereien werdet ihr fragen... Ich habe vorher die Röhre getauscht da die alte langsam durch Knistern und Gainschwankungen ihr Ableben ankündigte. Habe also zwei neue 12AX7 bestellt: 1x TT 12AX7 Classic V1 und 1xJJ 12AX7 V1.
Habe mit beiden Röhren Samples aufgenommen, der Klangunterschied ist allerdings minimal. Gibt ja durchaus Amps die davon deutlich stärker beeinflusst sind!
Der Kompressor und das Gate sind beide eigentlich unbrauchbar aber abschaltbar. Einstellen kann man nichts; der Kompressor arbeitet sehr deutlich und bügelt das Signal komplett platt und das Gate schneidet viel zu schnell ab. Mir ist das aber letztendlich nicht so wichtig, komprimieren tut bei mir dezent ein Triple-C und Noise-Gate brauche ich nicht bei dem bissl Gain was ich in meinem Sound habe.
Klang:
Ich werde erstmal nichts dazu schreiben weil ihr euch das am Besten selber anhört. Bass ist ein Ibanez BTB555 (genau der über den ich hier ein Review geschrieben hab).
- Das was ich gespielt habe ist zu vernachlässigen, ich weiß das ich nicht slappen kann und einen arg-heftigen Anschlag habe
- PUs waren 50/50 eingestellt
- Jegliche EQ-Einstellung am Preamp war flat
- Aufgenommen direkt in eine M-Audio 1010LT
- Zu den Samples: Zuerst das komplett nackte Basssignal, dann mit der Impulsantwort einer 4x10er die gerade bei den Drive/Kombiniert-Samples deutlich besser klingt; die "Hi-Gain"-Sachen gibts nur mit der Simulation, bei der Menge an Gain klingt das unbearbeitet einfach sägig... Here we go!
JJ-Röhre, Clean-Kanal
JJ-Röhre, Drive-Kanal
JJ-Röhre, beide Kanäle kombiniert
JJ-Röhre, kombiniert, Gain der Zerre bei 3 Uhr.
JJ-Röhre, kombiniert, Gain der Zerre bei 3 Uhr + Boost
JJ-Röhre, Clean-Kanal, Gain voll aufgedreht
TT-Röhre, Clean-Kanal
TT-Röhre, Drive-Kanal
TT-Röhre, beide Kanäle kombiniert
TT-Röhre, kombiniert, Gain der Zerre bei 3 Uhr.
TT-Röhre, kombiniert, Gain der Zerre bei 3 Uhr + Boost
TT-Röhre, Clean-Kanal, Gain voll aufgedreht
Wenig Unterschied zwischen beiden Röhren, ich hab irgendwo mal was von Alibi-Röhre gelesen. Scheint also zu stimmen. Nach Ampeg klingt der Preamp trotzdem, vorallem wenn man der Röhre ein wenig mehr Schub gibt!
Persönliches Fazit:
Ich mag den Preamp und seine Flexibilität. Man kriegt ohne Probleme Vintage-Sound bis zum angezerrten Metalbrett hin; letzteres gefällt mir aber nur nach einiger Einstellzeit. Ampeg gehört jetzt nicht zu den Herstellern die mit komplett flat-eingestelltem EQ am bässten klingen wie es zB die kleinen Gelben aus Italien tun... Gut bedient ist man mit den EQs trotzdem, da man mit der Semiparametrik des Drive-Kanals sehr gut den Frequenzbereich, in dem die Zerre am präsentesten sein soll, einstellen kann. Das geht von 300 - 2000 Hertz, da wird schon jeder was finden.
Mein Tip: Clean-Kanal fast flat, ruhig etwas mehr Gain. Drive-Kanal stufenlos beimischen und sich über einen sehr druckvollen, dreckigen Metal-Sound freuen. Das Sample mit den beiden kombinierten Kanälen geht schon in diese Richtung aber mit ein bisschen Feintuning geht da noch was! Meine Lieblingseinstellung bisher.
