Bert4
Registrierter Benutzer
Hallo liebe Community
Ich möchte euch den Bau meiner bisher umgesetzen Regie zeigen.
Im folgende Artikel habe ich auch die Messgrafiken etwas erklärt und die wichtigen Faktoren angesprochen,
damit auch für Anfänger die Doku interessant ist.
Dennoch sollte sich jeder mit dem REW-Workshop vertraut machen, damit die Messgrafiken etwas besser verstanden werden können.
REW-Workshop
Meine erste Regie habe ich vor 2 Jahren Dokumentiert:
http://recording.de/Community/Forum...k/Raumakustik_und_Dämmung/146225/Thema_1.html
Es hat sich seither einiges getan.
Wo genauso ein Fehlprojekt dabei war:
Im Bild oben hatte ich einige "Fehler" gemacht diese mir aber soviel zeigten, dass der Abriss nicht allzu schwer viel
Unter anderem ein vorspringendes Kamineck (im Bild oben, rechts hinter der Rigipswand) mit der größe von 42*25cm
und ein unsymmetrisch sitzendes Fenster zeigten mir die starken Auswirkungen einer unsymmetrischen Lage.
Somit kommen wir auch gleich zur
Plannung:
Hier eine Skizze des ursprünglichen Raumes:
Damit ich nun in diesen Raum eine symmetrische Lage schaffen konnte, habe ich das Fenster zugemauert.
Weil nicht nur die symmetrische Aufstellung der Monitore sehr wichtig ist sondern die symmetrie des Raumes selber
auch eine viel zu große Rolle spielt.
Die folgende Skizze soll nun das geplante Konzept zeigen:
Da der Raum doch schon sehr klein ist, hab ich die Eck(Bass)absorber in den Decken/Wand-Kanten geplant (grün eingezeichnet)
sowie in den vorderen senkrechten Ecken (gelb im Bild oben eigezeichnet)
Und mit Rockwoll sonorock und Isover uniroll classic.
Beiden weisen einen längsbezogenen Strömungswiderstand von 5-6 kPa. Was für dicke poröse Bassfallen sehr gut geeignet ist.
Nach gründlichen Überlegen und Testen habe ich mich für LEDE entschieden, wobei ein Teil der Erstreflektionen mit Gipskartonwänden
an den 1D Diffusor (Blau eingezeichnet) hinter mir geleitet werden sollen.
Dazu werden die senkrechten Bassabsorber mit Rigips verkleidet (Im Bild oben die roten Striche)
und schräg genug angeordnet damit die Erstreflektionen auch weit genug an mir vorbei und nach hinten zum Diffusor umgeleitet werden.
Genauso wird durch die Schallharte Verkleidung (Rigips) eine Üerdämpfung im Hochton vermieden.
An den oberen Bassabsorber hab ich ebenfalls Rigipsplatten als Verkleidung gewählt.
An dieser Stelle möchte ich gesagt haben, dass man rundum den Rigipsplatten ausreichend Spalt lassen muß, damit sich die Schallwellen herum beugen können und von der Wolle dahinter absorbiert werden.
Auch sollte das Dämmmaterial soweit gefüllt werden, damit die entstehende Schwingung der Rigipsplatten, ebenfalls gedämpft wird.
Eine weitere Möglichleit wäre die Schallharte Oberfläche mit Laminatstreifen zu Verkleiden. Es sollte aber immer zwischen jeden Laminatstreifen
1cm Spalt gelassen werden. (erwünschte Schallbeugung)
Ist einfacher zu bauen und wird gern Umgesetzt.
Der Eckabsorber oben (vor mir) hat eine Breite von 105cm , damit auch die Deckenreflektionen gleich mitabsorbiert werden.
An dieser Stelle darf natürlich keine Rigipsplatte gemacht werden.
Zuerts der Raum komplett leer geräumt:
Monitore (fast Wandnah) und Mikro (bei ca. 38% der Raumlänge) bilden ein gleichseitiges Dreieck.
Grundsätzlich sollten Monitore immer an der kürzeren Wand aufgestellt werden.
Unter anderem ist das Modenverhalten besser als an der langen Seite eines Raumes.
