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Fender Tone Master Twin Reverb
Spontankauf:
Es ist eigentlich eine traurige Geschichte: Mein Dealer machte dicht. Im Abverkauf stand dann da dieser Fender Tone Master Twin Reverb und ich erinnerte mich an meinen Eindruck von einem Tone Master den Albert Lee spielte. „Was für den Meister gut genug ist kann für mich nicht vollkommen falsch sein“ dachte ich und nahm ihn für 900 Euro mit.
Spezifikationen:
Kanäle: Zwei – (Normal und Vibrato)
Eingänge: Vier – (6,3 mm Klinke, zwei für Normal und zwei für Vibrato)
Effekte: Hall, Tremolo
Spannung: 230 V
Spannungsanforderungen: 100–240 VAC, 50–60 Hz
Leistung: 200 W an 4 Ω (simuliert die Leistung eines 85-W-Röhrenverstärkers)
Line-Out: Ein Ausgang – (symmetrischer XLR mit Ground-Lift und Pegelsteuerung)
Konnektivität: USB für Firmware-Updates
Gehäusematerial: Leichtes Vollholz-Kiefer
Grillstoff: Silber
Kontrollleuchte: Rot (Betrieb), Rot/Amber (Aufwärmen), Amber (Stummschaltung)
Frontplatte: Schwarz
Griff: Kunststoffgriff mit vernickelten Endkappen
Lautsprecher: Zwei 12" Jensen® N-12K Neo
Gesamtimpedanz: 4 Ohm
Cover: Schwarz (im Lieferumfang enthalten)
Fußschalter: 2-Tasten-Fußschalter (im Lieferumfang enthalten)
Höhe: 51,41 cm
Breite: 66,4 cm
Tiefe: 21,9 cm
Gewicht: 15 kg
Das Vorbild:
Die Fender Twin und Twin Reverb sind Gitarrenverstärker der Fender Musical Instruments Corporation. Der Fender Twin wurde erstmals 1952 vorgestellt, also zwei Jahre bevor Fender die Stratocaster auf den Markt brachte. Diese Verstärker sind besonders für ihren charakteristisch klaren Klang bekannt. Und genau dafür liebte ich den Twin schon immer. Dieses unbeschreibliche Clean. Doch bringt der Twin auch zwei für den Heimgebrauch wichtige Nachteile mit sich: Es ist laut wie Sau und schwer wie Blei! Möchte man ihn an seinen Sweetspot bringen, dann bluten einem die Ohren und die Nachbarn rufen die Polizei.
Der Fender Twin wurde seit seiner Einführung mehrfach überarbeitet, sowohl im Inneren als auch äußerlich, wobei die Designs von Jahr zu Jahr teils erheblich variierten. Im Laufe der Zeit entstanden zahlreiche Varianten des ursprünglichen Modells, darunter der Twin Reverb, der Super Twin, der Twin Reverb II, der Twin Reverb '65 Reissue und der Twin Reverb '68 Custom Reissue. Während der sogenannten "Blackface-Ära" der Fender-Verstärker von 1963 bis 1967 zeichnete sich das Design durch schwarze Frontplatten, schwarzes Tolex-Material und silbernes Grilltuch mit leicht bernsteinfarbenem Schimmer und einem rechteckigen, gerippten Muster aus. In dieser Zeit erhielt der Twin Verstärker einen eingebauten Federhall-Tank und wurde in "Twin Reverb" umbenannt. Der Fender Twin Reverb gilt als Standardmodell für Musiker, die einen besonders klaren Klang suchen, und ist vor allem für die Qualität seines Federhalls bekannt.
Der Tone Master Twin Reverb:
Nun muss ich an dieser Stelle bekennen, dass ich lange ein Röhren-Snob war und der Devise „no tube - no good“ folgte. Doch diese einfache Sichtweise änderte sich bei einem Konzert von einem meiner Lieblingsgitarristen. Vor etwa anderthalb Jahren schaute ich mir den Bühnenamp von Albert Lee genauer an. „Tone Master“ war darauf zu lesen. Das sagte mir seinerzeit gar nichts. Am Tag nach dem Konzert recherchierte ich dazu und das Ergebnis erschütterte meinen Glauben. Diese Amps arbeiten ohne Röhren.