Der Drive-Kanal alleine gefällt mir aber weniger, ist wirklich sehr fuzzy das Teil, gerade bei richtig viel Gain. Aber gut, brauche ich letztendlich weniger.
Abschliessend, ich bin bisher sehr zufrieden mit dem Preamp. Man braucht keine 5 Vorstufenröhren um gut zu klingen... Ich persönlich bin gerade von der Kombiniermöglichkeit der Kanäle angetan; viele reine Röhrendrives waren mir nicht "modern" genug bzw. hatten für mich zuwenig Gain. Der Ampeg SVP-BSP trifft bei mir so ziemlich die Mitte zwischen klassischem Röhrendrive und dem bisschen mehr Gain der mir fehlte.
Hoffe ich konnte etwas Licht in das Geheimnis SVP-BSP bringen und einige Vorurteile aus der Welt räumen...
Ich finde der rockt
Bis GAS wieder zuschlägt
MfG,
Flo
So, mein letzter GAS-Anfall sorgte dafür das ich nun im Besitz eines Ampeg-Preamps bin, und zwar dem doch relativ unbekannten Ampeg SVP-BSP. Der offizielle Billy-Sheehan-Preamp... Geplant war ein Preamp noch nicht, doch ein sehr guter Preis und GAS sorgten dafür das ich den doch kaufte, von Privat inkl. "Zurückschicken wenn er dir nicht gefällt", wer sagt da nicht nein
Über den SVP-BSP liest man sehr wenig, er hat auch nicht umbedingt den besten Ruf: "Nur eine Röhre, Frizzelzerre, klingt nicht nach Ampeg" wird ihm nachgerufen. Dann wollen wir mal Licht ins Dunkel bringen und mit den Gerüchten (jedenfalls teilweise) aufräumen. Fakten! Gutes Stichwort, hier die...
Technischen Daten:
- Hersteller: Ampeg
- -15db Eingangspegelabsenkung
- Muteswitch, fussschaltbar
- Vorstufenröhre: 1x 12AX7
- Kanäle: 2, clean und drive, fussschaltbar (Transistorzerre)
- 3Band-EQ für Clean + Low- und Highboost durch Pull-Potis
- 3Band-EQ + semiparametrische Mitten für Drive + Gainboost durch Pull-Poti
- Möglichkeit beide Kanäle zu kombinieren und Lautstärken beider unabhängig voneinander einzustellen
- getrennte, regelbare DI-Outs für beide Kanäle, Effektschleife, Tuner-Out...
- Kompressor im Clean-Kanal, abschaltbar
- Gate im Drive-Kanal, abschaltbar
- ordentliche 5Kg Gewicht
- Für alle die es noch genauer wollen: Read the manual
Verarbeitung, Innereien und Ausstattung:
Das Teil ist sehr stabil gebaut, Metallfront ist selbstverständlich. Der Preamp wiegt auch nicht wenig. Bilder von der Front- bzw. Rückseite habe ich keine gemacht. War etwas zu dunkel im Proberaum, zudem sieht er aus wie jeder andere Ampeg SVP-BSP. Dafür gibts Bilder von Innen:
Bild 1
Bild 2
Warum von den Innereien werdet ihr fragen... Ich habe vorher die Röhre getauscht da die alte langsam durch Knistern und Gainschwankungen ihr Ableben ankündigte. Habe also zwei neue 12AX7 bestellt: 1x TT 12AX7 Classic V1 und 1xJJ 12AX7 V1.
Habe mit beiden Röhren Samples aufgenommen, der Klangunterschied ist allerdings minimal. Gibt ja durchaus Amps die davon deutlich stärker beeinflusst sind!
Der Kompressor und das Gate sind beide eigentlich unbrauchbar aber abschaltbar. Einstellen kann man nichts; der Kompressor arbeitet sehr deutlich und bügelt das Signal komplett platt und das Gate schneidet viel zu schnell ab. Mir ist das aber letztendlich nicht so wichtig, komprimieren tut bei mir dezent ein Triple-C und Noise-Gate brauche ich nicht bei dem bissl Gain was ich in meinem Sound habe.