Hier das dazugehörige Wasserfalldiagramm:
Das Wasserfalldiagramm, wie oben skaliert, zeigt den Nachhall im gesamten Frequenzspektrum.
In dieser Grafik sind 1000ms (Millisekunden)und ein Pegelabfall von 60dB Skaliert.
(Später wird auf 300ms bei 60 dB und ein bestimmte Frequenzbereiche skaliert)
Im hinteren Teil der Grafik (blau umrandete Linie) ist der eintreffende Zeitpunt des Direktsignals von Monitor zum Mikro.
Alles was in der Grafik nach vor gezeichnet ist, zeigt den abfallenden Pegel der Raumantwort.
Der gelb eingezeichnete Frequenzbereich (abgeschnitten dargestellt) braucht länger als eine Sekunde um auf 60dB "abzuklingen".
Der rot unterstrichene Frequentbereich zeigt deutlich die Raummoden bis zur Schröderfrequenz meines Raumes.
Bis zur 4fachen Schröderfreuenz besteht der Nachhall aus Raummoden und Reflektionen.(grau unterstrichen)
Und der restliche braun unterstrichene Frequenzbereich zeigt den Nachhall aus Reflektionen.
Die Schröderfrequenz und weiteres läßt sich in folgenden Link berechnen:
http://www.bobgolds.com/Mode/RoomModes.htm
Und ein Bild vom Frequenzgang des leegeräumten Raum:
Von 20Hz bis 20kHz sind nun Pegelsprünge von gut 30dB vorhanden.
(Ich habe ein paar Aufstellungen probiert, dies ist die "schönste"Position)
Das nächste Bild zeigt nun die Holzkonstruktion der Decken-Bassfallen:
30/50mm Latten mit 6/100 Schrauben und 8mm Dübel alle 40cm an der Decke befestigt.
Der Abstand zur Wand beträgt 63cm. (Plattenbreite von sonorock)
Die Tiefe der senkrechten Konstruktion soll auf 30cm sonorock reichen und wurde
mit 5/80er Schrauben und Winkel befsetigt, im folgenden Bild ein Beispiel:
Nun wurde mit der Füllung von sonorock und Isover begonnen:
Die Latten unter der Wolle wurden kurz vor füllen befestigt, um Platz beim der Arbeit zu haben.
Nach dem die Bassfallen seiltich und hinter mir gefüllt waren:
wurde gleich ein Messung gemacht.
Hier der Messaufbau:
Und das Messergebniss dazu:
Da wir zuerst mit dem optimieren im Bassbereich beginnen,
ist die Grafik oben nun zwischen 25 und ~600Hz skaliert und der Zeitwert auf 300ms gestellt.
Wie zu sehen ist hat sich der Nachhall von 40 bis ca. 300Hz stark "drücken" lassen.
Das nächste Bild zeigt den Aufbau der vorderen senkrechten Bassfallen:
Im unteren Teil habe ich die Wolle stehend gefüllt, so halten sich die Platten stabiler.
Der obere Bereich wurde nun mit meinen Isoverplatten (vom alten Studio) liegend gefüllt.
Dabei habe ich 2 mal Querstreben rangemacht, damit die Wolle sich nicht durch ihr Eigengewicht selbst zusammendrückt:
Fertig gefüllte senkrechte Bassfallen und Messaufbau:
Sehen wir mal was sich in der Messung getan hat:
Der Bereich zwischen 40 und 400Hz ist nun schon auf die gewünschten 300ms auf 60dB abgefallen.
(blau eingekreist)
Aber auch die 36Hz Mode hat sich schon 24dB drücken lassen.
Es folgt noch die vordere Decken-Bassfalle.
Diese nun 105cm breit ist, damit auch die Erstreflektionen mit absorbiert werden.
Der Reflektionspunkt wurde vorher mit dem Spiegeltrick ermittelt und ausreichend abgedeckt.
Hierzu habe ich ein Lattengerüstgebaut und mit Flies bespannt:
Von oben an den seitlichen Bassfallen verschraubt und mit Wolle gefüllt.
Nun ist die gesamte Bassabsorption fertig.
