Klavierbauer Grotrian-Steinweg meldet Insolvenz an

  • Ersteller Willi1969
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Kommen wir mal zur Sache zurück: Die Braunschweiger Zeitung berichtet (hinter der Bezahlschranke), dass jetzt die Staatsanwaltschaft gegen den bisherigen Geschäftsführer ermittelt. Und der sitzt nicht in Braunschweig, sondern in Hongkong. Weil Grotrian-Steinweg bereits zur Parsons Music Group gehört (Mehrheitseigner seit 2015, Alleineigentümer seit 2017) - und das ist ein recht großer Player in China (Produktion auch in Lizenz für Baldwin oder Kawai, Verkauf, Musikschulen), der wirtschaftlich wohl selbst unter Druck ist.

Wenn es jetzt also heißt, es gebe Kaufinteressenten, dann wird wohl zuerst einmal diese Angelegenheit geklärt werden müssen, bevor jemand da einsteigt. Aktuell scheinen die Beschäftigten Insolvenzgeld zu bekommen, denn schon im August wurden sie teilweise nicht mehr bezahlt.
 
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Naja, wenn es dir gut tut, dich selbst über die vermeintlich unwissenden Dummen hier im Forum zu erheben und du daraus eine Bereicherung für dein Ego ziehen kannst, dann nur weiter. Ich muss mich nicht selbst bestätigen, indem ich versuche, andere zu erniedrigen. Ich bin mental stark und freue mich, dass ich dir helfen konnte.:giggle:

Na bitte, haben wir alle was davon! (y)

Kommen wir mal zur Sache zurück: Die Braunschweiger Zeitung berichtet (hinter der Bezahlschranke), dass jetzt die Staatsanwaltschaft gegen den bisherigen Geschäftsführer ermittelt. Und der sitzt nicht in Braunschweig, sondern in Hongkong. Weil Grotrian-Steinweg bereits zur Parsons Music Group gehört (Mehrheitseigner seit 2015, Alleineigentümer seit 2017) - und das ist ein recht großer Player in China (Produktion auch in Lizenz für Baldwin oder Kawai, Verkauf, Musikschulen), der wirtschaftlich wohl selbst unter Druck ist.

Wenn es jetzt also heißt, es gebe Kaufinteressenten, dann wird wohl zuerst einmal diese Angelegenheit geklärt werden müssen, bevor jemand da einsteigt. Aktuell scheinen die Beschäftigten Insolvenzgeld zu bekommen, denn schon im August wurden sie teilweise nicht mehr bezahlt.

Ist bei vielen so. Bösendorfer wurde von Yamaha aber zB de facto gerettet und hat ziemlich freie Hand weiterhin in Wien. Gotrian könnte jetzt für irgendwen ein Schnäppchen sein. Man darf hoffen, dass auch sie halbwegs normal weiter machen können.
 
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Weil alle Chinesen gut Klavierspielen und rechnen können, so wie alle Deutschen sorgfältig und pünktlich sind?
Weil es in China genug Leute gibt, bei denen der Erfolg der eigenen Kinder ein enormes Prestige bedeutet, zumal viele infolge der 1-Kind-Politik nur eins haben, aus dem mit aller Gewalt etwas werden muss. Zwar haben nicht einmal 0,5% aller Chinesen die finanziellen Mittel, um einen privaten Klavierlehrer zu bezahlen (hier in DE sind es etwa 5%) aber das sind dort eben trotzdem Millionen von Eltern. Im Gegensatz zu hier machen die das dann aber auch! Drill und Fleiß nach Vorbild der Deutschen (Stand 1960 !) ist in China sowie immer noch Standard - in der Schule wie im Privaten. Da wird geackert und gelernt, trainiert und gesiebt wie blöde. Entsprechend kommen in allen Bereichen Spitzenleute hervor.

Für jeden Top-Pianisten in DE gibt es statisch 20 Pendants in China. Lang Lang ist nur die Spitze des Eisberg. Eigentlich müsste es noch mindestens 10 weitere Langs auf gleichem Niveau geben. 5 davon haben nur keine Ausbildung bekommen und 5 weitere wahrscheinlich zeitig abgebrochen, weil sie sehen, dass sie nicht Top werden konnten. Oder wir kennen sie einfach nicht.

