machinehater
Registrierter Benutzer
Hallo!
Das Thema wird hier im Forum recht oft besprochen, also habe ich eine kleine Anleitung zusammengestellt, wie man Midi- Drums menschlicher klingen lassen kann, durch manuelles (das einzige wirksame) "Humanizing".
Ein unbearbeiteter Drum-Track klingt so:
Jeder wird mir Recht geben: das ist untragbar!
Humanizing
Der Computer gibt alle einzelnen Schläge in der Regel mit der gleichen Anschlagstärke wieder, normalerweise 100. Aus Guitar Pro exportierte Midi- Dateien arbeiten zwar auch mit Dynamik, jedoch nur mit wenigen Stufen, das reicht nicht aus. Um ein Schlagzeug menschlicher klingen zu lassen, müssen diese Anschlagstärken voneinander abweichen, denn kein Mensch kann stets gleich laut spielen. Dabei handelt es sich um minimale Schwankungen, die wir jedoch subjektiv wahrnehmen. Noch dazu kann niemand 100%ig genau im Takt spielen, aber dazu später.
Anschlagdynamik, bzw. Velocity
Ihr werdet es schon ahnen, nahezu jeder einzelne Schlag eures Tracks muss einzeln bearbeitet werden! Das gilt auch z.B. für den EZ- Drummer. Der hat zwar einen "Humanize-Button", jedoch handelt es sich hierbei nur um einen eingebauten Zufallsgenerator, der die Schläge zwischen einer bestimmten Anschlagstärke und Anschlagposition schwanken lässt. Es klingt zwar auf Anhieb sehr viel besser, wenn man diesen Button aktiviert, jedoch handelt es sich hierbei nur um Zufall. Damit sich die Drums aber gut in das Lied integrieren braucht es etwas anderes: Betonung!
Das klingt jetzt zwar nach viel Arbeit, das trifft aber nur bedingt zu, denn zum einen, hat man den Dreh relativ schnell raus, und zum anderen lohnt sich das Ergebnis allemal, und wer will schon halbe Sachen?
Die Controller-Spur
Mit Cubase geht der Vorgang recht komfortabel von der Hand:
Man mache einen Rechtsklick im Projekt auf den Balken der Drumspur und wähle Midi --> Schlagzeug-Editor öffnen.
http://machinehater.bplaced.net/stuff/workshop/1.jpg
Hier sieht man eine Tabelle der einzelnen Midi-Schläge. Durch einen Rechtsklick auf die linke Liste und Weitere Controller-Spur öffnen kommt man der Sache schon näher:
http://machinehater.bplaced.net/stuff/workshop/2.jpg
Diese ominöse Controller-Spur kann vieles anzeigen, was uns interessiert ist jedoch die Anschlagstärke:
http://machinehater.bplaced.net/stuff/workshop/3.jpg
Wie ihr seht hat hier die Bass Drum jeweils die gleiche Anschlagstärke, und zwar genau 100.
Jetzt machen wir uns daran, jeden Schlag der Bass Drum mit der Maus in der Anschlagstärke zu bearbeiten. Das geht recht flott, folgt eurem Gefühl, hört euch ggf. nebenher immer wieder die Gitarrenspur o.Ä. an! Das Ergebnis könnte so aussehen:
http://machinehater.bplaced.net/stuff/workshop/4.jpg
Danach machen wir uns an das Hi-Hat (Hier steht Chinese Cymbal, ist ein Fehler meiner Drum-Map):
http://machinehater.bplaced.net/stuff/workshop/5.jpg
Jeder Schlagzeuger wird euch bestätigen, dass das Hi-Hat im Normalfall so gespielt wird, also laut, leise, laut, leise. Achtet darauf, dass ihr nicht rigoros hin und her geht, also nicht z.B. 100, 90, 100, 90... Dazu macht man das mit der Maus. So schwankt man sicher etwas, also das Ergebnis ist: 100, 92, 102, 94, 102, 89, usw...
