[E-Bass] - Fender 60´s Jazz Bass... mal ein anderer Eindruck

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Muus
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Hallo :)
(dies ist meine 1. review , ist ungefähr wie der 1. Sex, man hat keine Ahnung was man macht aber es fühlt sich irgend wie gut an… und so oder so...es ist viel zu schnell vorbei^^)

Ich habe mir vor gut einem ¾ Jahr einen neuen Bass zugelegt, einen Fender 60`s Jazz Bass (made in Mexico), Ich habe vorher und nachher jeweils verschiedene Meinungen zu diesem Bass gehört.
Das Bild das ich von diesem Bass habe unterscheidet sich aber drastisch (!) von allem bisher gelesenen. Was auch der Grund für (noch eine) review für dieses Instrument ist.

Aber nun erstmal ein Paar allgemeine Infos…

• Erlebody
• Ahornhals mit C-Shape
• Palisandergriffbrett
• 20 Vintage Bünde
• Mensur: 864 mm
• Sattelbreite: 38 mm
• 2 Standard Vintage Alnico Magnet Jazz Bass Single Coil Pickups
• 2 Volumen-, 1 Toneregler
• American Vintage Jazz Bass Steg
• Vintage Styling
• Finish: Olympic White

Preis 726€

Verarbeitung:

Ab in den Laden (ein etwas größerer laden in Köln, nähe Hohestraße, will jetzt keine Werbung machen^^), angetestet, und sofort gekauft, für mich bestand kein Zweifel nach dem ich diesen Bass (einweiteres Mal im Laden) auf Herz und Nieren geprüft hatte.

Erst nach dem spielen zuhause viel mir auf das die Metallscheiben der Mechanik beim anspielen ziemlich schepperten und war dies bezüglich etwas enttäuscht, da ich befürchtete das sich das auf den Spielsound auswirken könnte, nach Anschluss an einen Verstärker ändert sich dies aber, dazu später mehr…

Nach ein oder zwei kurzen Handgriffen war das Problem mit der Mechanik aber erledigt.

Der restliche Bass ist sehr gut verarbeitet und man findet nicht den geringsten Makel.
Die Lackierung ist fehlerfrei und gleichmäßig, das Schlagbrett und die dazugehörigen Knöpfe der pick-ubs sind einwandfrei verarbeitet, der hals sitzt fest und ohne Makel am Body.

Spielgefühl:

Hier gibt es wohl nicht viel Neues zu sagen, der Jazzbass-Body passt sich perfekt dem Körper an, spielen im Stehen, Sitzen, Liegen oder Springen ist kein Problem,
im Sitzen neigt der Bass zur Kopflastigkeit, im Stehen ist er allerdings perfekt ausgeglichen (ähnlich dem Korpus der Fender Jaguar?).
Der Hals lässt sich perfekt bespielen, selbst den 20. Bund erreicht man ohne Probleme. Die Bundstäbchen sind perfekt abgeschmirgelt, nichts könnte das Spielgefühl stören.

Sound:

Nun zu dem Klang des Instrumentes…
Ich habe mir vorher vieles anhören müssen, vor allem Kommentare wie:

„was willst du denn damit?“

oder

„der passt vom Sound gar nicht zu Rock“

und

„Das ist ein Jazz Bass, der ist für härtere Sachen viel zu Dünn“


bzw. auch:

„Der 60 Jazz Bass besitzt im vergleich zum 70 Jazz Bass weniger Höhen, Slapp Sound nur bedingt verfügbar“


Spielt man den Bass ohne Verstärker an bemerkt man gleich welche Kraft er doch besitzt. Die tiefe E-Saite gibt Leer angespielt einen Ultramächtigen Basston von sich, das (unverstärkt) in meiner Wohnung Wasser in Flaschen leichte Wellen und die Schränke rasseln lässt (natürlich nicht mit der kraft eines schlechten Akustik-Basses, aber dennoch bemerkbar!).
Die Hohen Saiten singen deutlich mit starken Höhen und Mitten (was ja auch die stärken das Jazz Basses sind)
Beim Slappen und Poppen wird schnell deutlich wie gut die Hölzer zusammen arbeiten, von schwachen Höhen keine Spur (trotz Fender-Werksaiten, nach den aufziehen der Jazz-Saiten von Rotosound wurde der Sound noch besser und höhenreicher)

Sooo nun der großes Test am Amp…

Der natürliche Sound des Basses (wird zum glück) einwandfrei wiedergegeben (beide PU´s 100% ohne gebrauch der Höhenblende).

