Drei Keyboards, drei Lautstärken - ohne jede Änderung in DAW oder VST

  • Ersteller Tone Poet
  • Erstellt am
Tone Poet
Tone Poet
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
26.02.25
Registriert
15.08.12
Beiträge
2.218
Kekse
11.400
Ort
Hamburg, Umland, hanseatisch
Moin miteinander,

ich bin nicht sicher, ob das hierhin gehört oder ins Recording-Forum. Folgendes interessantes Problem hätte ich da mal:

Ich spiele aktuell die meisten Keyboard-Parts über mein Minilab auf dem Schreibtisch ein. Direkt daneben gucken ein Impact GX61 und ein SL88 Studio immer ganz traurig und wollen auch mal. OK, der eine neue Song bekommt ein Piano-Pattern, für das ich schon lange das Una Corda von NI im Visier hatte.

Track eingerichtet, kurz mit dem Minilab angeklimpert und dann mit dem Großen spielen wollen.

Verwirrung komplett: Man hört fast nichts.

Das gleiche Spiel am GX61, es ist viel zu leise.

Nun weiß ich ja, dass das Una Corda VST so allerlei Möglichkeiten bietet, die Velocity-Curve noch einzustellen. And what not. Das ändert aber alles nichts daran, dass die großen Keyboards immer hoffnungslos zu wenig Signal am Track liefern.

Es war mir vorher nie aufgefallen, aber das Problem besteht prinzipiell bei allen VST-Instrumenten, beim Una Corda ist es aber besonders krass. Ich vermute mal, dass das Problem nicht unbekannt ist, und ich nur einen Anfängerdenkfehler habe. Oder so. Daher wende ich mich vertrauensvoll an euch: Was mache ich falsch? An welche Regler oder Einstellungen muss ich ran?

Cubase 14 Pro am Mac, alle drei Keyboards über USB, das Routing steht auf All MIDI Inputs

Grüße aus dem Norden
Markus
 
Die Velocity-Werte gehen für alle Keyboards von 0..127. Da gibt es zwar große Unterschiede in den resultierenden Lautstärken im Mittenbereich - und darum unterschiedliche Velocity-Kurven zur Kompensation; aber deine Beschreibung klingt so, als könnte da mehr dahinter stecken. Welche weiteren Werte werden denn von den Boards übertragen? Gibt es irgend einen Volume-Regler (oder ein Pedal), das für eine unterschiedliche Lautstärke-Einstellung des VSTi zuständig sein könnte? Man kommt solchen Dingen am besten auf die Spur, wenn man einen MIDI-Sniffer bzw. -Viewer einsetzt, der alle eingehenden MIDI-Befehle mitschreibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du brauchst einen Midi-Vorverstärker. ☝️
 
  • Haha
Reaktionen: 2 Benutzer
Nun weiß ich ja, dass das Una Corda VST so allerlei Möglichkeiten bietet, die Velocity-Curve noch einzustellen.
Anstatt die Velocity-Curve in den VSTis zu verändern, ist es sinnvoll, die Anschlagskurven der Midi-Controller zu überprüfen. Da gibt es meistens ebenfalls Voreinstellungen. Im ersten Schritt würde ich versuchen, je Controller eine Einstellung zu finden, mit welcher sich das Verhalten zumindest annähert zwischen den Controllern.
Das Problem, wenn die Kurve im VSTi verändert wird: Eventuell verbessert sich das Verhalten für einen Controller, dafür wird es für den anderen unter Umständen aber noch "schlechter" bzw. unerwünschter.

unterschiedliche Lautstärke-Einstellung des VSTi
Das ist ebenfalls ein sehr wichtiger Aspekt: Typische Verdächtige sind dabei folgende Midi-CCs: 1 (Mod Wheel), 7 (Volume), 11 (Expression). Das lässt sich zum einen mit einem Midi-Monitor überprüfen (bei Cubase 14: https://www.steinberg.help/r/cubase...n/_shared/topics/plug_ref/midi_monitor_r.html), zum anderen über die aufgezeichneten Midi-Objekte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Nochmal:
... Das ändert aber alles nichts daran, dass die großen Keyboards immer hoffnungslos zu wenig Signal am Track liefern. ...
Die Keyboards liefern überhaupt kein Signal. Da gibt es auch nichts zu verstärken (von wegen "MIDI-Vorverstärker" - sehr witzig). Sie liefern lediglich digitale MIDI-Steuercodes, die man sich mal näher ansehen sollte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Moin und schon mal danke an euch!

