Nocaster Halsprofil dünner schleifen -> welche Frequenzänderungen bei trocken angespielter Gitarre?

Also, die Hälse die ich herstelle sind grundsätzlich erst einmal "dick". Einmal weil ich nur eine Schablone bzw. CNC Programm dafür habe. Weil wie schon geschrieben, ab geht, drann nicht..
Die allermeisten Kunden sind fette Hälse gewohnt, weil sie LP spielen oder Akustik Gitarren. Kommt dennoch der Wunsch nach einem anderen Halsprofil, dünner oder 69er, dann wird Material weggenommen. Bisher habe weder ich noch die Besitzer eine negatve Veränderung festgestellt...
 
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Ich habe schon mal gehört, dass ein dickerer Hals mehr Mitten begünstigt (was bei meiner zutrifft - hat sehr viele Mitten für eine Strat). Ein dünnerer Hals würde die Mitten abdämpfen und die Bässe anheben. Kann das jemand bestätigen bzw was habt ihr für Erfahrungen gemacht beim Abschleifen eines Halses?
Ich gebe meinem Vorposter recht: Was hilft Dir der gute Ton, wenn Du das Ding nicht benutzt? Eine Gitarre macht noch keine Musik, nur der Mensch, der sie spielt.

In dem Fall wäre die Furcht vor einer Änderung des Sounds also allenfalls relevant, wenn Du sie z.B. in einem Studio rumstehen hast, damit andere, die mit dem fetten Hals besser zurecht kommen, mit dem tollen Sound auch tolle Musik machen.

Ich kann im Übrigen nicht bestätigen, dass dünnere Hälse generell mittiger klingen. Ja, sehr dünne Hälse haben für mich oft etwas weniger Definition im Attack und Sustain, aber dem kann man auch wieder entgegenwirken, wenn man sie z.B. durch mehrstreifige Konstruktion mit Harthölzern und/oder stehenden Jahresringen baut. Auch das "roasten" des Holzes härtet es und macht es damit stabiler und auch schwingsteifer.

Wenn Du einfach nur einen fetten Hals auf Normalmaß bringen lässt, würde ich ohnehin deutlich weniger Auswirkungen erwarten als von Medium auf ein Wizard-Profil. Ab einem gewissen Maß an Schwingsteifigkeit ist der Hals schlicht stabil genug. Ab da bringt mehr Masse immer weniger Vorteil.

Was Du als eher mittig empfindest, kann auch gut auf das Material zurückgehen. Ich hatte immer etwas Probleme, mich mit reinen Ahornhälsen anzufreunden, und ich denke mal um so einen handelt es sich hier. Inzwischen gehören allerdings drei solche Gitarren zu meinen absoluten Lieblingen. Am Vintage-ähnlichsten ist davon meine Rockinger mit One Piece Roasted Maple-Neck, mit Vintage-Trem und SSS-Bestückung, wenn auch brummfreie Dimarzios. Und die ist für mich die beste Strat, die ich je gespielt habe. Prima Sustain, kernige Mitten, ein sehr runder, stabiler Ton, ohne bedeckt zu klingen. Auch andere Gitarren mit so einem Hals - wie die AZ-Modelle, die das erstmals auf großer Basis verbreitet haben - scheinen mir von der Thermobehandlung zu profitieren.

Vor allem ist dieser Hals durchaus sehr handlich, ich würde ihn maximal als Medium-Profil bezeichnen, und doch klingt sie für meine Ohren besser als der ursprüngliche, ziemlich fette "normale" Einteiler. Das Sustain hat auf gar keinen Fall gelitten, ist eher besser, und auch die Mitten finde ich schöner, nicht so knochig. Für mich spricht also viel dafür, dass der von Dir gelobte Sound sogar mehr vom Material als von der Dicke kommt. Solange Du das Profil nicht bis an den Rand des Halsstab abhobeln lässt, wird sich der mMn nicht fundamental ändern. Und wie gesagt, was bringt Dir der theoretisch gute Ton, wenn ihn im jetzigen Zustand niemand zu hören kriegt?

