Zwecks Bestandsbereinigung und Abspecken habe ich mir quasi im direkten Tausch gegen einen meiner Boliden einen zweiten Blues Junior Lacquered Tweed zugelegt. Seine Platine ist im Gegensatz zur gleichfarbigen und ebenso bestückten meines Lacquered Tweed #1 nicht von 2010, sondern von 2017, wie das folgende Foto zeigt:
Passt, stimmt soweit. Der Sound beim Testen war etwas bedeckt. Klarar Fall: Die Röhren. Neue Vorröhren eingesetzt, d.h. die Grove Tubes flogen zugunsten der JJ raus:
Und schon geht es klanglich in Richtung des #1. Der Sound ist immer noch etwas leblos, der Amp wirkt etwas schlapp auf seiner Brust. Klar wie nur ebbes: Die beiden EL84 sind durchgegart (was mir der Vorbesitzer bestätigte, er hat den Amp viel gespielt). Neue JJ EL84 sind unterwegs.
Auffiel auch beim Testen, dass die kleine Hasenkiste ziemlich schnarrte - die Ursache war schnell gefunden: Die beiden Schrauben für die seitliche Chassisbefestigung waren lose. Dadurch schnarrte die Rückwand am Gehäuse.
Bei dieser Gelegenheit ein Hinweis: Die vier Befestigungsschrauben des Ledergriffes dieses #2 waren ebenfalls lose. Nicht dolle, aber mit dem Schraubenzieher war es deutlich spürbar. Was mich unsanft überraschte, so dass ich schnell mit dem Schraubenzieher zu meinem #1 sprang. Und siehe da, auch dort waren die vier Schrauben relativ lose! Kurzes Drehen und alle Schrauben sitzen nun wieder fest im Gehäuse.
Der Amp hat noch diese rote Minileuchte:
Die fliegt raus und wird durch ein bernsteinfarbenes Fender-Jewel mit klassischer Glühlampe ersetzt. So, wie ich es auch
mit meinem #1 gemacht habe.
Da oute mich mich jetzt mal. Ich habe ja seinerzeit an meinem Lacquered Tweed #1 mit verschiedenen Lautsprechern ein wenig rumexperimentiert. Schlussendlich: Mit dem Jensen C12N drin und (m)einer Strat dran gefällt's mir am besten. Plug 'n Play. Die Kisten klingen einfach klasse.
OK, an diesem #2 werde ich spaßenshalber nochmal den Jensen C12Q testen, der liegt irgendwo bei mir noch herum. Da kann ich dann direkt mit dem #1 und seinem C12N vergleichen. Vermutlich wird es aber auch bei diesem #2 beim C12N bleiben. Jeder Speaker hat seine Stärken und Schwächen in klanglich verschiedenen Bereichen. Der C12N ist hier schon eine sehr gute Wahl. Und noch zwei Sachen:
a) Erst mit einem guten Satz Röhren und vor allem frischen Endröhren spielt der Amp seine Stärke aus. Alles andere führt unweigerlich zu Fehlschlüssen hinsichtlich seines Klanges.
b) Manchmal muss man wohl erst ein wenig "vor die Rübe gestoßen werden", um sich aus gedanklichen Zwängen zu befreien, wie dieses aus meiner Sicht ehrliche Video zeigt:
View: https://www.youtube.com/watch?v=H01wlLQClrg
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