Monitore wieder genau an ihre Stellen aufgestellt und eine Messung gemacht:
Die folgende Grafik zeigt das Messergebniss der gesamten Bassabsorption:
Der Frequenzbereich bis 600Hz ist ausreichend gedämpft.
Bei der 36Hz Mode sind noch ein paar dB über welche später eventuell mit 2 Resonatoren bekämpft werden könnten.
An dieser Stell muß ich eine wichtige Info ansprechen:
Ist die gesamte Bassabsorption fertig bzw. alles Dämmmaterial welches mit dem Mauerwerk in berührung kommt.
Muß nun mit einer entsprechenden Dampfsperre versehen werden. Damit kein Schimmel entsteht
(bei mir zeigte sich beim fehlgeschlagenen Projekt, welches über ein Jahr installiert war, dass sich keine Schimmelbildung erzeugte)
Alle Zwischeteile, wo keine Rigipsplatten ran kommen, mit Flies bespannt und dannach die Rigipsplatten montiert.
Hier möchte ich nochmel gesagt haben, dass das Dämmmaterial soweit gefüllt werden muß damit auch die Rigipsplatten berührt werden.
Damit jede Eigenschwingung der Platten selber auch gedämpft wird.
Das ganze sah dann so aus:
Danach wieder eine Messung gemacht und mal auch den rechten Monitor benutzt.
Und siehe da..........ein ganz anderes Ergebniss
Es stellte sich raus, dass der Kamin im hinteren Eck genug unsymmetrie und somit ein schlechtes Stereobild verursachte.
Darauf hin habe ich im leeren Eck hinten provisorisch in Kamingröße einen Absorber gebastelt:
Die folgende Grafik zeigt die Frequenzgänge des rechten Monitors, vor und nach dem provisorischen Kaminabsorber:
Blaue Linie vor dem Absorber und grüne nach dem Absorber.
Es zeigt sich eine kleine Verbesserung.
Jetzt sehen wir uns mal das gesamte Frequenzspektrum im Nachhall an.
Zuerst ohne Rigipsverkleidung:
Der Bereich ab 10kHz ist nun schon deutlich stärker gedämpft als der Mittenton des Raumes.
Mit Rigipsverkleidung:
Nach den Rigipsplatten ist von 200Hz aufwärts wieder eine verstärkte Hallsuppe hör und sichtbar.
Ich habe ja auch noch eine Couch hinten gplant
Aber etwas hat sich nach der Anbringung der Rigipsplatten noch gezeigt.
Durch die gedämpfte Schwingung der senkrechten Platten hat sich die 36Hz Mode weiter dämpfen lassen.
Diese ist nun auch auf 36dB bei 300ms abgefallen. Was für mich ein ausreichender Wert ist.
Sieht man sich die "fletcher munson kurven" an, ist klar das dieser Bereich eine ganz andere Hörschwelle aufweist.
Somit haben sich die beiden gedachten Resonatoren erledigt
Danach Laminatboden verlegt, Wände weiß und die oberen Rigipsplatten schwarz gestrichen.
Bevor ich nun die Couch reingestellt habe folgte dieser 1D Diffusor:
http://www.tonstudio-forum.de/user/...diffusor-diy-bauanleitung.html#profileContent
Beides im Raum :
Und meinen selbstgebauten Tisch aufgestellt:
Da nun der Bass erfolgreich absorbiert ist kommen wir zu den nächsten Messgrafiken.
Das ETC zeigt Reflektionen des Raumes an.
Beginnen wir mit dem ETC des leeren Raum:
Zur Erklärung:
Die rot eingekreiste Spitze, welche bei 0ms steht, zeight den Zeitpunkt an,
wann der Schall vom Monitor zum Mikro angekommen ist.
Der Schall bewegt sich aber gleichzeitig in alle Richtungen und nicht nur gezielt zum Mikro.
Wärend der Schall sich nun im Raum ausbreitet unter anderem an Wände, Decke und Boden reflektiert,
kommt er später als das Direktsignal auch irgendwann wieder am Mikro an.
Dies läßt sich an den "schwächeren" Spitzen im ETC rauslesen.
zB die blau eingekreisten Spitzen.
die gelb eingekreiste Spitze zeigt die Erstreflektion meiner Hinterwand.
