Home-Aufnahmetechnik für Akkordeon

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morino47
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Hallo zusammen,

ich möchte zu Lern- und Dokumentationszwecken Akkordeonspiel aufzeichnen, i.w. Solospiel. Die Technik sollte so beschaffen sein, dass man über eine gute Anlage oder über einen guten Kopfhörer einen unverfälschten Klangeindruck gewinnt. Einfachsttechnik ist, wie ich mich kenne, für mich mittelfristig wahrscheinlich eher unbefriedigend, aber Studiotechnik wäre für meine Anforderung sicher ziemlich übertrieben. Die Aufnahmen werden in gewöhnlichen Wohnräumen gemacht.

Ich suche also so etwas wie solide Home-Aufnahmetechnik für einen Amateur oder Studio-Technik-light.

Ich habe mich hier und in den anderen Bereichen des Forums etwas umgesehen, auch ein Fachgeschäft konsultiert. Ich weiß jetzt aber weniger als zuvor angesichts der riesigen Auswahl und den verschiedenen technischen Lösungen. Zurückgeblieben ist ein verwirrter morino47 :confused:.

Mir schwirrt der Kopf. Deshalb suche ich in dieser Zeit der Lichter mit Hilfe der globalen Expertise des Akkordeon-Forums ein Lichtlein in der Finsternis. Vielleicht können die Erfahrenen in Sachen Akkordeon-Aufnahme bei den folgenden Fragen weiterhelfen. Einschränken will ich, dass ich ungern mehr als 500 - 600 Euro für eine Gesamtlösung ausgeben möchte. Wenn es mit 300 Euro geht, ist mir das natürlich lieber. Nur der Vollständigkeit halber: analog möchte ich nicht aufzeichnen.

1. Welche Nachteile hat ein voll portables autarkes Aufnahmegerät/ Recorder (z.B. Roland R-05) gegenüber einer Lösung mit externer Audio-Karte, bei der die Aufzeichnung nur mit Hilfe eines Rechners möglich ist? Die Vorteile des voll portablen Recorders (Mobilität, Kompaktheit) und die Nachteile der Audio-Karten-Lösung (Rechnerbedarf, Geräteaufwand, Verdrahtung, eingeschränkte Mobilität) sind ja offensichtlich.

2. Welchen Vorteil bietet eine Audio-Kartenlösung gegenüber dem Recorder?

3. Zu welchem Gerät (Recorder oder Audio-Karten-Lösung) gibt es positive oder negative Erfahrung? Was kosten diese Geräte etwa?

4. Bringen 2 externe (Stereo-) Mikrofone eine Verbesserung für meinen Einsatzzweck? Wenn ja, welches Fabrikat/ Preisrahmen ist empfehlenswert.

5. Welche Software sollte auf dem Rechner installiert werden zur Nachbearbeitung bzw. zur Aufnahme bzw. worauf sollte man prinzipiell bei der Software achten? Kosten?

Ich freue mich über jede Antwort und bin gespannt, welche Erfahrungen zu diesem Thema zusammenkommen.

Viele Grüße

morino47
 
Eigenschaft
 
Hallo morino47,

ich kann Dir gerne von meiner Erfahrung mit einem Zoom H4 Handy Recorder berichten.
Ich benutze ihn jetzt seit 2 Jahren und bin, was die klanglichen Eigenschaften anbetrifft, damit sehr zufrieden.
Inzwischen gibt es ja den Nachfolgetyp
Dieser hat ein besser abzulesendes Display und soll auch von der Bedienung her einfacher sein.
Zu Anfang hatte ich Probleme mit der Einstellung des Eingangspegels, die Aufnahmen vom Akkordeon waren immer etwas leise und dünn, oder voller Nebengeräusche. Irgendwann habe ich durch probieren und vergleichen herausgefunden, daß man das Gerät möglichst nah an der aufzunehmenden Schallquelle positionieren muß. Vom Klang her bin ich erstaunt, was so ein kleines digitales Gerät vermag. Bis dato kannte ich nur Aufnahmen mit Bandmaschinen und relativ großen dynamischen Mikrofonen.
Beim Zoom H4 erfolgt die Aufnahme über die beiden internen Mikrofone oder über alternativ anzusteckende externe Mikros.
Die Aufnahme kann per Kopfhörer direkt überwacht werden, per Kopfhörer abgehört oder per USB auf einen Rechner überspielt werden.
Dort hat man dann die Möglichkeit die Aufnahme zu bearbeiten.
Ich benutze zur Nachbarbeitung das freie Programm Audacity. Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich mich damit zurecht fand, aber inzwischen geht es so leidlich. Es gibt da bestimmt wesentlich bessere Programme, aber die sind nicht frei, und ob sie weniger kompliziert zu bedienen sind weiß ich nicht. Da müßtest mal in der Recordingabteilung des Boards nachlesen, dort findest du die wirklich kompeteneten User.
Ich kann Dir zu Deinen Fragen leider keine Antwort geben, da sie immer nach Vergleichen zwischen unterschiedlichen Systemen fragen, ich aber (abgesehen von analoger Technik) bisher nur diese eine Lösung probiert habe und daher nicht vergleichen kann.

