Das weltweit erste Studio für elektronische Musik wurde 1951 vom WDR errichtet. Der vielleicht bekannteste Neuerer und Pionier auf diesem Feld war Karl-Heinz Stockhausen, dem dieses Studio über die Jahre seines Wirkens dort regelrecht zum zweiten Zuhause wurde [
SEM / hier ist ein Foto dieses Studios zu sehen im Stadium seines Endaufbaus, es ist heute ein musealer Ort:
Stockhausen-Studio].
Da der Transistor in der 50er Jahren auf dem Markt noch keine dominante Rolle spielte, muss die erste Ausstattung dieses Studios aus Röhrentechnik bestanden haben, also Oszillatoren, Rauschgeneratoren, Verstärker usw.
In den 60er und bis in die 70er Jahre wurde die Ursprungstechnik modernisiert und gewiss durch transistorisierte Geräte ausgetauscht, wobei ich allerdings das Studio nicht aus eigener Anschauung kenne und über den endgültigen Zustand wie es heute museal existiert keine genauen Aussagen machen kann.
Da beim Rundfunk aber seit etwa zu Beginn der 60er Jahre die Technik recht zügig auf Transistor umgestellt wurde (Stichwort Siemens "Sitral"), nehme ich an, dass auch das Studio für elektronische Musik, das ja seinerzeit zum WDR gehörte, auch komplett auf Transistortechnik umgerüstet wurde.
Andererseits war Stockhausen extrem pingelig in seinen klanglichen Vorstellungen und deren Umsetzung. Wenn es demnach im Studio einen röhrenbestückten Klangerzeuger gab, der ihm besonders zusagte, und dieser Sound durch die (damalige) Transistortechnik nicht in identischer Weise realisierbar war, dann hätte Stockhausen vehement darauf bestanden, dass dieses Gerät nicht ausgetauscht, sondern weiter benutzt wird.
Insofern wäre es interessant, herauszufinden, was sich in dem erhaltenen Studio für Technik befindet und ob darunter noch etwas mit Röhren existiert.
Hier ein Artikel in dem etwas näher auf die verwendete Technik eingegangen wird, über die Gerätetypen ist dort aber auch nichts näheres zu finden:
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