Ja, das wollte ich mit "Signal am Track" ausdrücken: alle Einstellungen identisch in DAW/VST, aber das Instrument erklingt unterschiedlich laut je nach Keyboard.

Ich versuche das mal mit dem Tracking und melde mich dann wieder.
 
Schau dir mal mit in Cubase oder mit einem MIDI-Monitor die Velocity-Werte an, die deine Keyboards senden und vergleiche sie. Prüfe vor allem, ob bei ähnlichem Impuls deiner Finger auch ähnliche Werte entstehen. Wenn ja, liegt das Problem beim Klangerzeuger, wenn nein, liegt es an den Keyboards.

Du kannst das innerhalb von Cubase machen, aber sinnvoll ist der Abgleich auch mit anderen Programmen, z.B. MIDIOX oder dem MIDI-Monitor aus meiner Signatur, der läuft im Browser.
 
Prüfe vor allem, ob bei ähnlichem Impuls deiner Finger auch ähnliche Werte entstehen.
Das ist aber recht wage und ungenau.
Wenn ja, liegt das Problem beim Klangerzeuger, wenn nein, liegt es an den Keyboards.
Die Klangerzeuger sind ja hier die Keyboards, oder hab ich das falsch gelesen?

Also wenn die GAR nichts liefern, kann das nicht an der VELO liegen. Das ist dann eher eine Frage dessen, wie der Klangerzeuger die ankommenden MIDI Daten auswertet. Ich tippe da eher auf irgend eine anderen falsche Einstellung der Grundlautstärke. Man muss in der DAW sicherstellen, dass jeweils alle wesentlichen Parameter einmal ans KB gesendet werden.

Ich hatte einmal ähnliche Probleme mit 2 Synths, weil aus irgendwelchen Gründen die Maximallautstärke beim Reset des einen au 100 und der andere bei 127 stand.

Komisch ist, dass die Unterschiede SO groß sein sollen. Man sollte eventuell auch mal messen und darlegen, was "laut" "viel zu leise" in Pegeln sind.

Du brauchst einen Midi-Vorverstärker.
Du wirst Lachen, aber mein FPGA-MIDI-DISTRI kann sogar Kompressor!
 
Die Klangerzeuger sind ja hier die Keyboards, oder hab ich das falsch gelesen?
Hast du...
Die drei Geräte sind KEINE Klangerzeuger, sondern MIDI-Tastaturen.

Das Problem ist, dass das VST-Plugin unterschiedlich auf die drei MIDI-Tastaturen reagiert.

Aus meiner Erfahrung mit dem Arturia-Piano-Plugin kann ich von einem ähnlichem Verhalten berichten, wenn man die Velocity-Anpassungen an die MIDI-Tastatur nicht durchführt.

Gerade wenn man eine Tastatur mit Hammermechanik benutzt. Ich würde versuchen, im Plug-In die Anpassungen an die Tastatur vorzunehmen. Vielleicht kann man sogar mehrere Profile erstellen für die Tastaturen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Du wirst Lachen, aber mein FPGA-MIDI-DISTRI kann sogar Kompressor!
Ja, Midi Kompressoren kenne ich. Der Midi-Vorverstärker war natürlich nur ein Witz.

Das bringt mich aber auf die Idee, dass ein Midi-Kompressor ja tatsächlich ein Workaround sein könnte, den gibt es ja unter Cubase standardmäßig.
Ratio 1:1 und Gain etwas anheben.
 
  • Haha
Reaktionen: 1 Benutzer
Schau dir vielleicht erstmal die Velocity Einstellungen an deinen Midi Keyboards an. Beim Nektar Impact GX61 sind dazu folgende Einstellungen direkt am Keyboard konfigurierbar:

IMG_2950.jpeg


Zum Test: bei oben aufgeführter Einstellung 5 (127 Fixed Velocity) sendet das Keyboard bei jedem Tastenschlag die Note mit konstanter voller Velocity unabhängig von der Stärke deines Tastenanschlags und sollte damit eine hohe Lautstärke ergeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Da kommen wir langsam an so einen gewissen Punkt...

Ich habe früher auch mit Linux rumgespielt, kein Bock auf sowas, das muss funktionieren, daher Mac.

Und nun haben wir 2025 und ich tauche in die MIDI-Welt ein :ugly: Was'n Scheiß.

