[Amp] - Gallien-Krueger 700RB II 210 - Combo

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Namo
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Hallo,

da in wenigen Tagen die gesetzliche Herstellergarantie meines Gallien-Krueger 700RBII 210 Combo endet, denke ich, wird es Zeit für ein kleines Review. Ich habe absichtlich so lange gewartet, um die anfängliche Euphorie hinter mir zu lassen.

Vorwort:

Mein erster Bassverstärker war ein Laney RBG 500 115 Combo. Er war gut, und hat alle Anforderungen die ich damals wollte erfüllt: Er war billig, laut und hatte Druck. Allerdings hat mir der Sound immer weniger gefallen, je länger ich ihn gespielt habe.
Also bin ich vor ca. 2 Jahren zum Thomann gefahren um mich ein wenig umzusehen, was es sonst noch so gibt. Ich habe einige Verstärker angespielt, (unter anderem Markbass, H&K, Ampeg) doch so richtig begeistert hat mich keiner von denen. Bis der Verkäufer auf ein GK 700RBII Top gezeigt hat. Also den Bass mal eingestöpselt, und mit dem Top eine 210er RBH befeuert. Nach ein paar Tönen wusste ich: Den muss ich haben! Der Verkäufer meinte allerdings, ich soll doch den Combo nehmen, da er ca. 300 Euro billiger wäre, als Top und Box einzeln. Gesagt, getan! :)


Hier nun mein Review:

Mein GK sieht nach 2 Jahren immer noch aus, wie am ersten Tag. Kein Wunder so massiv wie er gebaut ist. Überzogen ist er mit Nadelfilz, was mir sehr gut gefällt, da man nicht gleich jede Macke sieht, wenn man mal irgendwo aneckt. Der Amp selber ist im Gehäuse versenkt eingebaut, um die Potis und Schalter zu schützen. Die Lautsprecher sind durch ein stabiles Metallgitter geschützt, das auch bei hohen Lautstärken und basslastigem Sound keine Eigengeräusche durch mitschwingen verursacht.

Bei so viel Robustheit gibt es aber auch meistens Nachteile, und hier ist es das Gewicht. Ich finde es ehrlich gesagt ein wenig lachhaft, wenn man an einen immerhin 36 Kg schweren Combo, der mehr breit wie hoch ist, auf der Oberseite einen Koffergriff montiert! :ugly:
Allerdings lässt er sich durch die beiden seitlich montierten Klappgriffe recht gut transportieren. Und das beste ist: Wenn man einen einigermaßen glatten Boden (Straße, Teppich,... nur halt z.B. kein Schotter) hat, zieht man einfach den Teleskopgriff aus, und zieht ihn dank seiner zwei kleinen Rollen wie einen Trolley hinterher. Sehr gut gelöst, finde ich! :great:
Was mir auch noch sehr gut gefällt, ist die Möglichkeit, ihn schräg zu stellen, um ihn als Monitor zu nutzen.

Zur Bedienung:

Der Amp hat bis auf den Stromanschluss und die Speakerausgänge (2x Speakon und 2x Klinke) alles auf der Vorderseite, was ich sehr gut finde. Fangen wir links an:

Ganz links ist der DI-Out, gefolgt von zwei Schaltern namens Ground lift und Pre/Post. Daneben der erste Regler über den sich besonders FoH-Menschen freuen, und zwar passt man damit die Lautstärke des DI-Out unabhängig vom Master an.
Danach kommt die Inputbuchse gefolgt von zwei weiteren Schaltern -10dB und Tuning Mute. Drückt man letztere, wird der Amp stumm geschaltet, und eine LED, die das ganze quitiert, leutet dann Rot. Daneben ist der Volumepoti.

Die zweite Unterteilung beinhaltet einen Schalter, der die 20Hz um satte 11dB boostet, (Sehr gefährlich, dieser Knopf, wenn nicht ausreichend dimensionierte Lautsprecher angeschlossen werden!) und die zwei Voicing Filter. Der Contour biegt den Sound zu einer Badewanne, je weiter man ihn nach rechts dreht, der Presence hellt den Sound auf.

Die dritte Unterteilung nennt sich "Active Equalization". Vier Potis: Treble, Hi-mid, low-mid und bass.

Die Vierte Unterteilung ist für die Endstufen zuständig. Ja, richtig gehört: Endstufen ;)
Der GK ist ein BiAmp mit zwei seperaten Endstufen für die Woofer und das Hochtonhorn. Wobei der Hochtöner ab 5 kHz das arbeiten anfängt. Mit zwei Schaltern kann man den "Woofer Hi-Cut" und den Tweeter Hi-Cut" ein und ausschalten. Der Boostregler neben dem Wooferregler macht den Sound noch rotziger, wenn man will.
Und hier macht sich das BiAmping bezahlt. Während die "Bassendstufe" mit dem Boostregler rotzige oder leicht angezerrte Sounds an die Speaker gibt, bleibt der Hochtöner davon verschont, und gibt weiterhin das cleane Signal von sich.