Ziel ist es alle Reflektionen bis 15ms auf mind. -20dB zu dämpfen.(roter Strich)
Je nach dem wie weit die Hinterwand entfernt ist, kann man (wenn später als 15ms) ein erwünschtes diffuses Schallfeld eintreffen lassen. (mittels Diffusor) Hier darf das diffuse Schallfeld im ETC "lauter" sein als -20dB.
Würde man von der Hinterwand die Erstreflektion unter 15ms haben, sollte man hinten auch Breitbandig absorbieren.
Das ETC des letzten Messaufbau :
Wie zu sehen ist sind alle Reflektionen auf unter -20dB Teils auch -25dB.
So ist der Winkel der schrägen Rigipswänden ausreichend, um die Seitenreflektionen nach hinten zuleiten.(weit genug an mir vorbei)
Und der breite Decken-Kantenabsorber erledigt die Erstreflektionen der Decke.
Jetzt stört eigentlich nur noch die Spitze, gleich nach dem Direktsignal bei ca. einer ms.
Diese kommt vom Tisch. Gerade Reflektionen, in den ersten 2 ms, kann der Mensch vom Direktsignal nicht unterscheiden.
Hier werde ich noch die passende Lösung finden
Eine Möglichkeit wäre:
http://www.tonstudio-forum.de/user/...svorschlag-tischreflexion.html#profileContent
Als ich den Tisch reingstellt habe , kam der Zeitaufwendigste Teil.
Die optimale Position der Monitor bzw. der Abhörposition zu finden.
Daher ist im Bild oben auch das Styrobor zu sehen, damit habe ich die Monitore um 20cm erhöht, was einen besseren Frequenzgang zeigte.
Hier mal der große Unterschied der Frequenzgänge.
Die erste Grafik zeigt die ursprüngliche Aufstellung der Monitore an:
Nach ca. 50 Messungen und der richtigen Position sah der Frequenzgang so aus:
Ich denke der deutliche Unterschied, sollte jeden zeigen wie wichtig das suchen der optimalen Position
von Monitoren und Abhörposition ist.
Folgend noch die Messdatei:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/61000555/letzte zwischenmessung.mdat
Soweit bin ich nun mit meinem Projekt.
Ich denke wir kommen mal zu den Kosten:
Das gesamte Holz der Bassfallenkonstruktion beträgt..........................................50.-
Sonorock wurden ca. 12 Pakete gebraucht (Isover hochgerechnet)a20.-....................240.-
Faserflugbespannung aus Fliesdecken 4 Stück a 3.-............................................12.-
Rigips (Einmannplatten 60*260cm) 6 Stück -....................................................32.-
Schrauben , Klammern und Dübel ................................................................40.-
Farbe weiß und schwarz............................................................................35.-
Gesamte Bassbehandlung inkl. Optik............................................................409.-
Inkl. 1D Diffusor fürs LEDE........................................................................624.-
.
Mit einer groben Schätzung würde ich sagen, in etwa auf 120 Stunden Arbeitszeit gekommen zu sein.
Einen wichtigen Punkt hätte ich fast vergessen:
Für ausreichend Lüftung sollte ja immer gesorgt sein.
In meinem Fall gibt es aber kein Fenster mehr daher habe ich eine Lüftung durch die Wand gemacht.
In der Bassfalle eingearbeitet:
Einen Rahmen gebaut, mit schwarzen Flies bespannt und angeschraubt.
Diese Schrauben sind die einzigen , welche offensichtlich zur Befsetigung sichtbar sind.
lg Bert
- - - Aktualisiert - - -
Folgendes ist noch geplant:
Da immer noch etwas zuviel Nachhall im Mittenbereich herscht habe ich Breitbandabsorber geplant.
Bis auf den Diffusor sind ja noch alle Wände kahl.
An der Decke möchte ich nocht etwas gegen Flaterechos anbringen.
Damit auch Aufnahmen möglich wären. (Fürs Abhören stören Flaterechos nicht !!!!)
Die Tischreflektion möchte ich noch lindern.
Der provisorische "Kaminabsorber" wird auch noch schön verkleidet.
Und ordentliche Monitor Ständer werden gemacht.