Klang:
Ich werde erstmal nichts dazu schreiben weil ihr euch das am Besten selber anhört. Bass ist ein Ibanez BTB555 (genau der über den ich hier ein Review geschrieben hab).
- Das was ich gespielt habe ist zu vernachlässigen, ich weiß das ich nicht slappen kann und einen arg-heftigen Anschlag habe
- PUs waren 50/50 eingestellt
- Jegliche EQ-Einstellung am Preamp war flat
- Aufgenommen direkt in eine M-Audio 1010LT
- Zu den Samples: Zuerst das komplett nackte Basssignal, dann mit der Impulsantwort einer 4x10er die gerade bei den Drive/Kombiniert-Samples deutlich besser klingt; die "Hi-Gain"-Sachen gibts nur mit der Simulation, bei der Menge an Gain klingt das unbearbeitet einfach sägig... Here we go!
JJ-Röhre, Clean-Kanal
JJ-Röhre, Drive-Kanal
JJ-Röhre, beide Kanäle kombiniert
JJ-Röhre, kombiniert, Gain der Zerre bei 3 Uhr.
JJ-Röhre, kombiniert, Gain der Zerre bei 3 Uhr + Boost
JJ-Röhre, Clean-Kanal, Gain voll aufgedreht
TT-Röhre, Clean-Kanal
TT-Röhre, Drive-Kanal
TT-Röhre, beide Kanäle kombiniert
TT-Röhre, kombiniert, Gain der Zerre bei 3 Uhr.
TT-Röhre, kombiniert, Gain der Zerre bei 3 Uhr + Boost
TT-Röhre, Clean-Kanal, Gain voll aufgedreht
Wenig Unterschied zwischen beiden Röhren, ich hab irgendwo mal was von Alibi-Röhre gelesen. Scheint also zu stimmen. Nach Ampeg klingt der Preamp trotzdem, vorallem wenn man der Röhre ein wenig mehr Schub gibt!
Persönliches Fazit:
Ich mag den Preamp und seine Flexibilität. Man kriegt ohne Probleme Vintage-Sound bis zum angezerrten Metalbrett hin; letzteres gefällt mir aber nur nach einiger Einstellzeit. Ampeg gehört jetzt nicht zu den Herstellern die mit komplett flat-eingestelltem EQ am bässten klingen wie es zB die kleinen Gelben aus Italien tun... Gut bedient ist man mit den EQs trotzdem, da man mit der Semiparametrik des Drive-Kanals sehr gut den Frequenzbereich, in dem die Zerre am präsentesten sein soll, einstellen kann. Das geht von 300 - 2000 Hertz, da wird schon jeder was finden.
Mein Tip: Clean-Kanal fast flat, ruhig etwas mehr Gain. Drive-Kanal stufenlos beimischen und sich über einen sehr druckvollen, dreckigen Metal-Sound freuen. Das Sample mit den beiden kombinierten Kanälen geht schon in diese Richtung aber mit ein bisschen Feintuning geht da noch was! Meine Lieblingseinstellung bisher.
Der Drive-Kanal alleine gefällt mir aber weniger, ist wirklich sehr fuzzy das Teil, gerade bei richtig viel Gain. Aber gut, brauche ich letztendlich weniger.
Abschliessend, ich bin bisher sehr zufrieden mit dem Preamp. Man braucht keine 5 Vorstufenröhren um gut zu klingen... Ich persönlich bin gerade von der Kombiniermöglichkeit der Kanäle angetan; viele reine Röhrendrives waren mir nicht "modern" genug bzw. hatten für mich zuwenig Gain. Der Ampeg SVP-BSP trifft bei mir so ziemlich die Mitte zwischen klassischem Röhrendrive und dem bisschen mehr Gain der mir fehlte.
Hoffe ich konnte etwas Licht in das Geheimnis SVP-BSP bringen und einige Vorurteile aus der Welt räumen...
Ich finde der rockt
Bis GAS wieder zuschlägt
MfG,
Flo
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