Gruß, bagotrix
 
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Was ich über Nocaster gefunden hab ist ein über die ganze Länge fettes Profil von 24,2 auf 25,4 mm.
Sieht so dein Profil aus? Und was davon soll weg?

1740259434590.png
Meine CS Strat hat tatsächlich genau dieses Halsprofil. Es gibt zwar auch sehr dicke Hälse bei Les Pauls, allerdings haben diese die kurze Gibson Mensur, was sie meiner Meinung nach viel leichter zum Spielen macht als ein so dicker Hals auf der Standard Fender Mensur. Und wie gesagt habe ich wirklich versucht mich 4 Jahre lang daran zu gewöhnen, aber ich kann einfach gewisse Stücke auf der Gitarre schwer spielen im Verlgeich zu einer Strat mit einem dünneren Hals.

Ein Modern C wäre mir sicher zu dünn, ich glaub das geht schon gar nicht weil da der Halsstab im Weg sein könnte. Also es müsste denke ich wirklich nicht viel Holz weg. Das Halsprofil der PRS Silver Sky liegt mir zum Beispiel sehr. Darf auch ein bisschen dicker als dieses sein. :)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich kann im Übrigen nicht bestätigen, dass dünnere Hälse generell mittiger klingen.
ich denke du meinst dicke Hälse. Ich habe geschrieben, dass dicke Hälse wenn dann mehr Mitten haben als dünnere Hälse :)
Ich hatte immer etwas Probleme, mich mit reinen Ahornhälsen anzufreunden, und ich denke mal um so einen handelt es sich hier.
ja da hast du Recht und das könnte auch der Grund sein warum ich mir schwer tue. Meine Nummer 1 ist die PRS Silver Sky, deren Sound und Halsprofil ich liebe und einfach gewöhnt bin.
 
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Ein Modern C wäre mir sicher zu dünn, ich glaub das geht schon gar nicht weil da der Halsstab im Weg sein könnte. Also es müsste denke ich wirklich nicht viel Holz weg. Das Halsprofil der PRS Silver Sky liegt mir zum Beispiel sehr. Darf auch ein bisschen dicker als dieses sein.

Ich versuche dann auch noch mal eine ernste Antwort:

Wenn Du wie Du schreibst schon ein bevorzugtes Halsprofil hast, ist es ja relativ einfach für einen Gitarrenbauer sich gemeinsam mit Dir diesem Halsprofil anzunähern. Ich meine das durchaus in mehreren Schritten, also schön langsam, denn das ermöglicht dass Du in diesem Prozess Dein ideales Halsprofil findest.

Damit hättest Du ein Resultat das den angeblichen Wertverlust aus meiner Sicht mehr als aufwiegen würde.

Meine Meinung zum Klang: Auch ein einziger Millimeter abgenommenen Materials ändert die Eigenfrequenz des Halses. Ob das positive oder negative Konsequenzen hat ist ist nicht vorauszusehen.

*
 
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. . . das den angeblichen Wertverlust . . .

Nun ja, wenn die Gitarre niemals verkauft wird, braucht man sich auch über einen eventuellen Wertverlust nicht zu unterhalten.

Wenn doch mal verkauft wird, und ich würde eine NoCaster haben wollen, dann wäre der nicht mehr originale, fette Hals -der ja u.a. eine NoCaster ausmacht- ein Ausschlusskriterium; für mich.

Aber jeder Jeck is anders.
 
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Neee, da hast Du natürlich Recht.

Aber man muss die Modifikation ja nicht verschweigen.

Gibt ja vielleicht auch einen Interessenten dem dem das Nocaster-Profil ein wenig zu fett ist...

*
 
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Und wenn’s schief geht, kann man immer noch einen passenden Hals kaufen.
 
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... Ein Modern C wäre mir sicher zu dünn, ...
... Meine Nummer 1 ist die PRS Silver Sky, deren Sound und Halsprofil ich liebe und einfach gewöhnt bin. ...

Da sind sie, die Wunschmaße: Der PRS Silver Sky Hals ist 21,4 auf 24,5 mm, siehe Bild unten.

Also
- am 1ten Bund fast wie Modern C,
- und am 12ten Bund fast wie der Nocaster-Hals.