Fortsetzung folgt
lg Bert
Ich möchte euch den Bau meiner bisher umgesetzen Regie zeigen.
Im folgende Artikel habe ich auch die Messgrafiken etwas erklärt und die wichtigen Faktoren angesprochen,
damit auch für Anfänger die Doku interessant ist.
Dennoch sollte sich jeder mit dem REW-Workshop vertraut machen, damit die Messgrafiken etwas besser verstanden werden können.
REW-Workshop
Meine erste Regie habe ich vor 2 Jahren Dokumentiert:
http://recording.de/Community/Forum...k/Raumakustik_und_Dämmung/146225/Thema_1.html
Es hat sich seither einiges getan.
Wo genauso ein Fehlprojekt dabei war:
Im Bild oben hatte ich einige "Fehler" gemacht diese mir aber soviel zeigten, dass der Abriss nicht allzu schwer viel
Unter anderem ein vorspringendes Kamineck (im Bild oben, rechts hinter der Rigipswand) mit der größe von 42*25cm
und ein unsymmetrisch sitzendes Fenster zeigten mir die starken Auswirkungen einer unsymmetrischen Lage.
Somit kommen wir auch gleich zur
Plannung:
Hier eine Skizze des ursprünglichen Raumes:
Damit ich nun in diesen Raum eine symmetrische Lage schaffen konnte, habe ich das Fenster zugemauert.
Weil nicht nur die symmetrische Aufstellung der Monitore sehr wichtig ist sondern die symmetrie des Raumes selber
auch eine viel zu große Rolle spielt.
Die folgende Skizze soll nun das geplante Konzept zeigen:
Da der Raum doch schon sehr klein ist, hab ich die Eck(Bass)absorber in den Decken/Wand-Kanten geplant (grün eingezeichnet)
sowie in den vorderen senkrechten Ecken (gelb im Bild oben eigezeichnet)
Und mit Rockwoll sonorock und Isover uniroll classic.
Beiden weisen einen längsbezogenen Strömungswiderstand von 5-6 kPa. Was für dicke poröse Bassfallen sehr gut geeignet ist.
Nach gründlichen Überlegen und Testen habe ich mich für LEDE entschieden, wobei ein Teil der Erstreflektionen mit Gipskartonwänden
an den 1D Diffusor (Blau eingezeichnet) hinter mir geleitet werden sollen.
Dazu werden die senkrechten Bassabsorber mit Rigips verkleidet (Im Bild oben die roten Striche)
und schräg genug angeordnet damit die Erstreflektionen auch weit genug an mir vorbei und nach hinten zum Diffusor umgeleitet werden.
Genauso wird durch die Schallharte Verkleidung (Rigips) eine Üerdämpfung im Hochton vermieden.
An den oberen Bassabsorber hab ich ebenfalls Rigipsplatten als Verkleidung gewählt.
An dieser Stelle möchte ich gesagt haben, dass man rundum den Rigipsplatten ausreichend Spalt lassen muß, damit sich die Schallwellen herum beugen können und von der Wolle dahinter absorbiert werden.
Auch sollte das Dämmmaterial soweit gefüllt werden, damit die entstehende Schwingung der Rigipsplatten, ebenfalls gedämpft wird.
Eine weitere Möglichleit wäre die Schallharte Oberfläche mit Laminatstreifen zu Verkleiden. Es sollte aber immer zwischen jeden Laminatstreifen
1cm Spalt gelassen werden. (erwünschte Schallbeugung)
Ist einfacher zu bauen und wird gern Umgesetzt.
Der Eckabsorber oben (vor mir) hat eine Breite von 105cm , damit auch die Deckenreflektionen gleich mitabsorbiert werden.
An dieser Stelle darf natürlich keine Rigipsplatte gemacht werden.
Zuerts der Raum komplett leer geräumt:
Monitore (fast Wandnah) und Mikro (bei ca. 38% der Raumlänge) bilden ein gleichseitiges Dreieck.
Grundsätzlich sollten Monitore immer an der kürzeren Wand aufgestellt werden.
Unter anderem ist das Modenverhalten besser als an der langen Seite eines Raumes.