Das selbe mit den Becken:
http://machinehater.bplaced.net/stuff/workshop/6.jpg
Zum Schluss das, meines Erachtens, wichtigste Instrument für einen guten Groove: Die Snare
http://machinehater.bplaced.net/stuff/workshop/7.jpg
Je nach Programm und Drum-Map kann man auch zwischen Snare rechts und Snare links wählen. Macht das unbedingt! Also genau so wie ihr es spielen würdet, also eine schnelle Abfolge von Snareschlägen ergäbe: rechts, links, rechts, links...
Und zum Schluss:
Die Position
Wie vorhin erwähnt kann niemand genau im Takt spielen, und mit genau meine ich "maschinengenau". Und das ist gut so, hier geht es wieder um natürliche Schwebungen, die den Groove ausmachen.
Dazu gehen wir zu den Spur-Parametern der Drumspur:
http://machinehater.bplaced.net/stuff/workshop/8.jpg
Hier sind wir auf den Zufall angewiesen, und zwar wählen wir Position und als Parameter z.B. - 3 bis +3. Hierzu gibt es keinen jederzeit passenden Wert, denn je nachdem, ob es sich um einen schnellen oder einen langsamen Track handelt, kann sich das Ergebnis von einem natürlichen Gefühl in ein schreckliches Stolpern verwandeln. Hier sind eure Ohren gefragt! Neben Spur-Parameter ist ein Button, mit dem ihr den Effekt ein- und ausschalten könnt (Gelb ist AUS). So könnt ihr vergleichen, geht gerade so weit, dass man einen kleinen Unterschied subjektiv spüren kann.
Geschafft:
Die Mühe hat sich gelohnt:
Noch mal zum Vergleich:
Hier nochmal alle Dateien als Zip-Archiv:
http://machinehater.bplaced.net/stuff/workshop/workshop_velocity.zip
Viel Spaß beim "Vermenschlichen" !
LG
Armin
Das Thema wird hier im Forum recht oft besprochen, also habe ich eine kleine Anleitung zusammengestellt, wie man Midi- Drums menschlicher klingen lassen kann, durch manuelles (das einzige wirksame) "Humanizing".
Ein unbearbeiteter Drum-Track klingt so:
Jeder wird mir Recht geben: das ist untragbar!
Humanizing
Der Computer gibt alle einzelnen Schläge in der Regel mit der gleichen Anschlagstärke wieder, normalerweise 100. Aus Guitar Pro exportierte Midi- Dateien arbeiten zwar auch mit Dynamik, jedoch nur mit wenigen Stufen, das reicht nicht aus. Um ein Schlagzeug menschlicher klingen zu lassen, müssen diese Anschlagstärken voneinander abweichen, denn kein Mensch kann stets gleich laut spielen. Dabei handelt es sich um minimale Schwankungen, die wir jedoch subjektiv wahrnehmen. Noch dazu kann niemand 100%ig genau im Takt spielen, aber dazu später.
Anschlagdynamik, bzw. Velocity
Ihr werdet es schon ahnen, nahezu jeder einzelne Schlag eures Tracks muss einzeln bearbeitet werden! Das gilt auch z.B. für den EZ- Drummer. Der hat zwar einen "Humanize-Button", jedoch handelt es sich hierbei nur um einen eingebauten Zufallsgenerator, der die Schläge zwischen einer bestimmten Anschlagstärke und Anschlagposition schwanken lässt. Es klingt zwar auf Anhieb sehr viel besser, wenn man diesen Button aktiviert, jedoch handelt es sich hierbei nur um Zufall. Damit sich die Drums aber gut in das Lied integrieren braucht es etwas anderes: Betonung!
Das klingt jetzt zwar nach viel Arbeit, das trifft aber nur bedingt zu, denn zum einen, hat man den Dreh relativ schnell raus, und zum anderen lohnt sich das Ergebnis allemal, und wer will schon halbe Sachen?
