Gitarren Plateau? Wie überwinden?

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Moin zusammen,
ich spiele seit fast 30 Jahren Gitarre und bin davon seit ca 25 Jahren in Bands aktiv. Und auch wenn es nach all dieser Zeit mir immer Spaß macht, habe ich trotzdem das Gefühl, dass ich seit ein paar Jahren nicht wirklich „besser“ werde… keine (technischen) Fortschritte mehr mache, mich zu sehr auf meinem „Können“ ausruhe. Und genau das will ich überwinden. Im Englischen liest man immer wieder was vom „guitar plateau“… und die Möglichkeiten dieses zu überwinden sind anscheinend vielfältig. Doch wo fange ich an?
Aus dem Metal kommend dachte ich früher: Geschwindigkeit und Präzision ist alles. Die Geschwindigkeit und Präzision habe ich inzwischen ganz gut drauf (außer beim Solo-Spiel)… doch was ist mit Ausdruck? Harmonien? Etwa „Musiktheorie“?!?:eek2: Ich fand z.B. das Pentatonik und Solo-Spiel Videos von Danish Pete sehr ansprechend und hilfreich, die sich mehr auf den Ausdruck konzentrieren, als auf Technik und „Shreddern“. Inzwischen spiele ich eben auch gerne Blues und Pop (neben Pop-Punk in meiner Band^^)
Also wo fängt man an?
Sind die Gitarrenkurse von Bernd Kiltz vielleicht eine Idee? Hat da jemand mit ähnlichen Voraussetzungen schon Erfahrungen mit gemacht? Oder suche ich an der falschen Stelle und es gibt vielleicht noch etwas ganz Anderes?
 
1.) Sich der Ziele klar werden.

Ich würde gerne XY können.

So ein klein wenig hast Du ja schon angedeutet, wohin die Reise gehen könnte.
 
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was ist mit Ausdruck?
Es ist wie bei guten Schauspielern:
  • erst den Charakter fühlen, in ihm "leben"
  • dann wird er sichtbar bzw. beim Spielen hörbar
Test dazu: Spiele dasselbe Stück, denke dabei abwechselnd an schöne, traurige, katastrophale usw. Momente aus Deinem Leben ... hörst Du dann auch Unterschiede im Dargebotenen?

Harmonien? Etwa „Musiktheorie“?!?:eek2:
Ehrlich? Das beste Medium dafür ist eine Klaviatur. Gitarren können da deutlich weniger (und wegen der H-Saite immer "um die Ecke"). Macht Akkorde, damit Harmonien augenfällig.

Nun ...
  • Dur/Moll Skalen haben 7 Töne pro Oktave
  • lässte (die richtigen) 2 weg, haste Pentatonik
  • von da aus kann man weiterarbeiten
Überrachend viele Blues und Rock-Stücke gehen gut mit der Dorischen Skala, zB zum Grundton C: https://chord.rocks/guitar/scales/c-dorian

Auch leicht zu merken:
  • umfasst alle Töne der (C-) Dur-Skala
  • erniedrigt aber den 3. und 7. Ton
  • ist also wie Cm7 bzw i7
 
gehen gut mit der Dorischen Skala, zB zum Grundton C: https://chord.rocks/guitar/scales/c-dorian

Auch leicht zu merken:
  • umfasst alle Töne der (C-) Dur-Skala
  • erniedrigt aber den 3. und 7. Ton
  • ist also wie Cm7 bzw i7
Hä das ist mir komplett zu kompliziert gedacht.

C dorisch enthält alle Töne von C moll nur die 6 ist erhöht. Also große Sext statt kleiner.

Außerdem, etwas fortgeschrittener, ist C dorisch tonal = Bb Dur oder dem parallelen G moll .
 
