Abwärts-Octaver mit gutem Tracking auf tiefen Saiten

  • Ersteller soundmunich
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Das habe ich auch nicht behauptet. Ich habe geschrieben:
"Betrachte die Wellenlänge und die Raumverhältnisse"

Das kennt jeder, der sich zuhause mit der Aufstellung von Lautsprechern beschäftigt hat.

Die Wellenlänge der Töne liegt zwischen 17 m bei 20 Hz und ca. 3 cm bei 10 kHz. Zwischen Lautsprecher und gegenüberliegender reflektierender Wand (Fußboden, Decke und seitliche Wände betrachten wir jetzt mal nicht) kommt es zur Überlagerung zwischen "Ursprungswelle" (Lautsprechermembrane) und reflektierter Welle. In Abhängigkeit vom Abstand Lautsprecher-Wand und der Frequenz des Tons kommt es zu Auslöschungen bzw. Verstärkungen. Und das ist entscheidend für den Höreindruck. Es kann also sein, daß der ideale Lautsprecher den Ton von 20 Hz korrekt erzeugt, Du ihn aber nicht bzw. nur sehr leise hörst - oder - es dröhnt bei positiver Überlagerung. Dies betrifft insbesondere die tiefen Töne. Entsprechendes gibt es aber im gesamten Hörspektrum, denke da an Rückkopplungen, denen man durch notch-Filter bzw. geänderter Lautsprecheraufstellung zu Leibe rückt.

Um dem Problem bei tiefen Tönen aus dem Weg zu gehen, ist eines der probaten Mittel der low-cut; Tontechniker (FoH) schneiden alles unter etwa 100 Hz nach unten ab (high-pass). Physikalisch kommt dann nach einem steilen Filter nichts mehr. Gleichwohl haben die Töne vom Baß aber auch Oberwellen, und die werden auch übertragen. Es ist wohl so, daß sich das Ohr/Gehirn den Grundton selbst erzeugt (ich bin kein Neurologe).

Unter 20 Hz ist wohl nichts mehr für uns zu HÖREN, da flattert bloß noch die Buxe.
Sorry hatte sich für mich wie dieser alte Mythos angehört. Jetzt wird es klar, wie es gemeint war.
 
Tontechniker (FoH) schneiden alles unter etwa 100 Hz nach unten ab (high-pass).
Das hat aber andere Gründe warum ein Low Cut (a.k.a High Pass) eingesetztwird, und nichtimmer wird der bei 100 Hz angesetzt. Und es werden, entgegen dem „Cut“ im Namen, die Frequenzen unter der eingestellten Frequenz nicht komplett abgeschnitten, sondern nur, entsprechend der Flankensteilheit des Filters, abgeschwächt. Also stimmt „kommt nichts mehr“ so gar nicht.

Sog. Raummoden, also Abschwächungen und Überhöhungen von verschiedenen Frequenzen an bestimmten Stellen in einem Raum, kommen in jeder Raumgröße vor und können wohl nur durch halbwegs gezielte akustische Maßnahmen verringert werden. Geht das nicht reicht es, einfach etwas die Hörposition zu ändern.
Aber das ganze hat nur sehr, sehrwenig mit einem Octaver am Bass zu tun, wie ich finde.
 
Hi @Mfk0815 ,

ich schrieb ja "etwa 100 Hz". Das macht der Tontechniker nach Einschätzung der Lage.

Der low cut Filter macht mit der gewählten Flankensteilheit von x dB/Oct. zu. Das ist mir wohl auch klar. Ich gebe zu, daß "kommt gar nichts mehr" schon ein wenig flapsig war, aber das Ziel ist ja zumindest, sich der Probleme zu entledigen, die man halt typischerweise bei Bässen hat. Asche auf mein Haupt.

Welche Gründe gibt es noch für den low cut? Da fallen mir eigentlich nur so Dinge wie
- der Amp ist am Ende seiner Leistungsfähigkeit im Tieftonbereich
- die verwendeten speaker arbeiten weit außerhalb ihres "linearen" Arbeitsbereichs
- Nachbarn beschweren sich über Bässe etc.

Die Verbindung zum Octaver ergab sich für mich anhand von #16.

:prost:
 
ich schrieb ja "etwa 100 Hz". Das macht der Tontechniker nach Einschätzung der Lage.
Genau, bei mir ist es meist so, je nach Signal, zwischen 45 und 300 Hz. Aber auch der High cut kann des Tontechnikers Freund sein. Low Cuts habe ich inzwischen schon länger bei fast allen Signalen in Verwendung. Warum, siehe unten.
Der low cut Filter macht mit der gewählten Flankensteilheit von x dB/Oct. zu.
je tiefer die Frequenz, desto steiler der Filter (wenn er denn einstellbar ist)
Welche Gründe gibt es noch für den low cut?
Deine Gründe habe ich so nicht auf meiner Liste.
Wichtig ist bei mir z.B das Vermeiden von Rumpeln. Also Trittschall auf Bühnen, Windgeräusche usw. Beim Bass können auch verschiedene Spieltechniken ganz schön heftiges tieffrequentes Rumpeln verursachen. Deshalb habe ich auch einen LowCut (Nachbau eines Thumbinators, allerdings mit 35 Hz und 36 db/Oct) vor meinem Bass-Amp eingeschliffen. Ich brauche die absoluten Tiefbässe genau gar nicht, und die Speaker müssen nicht unnötig weit runter und vor allem müssen sie nicht die dadurch extremen Auslenkungen mit machen. Am Sound ändert das an sich wenig bis gar nichts. ach ja, ich habe einen MRX M288 für ganz seltene Gelegenheiten (imho ist das bei solchen Effekte wie bei Gewürzen, man soll es nicht übertreiben mit dem Einsatz).
 
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Ich brauche die absoluten Tiefbässe genau gar nicht, und die Speaker müssen nicht unnötig weit runter und vor allem müssen sie nicht die dadurch extremen Auslenkungen mit machen. Am Sound ändert das an sich wenig bis gar nichts. ach ja, ich habe einen MRX M288 für ganz seltene Gelegenheiten (imho ist das bei solchen Effekte wie bei Gewürzen, man soll es nicht übertreiben mit dem Einsatz).

Genau so! Ich stelle mir die grauseligen Partialschwingungen in der Pappe vor; die müssen nun wirklich nicht sein. Für einen klar artikulierten Baßton sind die auch abträglich, da gibt es auch Auslöschungen. Alles nix gutt.

Dein MRX trackt gut, wohl besser als mein alter EBS. Ja, diese Effekte darf man nicht übertreiben. Ich spiele in letzter Zeit Billie Jean eine Oktave höher und mische da wenig Octaver bei; bei dem Stück kommt es ja verstärkt auf die geradezu maschinenartige Präzision an, der Tiefbaß ist weniger ein Thema. Livemäßig funktioniert das mit der Prise vom Octa bestens, wie ich finde.
 

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