Lose Kabel in Vox AC30. Wer kann helfen?

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Hi Leute,

ich habe eine kleines Problem. Ich hoffe hier Antworten zu finden, denn das Problem ist wirklich sehr leicht zu lösen, denke ich.

Folgendes:

Bei meinem 79er Vox AC30 war der Trem/Vib-Drehschalter (rotary switch) lose und durch überdrehen wurden im Innern die Kontakte abgerissen. Nun versuche ich das anhand der Schaltbilder von der Vox-Seite wieder zu rekonstruieren, aber irgendwie bin ich doch zu blöd dazu. Ich finde immer nur Schaltbilder auf denen der Speed-Regler ein Rotary-Switch ist. Dieser hier ist aber ein normales Poti. So einen Schaltplan hab ich nicht gefunden.

Es hat sich das Masseband gelöst, ein 330k-Widerstand hängt ausgehend vom Speed-Regler in der Luft und ein oranges Kabel, das zur oberen Platine führt und dort auf einen weißen, rechteckigen Widerstand (Kondensator?) mit der Aufschrift ".1 J 400" trifft, ist auch lose. Den Widerstand zu ersetzen (das eine Beinchen ist komplett abgerissen), traue ich mir zu, aber dazu muss ich wissen wo das andere Beinchen hingehört.

Außerdem muss die Masse wieder komplett anliegen.

Meine Vermutung: 330K-Widerstand verbindet Speed-Knopf und Rotary Switch direkt. Oranges Kabel geht an das Masseband, wo der dickere Knubbel ist.
Is das so korrekt?
Es sieht aber auch so aus, als hätte das orange Kabel das Masseband heruntergerissen, was dafür sprechen würde, dass es vorher oberhalb der Masse verlegt war...

Was mir unklar ist:
Geht das Ende des Massebandes noch an den Speed-Regler? Wenn ja, gleich an den Punkt wo der 330K anliegt? (Das würde von der Länge des Massebandes genau passen, wenn es wieder geradegebogen ist.
Wird der Vib/Trem-Schalter auch mit der Masse verbunden?

Genug der Mutmaßungen.
Ich hoffe das hab nicht zu kryptisch beschrieben. Ich bin mir sicher, dass hier jemand bescheid weiß.

Danke schonmal.

Die angehängten Bilder zeigen eine Detailansicht. Das 2. und 3. Bild zeigt den Zustand direkt nach dem Öffnen. Auf dem ersten Bild hab ich den Rotary Switch schonmal in die richtige Position gebracht.

PS: bitte keine "lass da lieber einen Techniker ran"-Tipps, auch wenn sie noch so gut gemeint sind. Es geht hier um ein paar kleine Lötpunkte, die ich schon zu setzen weiß, wenn ich denn weiß wohin. Wenn mir hier keiner helfen kann, dann ist der Techniker sowie der einzige Weg. Aber ich frage hier nach, weil ich mir die Arbeit prinzipiell zutraue.

IMG_5645.jpgIMG_5637.jpgIMG_5639.jpg
 
Eigenschaft
 
Noch ein Nachtrag:

Inzwischen hab ich einen Schaltplan gefunden, der wohl passen müsste.

Demnach ist der vermeintliche 330k doch ein 220k? -> siehe R19
Er dürfte diesem Plan zufolge nicht zum Rotary Switch führen, sondern eher zum orangen Kabel.

Bleibt die Frage offen, wo das Massenband überall ran muss...

Is das so richtig interpretiert?
 

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  • voxac301986.pdf
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So, also ich habe das Problem behoben. Der Plan war auch nicht ganz korekt. Keine Ahnung aus welcher Baureihe meiner genau stammt. Einige Teile datieren auf 1973 andere auf 1976 und der eine originale Speaker auf 1979...
Kein Wunder, dass die AC30 so schlecht zu datieren sind.

Wie auch immer. Das Problem habe ich wie folgt lösen können:

erste und wichtigste Erkenntnis: vom Rotary Switch ist ein Pol mitgerissen worden. Den konnte ich nur auf den 100sten Blick überhaupt erkennen. Er war in dem og. Knubbel mit drin. Das Ende des Masseleiters war schon das abgerissene Beinchen des 330k-Widerstandes (ja, es sind wirklich 330k). Ergo: Massebahn und Widerstand gehen auf den abgerissenen Pol. Das orange Kabel auf den unteren Pol. Mittelfristig ist wohl ein neuer Rotary Switch fällig. Der Kontakt ist auf dem letzten Fitzel des abgerissenen Polendes gelötet. Richtig profi-mäßig ist das nicht.

Aber die Funktion ist nun wieder einwandfrei.