Allein die Masse der Menschen macht es. Sogar in Spezialsportarten wie Curling und Snooker tauchen die neuerdings auf. Das einzige was mich wundert, dass es keine guten chinesischen Radrennfahrer gibt. Man sollte meinen, dass es Potenzial genug hat.
 
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Ich schätze mal, Radfahren ist in China noch "kulturrevolutionär" verbrannt oder verpönt.
Ansonsten stimmt's, rein aufgrund der Menge an Menschen muss irgendein/e Chines/in in jedem Spitzenranking auftauchen.
Die knallharten Erziehungsmethoden kommen noch obendrauf.
Ähnlich isses mit Indien bzw. wird es werden.
 
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Ich bin ganz überrascht von der Menge qualifizierter Kulturanthropologen hier im Board. :p Und ich finde es schade, wenn Menschen ihre eigene Meinung wie selbstverständlich als Fakten verkaufen, ohne dafür Belege anzugeben. Was aber in jedem Fall falsch ist: eine Milliarde Menschen über einen Kamm zu scheren.
 
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Die Hoffnung für Klavierbauer ist, dass Klaviere tatsächlich verbrauchen. Irgendwann ist der Wartungsaufwand so groß, dass sich das nur für gepflegte Spitzeninstrumente lohnt. Da ist dann ein neueres günstiger. Nach einen Jahrzehnt intensiver Nutzung in einer Schule kann ein Klavier schon durch sein.
Bei Streichinstrumenten und Gitarren ist das anders. Die sollen ja eher besser werden mit dem Alter. Wer dauerhaft die ganzen neuen E-Gitarren abnimmt wird interessant.
 
Na die alten Gitarren brauchen doch Gesellschaft... Gitarren sind Rudeltiere ;P
 
wenn Menschen ihre eigene Meinung
Was kann man sonst beitragen, als eine Meinung? Diese ist in meinem Fall eine Frage der Erfahrung aus der Zusammenarbeit mit Chinesen in Studium und Beruf während der letzten 25 Jahre und dem was sie mir so über ihre Heimat, die Erziehungsmethoden, den Drill und Aussortiermethodik an Schulen, die Auswahlkriterien für Stipendien an Universitäten und Musikhochschulen, die Hierachien im Job, die Stuation im Alltag sowie Staats und Gesellschaftsziele so berichten.

Der andere Punkt ist die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung Chinas in dieser Zeit , die letzlich an Zahlen ablesbar ist.

Jetzt aber mal zu dem Inso-Themas von G-S:

Gibt es abseits des Schwebezustands weitere Infos? INSO-Geld wird nach meinem Wissen (nur) für 3 Monate bezahlt. Ich habe auch große Probleme, mir vorzustellen, dass sich da jemand findet, um das weiterzuführen, weil das so ja wirtschaftlich nicht hinhaut. Allenfalls wird sich jemand finden, der in den Klavierbau einsteigen oder Know-How übernehmen möchte womit wir potenziell wieder bei China wären.
 
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Was kann man sonst beitragen, als eine Meinung? Diese ist in meinem Fall eine Frage der Erfahrung aus der Zusammenarbeit mit Chinesen in Studium und Beruf während der letzten 25 Jahre
Erst mal geht es mir nicht darum, dass man keine Meinung von sich geben soll. Ich finde, man sollte die Meinung aber als solche formulieren und nicht so, als ob sie ein Fakt sei. Das ist z.B. in der Wissenschaft und Rhetorik Sachen vorbehalten, die man mit Evidenz belegen kann.

Zu Erfahrung fällt mir das Zitat von Kurt Tucholsky ein, dass Erfahrung gar nichts ist, weil man eine Sache auch 35 Jahre falsch machen kann. Wenn ich mir einige ältere Kollegen anschaue stimme ich dem doch sehr zu.
 
Ich finde, man sollte die Meinung aber als solche formulieren
Ich kann dir schon folgen, nur wie macht man das real? Jedem Satz ein IMHO voranstellen? Ich fürchte allerdings daß wir zu OT werden, wenn wir das weiter ausdiskutieren.

das Zitat von Kurt Tucholsky
... dass "Erfahrung gar nichts ist", ist die private Meinung von Herrn Tuchholsky. Das kann man anders sehen. Es gibt auch die Begrifflichkeit der Weisheit im Alter. Bevor wir da aber auch zu OT werden, verweise ich auf diese Diskussion, wo es genau darum geht: https://www.musiker-board.de/threads/10000-stunden-zum-experten-level.755858/
 
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