Du schreibst, daß Du damit Dein Spiel überprüfen möchtest. Dafür sollten selbst sehr einfache Systeme ausreichen. Du wirst allerdings beim Abhören der Aufnahmen vermutlich denken: so gräßlich habe ich doch gar nicht gespielt, das Gerät muß defekt sein. Aber, man hört bei einer solchen Aufnahme eben jede Kleinigkeit, jedes Nebengeräusch. Und alles was nicht da ist, Hall, einen akkustisch aufbereiteten Raum, Reflektionen, die das Gehörte lebendig werden lassen, hört man eben auch nicht.
Mit einem Programm wie Audacity kann man da zwar einiges verbessern, aber an den Sound einer professionellen oder auch semiprofessionellen Aufnahme kommt man mangels Equipment und mangels Erfahrung bei weitem nicht heran.

Ich hoffe ich konnte Dir etwas helfen.

Gruß
Reini2
 
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Ein portabler Rekorder kann bei richtiger Anwendung sehr gute Ergebnisse erzielen. Der (riesige) Vorteil ist, dass man während der Aufnahme nicht permanent mit der Aufnahmetechnik beschäftigt ist.

Eine Aufnahme mit Studio-Technik bringt zwar potentiell bessere Ergebnisse, aber dafür muss man sich auch (bedeutend) mehr mit dieser Technik auseinanersetzen. Es passiert schnell, dass man sich dadurch vom eigentlichen Musizieren ablenken lässt. Wenn man nicht wirklich Lust hat sich in digitale Aufnahmetechnik hineinzufuchsen, dann wird man frustriert sein.

Deshalb würde ich dir eher zu einem mobilen Rekorder Raten. Die von dir genannten Übungs- und Dokumentationszwecke sind eigentlich gerade die Stärken dieser Geräte.

Manche Recorder bieten die Möglichkeit externe Mikros anzuschließen. Damit kann man die Aufnahmequalität in Hinblick auf Rauscharmut und Detailreichtum nochmal deutlich erhöhen. Allerdings braucht man dann auch mehr Stative, Kabel und Wissen um die Aufstellung der Mikros.
 
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Hallo zusammen,

herzlichen Dank für die bisherigen Hinweise. In einigen sog. Tests - eher Gerätebeschreibungen - ist von Rauschen des Mikrofon-Vorverstärkers (Pre-Amp) des Zoom H4n die Rede. Ist das praktisch hörbar, oder ist das eher theoretisch im Vergleich zu höherwertigem Equipment?

Viele Grüße

morino47
 
ich höre kein störendes Rauschen bei Aufnahmen über die eingebauten Mikrofone.

Gruß
Reini2
 
Jedes Aufnahmegerät rauscht. Die Frage ist wie sehr und ob es einen stört.

Ich persönlich finde man hört das Rauschen bei den kleinen Rekordern ziemlich deutlich. Das muss aber kein Problem sein. Bei alten Aufnahmen gehörte Rauschen auch einfach dazu. Man muss nur mal an Kassettenrekorder-Zeiten zurückdenken. Bei "echter" Studio-Technik ist das Rauschen aber heute so minimal, dass man es eigentlich kaum noch wahrnehmen kann.

Ich würde empfehlen mal einen Rekorder bei Thomann zu bestellen und es zu probieren. Wenn das rauschen unangenehm wirkt, kann man das gerät noch 30-Tage ohne angabe von Gründen zurückschicken.
 
Ich glaub auch, dass ein typischer Handheldrecorder (wie zB. dieses Zoomdings) genau das richtige für dich ist, morino47.
Meiner Meinung nach sollte sowie jeder Musiker (zumindest jeder zweite :D) sowas besitzen.
Einfach weil man es für echt viele Dinge verwenden kann, von Probenmitschnitten, Übungsaufzeichnugen, Ideen-festhalten bis hin zum Diktiergerät.. Alles in einem keinen Kästchen. :)

LG Jakob
 
Hallo zusammen,

ich will mal einen Zwischenstand abgeben: nach einigen persönlichen Beratungen, auch hier aus dem Forum, und obigen Antworten, tendiere ich momentan für meine Zwecke, siehe oben, zum Zoom H4n (ca. 250 EUR). Dieses Gerät hat insbesondere auch sog. XLR-Buchsen und Phantomspeisung, die zur Verbesserung der Aufnahme den späteren Anschluss von Kondensatormikrofonen erlauben.