Die Tone-Master-Serie stellt Fenders aktuellen Ansatz dar, digitale Verstärker zu entwickeln, die klassische Bedienelemente, ein nahezu traditionelles Design und ein besonders geringes Gewicht kombinieren – und das in einem etwas höheren Preissegment.
Die Grundidee ist zwar nicht neu, doch in dieser Konsequenz einzigartig. Hier kommt ein Prozessor zum Einsatz, der seine gesamte Rechenleistung darauf verwendet, einen einzigen Röhrenverstärker detailgetreu zu simulieren. Dabei bietet er Features wie einen eingebauten Attenuator, Hall, Tremolo und einen DI-Ausgang mit Boxensimulation basierend auf Impulsantworten – aber auch nicht mehr. Die Tone-Master-Amps verzichten bewusst auf vielseitige All-in-One-Lösungen und präsentieren sich stattdessen als hochspezialisierte Digitalverstärker.
Der Tone Master Twin Reverb folgt diesem Konzept und stellt damit die digitale Kopie eines Twin Reverbs dar.
Preis: aktuell 1249 Euro bei Thomann
Verarbeitung:
Der Tone Master Twin Reverb wird in China hergestellt. Die Zeiten in denen dies mit minderwertiger Fertigungsqualität verbunden war sind jedoch lange vorbei. Ich kann auch bei genauem Untersuchen keine Mängel an der Verarbeitung finden.
Bedienung:
Das Front-Panel des Tone Master Twin Reverb bedient sich exakt so wie das der Originals. Die Bedienung ist absolut selbsterklärend. Nur auf der Rückseite verfügt er über weitere Features. Da ist zum einen ein DI-Out bei dem zwei verschiedene IRs zugeschaltet werden können. Hierzu kann ich wenig schreiben, da ich den DI-Out bisher nicht benutzt habe. Aber ein wirkliches Killerfeature gegenüber dem Original ist der eingebaute Attenuator. Die schaltbare Leistungsbremse auf der Rückseite der Tone-Master-Amps arbeitet hervorragend und ermöglicht es, sogar bei Zimmerlautstärke problemlos Crunch-Sounds zu erzeugen.
Teil der Bedienung ist ja ggfs. auch ein Transport des Amps. Hier sei kurz daran erinnert, dass das Original mit 29 Kg fast zweimal so viel wiegt wie der Tone Master Twin Reverb.
Klang und Spielgefühl:
Beim Einschalten ist der erste klangliche Unterschied zum Original zu bemerken: Im Leerlauf ist der Tone Master Twin Reverb frei von Nebengeräuschen.
Der Tone Master Twin Reverb bringt auf jeden Fall den gewünschten Fender Clean. Er ist sauber ohne je unangenehm spitz zu werden. Und auch im Crunch verhält er sich exakt so, wie man es vom Original kennt. Klingt er auch wie das Original? Gute Frage! Die Streuung bei den Originalen ist nicht unerheblich, so dass man hier fragen müsste, welches Original denn genau gemeint ist. Zudem hatte ich noch nie Gelegenheit gehabt, einen Twin Reverb im Crunch zu spielen. Wie gesagt, Ohrenbluten, Polizei und so…
Und das Spielgefühl? Ist es wie bei einem Röhrenamp? Nicht ganz. Aber es ist verdammt dicht dran. Überhaupt kein Vergleich zu anderen Modeling Amps die ich bisher angespielt habe. Spiele ich nur mal eben den Tone Master Twin Reverb, dann merke ich es überhaupt nicht. Doch im unmittelbaren Vergleich mit meinem Fender 68 Custom Vibro Champ Reverb merke ich da doch etwas. Es ist extrem schwer zu beschreiben, aber die echte Röhre fühlt sich am Ende doch noch einen Ticken unmittelbarer an. Einbildung? Vielleicht! Aber selbst wenn es nicht eingebildet ist, dann sprechen wir hier wirklich nur von dem letzten einem Prozent. Und ganz wichtig: Das Original könnte ich eben überhaupt nicht spielen bei mir; ich erwähnte es bereits… Ohrenbluten, Polizei und so…
Fazit:
Insbesondere aufgrund des Attenuators ist dies der einzige Twin, der bei mir gespielt werden kann. Der Klang ist wirklich toll und das Spielgefühl ist extrem dicht dran an dem eines Röhrenverstärkers. Für mich passt das!