Hier das dazugehörige Wasserfalldiagramm:
Das Wasserfalldiagramm, wie oben skaliert, zeigt den Nachhall im gesamten Frequenzspektrum.
In dieser Grafik sind 1000ms (Millisekunden)und ein Pegelabfall von 60dB Skaliert.
(Später wird auf 300ms bei 60 dB und ein bestimmte Frequenzbereiche skaliert)
Im hinteren Teil der Grafik (blau umrandete Linie) ist der eintreffende Zeitpunt des Direktsignals von Monitor zum Mikro.
Alles was in der Grafik nach vor gezeichnet ist, zeigt den abfallenden Pegel der Raumantwort.
Der gelb eingezeichnete Frequenzbereich (abgeschnitten dargestellt) braucht länger als eine Sekunde um auf 60dB "abzuklingen".
Der rot unterstrichene Frequentbereich zeigt deutlich die Raummoden bis zur Schröderfrequenz meines Raumes.
Bis zur 4fachen Schröderfreuenz besteht der Nachhall aus Raummoden und Reflektionen.(grau unterstrichen)
Und der restliche braun unterstrichene Frequenzbereich zeigt den Nachhall aus Reflektionen.
Die Schröderfrequenz und weiteres läßt sich in folgenden Link berechnen:
http://www.bobgolds.com/Mode/RoomModes.htm
Und ein Bild vom Frequenzgang des leegeräumten Raum:
Von 20Hz bis 20kHz sind nun Pegelsprünge von gut 30dB vorhanden.
(Ich habe ein paar Aufstellungen probiert, dies ist die "schönste"Position)
Das nächste Bild zeigt nun die Holzkonstruktion der Decken-Bassfallen:
30/50mm Latten mit 6/100 Schrauben und 8mm Dübel alle 40cm an der Decke befestigt.
Der Abstand zur Wand beträgt 63cm. (Plattenbreite von sonorock)
Die Tiefe der senkrechten Konstruktion soll auf 30cm sonorock reichen und wurde
mit 5/80er Schrauben und Winkel befsetigt, im folgenden Bild ein Beispiel:
Nun wurde mit der Füllung von sonorock und Isover begonnen:
Die Latten unter der Wolle wurden kurz vor füllen befestigt, um Platz beim der Arbeit zu haben.
Nach dem die Bassfallen seiltich und hinter mir gefüllt waren:
wurde gleich ein Messung gemacht.
Hier der Messaufbau:
Und das Messergebniss dazu:
Da wir zuerst mit dem optimieren im Bassbereich beginnen,
ist die Grafik oben nun zwischen 25 und ~600Hz skaliert und der Zeitwert auf 300ms gestellt.
Wie zu sehen ist hat sich der Nachhall von 40 bis ca. 300Hz stark "drücken" lassen.
Das nächste Bild zeigt den Aufbau der vorderen senkrechten Bassfallen:
Im unteren Teil habe ich die Wolle stehend gefüllt, so halten sich die Platten stabiler.
Der obere Bereich wurde nun mit meinen Isoverplatten (vom alten Studio) liegend gefüllt.
Dabei habe ich 2 mal Querstreben rangemacht, damit die Wolle sich nicht durch ihr Eigengewicht selbst zusammendrückt:
Fertig gefüllte senkrechte Bassfallen und Messaufbau:
Sehen wir mal was sich in der Messung getan hat:
Der Bereich zwischen 40 und 400Hz ist nun schon auf die gewünschten 300ms auf 60dB abgefallen.
(blau eingekreist)
Aber auch die 36Hz Mode hat sich schon 24dB drücken lassen.
Es folgt noch die vordere Decken-Bassfalle.
Diese nun 105cm breit ist, damit auch die Erstreflektionen mit absorbiert werden.
Der Reflektionspunkt wurde vorher mit dem Spiegeltrick ermittelt und ausreichend abgedeckt.
Hierzu habe ich ein Lattengerüstgebaut und mit Flies bespannt:
Von oben an den seitlichen Bassfallen verschraubt und mit Wolle gefüllt.
Nun ist die gesamte Bassabsorption fertig.
Monitore wieder genau an ihre Stellen aufgestellt und eine Messung gemacht:
Die folgende Grafik zeigt das Messergebniss der gesamten Bassabsorption:
Der Frequenzbereich bis 600Hz ist ausreichend gedämpft.
