Hilfe beim deuten des Herstellerbildes der PickUp-Schaltung

Sharkai
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Ich hab mir schon vor längerer Zeit eine Q52-LBM gekauft. Ich bin soweit mit der Gitarre zufrieden, möchte aber noch etwas modifizieren: die Pickups mit Schaltung. Die Pickups hab ich schon gegen das Symoure Duncan Hot Rodded Set getauscht.
Dabei hat die Schaltung in der Ibanez eine besondere Einstellung die ich auf jeden Fall behalten möchte, wenn ich den original Wahlschalter mit Platine gegen einen "normalen" 5 Switch tausche (Schaller Megaswitch).
Doch ich bin ratlos wie ich diese spezielle Schaltung löten muss, weil ich nicht verstehe wie sie Original geschaltet ist. Hier kommt ihr ins Spiel.

Es gibt von Ibanez dieses Schaubild:

puswitch_51.png


Dazu gibt es noch dieses Bild, das hilft alles besser zu verstehen

eg_control_99.jpg


Den Sound, den ich jetzt meine ist die Einstellung
Alter Switch auf 2
5-Way PU auf ganz links (Bridge)

Das ist diese ominöse "Power Tap" Schaltung. Was ist das genau? Ist das nur eine Parallel Schaltung das der Single Coil nicht so sehr brummt?
Und ja, es ist im Schaublid etwas verwirrend eingezeichnet. Da steht der 5-Way Switch ganz rechts und es steht Bridge dran. Das ist tatsächlich die Bridge und nicht die Halsseite wie man es auf den ersten Blick vermutet.


Für mich dient diese Einstellung dazu, das ich bei ruhigeren Songs weniger Verzerrung habe (also ähnlich oder gleich, wenn man vom Humbucker auf Single Coil wechselt). Das passt bei einigen unserer Liedern einfach ideal.

Was bedeutet also dieses "Power Tap"?


Um der Frage des "Warum willst du das überhaupt tauschen?" zuvor zu kommen, ich möchte an meinen beiden Gitarren die gleichen Schaltungen und Pickups haben, das ich bei einem wechsel keine Änderung im Sound und vor allem in der Handhabung habe.
Außerdem ist der Schalter an der Q52 schon nach einem knappen Jahr angeschlagen, das ich öfter mal Kontaktspray nutzen muss. Der wird also in jedem Fall getauscht. Die Originalteile sind auch nicht günstig. Also einmal gegen was gutes tauschen und ich hab meine Ruhe.
 
Bevor Du Dir einen Austausch des 5-Weg-Schalters gegen einen Mega-Switch vornimmst, kläre zuerst, ob der Mega-Switch überhaupt in das Elektronik-Fach passt. Die Korpora der Ibanez-Q-Gitarren sehen sehr dünn aus.

Coil-Tap (Power-Tap) ist eine Art Mittelanzapfung an einer Pickup-Spule und dient dazu, das Ausgangssignal des Pickups abzuschwächen. Manchmal wird auch eine Spule des Pickups mit einem Widerstand überbrückt. Bei Humbucker mit Coil-Taps kann es zu erhöhten Nebengeräuschen kommen.
 
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Der Switch passt. Ist aber dennoch ein guter Tipp, denn das ist ein echt fieses Fettnäpfchen.

Also Nebengeräusche sind keine aufgefallen.
Wie sieht den die Verdrahtung dazu aus? Also zu dem Coil-Tap.
 
Es geht hier nicht um Coil Tap sondern Ibenz Power Tap. Das sind zwei völlig unterschiedliche Sachen.
Bei Ibanez heißt das der Humbucker wird "halb gesplittet" indem ein Kondensator und ein Widerstand parallel zu einer Spule geschaltet werden.

Und da ist dann schon ein Knackpunkt, die Kondensatoren und Widerstände sitzen auf dem 5-Way Switch. Also einfach gegen den Schaller tauschen funktioniert da nicht.

Ich kenne die Schaltung nicht und hab nicht wirklich was dazu gefunden, aber die einfachste Methode um den Alter Switch zu entfernen und dauerhaft in Mode 2 zu sein ist so wich das sehe den Alter Switch zu überbrücken, sprich an den Steckern davon jeweils zwei Kabel zu verbinden.
Die Farben müßten sein:
Grün-Gelb-Rot
Braun-Grau-Blau

Entweder müssen Braun und Grau sowie Grün und Gelb verbunden werden, oder Grau mit Blau und Gelb mit Rot. Also jeweils die mittleren Kabel mit den rechten oder linken.
Mehr macht der Schalter beim Wechsel zwischen den Modi nicht.
 
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Hm, dann wäre also eine Möglichkeit den Originalschalter durchzumessen, das ich an der entsprechenden Stelle einen entsprechenden Wiederstand und/oder Kondensator setzen kann. Dann wäre es das selbe Ergebnis.