Aaaaaalso, ich hab' mal @HaraldS s Tool ausprobiert, und da kommt so etwas bei heraus:

Image 05.02.25 at 20.23.jpeg


Ich würde mir schon zutrauen, einen recht guten, gleichmäßigen Anschlag zu haben. Insofern könnte man vielleicht tatsächlich Rückschlüsse ziehen, wenn man wüsste, wie :D

Jedenfalls irritiert mich, dass alle drei Keyboards anscheinend das SL88 als MIDI OUT haben. :weird:
 
MIDI-out ist natürlich Quatsch: Da die Keyboards keine Klangerzeugung haben, wird ein Note-on- oder Note-off-Befehl nichts bewirken. Da ist es fast egal, was die Ausgabe tut. Sauberer wäre, wenn es beim Einspielen überhaupt kein MIDI-out gäbe - zum Glück gibt es keine MIDI-Schleife. Ob deine DAW beim Aufnehmen die MIDI-Befehle irgendwohin weiterleitet, sollte man dort einstellen können.

Die Bytes, die da angegeben werden, sind Hexadezimal-Werte. Das erste Byte ist der Befehl ($90/91 = Note-on, $80/81 = Note-off), das zweite Byte bezeichnet die Note (Tonhöhe), das dritte die Velocity. Dabei sieht man, dass das SL88 auch Note-off-Velocity hat (z.B. für realistische Tastengeräusche beim Loslassen), die anderen beiden geben bei Note-off einfach 00 aus. Das SL sollte tatsächlich das leisteste gewesen sein - aber nicht dramatisch leiser als die anderen beiden.
 
So ganz blicke ich noch nicht durch, wie da die Verschaltung ist (block diagram malen!) und wo da was abgefangen ist, weil ich das tool nicht kenne.
Ich sehe da nur so "ungefähr" reproduzierbare VELs am Ausgang und offenbar ganz andere am Eingang.

So eine 5B ist schon was anderes als eine 7A. und das ist ja nur der VEL Wert.

Was man mal braucht, ist eine DAW, die einen Daten strom ausgibt, das physische MIDI parallel auf einen Klangerzeuger und einen Monitor, um sicherzustellen, dass bei allen Ausgabeoptionen dasselbe gesendet wird. Wenn man das hat, weiß man dass es eine interne Geräteeinstellung ist, welche die Infos anders verarbeitet.

Mal was ganz Triviales: Sind denn die Klangeinstellungen der KBs auch einigermaßen gleich? Nicht dass das ADSR-Kurven mitformen...
 
So eine 5B ist schon was anderes als eine 7A.
Um genau zu sein ist das eine Differenz von 31 velocity steps, je nach VSTi kann alleine dies schon einen massiven Einfluss haben. Der hier genannte Bereich wird bei linearer Anschlagskurve oft für den Bereich f -> fff genutzt.
Aaaaaalso, ich hab' mal @HaraldS s Tool ausprobiert, und da kommt so etwas bei heraus
Daran erkenn man ja schon mal sehr gut, dass bei (zumindest subjektiv) gleicher Anschlagstärke sehr verschiedene Velocity Werte ankommen.
Sind denn die Klangeinstellungen der KBs auch einigermaßen gleich?
Wenn ich es richtig verstanden habe, nutzt @Tone Poet hier nur Midi-Controller, die sollten eigentlich keine eigenen Klangeinstellungen haben, nur wie bereits oben erwähnt verschiedene Anschlagskurven. Anders sieht es dann natürlich in den jeweiligen VSTis aus.

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass das Arturia Minilab 3 (das nutzt @Tone Poet, oder?) in den Standardeinstellungen eine sehr hohe Anschlagstärke ausgibt (ich selbst verwende es nur zur Noteneingabe und als Knob/Fader-Controller). Hast du inzwischen mal verschiedene Velocity Curves ausprobiert?

Jedenfalls irritiert mich, dass alle drei Keyboards anscheinend das SL88 als MIDI OUT haben.
Hattest du zusätzlich eine DAW geöffnet, in der möglicherweise ein Midi-Output-Routing aktiv ist, oder irgendetwas in den Apple Midi-Einstellungen verbunden (Audio-MIDI-Setup -> Fenster“ -> MIDI-Studio einblenden)?
 
Hast du alle drei gleichzeitig dran? Stellst du in der Zeit noch irgendwas anderes um an den drei Keyboards?

Wenn so krasse Unterschiede sind tendiere ich nicht zur Velocity.
Da wird vermutlich noch was anderes gesendet oder die Kiste ist komplett verstellt.

Reset tut auch mal gut.
 
Jep, a den VC rumzufummeln bringt tatsächlich nix.

Reset klingt OK, nur was und wie? Das SL88 kann ich nicht anfassen, sonst brauche ich wieder Stunden, mein Preset wieder einzurichten.
 
Die Presets kannst du doch exportieren über den Editor? Schau da mal rein ob er noch etwas sendet. Das sieht man da ja.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben