tom5string
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Vorgeschichte
Schon länger hat mich mein Kabel genervt und leider ist mein altes Drahtlossystem (Nady) schon vor geraumer Zeit über den Jordan gegangen. Hab' aber immer gezögert, bis folgendes bei der Probe passierte:
- mein Kabel verheddert sich mit meinem Schnürsenkel zu einem erstaunlichen Knäuel
- Schnürsenkel und Kabel verheddern sich mit dem Schalter des Octaver
- das Mikro ist aber 5 Meter weg und mein Gesangseinsatz ...
Also spontan umgeschaut, was denn der aktuelle Drahtlosmarkt so hergibt. Kriterien bei der Suche waren:
(a) - soll frequenzmässig meinen 5-Saiter nicht beschneiden
(b) - soll einfach sein (ich will mir keine Gedanken um den benutzen Kanal machen etc ...)
(c) - soll klein und handlich sein (will keinen 19-Zoll Empfänger)
Punkt (a) schliesst schon mal einen grossen Haufen an Geräten aus, eine nominelle untere Grenzfrequenz von 30 Hz bieten nicht so viele an. Ich hab mich dann auf den digitalen Markt beschränkt, und da bleibt dann ja auch nicht viel über:
- dB DWS 2400: das Flagschiff, allerding ein relativ grosser Empfänger und GANZ SCHÖN TEUER!
- Line6 X2: schon besser, aber sendet im Mobilfunkband, ist mir zu riskant.
- Brace Audio DWG 1000: Hmm, nie gehört, kleine Company in USA ...
- StageClix: Hmm, nie gehört, kleine Company in Niederlanden .... aber klasse Konzept!
Ich hab mich also ganz spontan für ein StageClix entschieden, primär weil digital und OHNE BATTERIE im Sender.
Hier der Link zu Hersteller StageClix.
Lieferumfang und Preis
Alles kommt schön verpackt in einem kleinen schwarzen Köfferchen, das folgendes enthält
- den Empfänger
- die abnehmbare Antenne
- den Sender
- das Netzteil
- ein Patchkabel (zum Anschluss des Senders)
- eine sehr knapp gehaltenes Manual (in Niederländisch ;-))
Der Spass hat mich dann 499,- Talers gekostet.
Technik und Konzept
Die Idee hinter diesem System finde ich Klasse, wie schon gesagt. Kurz die Basics:
Das System arbeitet HF-mässig im Bereich von 2.4 GHz, ist also weltweit ohne Genehmigung einsetzbar. Die Übertragung ist digital, d.h. ohne Kompanderschaltung, die Wandlung erfolgt mit 24 bit, angegeben ist ein Signal/Noise Ratio von 97 dB.
Audioübertragung soll von 20Hz-20kHz funktionieren, die Latenz wird mit 2.5 ms angegeben. Eine Umrechnung: der Schall breitet sich in dieser Zeit um 85 cm aus, da gibt es wohl nix zu meckern.
Der Empfangsbereich soll ca 100 Meter betragen, Line of Sight.
So, und jetzt die richtig coolen Dinge:
Der Sender hat etwa die Grösse eines Feuerzeugs und wird direkt in die Buchse des Instruments gesteckt. Dabei sind der Klinkenstecker und das Sendeteil drehbar miteinander verbunden, so das die Lage des einen Teils am Instrument "einstellbar" ist. Das Gedödel mit Kabel zum Sender, Sender am Gurt festmachen etc. entfällt; und das hat mich früher echt genervt, da haste dann 70 cm Kabel am Instrument mit denen man immer noch irgendwo - bevorzugt an Beckenständern - pappen bleibt.
Ausserdem enthält der Sender einen Akku, der bis zu 15 Stunden halten soll. Geladen wird der Akku, indem der Sender einfach in eine Klinkenbuchse am Empfänger gesteckt wird. Ein kleines Lichtchen am Sender gibt Feedback über den aktuellen Zustand beim Laden:
- schnelles Blinken: extreme loading, der Akku ist relativ leer
- langames Blinken: Akku ist schon gut voll
- ganz lansames Auf- und Abschwellen: Akku voll
Das Verhältnis von Lade- zu Playbackzeit beträgt 1:4, d.h. eine Stunde laden, vier Stunden spielen. Leider kann der Akku nur vom Hersteller getauscht werden, wenn er denn mal schwächer wird. Da heisst es dann: Sender einschicken und warten.
Über den Preis für diesen Service schweigen sie sich auch aus, die Lebensdauer ist allerdings mit > 5 Jahren angegeben.
Beim Laden verhandeln Sender und Empfänger einen gemeinsamen Kanal, insgesamt 12 Kanäle stehen zur Verfügung.
Der einzige Schalter beim ganzen System ist ein kleiner flacher am Sender, der den Sender an/aus-schaltet.
Das Empfangsteil ist ebenfalls sehr klein - Format Boss-Bodentreter. Da gibt es den Netzteil-Anschluss, ein HF-Gewinde für die Antenne (ca. 8 cm), besagte Klinkenbuchse zum Laden des Senders und drei LEDs
- power, also Netzteil gibt was ab
- signal, ich empfange etwas
- battery, grün solange der Akku noch genug Saft hat
So, einfacher gehts nicht also auf zum
Praxistest
Schneller Aufbau vor der Probe, Antenne an den Empfänger geschraubt, das ganze passt prima auf mein Effektboard, Netzteil 'ran, Patchkabel an den Tonebone, Sender in den Empfänger: blink, lad auf .... erstmal ein Bier trinken und was Klönen.
Nach ner Viertelstunde gehts dann los .... und das geht auch einfach los, ohne weiteres 'rumjustieren. Klack, den Sender in den Bass und ab die Post. Versprochen wurde ein 1:1 Verhältnis zum Kabel und das gibt es auch, am Amp kommt exakt der Pegel an den ich vorher mit Kabel auch hatte. Toll!
Zum Sound gibts nix zu sagen, ich höre genau keinen Unterschied. Der Sender ist extrem klein und nervt wirklich nicht, der steckt da halt und gut. Ein tiefes H bollert ungebremst in den Raum ....
Erstes Fazit: WOW, genau so soll das auch sein!
Inzwischen hab ich mehrere Proben und zwei Gigs damit absolviert - und der Eindruck bleibt, einfach und zuverlässig.
Aber, kein Licht ohne Schatten
Die Kiste hat schon ein Paar erhebliche Macken, und zwar im Zusammenspiel mit verschiedenen Bässen. Insbesondere streut eine aktive Elektronik in den Sender ein, wenn sie nicht gut geschirmt ist. Da wird dann so ein hochfrequentes Sirren mit übertragen. Klar, ist auch logisch, der Sender steckt ja sozusagen direkt auf der Platine.
Ausserdem passt der Sender leider nicht in alle Instrumente.
Ein kurzer Check mit meiner gesammelten Bass-Bande ergibt folgendes:
- Zon: problemlos - ist auch mein Hauptinstrument, also erstmal alles OK
- Wal: Buchse ist versenkt, der Sender passt nicht!
- Status: heftigste Einstreuungen aus der Elektronik!
- Fender (aktiv): leiche Einstreuungen, nur zu hören, wenn der Zerrer auch mit an ist.
- Clevinger: problemlos.
Das ist ja erst mal niederschmetternd! Ich werde das aber lösen können, mit einem Verlängerungskabel und einer kleine Handytasche am Gurt. Dann hab aber wieder das ungeliebte Kabel zwischen Sender und ... naja, meistens spiele ich den Zon.
Fazit
Eingeschränkt begeistert.
Wenn Sender und Instrument zusammenpassen ist das System mit Abstand das coolste was ich kenne. Wenn nicht ist Gebastel angesagt. Bei allen passiven Instrumenten seh' ich allerdings keine Probleme.
Pro
- Konzept, einfach zu bedienen
- Übertragungsverhalten
- keine Batterie
- sehr klein
Con
- Einstreuungen bei manchen aktiven Bässen
- passt nicht in alle Buchsen
- Akku kann nur bei StageClix gewechselt werden
Im zweifelsfalle hat man ja 30 Tage Rückgaberecht und kann mit seinen Instrumenten ausgiebig testen. Ich werd' meins behalten.