Spontankauf:
Es ist eigentlich eine traurige Geschichte: Mein Dealer machte dicht. Im Abverkauf stand dann da dieser Fender Tone Master Twin Reverb und ich erinnerte mich an meinen Eindruck von einem Tone Master den Albert Lee spielte. „Was für den Meister gut genug ist kann für mich nicht vollkommen falsch sein“ dachte ich und nahm ihn für 900 Euro mit.
Spezifikationen:
Kanäle: Zwei – (Normal und Vibrato)
Eingänge: Vier – (6,3 mm Klinke, zwei für Normal und zwei für Vibrato)
Effekte: Hall, Tremolo
Spannung: 230 V
Spannungsanforderungen: 100–240 VAC, 50–60 Hz
Leistung: 200 W an 4 Ω (simuliert die Leistung eines 85-W-Röhrenverstärkers)
Line-Out: Ein Ausgang – (symmetrischer XLR mit Ground-Lift und Pegelsteuerung)
Konnektivität: USB für Firmware-Updates
Gehäusematerial: Leichtes Vollholz-Kiefer
Grillstoff: Silber
Kontrollleuchte: Rot (Betrieb), Rot/Amber (Aufwärmen), Amber (Stummschaltung)
Frontplatte: Schwarz
Griff: Kunststoffgriff mit vernickelten Endkappen
Lautsprecher: Zwei 12" Jensen® N-12K Neo
Gesamtimpedanz: 4 Ohm
Cover: Schwarz (im Lieferumfang enthalten)
Fußschalter: 2-Tasten-Fußschalter (im Lieferumfang enthalten)
Höhe: 51,41 cm
Breite: 66,4 cm
Tiefe: 21,9 cm
Gewicht: 15 kg
Das Vorbild:
Die Fender Twin und Twin Reverb sind Gitarrenverstärker der Fender Musical Instruments Corporation. Der Fender Twin wurde erstmals 1952 vorgestellt, also zwei Jahre bevor Fender die Stratocaster auf den Markt brachte. Diese Verstärker sind besonders für ihren charakteristisch klaren Klang bekannt. Und genau dafür liebte ich den Twin schon immer. Dieses unbeschreibliche Clean. Doch bringt der Twin auch zwei für den Heimgebrauch wichtige Nachteile mit sich: Es ist laut wie Sau und schwer wie Blei! Möchte man ihn an seinen Sweetspot bringen, dann bluten einem die Ohren und die Nachbarn rufen die Polizei.
Der Fender Twin wurde seit seiner Einführung mehrfach überarbeitet, sowohl im Inneren als auch äußerlich, wobei die Designs von Jahr zu Jahr teils erheblich variierten. Im Laufe der Zeit entstanden zahlreiche Varianten des ursprünglichen Modells, darunter der Twin Reverb, der Super Twin, der Twin Reverb II, der Twin Reverb '65 Reissue und der Twin Reverb '68 Custom Reissue. Während der sogenannten "Blackface-Ära" der Fender-Verstärker von 1963 bis 1967 zeichnete sich das Design durch schwarze Frontplatten, schwarzes Tolex-Material und silbernes Grilltuch mit leicht bernsteinfarbenem Schimmer und einem rechteckigen, gerippten Muster aus. In dieser Zeit erhielt der Twin Verstärker einen eingebauten Federhall-Tank und wurde in "Twin Reverb" umbenannt. Der Fender Twin Reverb gilt als Standardmodell für Musiker, die einen besonders klaren Klang suchen, und ist vor allem für die Qualität seines Federhalls bekannt.
Der Tone Master Twin Reverb:
Nun muss ich an dieser Stelle bekennen, dass ich lange ein Röhren-Snob war und der Devise „no tube - no good“ folgte. Doch diese einfache Sichtweise änderte sich bei einem Konzert von einem meiner Lieblingsgitarristen. Vor etwa anderthalb Jahren schaute ich mir den Bühnenamp von Albert Lee genauer an. „Tone Master“ war darauf zu lesen. Das sagte mir seinerzeit gar nichts. Am Tag nach dem Konzert recherchierte ich dazu und das Ergebnis erschütterte meinen Glauben. Diese Amps arbeiten ohne Röhren.