Wie es beliebt :cool:

Außerdem, etwas fortgeschrittener, ist C dorisch tonal = Bb Dur oder dem parallelen G moll .
Was an einer Klaviatur ins Auge springt :D
Wenn einer guckt ... :evil:

Schon 'mal Frohes Fest 🎄
 
Du bist doch einfach nur in deinem gewöhnlichen Lernprozess, den du durch Untätigkeit unterbrochen hast.
Ob du als Anfänger Anfängersachen lernst, oder als Fortgeschrittener Fortgeschrittenensachen macht auf den Lernprozess und wie man korrekt lernt keinen Unterschied.

Tu das, was du früher auch getan hast.
 
Weil's mir keine Ruhe lässt:

C dorisch enthält alle Töne von C moll nur die 6 ist erhöht. Also große Sext statt kleiner.

b) mir fällt es leichter 1 Ton zu ändern als 2

Dorisch schreibt sich b3 b7, egal ab welchem Grundton. Besonders leicht zu sehen am "Namensgeber" mit dem Grundton D.

Erwähnte ich schon, wie logisch das Alles an einer Klaviatur wird? Und dass diese Dinge für Gitaristen schwerer erkennbar sind?

Damit Tschüssens.

1734968371433.png
 
Erwähnte ich schon, wie logisch das Alles an einer Klaviatur wird?
Ich finde die Klaviatur ganz schön unsymmetrisch. In C dur spielen fühlt sich ganz anders als in D dur, und E dur ist wiederum ganz anders...

Und dass diese Dinge für Gitaristen schwerer erkennbar sind?
Auf der Gitarre sind C dur, D dur und E dur alle gleich.

Wisst ihr, welches Instrument sehr symmetrisch ist? ... Bass!!! :D

Frohe Weihnachten!
 
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Dorisch schreibt sich b3 b7, egal ab welchem Grundton.

Klar Dorisch ist immer eine Moll 7 Tonleiter mit großer Sext. Und genau die große Sext ist für mich der Knackpunkt.
Und das dann grifftechnisch von Aeolisch herzuleiten, liegt mir eben näher als das von Ionisch abzuleiten.
 
Danke für die bisherigen Antworten! Ich möchte aber den Fokus nochmal auf die Ausgangsfrage richten:
Sind die Gitarrenkurse von Bernd Kiltz vielleicht eine Idee? Hat da jemand mit ähnlichen Voraussetzungen schon Erfahrungen mit gemacht? Oder suche ich an der falschen Stelle und es gibt vielleicht noch etwas ganz Anderes?
 
Ich finde die Klaviatur ganz schön unsymmetrisch.
Ansichtssache... zwischen 2 Tasten liegt immer ein Halbtonschritt, die „Kerben“ mit den 2 weissen Tasten dienen der Orientierung.
Mir hat die Tastatur die „Logik“ des Akkordaufbaus (fast) schlagartig klargemacht.
Da habe ich mich dann gefragt, wieso ich eigentlich mal Grifftabellen benutzt habe... :gruebel: :D
 
ich denke jeder muß es so machen wie er es für richtig hält. Bei mir ist das Üben klassischer Stücke nach Noten am effektivsten, erfordert aber noch sehr viel Übung.
 
Danke für die bisherigen Antworten! Ich möchte aber den Fokus nochmal auf die Ausgangsfrage richten:
Klare Sache: nimm Unterricht bei einem Lehrer, der dir das beibringt, was du lernen und später können willst.

Falls du das noch nicht eng genug eingrenzen kannst, geh überhaupt erstmal zu einem Lehrer, damit du neuen stilistischen Input bekommst und auf neue Ideen kommst, was du vielleicht lernen willst. Im Idealfall solltest du beschreiben können, wie du klingen willst, was dein Sound sein soll („Sound“ meint hier die Gemeinsamkeit allen muskalischen Ausdrucks).
 