Bei der 36Hz Mode sind noch ein paar dB über welche später eventuell mit 2 Resonatoren bekämpft werden könnten.
An dieser Stell muß ich eine wichtige Info ansprechen:
Ist die gesamte Bassabsorption fertig bzw. alles Dämmmaterial welches mit dem Mauerwerk in berührung kommt.
Muß nun mit einer entsprechenden Dampfsperre versehen werden. Damit kein Schimmel entsteht
(bei mir zeigte sich beim fehlgeschlagenen Projekt, welches über ein Jahr installiert war, dass sich keine Schimmelbildung erzeugte)
Alle Zwischeteile, wo keine Rigipsplatten ran kommen, mit Flies bespannt und dannach die Rigipsplatten montiert.
Hier möchte ich nochmel gesagt haben, dass das Dämmmaterial soweit gefüllt werden muß damit auch die Rigipsplatten berührt werden.
Damit jede Eigenschwingung der Platten selber auch gedämpft wird.
Das ganze sah dann so aus:
Danach wieder eine Messung gemacht und mal auch den rechten Monitor benutzt.
Und siehe da..........ein ganz anderes Ergebniss
Es stellte sich raus, dass der Kamin im hinteren Eck genug unsymmetrie und somit ein schlechtes Stereobild verursachte.
Darauf hin habe ich im leeren Eck hinten provisorisch in Kamingröße einen Absorber gebastelt:
Die folgende Grafik zeigt die Frequenzgänge des rechten Monitors, vor und nach dem provisorischen Kaminabsorber:
Blaue Linie vor dem Absorber und grüne nach dem Absorber.
Es zeigt sich eine kleine Verbesserung.
Jetzt sehen wir uns mal das gesamte Frequenzspektrum im Nachhall an.
Zuerst ohne Rigipsverkleidung:
Der Bereich ab 10kHz ist nun schon deutlich stärker gedämpft als der Mittenton des Raumes.
Mit Rigipsverkleidung:
Nach den Rigipsplatten ist von 200Hz aufwärts wieder eine verstärkte Hallsuppe hör und sichtbar.
Ich habe ja auch noch eine Couch hinten gplant
Aber etwas hat sich nach der Anbringung der Rigipsplatten noch gezeigt.
Durch die gedämpfte Schwingung der senkrechten Platten hat sich die 36Hz Mode weiter dämpfen lassen.
Diese ist nun auch auf 36dB bei 300ms abgefallen. Was für mich ein ausreichender Wert ist.
Sieht man sich die "fletcher munson kurven" an, ist klar das dieser Bereich eine ganz andere Hörschwelle aufweist.
Somit haben sich die beiden gedachten Resonatoren erledigt
Danach Laminatboden verlegt, Wände weiß und die oberen Rigipsplatten schwarz gestrichen.
Bevor ich nun die Couch reingestellt habe folgte dieser 1D Diffusor:
http://www.tonstudio-forum.de/user/...diffusor-diy-bauanleitung.html#profileContent
Beides im Raum :
Und meinen selbstgebauten Tisch aufgestellt:
Da nun der Bass erfolgreich absorbiert ist kommen wir zu den nächsten Messgrafiken.
Das ETC zeigt Reflektionen des Raumes an.
Beginnen wir mit dem ETC des leeren Raum:
Zur Erklärung:
Die rot eingekreiste Spitze, welche bei 0ms steht, zeight den Zeitpunkt an,
wann der Schall vom Monitor zum Mikro angekommen ist.
Der Schall bewegt sich aber gleichzeitig in alle Richtungen und nicht nur gezielt zum Mikro.
Wärend der Schall sich nun im Raum ausbreitet unter anderem an Wände, Decke und Boden reflektiert,
kommt er später als das Direktsignal auch irgendwann wieder am Mikro an.
Dies läßt sich an den "schwächeren" Spitzen im ETC rauslesen.
zB die blau eingekreisten Spitzen.
die gelb eingekreiste Spitze zeigt die Erstreflektion meiner Hinterwand.