Das ist sehr plausibel, da ich die original Pickups ja schon gegen die Seymoure Duncan getauscht habe. Die Schaltung hat trotzdem noch genau so funktioniert. Somit sind es nicht spezielle Humbucker, die einen weiteren Spulenabgang haben um die Spulenlänge zu kürzen.

Eines hast du jedoch missverstanden. Der "Alter Switch" fliegt raus. Den hab ich in meiner anderen Gitarre nämlich nicht und will ihn da auch nicht einbauen. Vielleicht mach in das Loch des "Alter Switches" eine bunte LED rein oder sowas, aber der Schalter kommt sicher weg. Genau deshalb will ich einen Megaswitch, weil ich da alle Möglichkeiten hab um meine Wünsche zu erfüllen. Kann durchaus sein das ein einfacher Schalter mir eigentlich ausreicht, aber da geh ich lieber auf Nummer sicher.

Das blöde ist jetzt nur, das ich mich in der Elektrik zu wenige auskenne um das zu machen. Dann werde ich mal den Gitarrenbauer in der Nachbarschaft aufsuchen und fragen ob er das hin bekommt. Sollte ja eine hoffentlich einmalige Investition sein.
 
Hier gibt es noch ein paar detailiertere Informationen, die @Ich79 bestätigen, auch wenn es sich um einen Bass handelt:

View: https://www.youtube.com/watch?v=iI2XkdmtK8k
Den Widerstandswert sollte man noch gut auf dem SMD-Bauteil ablesen oder messen können. Beim Kondensator wird es schon etwas schwieriger, weil die nicht beschriftet sind. Und der Wert befindet sich vermutlich im pF-Bereich. Da lösen die meisten einfacheren Messgeräte (Multimeter) nicht mehr gut genug auf und es braucht spezielleres Equipment, das ein Gitarrenbauer vielleicht nicht hat. Vielleicht kann man die existierenden Bauteile mitsamt der Platine weiter verwenden, aber das ist eher unwahrscheinlich. Außerdem hättest du dann nur eine Lösung für eine der Gitarren.
Wenn man die gesamte Schaltung nachvollzieht und aufzeichnet, ergeben sich vielleicht noch andere Möglichkeiten.

Wie im Video erwähnt, hat die Schaltung den Nachteil der verschlechterten Störgeräuschunterdrückung. Wäre eine einfache Parallelschaltung des Humbuckers auch eine Option für dich? Ich habe mit einem Megaswitch in einer HH-Gitarre und SH4 am Steg folgende Schaltoptionen umgesetzt: Hals seriell, Hals gesplittet, Hals seriell parallel zu Steg seriell, Steg parallel, Steg seriell. Idealerweise wäre die 2. Position Hals parallel, aber der verbaute Tonabnehmer (Ibanez Original) hat nur einen Split-Anschluss, nicht alle 4 Kabel herausgeführt.

Edit: Ich habe noch etwas weiter gesucht und muss mich korrigieren. Diesem Bild nach zu urteilen hat der Widerstand 4.7 MOhm und den Kondensator 22 nF:
https://sevenstring.org/threads/iba...p-replacement-and-wiring.366381/#post-5650505
Mit diesen Informationen sollte sich ein Schaltbild für den Megaswitch zeichnen lassen. Welche Tonabnehmerkombinationen willst du auf welcher Position?
 
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Welche Tonabnehmerkombinationen willst du auf welcher Position?
Das ist natürlich die Kernfrage, denn auch mit dem Megaswitch hat man halt ohne zusätzlichen Schalter oder ein Pushpoti nur 5 Spulenkombinationen und nicht 10 wie bei der Ibanez. Im Prinzip müsste man auch einzelne Varianten aus der normalen und welche aus der "Alt."-Stellung mit dem Mega Switch zu kombinieren sein, aber vermutlich nicht alle. Das gilt vor allem auch abhängig davon, wie genau Ibanez die Power Tap-Schaltung nun erreicht.

Eines hast du jedoch missverstanden. Der "Alter Switch" fliegt raus. Den hab ich in meiner anderen Gitarre nämlich nicht und will ihn da auch nicht einbauen. Vielleicht mach in das Loch des "Alter Switches" eine bunte LED rein oder sowas, aber der Schalter kommt sicher weg. Genau deshalb will ich einen Megaswitch, weil ich da alle Möglichkeiten hab um meine Wünsche zu erfüllen.
Es wäre auf jeden Fall sinnvoll, mal detaillierte Bilder des 5-Wegschalters und vor allem der kleinen Extraplatine mit dem Alt-Switch zu posten, vielleicht sind doch Codes drauf, aus denen man die Werte der Bauteile ablesen kann. Aus Vorder- und Rückseite zusammen kann man dann hoffentlich auch sehen, wie genau sie verschaltet sind. Und wie gesagt, man muss natürich wissen, welche 5 der 10 jetzigen Möglichkeiten Dir die wichtigsten sind.