In Beobachtung sind aber noch

Roland R05 (ca. 190 EUR)
Roland R26 (ca. 400 EUR)
Olympus LS100 (ca. 380 EUR)
Tascam DR100MKII (ca. 340 EUR)
Tascam DR40 (ca. 210 EUR)

Was ich einfach nicht ausfindig machen kann, ist, ob die teureren Geräte (> 300 EUR) außer den offensichtlichen Punkten wie zusätzliche Anschlüsse und Bedienmöglichkeiten, die für meine Zwecke meist gar nicht wichtig sind, in der Basistechnik wie Klangtreue, Rauschabstand usw. besser sind als die preiswerteren. Auch finde ich die sog. Tests, die man im Internet findet nicht aussagekräftig darüber, wie gut die Qualität der Recorder mit externen Mikrofonen für Musikaufzeichnung sind. Diese sog. Tests ergehen sich in allen möglichen technischen Details, aber die Hauptsache, wie gut Klang aufgezeichnet wird, kommt ziemlich kurz weg. Das neutral zu beurteilen/ zu messen ist eben auch ein Stück aufwändiger als das Beschreiben von Knöpfchen, die einmal aus Metall, ein anderes Mal aus Plastik sind.

Gruß

morino47
 
Hallo Morino47,

wir haben in der Band unsere Mitschnitte mit einem Zoom-H2 gemacht. Dabei ging es immer nur darum, möglichst einfach einen Mitschnitt der Proben zwecks selbstkontrolle zu bekommen. Diese kleinen Geräte sind hierbei erstaunlich vielseitig, da man neben dem Anschluss besserer (Kondensator-)Mikrofone auch die Möglichkeit hat, ein Line-Signal z.B. von einem Mischpult aufzuzeichen. Die Nachbearbeitung haben wir dann auf dem PC gemacht - da gibt es ja zahlreiche Software-Lösungen.


Gruß, Jochen
 
ich experimentiere gerade mit einem geliehenen zoom r16. Das hat auch 2 Kondensatormics eingebaut, ich habe aber zwei kleinkondensatormics separat dran. 2 Behringer c-2

Das zoom kostet so 350 kann 8 kanäle gleichzeitig aufnehmen - ich habe da schon mla mit meinem sohn zusammen experimentiert.
Extern kann das Teil 2x Phantomspeisen
Das zoom kann auch noch viele effekte beisteuern und auf zwei masterkanäle abmischen.
Afgezeichnet wir dauf eine sd-karte. Das ist bei mir praktisch, weil der pc woanders steht.
Das teil macht echt laune.

Grüße
morigol
 
Hallo morino47,
irgendwie habe ich diesen Faden übersehen. Wahrscheinlich hast du längst eine Endscheidung getroffen und bist zufrieden damit.

Klar ist: Alle, die sich schon länger (also seit Jahrzehnten) mit der Studiotechnik beschäftigen, habe heute grundsätzlich ein breites Grinsen im Gesicht. Ich selbst habe anfang der 1980er Jahre das Tascam 144 für 2500 DM (fast ein ganzer Monatslohn, damals) gekauft und konnte damit immerhin 4 separate Spuren auf eine Compact-Cassette aufnehmen. Mehr hatten die Beatles für St. Pepper auch nicht. Das Thema Rauschen war damals tatsächlich eins.

Auf ein kurze Formel gebracht, heute sind alle Geräte, die bisher genannt wurden gut und geeignet. Eines wurde noch nicht genannt: Die Apple Family. Ich benutze recht häufig mein Iphone (Melanie lieber das Ipad) in Verbindung mit der kostenlosen und famosen Software Garage Band um mal eben was in Mehrspurtechnik aufzunehmen (Melanie singt im Chor und probiert so schon mal verschiedene Stimmen aus).
Wenn es aber um die Selbstkontrolle geht, sagt ein Bild doch mehr als tausend Worte und ein schnelles Probenvideo mit äußerst zufriedenstellender Tonqualität ist mit Smartphone oder Tablet ruckzuck fertig.

Wenn die Anprüche doch über den eben genannten Anwendungszweck hinaus gehen sollen, empfehle ich eine separate Soundkarte á la Tascam US-122 oder Focusride Saffire 6, kosten bei den Versendern nicht mal 100 €. Cubase, die Aufnahmesoftware ist dabei und sollte mit jedem halbwegs aktuellen Laptop oder PC problemlos funktionieren. Dazu werden noch zwei Kondensatormikrofone benötigt, die zwischen -sagen wir- 50 und 300 Euro kosten sollten. Mikrofone sind heutzutage ein Geschenk, selbst die billigsten vom "t" sind gut. Sicher geht es besser (habe selbst Neumann und Oktava UND die EM700). Das soll nicht heißen, das teurere Mikrofone Blödsinn wären, ganz im Gegenteil, das Mikrofon steht am Anfang der Aufnahmekette und was dort "überhört" wird fehlt im weiteren Prozeß. Dennoch, selbst das 49€-Set spielt auf gutem Niveau, die Oktava MC-12 sind von der Herkunft her Neumann KM84 und kosten im Set 300€.

Zusammengefaßt würde ich zu Smartphone/Tablet UND einer größen Lösung mit Laptop, Digital Interface und zwei Mittelklassemikrofonen raten.

Grüße, Leo
 

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