Die Endstufen haben eine Leistung von 320W @8 Ohm / 480W @4 Ohm, und 50W Hi.

Die letzte Unterteilung beinhaltet nurnoch den FX Send und Return, sowie die "On/Off-Kontrollleuchte"


So, jetzt zum schwierigsten Teil, dem Sound:

Ich habe einen Verstärker gesucht, der bereits in Grundstellung gut klingt, aber den Sound wenn gewünscht so sehr verbiegen kann, so dass ich von Reggae über Marcus Miller-artigen Slap zu Blues und Rock wechseln kann. Und ich muss sagen, das kann der GK sogar sehr gut! Und was der Combo ebenfalls noch sehr viel hat: Druck, Druck, und noch mal Druck! Ich finde es immer wieder schön, wenn der knurrende Sound einem in die Waden beisst und die Hose flattert!:)
Von der Lautstärke her ist der Amp absoluter Wahnsinn! Das sind die lautesten 320 Watt an 8 Ohm, bzw. 480 Watt die ich bis jetzt gehört habe. (allerdings nicht nur über die 210er gespielt) Seit einem halben Jahr habe ich eine FMC 212 neo Zusatzbox, und wenn ich beide zu einem Fullstack staple, habe ich bei Auftritten fast schon Probleme, die Anlage leise zu bekommen. (Was einmal auch der Fall war, sodass ich die Zusatzbox wieder eingepacken musste)


Pro:

- robust
- Bedienbarkeit und Regelmöglichkeiten (DI-Lautstärke, BiAmp....)
- sehr laut
- sehr guter Klang, auch sehr flexibel
- Wedge-Möglichkeit
- Trolley- Funktion
-Optik

contra:

- schwer (36Kg)



Soweit, so gut. Ich hoffe, dass mein erstes Review einigermaßen gelungen ist.:redface:
Sollte ich etwas vergessen haben, oder wenn ihr Fragen/Anregungen habt, dann einfach bescheid sagen^^ Danke!

Gruß Namo
 
Eigenschaft
 
Sehr schönes Review, hat alles was ich wissen muss und doch übersichtlich, da geb ich dich gern ein paar Pünktchen :)
Noch zwei Fragen:
[...]einen Schalter, der die 20Hz um satte 11dB boostet
Kannst du mir das mal verdeutschen? :redface:
Und ist der Amp per Fußschalter schaltbar, die Contour beispielsweise?

Danke für das Review!
 
Was gibt es denn da zu verdeutschen? :D
Ist halt ein Schalter der die Bässe um 20 Hz um 11db anhebt. Meiner Meinung nach ein Membrankiller, aber GK baut die Dinger ja überall ein. Unsiniige Frequenz meines Erachtens nach.
 
Natürlich, wo war ich bloß mit meinen Gedanken - Dankesehr.
Wie schaut's denn mit dem Rauschverhalten des Amps aus, im Horn und bei aufgedrehten Mitten?
 
Sehr schönes Review, hat alles was ich wissen muss und doch übersichtlich, da geb ich dich gern ein paar Pünktchen :)
Noch zwei Fragen:

Kannst du mir das mal verdeutschen? :redface:
Und ist der Amp per Fußschalter schaltbar, die Contour beispielsweise?

Danke für das Review!

Danke für die Pünktchen!

Wie BassookaTüte bereits sagte, der 20Hz - Boost hebt die 20Hz um 11dB in der Lautstärke. Klar, der Schalter ist ein Membrankiller, wenn man noch dazu die Bässe am EQ anhebt und recht laut spielt.

Aber: Ich benutze den Schalter gerne, wenn ich leise oder mit mittlerer Lautstärke spiele. Der Sound klingt voller und auch ein wenig weicher. Deswegen finde ich den Combo auch zum leisen dahinüben sehr gut! :great:
(Selbst mit meinem Viersaiter, der ja eigentlich bei ca 40 Hz endet klingt es voller.)


Der Contour-Regler ist ebenfalls ein Drehpoti,mit dem man den Sound von Flat bis tiefer Badewanne regeln kann. Fußschaltbar ist er allerdings nicht. (Wäre allerdings toll, da man schnell von Finger auf Slap schalten könnte)

Vom rauschen her geht es eigentlich. Ich habe halt anfangs den Fehler gemacht, und die Endstufe für das Horn benutzt wie einen Hochtonregler an einer Box. (Und den hatte ich oftmals voll aufgedreht) Dann rauscht es schon ziemlich. Wenn man aber das Horn an die Lautstärke der Woofer anpasst, ist es selbst bei höhenreichen Sounds kein Problem.