Danke für eure Hilfe ;)

Edit: die angehängte Datei aus dem Netz hat mir bei der Lösung maßgeblich geholfen.

CHASSIS_2.JPG
 
Hallo liebe Freunde der gepflegten Musik, in meinem AC30 sind diese beiden Widerstände bis zur Unkenntlichkeit verkokelt. (siehe Anhang, welchen ich mir von seppo666 , Posting über diesem, geliehen hab)

Laut Schaltplan (2 Postings höher im Anhang, aber irgendwie stimmt der mit meinem Vox AC30 Limited auch nicht 100% überein) könnten das 390 Ohm sein und ich nehme mal an 2 oder 5 Watt.

Leider erkennt man die Farbwerte nicht genau, es sieht aus wie rot, weiss, braun. Sinniger wäre Orange weiss braun. Kann das bitte jemand bestätigen ?

Und, kann ich diese beiden notfalls auch durch Keramik-Draht-Widerstände ersetzen ?

Sorry, dass ich diesen Thread noch einmal beleben musste.
Vielen Dank für eventuelle Antworten.

Widerstand.jpg
 
Grund: Bild eingebunden
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
oppps, ganz vergessen: es scheint sich um den AC30 Dallas Modell aus dem Jahre 1970 zu handeln, jedenfall deckt sich das mit dem leider sehr unleserlichen Schaltplan im Anhang, die beiden Widerstände hab ich rot markiert, der Abbrand kam wohl durch Erblinden einer El84. Ein matched Quartett hab ich schon erstanden. Nur die beiden Widerstände machen mir noch Kopfschmerzen. Der Ausgangstrafo hat es wohl unbeschadet überstanden.

Kann bitte jemand mal nachschauen ?
 

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  • ac30 TB-Dallas 1970.jpg
    ac30 TB-Dallas 1970.jpg
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So aus dem hohlen Bauch heraus:
Nach Schematic sind es 2x 390 Ohm. Hinsichtlich der Leistung ist es sinnvoll, entweder den durchfließenden Strom am Lade- und Siebelko zu messen oder in Kenntnis der immer unter Vollast laufenden Röhren ihren gesamt gezogenen Anodenstrom + geringen Zuschlag für die Vorröhren zu wissen (ich kenne den Strombedarf der EL84 in diesem Amp nicht). Dann kannst Du die Leistung der beiden Siebwiderstände berechnen. Widerstände mit 2 Watt würde ich wahrscheinlich nicht nehmen, sondern höher belastbare. Die Art der Widerstände ist egal, sie müssen die Leistung abkönnen.
 
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10W Vorstufe + 22W Schirmgitter maximal Strom
Ich denke mit 5W Widerständen passt das
 
Ich seh da einen ganzen Haufen von Arbeit. Neben den beiden 390er Ohm Widerständen sollte auf der Endröhrenplatine mal ein ordentlicher Neuaufbau durchgeführt werden weil vermutlich etliche der Kphlepresswiderstände irgendwo im nirgendwo sein werden. Hier würde ich durch die Bank auf Metallfilm setzen und hier die 100 Ohm durch 1k/3W und die 1.5k durch 2.7k/1W ersetzen was den Endröhren eine deutlich höhere Überlebensfähigkeit bescheren dürfte. Der 47 Ohm Kokelwiderstand (2ter von links aussen) wär etwas das ich ggf durch einen Chassis montierten 82 Ohm/10W ersetzen und ihn räumlich vom daneben liegenden (und vermutlich eh schon weichgekochten) Elko separieren würde. Im übrigen sieht der Siebelko ganz links auch aus als ob er schon ne Beule machen würde...da wird wohl ein größerer Service fällig.
 
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Das wird dem Threadersteller, von dem das Bild ist was Bitspalter als Referenz genutzt hat, nur sicher nach fast 15 Jahren nichts mehr nützen ;).
 
Das Bild (vier Postings höher) ist nicht von meinem "Patienten", dem geht es eihentlich viel schlimmer. Und ja, Alle Elkos Tauschen steht auf dem Plan,
bzw. das große Programm. Wenn er schon mal auf der Schlachtebank steht, sollte man die Zeit nutzen.
Die beiden "Tandem-Becher-Elkos" 50+50µf 450V ersetze ich durch diese JJ's hier:
https://btb-elektronik.de/produkt/3313/elko-50+50uf-500v-jj-serie-tc-d35mm--h50mm/

Bei meinem hat es richtig gekokelt, der rechte Widerstand lag wohl mittig auf Masse und hat sich ein kleines Lagerfeuer gegönnt.

die 4 Gleichrichterdioden sehen mir auch recht schwach aus, eine ist jedenfalls durch und werden auch durch etwas stärkere ersetzt.
Die 100 Ohm Gitterwiderstände sehen auch sehr angegriffen aus... Naja, gut Ding braucht Weile...