Tom
Schon länger hat mich mein Kabel genervt und leider ist mein altes Drahtlossystem (Nady) schon vor geraumer Zeit über den Jordan gegangen. Hab' aber immer gezögert, bis folgendes bei der Probe passierte:
- mein Kabel verheddert sich mit meinem Schnürsenkel zu einem erstaunlichen Knäuel
- Schnürsenkel und Kabel verheddern sich mit dem Schalter des Octaver
- das Mikro ist aber 5 Meter weg und mein Gesangseinsatz ...
Also spontan umgeschaut, was denn der aktuelle Drahtlosmarkt so hergibt. Kriterien bei der Suche waren:
(a) - soll frequenzmässig meinen 5-Saiter nicht beschneiden
(b) - soll einfach sein (ich will mir keine Gedanken um den benutzen Kanal machen etc ...)
(c) - soll klein und handlich sein (will keinen 19-Zoll Empfänger)
Punkt (a) schliesst schon mal einen grossen Haufen an Geräten aus, eine nominelle untere Grenzfrequenz von 30 Hz bieten nicht so viele an. Ich hab mich dann auf den digitalen Markt beschränkt, und da bleibt dann ja auch nicht viel über:
- dB DWS 2400: das Flagschiff, allerding ein relativ grosser Empfänger und GANZ SCHÖN TEUER!
- Line6 X2: schon besser, aber sendet im Mobilfunkband, ist mir zu riskant.
- Brace Audio DWG 1000: Hmm, nie gehört, kleine Company in USA ...
- StageClix: Hmm, nie gehört, kleine Company in Niederlanden .... aber klasse Konzept!
Ich hab mich also ganz spontan für ein StageClix entschieden, primär weil digital und OHNE BATTERIE im Sender.
Hier der Link zu Hersteller StageClix.
Lieferumfang und Preis
Alles kommt schön verpackt in einem kleinen schwarzen Köfferchen, das folgendes enthält
- den Empfänger
- die abnehmbare Antenne
- den Sender
- das Netzteil
- ein Patchkabel (zum Anschluss des Senders)
- eine sehr knapp gehaltenes Manual (in Niederländisch ;-))
Der Spass hat mich dann 499,- Talers gekostet.
Technik und Konzept
Die Idee hinter diesem System finde ich Klasse, wie schon gesagt. Kurz die Basics:
Das System arbeitet HF-mässig im Bereich von 2.4 GHz, ist also weltweit ohne Genehmigung einsetzbar. Die Übertragung ist digital, d.h. ohne Kompanderschaltung, die Wandlung erfolgt mit 24 bit, angegeben ist ein Signal/Noise Ratio von 97 dB.
Audioübertragung soll von 20Hz-20kHz funktionieren, die Latenz wird mit 2.5 ms angegeben. Eine Umrechnung: der Schall breitet sich in dieser Zeit um 85 cm aus, da gibt es wohl nix zu meckern.
Der Empfangsbereich soll ca 100 Meter betragen, Line of Sight.
So, und jetzt die richtig coolen Dinge:
Der Sender hat etwa die Grösse eines Feuerzeugs und wird direkt in die Buchse des Instruments gesteckt. Dabei sind der Klinkenstecker und das Sendeteil drehbar miteinander verbunden, so das die Lage des einen Teils am Instrument "einstellbar" ist. Das Gedödel mit Kabel zum Sender, Sender am Gurt festmachen etc. entfällt; und das hat mich früher echt genervt, da haste dann 70 cm Kabel am Instrument mit denen man immer noch irgendwo - bevorzugt an Beckenständern - pappen bleibt.
Ausserdem enthält der Sender einen Akku, der bis zu 15 Stunden halten soll. Geladen wird der Akku, indem der Sender einfach in eine Klinkenbuchse am Empfänger gesteckt wird. Ein kleines Lichtchen am Sender gibt Feedback über den aktuellen Zustand beim Laden:
- schnelles Blinken: extreme loading, der Akku ist relativ leer
- langames Blinken: Akku ist schon gut voll
- ganz lansames Auf- und Abschwellen: Akku voll
Das Verhältnis von Lade- zu Playbackzeit beträgt 1:4, d.h. eine Stunde laden, vier Stunden spielen. Leider kann der Akku nur vom Hersteller getauscht werden, wenn er denn mal schwächer wird. Da heisst es dann: Sender einschicken und warten.
