Harley Benton Dullahan - ein akustisches Experiment

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Ich habe schon an anderer Stelle von den Umbaumaßnahmen in der Elektronik meiner Dullahan berichtet. Ich finde diese Gitarre wirklich erstaunlich gut, insbesondere, seit ich die Fender Blacktop Humbuckers aus- und die Roswell LAF eingebaut habe.

Was mich bisschen irritiert ist, dass es einige Töne gibt, die schnell in den ersten Oberton umschlagen. Ich habe mich an einige Experimente erinnert, die ich mit klassischen Gitarren gemacht habe, die darin bestanden haben, zusätzliche Gewichte an den Kopf der Gitarre zu heften. Das ist ja eine ewige Diskussion, ob das etwas verändert, und wenn ja, zum besseren oder zum schlechteren. Meine damaligen Experimente (ist schon einige Jahre her) haben damals gezeigt, dass es in jedem Fall etwas ändert; ob das besser oder schlechter ist, ist natürlich Geschmackssache. Eine Tendenz hat sich aber relativ klar abgezeichnet: Das Klangbild wird mit schwererem Kopf etwas ausgeglichener, allerdings um den Preis des langsameren Ansprechverhaltens.

Es ist ja einfach, diese Experimente durchzuführen; damals hatte ich einfach verschieden schwere, einseitig offene Kapodaster dran geklemmt, sodass ich insgesamt so etwa zwischen 40 g und 140 g in drei Stufen variieren konnte.

Daran habe ich mich jetzt erinnert und auch erst einmal einen Kapodaster von ca. 78 g an den Kopfstummel geklemmt - deutliche Verbesserung. Das hat mich dann ermutigt, einfach mal zwei Bleigewichte von jeweils 60 g zu kaufen und mit Hafties dran zu heften.

Eine deutliche Verbesserung des Problems, so sehr, dass ich wahrscheinlich nach einer permanenten Lösung in diesem Gewichtsbereich suchen werde, die etwas ästhetischer ist. (Ideen dazu hier? :))
Und so sieht das ganze aus:

HB_Dullahan - 1.jpeg
HB_Dullahan - 2.jpeg
HB_Dullahan - 3.jpeg
HB_Dullahan - 4.jpeg
HB_Dullahan - 5.jpeg
 
Interessant. Wirkt die Befestigung mittels des weichen Knet-Klebers aber nicht erstmal vor allem "dämpfend"? Intuitiv hätte ich jetzt erstmal gedacht, man müsste auf jeden Fall einen schlüssigen Halt generieren, damit die Übertragung der Schwingung auch stattfinden kann.
 
Was ich erstaunlich finde, ist, daß die flexible Kopplung mit den "Hafties" so signifikante Änderung bringt...
 
Ich könnte mir vorstellen, dass du eine passende Edelstahlplatte mit der Kontur der rückseitigen Fläche ausschneidest, die passenden Außenschrägen feilst, bis sie harmonisch passen und die Kanten entsprechend weiterführen und diese Platte dann mit einem dünnen doppelseitigen Kleber von 3M dort befestigst.
:unsure:
 
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wie früher beim „kleinen Uhu“ … Trimm-Blei (damals mit Kugeln). Ich würde da 3 x 8 mm Löcher in den Kopf bohren (seitlich und von oben) ziemlich tief, was der Bohrer so hergibt, dann Blei auf der Flamme schmelzen (z.B in einer Suppen/Saucenkelle) und damit die Löcher ausgiessen und mit einem passigen Holzstopfen verschliessen und gut und hübsch beiarbeiten. Dann hast Du schnack gut 100 gr. zusätzliche Kopflast und das nahezu unsichtbar, musst nur aufpassen, das dir das Teil nicht links abkippt und der Schwerkraft folgt.
 
Danke allen für die Ideen.

Eigentlich ist es nicht erstaunlich, dass es ohne harte Kopplung funktioniert. Es geht ja nicht darum, irgendwelche Schwingungen in das Blei weiterzuleiten, sondern nur die Masse des Kopfes so zu erhöhen, dass er schwerer zu Schwingungen anzuregen ist und damit die Energie der Saite nicht abzieht. (In der Physik würde man das 'Erzwungene Schwingung' nennen).

