Wie laut ist ein Vintage orientierter Filtertron Bridge PickUp?

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Ben zen Berg
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Ich kann mich zur Zeit schlecht gegen GAS-Attacken wehren, und so hat sich so etwas wie eine Stratosphäre in meinem Gitarrenwald gebildet.

stratosphere.jpg


Als letztes hat sich die Guild Surfliner deluxe dazu gesellt. Die stand schon lange auf meiner Wunschliste - ich finde sie einfach megacool. Klanglich kann sie aber eigentlich nichts, was ich nicht schon habe.
Das was sie liefert, ist das, was ich mit einem Blick auf das Pickup-Layout erwarte. Ein PAF-Style-Humbucker mit mäßigem Output, so dass die Single Coils nicht an die Wand gefahren werden. Und Strat-Style PUs, die von dem offenen Metall-Cover in den Höhen beschnittene werden. Klanglich ist das schon nett, was die Surfliner abliefert, aber die Single Coils auf der Esche-Strat werden durch die Cover weniger in den Höhen bedämpft und ein PAF-Style-HB macht mich nicht wirklich glücklich.
Was sich mir als ehemaliger Layouter aber sofort aufzwingt: Bei diesem Pickguard-Design muss ein Filtertron verbaut werden. Was ich bisher auf Youtube gesehen habe, klingt so ein Filtertron auch sehr gut auf dieser Position. Doch - wie laut ist so ein vintage Gretsch PU? Es wird ein DIY-Tonabnehmer, ich suche hier also keinen neuen Tonabnehmer, sonder nach den spezifikationen für die Feinheiten.
Und dazu muss ich erst einmal wissen wie laut so ein PU überhaupt ist. Die Spulkörper sind ja noch kleiner als bei Mini-Humbuckern, dafür ist der Balkenmagnet doppelt so dick wie bei einem herkömmlichen Humbucker.
Hat jemand zufällig eine Gitarre mit vintage Gretsch PU an der Bridge und eine mit Strat PUs (50er Jahre Specs). Passt das Output-technisch zusammen, oder muss ich die Bobbins etwas größer dimensionieren?
 
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Moin,
keine Ahnung ob Dir das weiter hilft, aber ich habe mir mal die Mühe gemacht, die Ausgangsleistung verschiedener Pickups meiner Gitarren herauszufinden.

Die FilterTron Pickups von Gretsch haben eine 7,0 KOhm Ausgangsleistung.
Verglichen mit dem P90 Mini von Duesenberg ( 7,0 KOhm) und dem Rickenbacker Toaster-Pickup (7,4 KOhm) ist der Gretsch Pickup nicht leiser. Kling nur anders.
 
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Dem kann ich beipflichten, habe selbst eine Gretsch G5420, die hatte die Black Top Filtertrons, und war schon ganz gut, speziell im overdrive Bereich, nun kamen TV Jones Classic rein, da klngt die Gitarre viel klarer und perliger mit und overdrive ist auch gut.
 
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Vielen Dank für deine Mühe @BSBV, alle drei PUs haben da schon deutlich mehr Draht auf den Spulen als ich geplant habe. Bis in die 70ger hinein hatten die Gretsch Filtertrons keine 5 Tonnen auf der Brücke, die verbauten Single Coils haben beide 6,24 kΩ. Bei der Esche-Strat sind es nur 5,81 kΩ beim Neck-PU, der hat schon mehr Höhen. Bei der Contemporary Strat hat der Neck-PU sogar nur 5,34 kΩ - und der klingt traumhaft gut. Der wird wohl nur so 6.000 Wicklungen auf der Spule haben.
Der Gleichstromwiderstand ist jetzt bei den unterschiedlichen Bauformen nicht so aussagekräftig. Aber wenn Filtertron und P90 Mini den gleichen Widerstand haben bei gefühlt gleicher Lautstärke, dann muss ich schon mehr als 3.000 Wicklungen auf jede Filtertron Spule wickeln. So viel werde ich aber nicht auf die gekauften Bobbins bekommen.

PXL_20250216_133501383.MP~2.jpg


Ich hab' mal eine Humbucker- und eine Single-Coil-Spule zum Vergleich daneben gelegt. Die Filtertron Teile sind schon sehr schmächtig.
 
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Tja, ich habe mich zwar lange mit verschiedenen Pickups beschäftigt, viel angelesen, aber nie einen Pickup selbst gebaut.
Da kann ich Dir diesbezüglich leider nicht weiterhelfen.
 
Deine Auskunft ist für mich schon eine hilfreiche Information, vielen Dank. 😊
 
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Auf der Gretsch HP habe ich eine Unterseite gefunden, wie sie ihre Filtertrons einstufen.

1739719798953.png


Die P90 Einordnung finde ich aber schon erstaunlich. Die, die ich bisher in meinen Klampfen hatte, waren immer deutlich lauter als PAFs.
 
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@BSBV

Leistungen werden in Watt angegeben. Die Maßeinheit des elektrischen Widerstandes ist Ohm.

Man kann nicht unbedingt vom Widerstand eines Pickups auf dessen maximale Ausgangsspannung schließen.

Ein Pickup mit AWG 42 Draht (dünner Draht) hat einen wesentlich höheren Widerstand als ein Pickup mit AWG 24 Draht (dickerer Draht) bei gleicher Wicklungszahl.

Die Ausgangsspannung ist aber unbelastet bei beiden Pickups nahezu gleich, bei Belastung beim Pickup mit AWG 24 höher.
 
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Man kann nicht unbedingt vom Widerstand eines Pickups auf dessen maximale Ausgangsspannung schließen.

Gut möglich, nur ist es aber so, daß wenn ich zum Beispiel meine Gretsch spiele, alle Einstellungen an den Gitarren und Amp nicht verändere, anschließend meine Duesenberg Starplayer Special spiele, diese jedoch lauter ist.
Vielleicht täuschen mich meine Ohren, aber die Praxis hat mir gezeigt, daß der Chrunchbucker (16,9 KOhm) wesentlich lauter (aggressiver) ist als der Filter'Tron-Pickup mit 7,0 KOhm.
 
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@boisdelac wollte ja nur drauf hinweisen, dass Korrelationen nicht zwangsläufig Kausalitäten sind und dass solche Geschichten manchmal auch komplexere Hintergründe haben können und damit dann nicht monokausal sind ...
 
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Ein Pickup mit AWG 42 Draht (dünner Draht) hat einen wesentlich höheren Widerstand als ein Pickup mit AWG 24 Draht (dickerer Draht) bei gleicher Wicklungszahl.
Naja, wenn auf so kleinen Spulen ein Gleichstromwiderstand von 7 kΩ gemessen wird, dann kann man davon ausgehen, dass der Draht schon dünner als AWG 42 ist - oder größere Spulen verwendet wurden (7 kΩ/AWG 42 - das sind PAF Specs).
@Primut Mit der Kenntnis bestimmter Umgebungsvariablen kann ein assoziativ belegter aber dennoch definierter Wert durchaus schlüssig sein.
 
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Grund: Bezug via Zitat
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Ja, technisch ist das nicht korrekt ausgedrückt. Aber ich kann mit der Aussage schon etwas anfangen. In den 70ern hat Gretsch das Layout von den Filtertrons deutlich verändert und ist stark in Richtung PAF gegangen.
Da wurden dann auch die Schürzen von der Baseplatte so verkürzt, dass fast Humbucker-sized-Bobbins verwendet werden konnten.

1739737007903.png
50's Style Base

1739737139312.png

70's Style Base, die Schürzen sind nur nach 0,5 Zoll hoch.

Ohne einen Blick unter die Haube würde ich bei Filtertrons mit mehr als 5 kΩ Gleichstromwiderstand dazu keine Aussage machen.
 
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Je dünner der Draht um so mehr Windungen umso höher der Innenwiderstand
Gleichstomwiderstand und auch der Wechselstromwiderstand
Der Pegel steigt auch, sofern der Magnet die selbe Magnetische Feldstärke aufweist .

Bei stärkeren Magneten steigt auch die Ausgangsspannung und der Wechselstromwiderstand

(Und auf den Bildern sieht man den Spulenträger, ohne Spule.)

Wenn das ganze was werden soll, braucht man also extra dünnen Lackdraht und sehr viel Geduld und Sorgfalt!
Das Drähtchen ist sehr empfindlich
Wenn man mit dem wickeln fertig ist, werden die Wicklungen mit Wachs getaucht

Mir wäre das zuviel, mir reichts schon einen kleinen Transformator zu wickeln.

Wehe der Draht reißt ab!
 
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Na, ich mach das nicht zum ersten mal, und die Zeit, wo mir öfters der Draht gerissen ist, ist glücklicherweise vorbei.
Ich will auch im Bereich der ersten Filtertrons bleiben, also unter 5 kΩ Gleichstromwiderstand, mit fettem halbzölligen Magnet, den hohen Schürzen an der Grundplatte und den kleinen Spulkörpern.
Gretsch hatte in den 50ern keinen Unterschied zwischen Bridge und Neck PUs gemacht. Der vintage korrekte 48,3mm Abstand für die Polschrauben ist mir für 'nen Bridge-PU aber doch zu wenig. Da habe ich eine Alternative mit 51mm String Spacing gefunden. Bei diesen Bobbins ist jedoch der räumliche Querschnitt für den Wickeldraht noch kleiner als bei den vintage korrekten Bobbins. Ich muss da wohl wieder eine Sonderanfertigung machen.
 
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