Zwei Sachen habe ich noch hinzuzufügen:
1. Ich habe vergessen, den Tunerausgang im letzten Bedienfeld zu erwähnen. er ist der einzige, der noch ein Signal sendet, wenn man die Taste "Tuner-Mute" drückt.
2. Der Combo, (aber auch das Top alleine) hat einen temperaturgesteuerten Lüfter auf der Oberseite. Wenn man eine Weile Spielt, sieht man ihn zwar arbeiten, aber hören tu ich ihn nicht. Selbst wie ich den Amp mal einige Zeit richtig gefordert habe, hat sich zwar der Ventilator schneller gedreht, aber gehört habe ich ihn dennoch nur, wenn alles andere um mich herum still war. Also stören tut er (mich) auf keinen Fall.


Anbei doch ein paar Bilder: Das eine von der GK-Website, das andere von meinem 2 Jahre alten GK, der immer noch aussieht wie neu :)
 

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Ich lese immer und immer wieder, dass GK amps eher unzuverlässig und leicht anfällig sind.

Wie ist das bei dir so gewesen?
 
Ich lese immer und immer wieder, dass GK amps eher unzuverlässig und leicht anfällig sind.

Wie ist das bei dir so gewesen?

Das habe ich nur über die Backline-Serie gelesen. (Soweit ich weiß wegen der Umstellung auf Bleifreies Lötzinn, oder so.)

Von der Artistserie habe ich bis jetzt nur positives über Zuverlässigkeit gelesen und gehört.
Meiner arbeitet auch immernoch tadellos. Nicht einmal eine Klinkenbuchse ist ausgeleiert. (Nicht so wie bei meinem Laney, da musste ich sie schon zweimal wechseln.)
 
Ich hatte ja den Backline 210 (und Probleme) ...
Über die Artist Serie von GK (wozu auch der RB gehört) habe ich bis auf wenige Ausnahmen nur Gutes gehört.

Einiges kann ich als ehemaliger Backline User sehr gut nachollziehen. Ich hatte eine 410er unter meinem 210er Combo. Wenn ich mir da den Artist mit FMC drunter vorstelle - au haua he! :twisted:

Ich messe noch immer jeden Amp am Sound des Backline mit Zusatzbox.
Zum Glück bringt mein Roland 115er Combo den Sound im Vintage Modus. Der RB dürfte (da er ja auch ein Bi-Amp ist) die modernen Sounds des Roland zusätzlich bringen.

Probleme hatte ich mit den (baugleichen?) Tragegriffen an der Seite. Da ist bei einem die Feder rausgesprungen ...

Ich kann die Kombination RB700 210er Combo plus 410er oder 212er Zusatzbox aber auch nur empfehlen! Ich würde das jedem 810er Stak vorziehen. Die 210er in Rückenhöhe kriegen die gleiche Leistung wie die Zusatzbox, so dass auch die Ohren angeblasen werden (Definierbarkeit). Die Zusatzbox entwickelt dann Druck und Hosenflattern ohne Ende.

@ Namo: Wie ist das mit der Zusatzbox?
Hast Du da "im ersten Moment" den Eindruck sie wäre gar nicht an, wenn Du nicht weit weg vom Amp bist? Ich hatte immer den Eindruck. Die 210er dominierte. Erst wenn man die Zusatzbox abhängte merkte man, welchen Druck sie dazu gibt. Zusammen hatte man den "Druck von unten" und die Definierbarkeit im Oberkörperbereich.

Gruß
Andreas
 
@ Namo: Wie ist das mit der Zusatzbox?
Hast Du da "im ersten Moment" den Eindruck sie wäre gar nicht an, wenn Du nicht weit weg vom Amp bist? Ich hatte immer den Eindruck. Die 210er dominierte. Erst wenn man die Zusatzbox abhängte merkte man, welchen Druck sie dazu gibt. Zusammen hatte man den "Druck von unten" und die Definierbarkeit im Oberkörperbereich.

Gruß
Andreas

Hallo Cadfael,

ich merke es eigentlich schon im ersten Moment, da:
1. 12" Lautsprecher sind, die auch einen anderen Klang haben,
2. ich den Amp nicht weiter wie 9Uhr aufdrehen kann, da ich sonst meist viel zu laut bin, :D
3. die FMC gewaltig Druck macht, den man auch bereits in kurzem Abstand zur Box hört und spürt.

Den dritten Punkt wirst du warscheinlich gemeint haben.

Das die 210er dominiert liegt daran, dass sie näher am Ohr ist. Dadurch, dass sie soweit oben steht, gehen aber die Bässe ein wenig flöten. Aber dafür habe ich ja die 212er darunter, die das ganze wieder ausgleichen. :) Dadurch merke ich gleich, dass sie an ist. Und ja, die Hose flattert gewaltig, wenn ich mal richtig aufdrehe! :twisted:

Bei meiner Kombination ist der Combo aber gar nicht mal so dominant, sondern es herrscht ein recht gutes Gleichgewicht.

Ich hoffe, ich konnte deine Frage beantworten. (Wenn nicht, einfach nachhacken! ;):))
 
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