Jetzt den Hals röntgen lassen, damit man weiß wie der Halsstab liegt und ob man die 3 mm am 1ten Bund gefahrlos abnehmen kann.
Und dann nicht 'ein bisschen schleifen', sondern raspeln ... und hoffen dass das dann wirklich das einzige störende Merkmal war, und nicht etwa noch der Griffbrett-Radius, die Kantenverrundung, die Bundstäbchen-Kontur, die Oberflächenbehandlung. :giggle:

Spaß beiseite, ich würds nicht machen bei nem wertvollen Hals.
Sondern entweder den geliebten Silver Sky -Hals kopieren (und einpassen) lassen,
oder die Gitarre abgeben oder zum Sammlerstück deklarieren.

Grüße, Daniel

----------------------

PRS Silver Sky Hals, Quelle: PRS
1740337918432.png
 
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Die Silversky ist eigentlich auch meine Nr. 1, aber wenn es ja sogar noch ein bisschen kräftiger sein darf als bei der, dann ist das ja durchaus auch schon ein bisschen dicker?

Ist die Fender da dann nochmal deutlich drüber und echt so ein Klopper im Vergleich?
 
Ist die Fender da dann nochmal deutlich drüber und echt so ein Klopper im Vergleich?
Ja, die Silver Sky fühlt sich dagegen wie ein Zahnstocher an, nachdem ich die besagte CS Strat gespielt habe. ;) Bin ja eig dumm als ich mir beim Kauf im Laden der CS Strat eingeredet habe, dass ich mich schon an die Dicke des Halses gewöhne. Das war echt der dickste Hals im ganzen Laden haha
 
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Hey,
...weil es doch recht schwer ist gute dicke Hälse zu finden und ich dicke Hälse liebe (Mein lieblings Strat-Hals - Warmoth fat hat ca die gleichen Maße plus Jumbo Frets) muss ich zwar weinen wenn du den runterschleifen lässt....aber es nützt alles nix - was sein muss, muss sein!
Also weg mit dem Fleisch...mach ihn nur nicht zu dünn.
Du wirst sehen wie gut es sich anfühlt eine für dich nochmal customized Custom Gitarre zu haben...besser geht nicht, das hat dann Potenzial für Voodoo-Vibes zwischen dir und der Gitarre.

Ich geh mal von aus, dass der Hals sehr gute Qualität hat...da spricht nix gegen den auf 23,5 mm runter zu schleifen...vielleicht reichen ja auch schon 24mm!?

Gruß,
Bernie
 
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@pilos
Hatte ich mal bei einer Suhr. Die war klasse, aber in dem Fall halt unten rum echt breit. Da war weniger das Profil, als die Griffbrettbreite für mich doof. Die blieb dann aber doch im Laden. ;-)

Wenn du deine Fender nicht täglich in der Hand hast, dann glaube ich nicht, dass du da einen wahnsinnigen Unterschied hören wirst, wenn der Hals wirklich nur ein klein wenig dünner wird.

Ich weiß ja nicht wie viel oder oft du spielst, aber manchmal ist es wirklich so, dass die Welt schon anders aussieht, wenn man eine Gitarre einfach mal ein paar Tage oder Wochen in den Händen hat. So einen dicken Prügel habe ich auch im Sortiment, wenn auch im LP Style und auch noch mit höheren Bünden. Das war aber auch immer erstmal ein bisschen fies bei dem Wechsel von der Silversky. Ich habe das Ding dann aber mal bestmöglich eingestellt und einfach konsequent gespielt. Ansonsten hätte ich sie wohl verkauft, was echt schade gewesen wäre.

Wenn du sehr unsicher bist, dann würde ich tatsächlich erstmal einen anderen Hals testen, falls das irgendwie machbar ist.
Vielleicht bietet sich ja auch mal ein Tausch gegen eine andere Custom Shop an?
 
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ich denke du meinst dicke Hälse. Ich habe geschrieben, dass dicke Hälse wenn dann mehr Mitten haben als dünnere Hälse :)
Ja, klar. Bei soviel Geschreibsel ist wohl immer ein bissl Ausschuss dabei...
 
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