Das ist mir bewusst, nur ist mir nicht klar, was die hohen Preisunterschiede ausmachen bzw. ob ich das wirklich brauche.
Dazu müsste man erstmal wissen, was genau du brauchst
Bisher sehe ich nur die Vorgabe, dass du mit einem Mikrofon möglichst gut aufnehmen willst. Und Budget 200-300 Euro.
Zuerst mal: Das Budget ist relativ knapp bemessen, aber grade noch im Rahmen, damit du was vernünftiges bekommst. Zumindest wenn du dir sicher bist, dass du nur einen Eingang fürs Mikrofon brauchst und sonst auch keinen Schnickschnack. Du solltest auch unbedingt darauf achten, dass das Interface unter Win7 x64(!) läuft, d.h. dass dafür Treiber existieren, die funktionieren. Bei Tascam, Presonus und Line6 habe ich (bis vor einem halben Jahr, wo ich dann mein Saffire 6 geholt hab) einiges über Treiber-Probleme gehört. Deswegen: Vorm Kauf unbedingt prüfen, z.B. hier per Forensuche oder bei Gearslutz.
Generell brauchst du
- Interface
- Mikro (evtl. Poppfilter, Spinne, Reflexionsfilter)
- Stativ (evtl. Schwenkarm)
Da du ein relativ beschränktes Budget hast, würde ich mich erstmal aufs grundsätzliche konzentrieren und zusätzliche Features höchstens über passende Bundles mit-einbeziehen.
Als Interface empfehlen sich die schon genannten:
- M-Audio FastTrack
- Focusrite Saffire 6
- Alesis IO2
- Presonus Audiobox
- Tascam US1xx
Als Mikro wird hier gern empfohlen:
- Rode NT1A
- SE Electronics X1
- Shure SM 58
- MXL 2006
- AKG C214
Teilweise kommt es auch auf den Verwendungszweck an. Budget-technisch kannst du natürlich auch noch ins höhere Segment greifen, wenn du gebraucht kaufst.
Es gibt sicher noch einige andere passende, also schau dir erstmal das Angebot an und wenn dir eins auffällt, dann frag nochmal hier nach. Allgemein brauchst du auf wenig Dinge achten, denn ein Mikro kannst du an fast allen Interfaces anschließen (bei Line6 Guitarport o.ä. vielleicht nicht
). Allerhöchstens noch Phantomspeisung. Schön wären natürlich auch gute Mic-Preamps.
Ich selber habe das Saffire 6 und das sE Eletronics X1 und bin sehr zufrieden. Das Aufgenommene klingt frisch nach der Aufnahme absolut so, wie es währenddessen an meinen Ohren ankam. Keinerlei Klangveränderung, "Malerei", Verzerrung oder sonstiges, abgesehen von der Raumresonanz bei einer bestimmten Frequenz, aber dafür kann das Equipment nichts (ist auch ein anderes Kapitel als das Thema hier). Habe zu Weihnachten als Geschenk für meine Freundin was komponiert und aufgenommen und das ganze aus Zeitmangel an einem Wochenende durchgezogen. Ich bin ziemlich baff, was für Ergebnisse man ohne große Vorbereitung mit solchem Einsteiger-Equipment erzielen kann.
Bei T.BONE wird hier schnell die Nase gerümpft. Es handelt sich natürlich um "Billig"-Zeug. Ich kenne aber einige, die absolut zufrieden mit dem SC400 sind. So rein vom entfernten Vergleich (also nicht ein identischer Raum, in dem ich beide Mikros teste) würde ich sagen, dass dem SC400 gegenüber dem X1 oder dem NT1A schon ein wenig an Brillianz und Geradlinigkeit fehlt. Ob das allerdings für dich so entscheidend ist, würde ich fast bezweifeln. Du kannst ja mal im Laden ein paar Mikros durchtesten und dann entscheiden. Am Ende muss es dir gefallen
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Nach dem allgemeinen Teil noch konkret zu deinen Anmerkungen:
Das ist mir bewusst, nur ist mir nicht klar, was die hohen Preisunterschiede ausmachen bzw. ob ich das wirklich brauche. Ich verwende sowieso nur ein Mikrofon.
Dann brauchst du eben einen Anschluss für das Mikro (meist XLR), eventuell Phantomspannung (oft per Schalter zuschaltbar) und einen Mic-Preamp (=Vorverstärker), der meistens schon im Interface integriert ist. Die Preisunterschiede erklären sich durch die verschiedenen Features und teilweise auch durch den Ruf des Herstellers. Es gibt schließlich enorme Qualitätsunterschiede, wobei man da auch nicht alles bierernst nehmen sollte - manche Sachen sind so subtil, dass man schon das Gras wachsen hören muss, um noch Unterschiede erkennen zu können (oder zu wollen
). Manchmal ist es auch schlicht Prestige, genau das geilste Teil vom tollsten Hersteller zu haben. Konkret im Fall von Interfaces geht es natürlich darum, dass sie das Eingangssignal möglichst originalgetreu in ein digitales Signal umwandeln (und evtl. andersrum wieder ausgeben). Dazu ist die ganze Signalkette wichtig, im Interface vor allem die A/D- (bzw. D/A-) Wandler und bei Mikrofonen der Preamp. Ich bin nun auch kein Experte und weiß nicht, wie sich das ganze aufbaut und welcher Rohstoff oder Verarbeitungsschritt da besonders teuer ist und den Preis mitbestimmt, aber wenn's dich interessiert, kannst du das bestimmt irgendwo nachlesen. Ich denke allerdings nicht, dass dich das als Einsteiger besonders tangieren muss.
Was ist sinnvoller? Am Mikro oder am Interface zu sparen?
Ehrlich gesagt am ehesten das Stativ
Wenn du nur singst und das auch die nächsten Jahre ausschließlich machst, kannst du natürlich beim Interface abspecken, was andere Features (Hi-Z-Eingang etc.) betrifft. Wenn du wirklich auf superbillig rauswillst, dann kannst du natürlich mit SC400 und dem FastTrack unter 200 Euro bleiben. Die "minimal akzeptable" Variante laut herrschender Meinung hier ist ungefähr sE X1 und FastTrack, womit du plus Stativ ca. bei 250 Euro wärst.
Haha.. Also irgendwie auch sinnlos. Wie lang darf eigentlich das XLR Kabel sein, ohne das ich Qualtiätseinbußen habe? Das Rauschen des Lüfters etc vom PC wollte ich nicht zwingend mit aufzeichnen.
Wie lang muss es denn sein? Nimm's so kurz, dass es nicht zur Stolperfalle wird und so lang wie nötig. Wenn's um Homerecording geht, braucht es doch eh nur die paar Meter durchs Zimmer. Das Rauschen des Lüfters wirst du so oder so leise auf der Aufnahme haben, außer du schirmst gekonnt das Mikro ab und/oder hast einen leisen Lüfter. Mit dem Kabel hat das aber recht wenig zu tun.