Bei Ibanez heißt das der Humbucker wird "halb gesplittet" indem ein Kondensator und ein Widerstand parallel zu einer Spule geschaltet werden.
Das erste ist auf jeden Fall richtig, ich sehe das auch so, dass da keine Parallelschaltung der Spulen o.ä. drin ist. Mit letzterem bin ich mir aber nicht so sicher. Funktionieren tuts ja auch an Masse, wird sogar häufiger so verdrahtet. Aber Ibanez ist ja öfter etwas speziell.

Beim Partial Split gibts ja wie beim normalen Coil Split zwei Möglichkeiten: der Standard ist eigentlich, die Verbindung der beiden Spulen auf Masse zu legen. Ersetzt man den Draht durch einen Widerstand und/oder Kondensator, wird nur ein Teil des Hot-Signals der "ersten" Spule (so nenne ich jetzt mal die, deren Anfang dauerhaft an der Masse hängt) an Masse abgeleitet statt direkt in den Eingang der zweiten, seriell geschalteten Spule, und man hat den Teilsplit. Man kann durch die Wahl der beiden Möglichkeiten Split an Masse bzw. Hot dann steuern, welche der beiden HB-Spulen beim Split aktiv (bzw. voll aktiv) bleibt.

Leider konnte ich bisher nicht ausknobeln, wie Ibanez es macht - vielleicht sogar bei Bridge- und NeckHB unterschiedlich, damit in den Kombinationen der Splits der Brumm ganz wegfällt. Das hängt jetzt wiederum davon ab, ob der NeckHB eine rw/rp-Version ist, was beim Hot Rodded Set mWn nicht der Fall ist. Bei dem muss man für den Humbucking-Effekt im Split bei einem HB die Spule mit festen Polen, beim anderen die mit den Schrauben wählen. Oder den Magneten umdrehen und einen PU in der Phase drehen... :rolleyes:

Eine weitere Frage ist die, wie bei der Q52 Kondensator und Widerstand kombiniert sind. Je nach Werten wäre es auch plausibel, den Kondensator zwischen die beiden Spulen zu schalten und den Widerstand zugleich auf Masse. Oder Cap und Widerstand sind schlicht in Reihe geschaltet, und diese Kombi wird vom Schalter dann entweder an Masse oder eben an den Hot-Anschluss des PUs, also parallel zur zweiten Spule, gelegt. Wie das Ibanez genau macht, kann man wohl nur ausmessen, denn offizielle Angaben dazu scheints nicht zu geben. Ich habe auch Bilder gesehen, auf denen auf der Platine des 5-Weg-Schalters neben den SMD-Bauteilen die Werte aufgedruckt waren, aber die Werte auf dem einen Bild, das ich gefunden habe, schienen mir für den Zweck nicht sehr plausibel. Leider gibts bei Ibanez aber wohl so einige Varianten, und mal sind Widerstände und Caps auf dem Alt-Schalter, mal als SMD auf dem 5-Weg. Ein Bild mit den Bauteilen der Q52 habe ich aber noch nicht gefunden, daher s.o..

Zu allem Überfluss ist die jeweilige Wirkung natürlich auch abhängig von den elektrischen Eigenschaften der PUs, sodass man die Werte evtl. anpassen müsste. Aber wenn die vorhandenen jetzt für den TE funktionieren, dann kann man es dabei natürlich belassen.

Zu guter Letzt darf ich aber einfach mal meine eigene Lösung für die Partial Splitsounds nennen, die sich bei den Werten an PRS orientiert. Und die sieht so aus, dass die HB auf Pos. 1 (Bridge) bzw. 5 (Neck) voll durchlaufen, und in den drei mittleren Positionen Bridge, Bridge+Neck bzw. Neck als Partial Split über einen 1,1 bis 1,8 KOhm Widerstand. Das klingt auf jeden Fall deutlich weniger dünn und schrill und schon recht SC-mäßig. Diese Schaötung macht für den angepeilten Zweck (aufklaren für cleanere Parts) einen ziemlich guten Job, wie ich finde.

In der Guthrie Govan-Charvel klingen die HB-Splits mMn auch sehr gut, und die elektrischen Werte sind von den Duncan-PUs nicht so arg weit entfernt. Hier wird ein 0,1µF Cap mit einem 1,1 KOhm-Widerstand in Reihe geschaltet und an Masse gelegt.

Wenn man die Ibanez-Schaltung also nicht rekonstruieren kann, gibt es also schon sinnvolle Alternativen.

Gruß, bagotrix
 
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