Die Controller-Spur
Mit Cubase geht der Vorgang recht komfortabel von der Hand:
Man mache einen Rechtsklick im Projekt auf den Balken der Drumspur und wähle Midi --> Schlagzeug-Editor öffnen.
http://machinehater.bplaced.net/stuff/workshop/1.jpg
Hier sieht man eine Tabelle der einzelnen Midi-Schläge. Durch einen Rechtsklick auf die linke Liste und Weitere Controller-Spur öffnen kommt man der Sache schon näher:
http://machinehater.bplaced.net/stuff/workshop/2.jpg
Diese ominöse Controller-Spur kann vieles anzeigen, was uns interessiert ist jedoch die Anschlagstärke:
http://machinehater.bplaced.net/stuff/workshop/3.jpg
Wie ihr seht hat hier die Bass Drum jeweils die gleiche Anschlagstärke, und zwar genau 100.
Jetzt machen wir uns daran, jeden Schlag der Bass Drum mit der Maus in der Anschlagstärke zu bearbeiten. Das geht recht flott, folgt eurem Gefühl, hört euch ggf. nebenher immer wieder die Gitarrenspur o.Ä. an! Das Ergebnis könnte so aussehen:
http://machinehater.bplaced.net/stuff/workshop/4.jpg
Danach machen wir uns an das Hi-Hat (Hier steht Chinese Cymbal, ist ein Fehler meiner Drum-Map):
http://machinehater.bplaced.net/stuff/workshop/5.jpg
Jeder Schlagzeuger wird euch bestätigen, dass das Hi-Hat im Normalfall so gespielt wird, also laut, leise, laut, leise. Achtet darauf, dass ihr nicht rigoros hin und her geht, also nicht z.B. 100, 90, 100, 90... Dazu macht man das mit der Maus. So schwankt man sicher etwas, also das Ergebnis ist: 100, 92, 102, 94, 102, 89, usw...
Das selbe mit den Becken:
http://machinehater.bplaced.net/stuff/workshop/6.jpg
Zum Schluss das, meines Erachtens, wichtigste Instrument für einen guten Groove: Die Snare
http://machinehater.bplaced.net/stuff/workshop/7.jpg
Je nach Programm und Drum-Map kann man auch zwischen Snare rechts und Snare links wählen. Macht das unbedingt! Also genau so wie ihr es spielen würdet, also eine schnelle Abfolge von Snareschlägen ergäbe: rechts, links, rechts, links...
Und zum Schluss:
Die Position
Wie vorhin erwähnt kann niemand genau im Takt spielen, und mit genau meine ich "maschinengenau". Und das ist gut so, hier geht es wieder um natürliche Schwebungen, die den Groove ausmachen.
Dazu gehen wir zu den Spur-Parametern der Drumspur:
http://machinehater.bplaced.net/stuff/workshop/8.jpg
Hier sind wir auf den Zufall angewiesen, und zwar wählen wir Position und als Parameter z.B. - 3 bis +3. Hierzu gibt es keinen jederzeit passenden Wert, denn je nachdem, ob es sich um einen schnellen oder einen langsamen Track handelt, kann sich das Ergebnis von einem natürlichen Gefühl in ein schreckliches Stolpern verwandeln. Hier sind eure Ohren gefragt! Neben Spur-Parameter ist ein Button, mit dem ihr den Effekt ein- und ausschalten könnt (Gelb ist AUS). So könnt ihr vergleichen, geht gerade so weit, dass man einen kleinen Unterschied subjektiv spüren kann.
Geschafft:
Die Mühe hat sich gelohnt:
Noch mal zum Vergleich:
Hier nochmal alle Dateien als Zip-Archiv:
http://machinehater.bplaced.net/stuff/workshop/workshop_velocity.zip
Viel Spaß beim "Vermenschlichen" !
LG
Armin
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