Zu Anfang brummte er etwas stark, was aber nach dem einstellen der PU´s kein Problem mehr war (die waren wieso auch immer bis zum Maximum aus dem Korpus gedreht).

Danach spiegelte sich nur der Klare, Wohldefinierte Sound, wie nur der Jazz Bass ihn rüberbringen kann da.

Egal was man mit ihm macht, Slappen oder Fingerstyle (zu Pleck kann ich keinerlei Informationen angeben da ich nicht mit Pleck spiele) er macht das was er machen soll und das mit ungewohnter Power.

Der Neck-PU alleine Liefert Dröhnende Bass Sounds die zwar weniger Knurren als ein Preci aber dafür deutlich mehr tiefen und tief mitten besitzen, der Bridge-PU knurrt hingegen was das Zeug hält, ziemlich rockig auch wenn ich die Erfahrung machen musste das er leichter unter einer Gitarrenmauer untergeht, wenn er alleine betrieben wird.

Wie erwartet entsteht ein leises Brummen wenn wie PU´s alleine betrieben werden da sie Störgeräusch anfällig sind, was aber sobald man einen Ton spielt verschwindet.

Den Sound der beiden PU´s kann man schwer beschreiben klingt halt einmalig nach Jazz Bass und setzt sich (trotz deutlich leiser gestellten Bass-Amps) sehr gut durch.

Die Erfahrung das er einen zu Dünnen Sound hat musste ich nie machen, im Gegenteil, ich empfinde ihn manchmal sogar als zu aufdringlich, vor allem bei Balladen muss ich sehr mit den Tiefen und Tiefmitten kämpfen weil diese trotz sanften Anschlages immer noch sehr präsent sind und ich am Amp eingreifen musste damit nicht das Publikum vor lauter Bass weg flog….

Besonders beim Slappen von stücken Marcus Millers musste ich immer wieder die tiefen Frequenzen am Amp zügeln.

Hingegen empfinde ich die hohen-Mitten und generell die hohen Frequenzen als sehr stark, er Knallt und Popt was nur möglich ist und das trotz passiver Schaltung und kommt den Sound vom Makrus Miller Signatur Bass erstaunlich nahe ,was mich sehr verwundert hat da dieser ja durch die Holzwahl über mehr Höhen verfügen und spritziger sein müsste. Den vergleich mit einem Aktiven Bass braucht er nicht zu scheuen.

Schnarren tut er nur beim Extrems niedriger Saitenlage dafür, dann aber auch richtig… als ich den Bass bekam war es mir nicht möglich töne jenseits des 17. Bundes sauber zu spielen was aber nach einem kurzen Griff zum Schraubenzieher behoben war. Auf Grund der leichten runden form des Griffbrettes ist die Saiten Lage doch etwas höher als bei meinem alten Preci.

Fazit:

Der Jazzbass verfügt meiner Meinung nach über viel Talent, klar hat er einzelne schwächen, wie höhere Saitenlage und leichtes brummen der PU´s im Einzelbetrieb, jedoch kann er in jeder Stilrichtung eingesetzt werden, Ich nutze ihn im Punk sowie Jazz und Funk-Metal, er kann zwar keinen anderen Bass nachahmen, dafür ist aber auch er unnachahmbar und durchsetzungsfähig, oft scheitern Jazzbässe an schlechter Einstellung, z.B. lasse ich seit 2 Wochen meinen Bridge-PU deutlich höher aus dem Body ragen, was sich noch besser auf die Höhen und Mitten auswirkt und ihn nun vollkommen zum Funk- und Jazz-Bass Soundträger macht.

Vorteil:
+ Durchsetzungsfähigkeit
+ Spielgefühl
+ Für den Preis von 726 Euro überraschend gut verarbeitet
+ Hoher Wieder Erkennungswert, nix klinkt so wie er

Nachteil:
- Ist er nur ein bisschen Falsch eingestellt erzeugt er nur Brei
- Manchmal zu aufdringlich
- Leichtes Brummen der PU´s im Einzelbetrieb
- Leicht höhere Saitenlage für Sauberen Sound


Lg Muus
 
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