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Schauen wir Mal... :gruebel:
zwischen 2 Tasten liegt immer ein Halbtonschritt
Zwischen zwei Bünden auch.
die „Kerben“ mit den 2 weissen Tasten dienen der Orientierung
Es gibt 2 solche "Stellen" aufm Klavier. Bei der Gitarre gibt es nur eine Saite, die aus der Reihe tanzt. :D
Mir hat die Tastatur die „Logik“ des Akkordaufbaus (fast) schlagartig klargemacht
Die Logik ist ja nur Theorie und ist vom Instrument unabhängig. Ich kann z.B. auf dem Griffbrett sofort die 4th und 5th (auch 2nd, 3rd und 7th etc.) finden, ohne nachzudenken, ausgehend von jeder beliebigen Note (ist ja immer gleich). Auf dem Klavier schaffe ich das auch... in C. In F# z.B. muss ich aber anfangen nachzudenken. ;)

(Noten auf dem Griffbrett zu finden ist auf der Gitarre schwieriger als auf dem Klavier, ja, der ganze Rest ist aber einfacher, auch Akkorde bilden. :))
 
(außer beim Solo-Spiel)

Vielleicht auch das einmal anpacken? Da kann man noch ordentlich Präzision und Timing draufpacken und Techniken lernen, die auf für Riffs sehr nett sein können (Sweeps oder Tapping bspw.).

Was mir auch geholfen hat war in fremden Genres zu wildern. Ich hab mir Jazz für den Kopf und die linke Hand angeguckt, da macht man auch ziemlich schnell Fortschritte.
 
Ich fand z.B. das Pentatonik und Solo-Spiel Videos von Danish Pete sehr ansprechend und hilfreich, die sich mehr auf den Ausdruck konzentrieren, als auf Technik und „Shreddern“. Inzwischen spiele ich eben auch gerne Blues und Pop
Also wo fängt man an?
Ein guter zu dir passender Lehrer ist ja nie verkehrt. Aber solange der nicht da ist würde ich einfach mal anfangen
intensiver Blues und Pop Songs, die dir gefallen, spielen zu lernen. Und zwar komplett von Intro bis zu Ende. Ist ein
kleineres Solo drin, auch dieses draufschaffen. Hierbei kommt es nicht auf eine 100%ige Kopie des Originals an, sondern
darauf den Groove und das Feeling dieser Songs ertönen zu lassen und den Song fehlerfrei interpretieren zu können.

Wichtig ist deinen Horizont zu erweitern, deine Komfortzone zu verlassen und nichts auszusuchen, was dich überfordert !!
 
Danke für die bisherigen Antworten! Ich möchte aber den Fokus nochmal auf die Ausgangsfrage richten:"Sind die Gitarrenkurse von Bernd Kiltz vielleicht eine Idee? Hat da jemand mit ähnlichen Voraussetzungen schon Erfahrungen mit gemacht? Oder suche ich an der falschen Stelle und es gibt vielleicht noch etwas ganz Anderes?"

Ich denke, ein Buch wird Dir nicht weiterhelfen, der innere Schweinehund wird weiterhin auf in Richtung bekanntes tendieren. ;) Ich würde für ein paar Stunden in einen Lehrer investieren, der Dir irgendwas anderes beibringen muss. Oder mir vornehmen, völlig andere Lieder zu lernen: Jazz, Funk, Klassik, Post-Metal. Alles, was außerhalb des Rahmens ist.
 
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Danke für die bisherigen Antworten! Ich möchte aber den Fokus nochmal auf die Ausgangsfrage richten:
Ich hab mich immer dann gitarristisch und musikalisch weiterentwickelt wenn ich
- Impulse von neuen Musikern bekommen habe
- mich mit neuen Stilistiken auseinandergesetzt habe
- in neue Bands oder Projekte eingestiegen bin

Aber auch als ich einen Onlinekurs besucht habe, Erfahrungsbericht siehe hier

Also platt gesagt, immer wenn ich meine Komfortzone verlassen habe.
 
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Aber auch als ich einen Onlinekurs besucht habe, Erfahrungsbericht siehe hier
Der war aber ja irgendwie geführt, nicht einfach nur ein Buch gelesen. Schon mit mehr Anteil von Selbststudium aber auch irgendwie geführter Unterricht. Ich halte diese "Impulse" von außen bekommen wichtig. Die kommen ja nur schwer von einem selbst. Inspirationen halt.
 

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