Über den Preis für diesen Service schweigen sie sich auch aus, die Lebensdauer ist allerdings mit > 5 Jahren angegeben.
Beim Laden verhandeln Sender und Empfänger einen gemeinsamen Kanal, insgesamt 12 Kanäle stehen zur Verfügung.
Der einzige Schalter beim ganzen System ist ein kleiner flacher am Sender, der den Sender an/aus-schaltet.
Das Empfangsteil ist ebenfalls sehr klein - Format Boss-Bodentreter. Da gibt es den Netzteil-Anschluss, ein HF-Gewinde für die Antenne (ca. 8 cm), besagte Klinkenbuchse zum Laden des Senders und drei LEDs
- power, also Netzteil gibt was ab
- signal, ich empfange etwas
- battery, grün solange der Akku noch genug Saft hat
So, einfacher gehts nicht also auf zum
Praxistest
Schneller Aufbau vor der Probe, Antenne an den Empfänger geschraubt, das ganze passt prima auf mein Effektboard, Netzteil 'ran, Patchkabel an den Tonebone, Sender in den Empfänger: blink, lad auf .... erstmal ein Bier trinken und was Klönen.
Nach ner Viertelstunde gehts dann los .... und das geht auch einfach los, ohne weiteres 'rumjustieren. Klack, den Sender in den Bass und ab die Post. Versprochen wurde ein 1:1 Verhältnis zum Kabel und das gibt es auch, am Amp kommt exakt der Pegel an den ich vorher mit Kabel auch hatte. Toll!
Zum Sound gibts nix zu sagen, ich höre genau keinen Unterschied. Der Sender ist extrem klein und nervt wirklich nicht, der steckt da halt und gut. Ein tiefes H bollert ungebremst in den Raum ....
Erstes Fazit: WOW, genau so soll das auch sein!
Inzwischen hab ich mehrere Proben und zwei Gigs damit absolviert - und der Eindruck bleibt, einfach und zuverlässig.
Aber, kein Licht ohne Schatten
Die Kiste hat schon ein Paar erhebliche Macken, und zwar im Zusammenspiel mit verschiedenen Bässen. Insbesondere streut eine aktive Elektronik in den Sender ein, wenn sie nicht gut geschirmt ist. Da wird dann so ein hochfrequentes Sirren mit übertragen. Klar, ist auch logisch, der Sender steckt ja sozusagen direkt auf der Platine.
Ausserdem passt der Sender leider nicht in alle Instrumente.
Ein kurzer Check mit meiner gesammelten Bass-Bande ergibt folgendes:
- Zon: problemlos - ist auch mein Hauptinstrument, also erstmal alles OK
- Wal: Buchse ist versenkt, der Sender passt nicht!
- Status: heftigste Einstreuungen aus der Elektronik!
- Fender (aktiv): leiche Einstreuungen, nur zu hören, wenn der Zerrer auch mit an ist.
- Clevinger: problemlos.
Das ist ja erst mal niederschmetternd! Ich werde das aber lösen können, mit einem Verlängerungskabel und einer kleine Handytasche am Gurt. Dann hab aber wieder das ungeliebte Kabel zwischen Sender und ... naja, meistens spiele ich den Zon.
Fazit
Eingeschränkt begeistert.
Wenn Sender und Instrument zusammenpassen ist das System mit Abstand das coolste was ich kenne. Wenn nicht ist Gebastel angesagt. Bei allen passiven Instrumenten seh' ich allerdings keine Probleme.
Pro
- Konzept, einfach zu bedienen
- Übertragungsverhalten
- keine Batterie
- sehr klein
Con
- Einstreuungen bei manchen aktiven Bässen
- passt nicht in alle Buchsen
- Akku kann nur bei StageClix gewechselt werden
Im zweifelsfalle hat man ja 30 Tage Rückgaberecht und kann mit seinen Instrumenten ausgiebig testen. Ich werd' meins behalten.
Tom
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