Natürlich ist die Sache, wenn man ganz genau schaut, physikalisch ziemlich komplex, aber letztlich ist in einem solchen Fall der Ami-Spruch zutreffend: "I don't argue with success" :)

Die Idee, Blei einzugießen ist sicherlich die eleganteste, aber ich würde eine umkehrbare Lösung bevorzugen.
Aber man könnte natürlich entsprechend der anderen Idee mit dem passend geformten Edelstahlblech so etwas auch aus Blei gießen und entsprechend befestigen. Das werde ich mal weiterverfolgen.

Guten Rutsch allen!
 
sondern nur die Masse des Kopfes so zu erhöhen, dass er schwerer zu Schwingungen anzuregen ist und damit die Energie der Saite nicht abzieht.

Die Idee von "headless" ist ja gerade dass es keine Kopfplatte mehr gibt die mitschwingen kann, um dort unerwünschte Resonanzen zu vermeiden.

Das Gewicht am "Headlesskopf" verschiebt die Resonanzfrequenz des Halses.

Du solltest also mit verschiedenen Gewichten experimentieren bis Du das für Dich optimale Klangergebnis erreichst und Dir dann eine feste Montagemöglichkeit überlegen.

Die von @GeiGit vorgeschlagene Version wäre sehr geeignet, da Edelstahlbleche in vielen Materialstärken erhältlich sind.

*
 
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Alles interessante Gedanken.
Ich habe keine Ahnung, welche Ideen den Erfindern der 'Kopflosen' (Steinberger?) vorgeschwebt sind, für mich hat die Idee zwei bestechende Aspekte: Die Gitarre ist nicht so lang (Transportierbarkeit, wie bei Steinberger Spirit), und wenn etwas nicht droht, dann 'Kopflastigkeit'.

Mit den sog. Resonanzen ist die Sache nicht so einfach gelagert, dass nur das Weglassen des Kopfes da irgendetwas Eindeutiges bewirkt (dass sich bei sonst gleichbleibenden Verhältnissen etwas ändert, ist ja klar). Insgesamt hängt noch das Endergebnis von der Masse, schwingenden Länge, Steifigkeit und inneren Dämpfung des Halses, sowie der Saitenspannung ab.

Bei allen Kopflosen, die ich bis jetzt gespielt habe, ist dieses schnelle Kippen in den ersten Oberton (Oktave) ausgeprägter als bei allen Gitarren mit Kopf, aber bei der Dullahan am stärksten. Bei der Spirit, die ich habe und als Reisegitarre benutze, ist es mir relativ egal. Die Strandberg, die ich mal bestellt und zurückgeschickt habe, hatte das auch, aber es war nicht ganz so stark ausgeprägt wie bei der Dullahan; ich habe die Strandberg zurückgesandt, weil mir weder der Sound noch die Fächerbünde zugesagt haben.

Was jetzt die verschiedenen Gewichte anbetrifft, ist es bisschen uferlos; ich werde zwei, drei verschiedene Gewichte ausprobieren und es dann gut sein lassen, wenn es insgesamt gut ist.

Edelstahlblech ist schon eine feine Sache, aber nichts für Menschen ohne Spezialwerkzeuge. Das Projekt wäre mir zu aufwändig. Blei umgießen sollte nicht zu schwierig sein, haben wir doch schon als Kinder gemacht, oder? ;)

Guten Rutsch!
 
Bleibt die Frage, ob man das Umkippen in Obertöne zwingend als etwas Negatives empfinden muss. Ich find das tendenziell eher ziemlich geil.
Aber sobald es um persönlichen Geschmack geht, ist es halt aus mit der Diskussion... ;-)
 
Ja klar, das kann ein schöner Effekt sein, aber hier ging es mir zu schnell und zu sehr auf Kosten des Grundtons.

PS wie komplex die Sache ist, sieht man zB. am folgenden Artikel:
Artikel
 
Grund: Ergänzung

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