Vielen vielen Dank für Eure Beiträge !!! Werde alles beherzt aufnehmen. nun gehts erst mal ans Bestellen.
 

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  • ac30.jpeg
    ac30.jpeg
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und hier die 100 Ohm durch 1k/3W und die 1.5k durch 2.7k/1W ersetzen
Ja, die 100Ohm erscheinen mir auch ziemlich niederohmig, wenn man die Endstufenzerre nutzen möchte , wäre das ein Muss !
Ich würde sogar auf 1,5k gehn
Schon wegen der Röhrenpreise
Allerdings ändern sich ein wenig die Klangeigenschaften
Die 100 Ohm sind fast wie nicht vorhanden, eine ausreichende Gitterstrom Begrenzung ist das eher nicht
Aber für dynamischen cleansond is das so okay.
Und der AMP ist definitiv als Röhrenkiller bekannt, es ist eben el84. Am gnadenlos absoluten Limit.


Was Metalfilm betrifft,
Metallfilm Widerstände werden bei Überlastung eher niederohmig werden im Gegensatz zu Kohleschicht Widerstände , die eher hochohmig werden .
So sind an gewissen Punkten die Kohleschicht Widerstände zum Schutz von anderen Bauteilen sinnvoll
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach dem ich mir den Plan nochmals ansah, finde ich , man sollte ein Paar Schutzdioden einbauen !
(Das hatte ich auch schon vernachlässigt, und dafür gezahlt)
Das macht klanglich keine Einbußen und beschützt den Ausgangstrafo .
 
Zuletzt bearbeitet:
Jap, da rentiert sich ein Neuaufbau, hier würde ich alles auf dem Platinchen tauschen und die Dioden auch gegen EF4007 ersetzen.
Schau Dir auch bitte die Leiterbahnseite der Platine an, kann sein dass die im Bereich des dicken Kathodenwiderstands komplett verkokelt ist (hatte ich auch schon), dann kannst Du zB das 15 reihige Turret von Tube-Town als Ersatz nehmen. Der JJ Elko ist akzeptabel, wenn Du nie wieder Elko wechseln willst dann nimm stattdessen die Mundorfs vom gleichen Anbieter.
Wie oben bereits gesagt würde ich empfehlen die Gitter- und Schirmgitterwiderstände auch zu tauschen, entweder Kohle- oder Metallfilm sind an der Stelle besser und haltbarer und mit den erhöhten Werten erleichterst Du Deinen EL84 die Arbeit etwas, bei minimalsten Soundverlusten. Bitte die anderen Elkos im PreAmp Bereich nicht vergessen, die sind mind genau so fertig wie die im Endstufenbereich und schau Dir die Verkablung an, ob blättert bei den alten AC die Isollierung einfach vom Kabel weil die das PVC einfach alt und ausgehärtet ist. Als Ersatz empfehl ich PTF isolierte Kabel, alternativ silikonisoliertes, wobei letzteres sehr anfällig gegen Schnitte (zB an Kabeldurchführungen) ist, da sollte dann alles wirklich 100% mit Durchführungstüllen versehen sein.
 
Und ich würde auch, nachdem alles ausgebaut ist, die Chassisunterseite nebst Röhrenfassungen gründlich reinigen. Das sieht nämlich darinnen alles so verdächtig kriechstromstreckenfreundlich aus. :gruebel:
 
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kriechstromstreckenfreundlich Wort des Tages , MUSS ins Lexikon E- Technik!
 
Naja,
Mir ist nämlich so ne kriechstromstreckenfreundliche Platine abgefackelt, nach dem ich die negative Spannung erhöht hatte, gab's einen Überschlag
Der verursachte eine kokel Strecke die sich erweiterte qualmte und sogar Feuer fing
Ein widerlicher Geruch
 
Danke Danke, alles notiert... warte noch immer auf die Ersatzteile...
 
Ich möchte mich hier noch enmal ganz herzlich bedanken für den Input ! Eure Hinweise waren wirklich sehr hilfreich.
Der Vox röhrt wieder wie eine Bestie ! Wie Neu ! Klasse !


Danke an alle Beteiligten !

War ein gutes Stück Arbeit, aber peinliche Genauigkeit und Geduld zahlt sich halt immer aus...

nun geht es mit zwei Fender Roc Pro 1000 weiter. Bei beiden die Endstufe durch, Scheint wohl ein Serienfehler zu sein. Aber das ist eine andere Baustelle, da "Transe"...

in diesem Sinne ! DANKE !!!!
 
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