Ziel ist es alle Reflektionen bis 15ms auf mind. -20dB zu dämpfen.(roter Strich)
Je nach dem wie weit die Hinterwand entfernt ist, kann man (wenn später als 15ms) ein erwünschtes diffuses Schallfeld eintreffen lassen. (mittels Diffusor) Hier darf das diffuse Schallfeld im ETC "lauter" sein als -20dB.
Würde man von der Hinterwand die Erstreflektion unter 15ms haben, sollte man hinten auch Breitbandig absorbieren.
Das ETC des letzten Messaufbau :
Wie zu sehen ist sind alle Reflektionen auf unter -20dB Teils auch -25dB.
So ist der Winkel der schrägen Rigipswänden ausreichend, um die Seitenreflektionen nach hinten zuleiten.(weit genug an mir vorbei)
Und der breite Decken-Kantenabsorber erledigt die Erstreflektionen der Decke.
Jetzt stört eigentlich nur noch die Spitze, gleich nach dem Direktsignal bei ca. einer ms.
Diese kommt vom Tisch. Gerade Reflektionen, in den ersten 2 ms, kann der Mensch vom Direktsignal nicht unterscheiden.
Hier werde ich noch die passende Lösung finden
Eine Möglichkeit wäre:
http://www.tonstudio-forum.de/user/...svorschlag-tischreflexion.html#profileContent
Als ich den Tisch reingstellt habe , kam der Zeitaufwendigste Teil.
Die optimale Position der Monitor bzw. der Abhörposition zu finden.
Daher ist im Bild oben auch das Styrobor zu sehen, damit habe ich die Monitore um 20cm erhöht, was einen besseren Frequenzgang zeigte.
Hier mal der große Unterschied der Frequenzgänge.
Die erste Grafik zeigt die ursprüngliche Aufstellung der Monitore an:
Nach ca. 50 Messungen und der richtigen Position sah der Frequenzgang so aus:
Ich denke der deutliche Unterschied, sollte jeden zeigen wie wichtig das suchen der optimalen Position
von Monitoren und Abhörposition ist.
Folgend noch die Messdatei:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/61000555/letzte zwischenmessung.mdat
Soweit bin ich nun mit meinem Projekt.
Ich denke wir kommen mal zu den Kosten:
Das gesamte Holz der Bassfallenkonstruktion beträgt..........................................50.-
Sonorock wurden ca. 12 Pakete gebraucht (Isover hochgerechnet)a20.-....................240.-
Faserflugbespannung aus Fliesdecken 4 Stück a 3.-............................................12.-
Rigips (Einmannplatten 60*260cm) 6 Stück -....................................................32.-
Schrauben , Klammern und Dübel ................................................................40.-
Farbe weiß und schwarz............................................................................35.-
Gesamte Bassbehandlung inkl. Optik............................................................409.-
Inkl. 1D Diffusor fürs LEDE........................................................................624.-
.
Mit einer groben Schätzung würde ich sagen, in etwa auf 120 Stunden Arbeitszeit gekommen zu sein.
Einen wichtigen Punkt hätte ich fast vergessen:
Für ausreichend Lüftung sollte ja immer gesorgt sein.
In meinem Fall gibt es aber kein Fenster mehr daher habe ich eine Lüftung durch die Wand gemacht.
In der Bassfalle eingearbeitet:
Einen Rahmen gebaut, mit schwarzen Flies bespannt und angeschraubt.
Diese Schrauben sind die einzigen , welche offensichtlich zur Befsetigung sichtbar sind.
lg Bert
- - - Aktualisiert - - -
Folgendes ist noch geplant:
Da immer noch etwas zuviel Nachhall im Mittenbereich herscht habe ich Breitbandabsorber geplant.
Bis auf den Diffusor sind ja noch alle Wände kahl.
An der Decke möchte ich nocht etwas gegen Flaterechos anbringen.
Damit auch Aufnahmen möglich wären. (Fürs Abhören stören Flaterechos nicht !!!!)
Die Tischreflektion möchte ich noch lindern.
Der provisorische "Kaminabsorber" wird auch noch schön verkleidet.
Und ordentliche Monitor Ständer werden gemacht.
Fortsetzung folgt
lg Bert
- Eigenschaft