Die Tone-Master-Serie stellt Fenders aktuellen Ansatz dar, digitale Verstärker zu entwickeln, die klassische Bedienelemente, ein nahezu traditionelles Design und ein besonders geringes Gewicht kombinieren – und das in einem etwas höheren Preissegment.
Die Grundidee ist zwar nicht neu, doch in dieser Konsequenz einzigartig. Hier kommt ein Prozessor zum Einsatz, der seine gesamte Rechenleistung darauf verwendet, einen einzigen Röhrenverstärker detailgetreu zu simulieren. Dabei bietet er Features wie einen eingebauten Attenuator, Hall, Tremolo und einen DI-Ausgang mit Boxensimulation basierend auf Impulsantworten – aber auch nicht mehr. Die Tone-Master-Amps verzichten bewusst auf vielseitige All-in-One-Lösungen und präsentieren sich stattdessen als hochspezialisierte Digitalverstärker.
Der Tone Master Twin Reverb folgt diesem Konzept und stellt damit die digitale Kopie eines Twin Reverbs dar.
Preis: aktuell 1249 Euro bei Thomann
Verarbeitung:
Der Tone Master Twin Reverb wird in China hergestellt. Die Zeiten in denen dies mit minderwertiger Fertigungsqualität verbunden war sind jedoch lange vorbei. Ich kann auch bei genauem Untersuchen keine Mängel an der Verarbeitung finden.
Bedienung:
Das Front-Panel des Tone Master Twin Reverb bedient sich exakt so wie das der Originals. Die Bedienung ist absolut selbsterklärend. Nur auf der Rückseite verfügt er über weitere Features. Da ist zum einen ein DI-Out bei dem zwei verschiedene IRs zugeschaltet werden können. Hierzu kann ich wenig schreiben, da ich den DI-Out bisher nicht benutzt habe. Aber ein wirkliches Killerfeature gegenüber dem Original ist der eingebaute Attenuator. Die schaltbare Leistungsbremse auf der Rückseite der Tone-Master-Amps arbeitet hervorragend und ermöglicht es, sogar bei Zimmerlautstärke problemlos Crunch-Sounds zu erzeugen.
Teil der Bedienung ist ja ggfs. auch ein Transport des Amps. Hier sei kurz daran erinnert, dass das Original mit 29 Kg fast zweimal so viel wiegt wie der Tone Master Twin Reverb.
Klang und Spielgefühl:
Beim Einschalten ist der erste klangliche Unterschied zum Original zu bemerken: Im Leerlauf ist der Tone Master Twin Reverb frei von Nebengeräuschen.
Der Tone Master Twin Reverb bringt auf jeden Fall den gewünschten Fender Clean. Er ist sauber ohne je unangenehm spitz zu werden. Und auch im Crunch verhält er sich exakt so, wie man es vom Original kennt. Klingt er auch wie das Original? Gute Frage! Die Streuung bei den Originalen ist nicht unerheblich, so dass man hier fragen müsste, welches Original denn genau gemeint ist. Zudem hatte ich noch nie Gelegenheit gehabt, einen Twin Reverb im Crunch zu spielen. Wie gesagt, Ohrenbluten, Polizei und so…
Und das Spielgefühl? Ist es wie bei einem Röhrenamp? Nicht ganz. Aber es ist verdammt dicht dran. Überhaupt kein Vergleich zu anderen Modeling Amps die ich bisher angespielt habe. Spiele ich nur mal eben den Tone Master Twin Reverb, dann merke ich es überhaupt nicht. Doch im unmittelbaren Vergleich mit meinem Fender 68 Custom Vibro Champ Reverb merke ich da doch etwas. Es ist extrem schwer zu beschreiben, aber die echte Röhre fühlt sich am Ende doch noch einen Ticken unmittelbarer an. Einbildung? Vielleicht! Aber selbst wenn es nicht eingebildet ist, dann sprechen wir hier wirklich nur von dem letzten einem Prozent. Und ganz wichtig: Das Original könnte ich eben überhaupt nicht spielen bei mir; ich erwähnte es bereits… Ohrenbluten, Polizei und so…
Fazit:
Insbesondere aufgrund des Attenuators ist dies der einzige Twin, der bei mir gespielt werden kann. Der Klang ist wirklich toll und das Spielgefühl ist extrem dicht dran an dem eines Röhrenverstärkers. Für mich passt das!