Stollenfiddler
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Diese Woche habe ich einen lang gehegten Traum verwirklicht. Der Weg dahin war etwas schlingerig. Denn schon als ich noch ganz jung war, da wollte ich "wenn ich groß bin" auf einer guten Geige spielen. So eine, die untenherum etwas harzig und mit Volumen kommt, sich dann nach oben öffnet und seidig leicht dahinsingt. Und vor der Pandemie da war es schon fast soweit, und ich habe ein paar Geigenbauer und -händler aufgesucht nach "meiner" Geige. Sie hat mich aber nicht gefunden. Und dann habe ich kaum noch gespielt, die Finger wurden langsam, die Fingerkuppen empfindlich und irgendwie fand ich die Vorstellung, mit dem was aktuell klappt eine Geige zu testen wenig zielführend.
Also 3 Wochen lang die ganzen Onlineshops durchgeschaut mit steigender Ratlosigkeit. Am Ende bin ich dann beim T gelandet, hab eine Scala villagio FH ausgesucht, mit etwas kleinerem Korpus, fein anzuschauen und im Rahmen meines gesetzten Budgets. Obwohl sie tatsächlich einen Tag früher kam als angekündigt, konnte ich es kaum erwarten sie zu spielen, dennoch hab ich ihr Zeit gegeben sich aufzuwärmen und zwischenzeitlich die beiden Testbögen kolophoniert.
Aus dem Koffer genommen, gezupft, lauter als erwartet. Und fast richtig gestimmt. Also auf die Schulter und nachstimmen. An den Wirbeln - extrem ungewohnt. Der einsame Feinstimmer auf der E-Saite noch schwergängiger als der A-Wirbel. WTF? Was soll der Quatsch ohne Feinstimmer eigentlich? Einfach sinnlos schwierig. Aber machbar. Und dann ein paar Tonleitern. Es zwirbelt in meinen Ohren. Metallisch. Kalt. Trocken. So klingt eine neue Geige vom Geigenbauer? Meine alte Zigeunergeige gespielt. Viel besser! Zurück zu "sie hat noch keinen Namen": die muss sich doch auch spielen lassen! Was sie genau 3 Stunden am Stück (wann hab ich zuletzt daheim 3 Stunden gespielt, hab ich das jemals?) weitgehend verweigert hat.
Pause. Ernüchterung. Geld spielt nicht Geige, ich muss das selbst machen. Oder ich schick den Klotz zurück.
Und die Saiten sind zwar offensichtlich länger schon drauf, aber nicht eingespielt. Also heute weiter drauf spielen, Arpeggien in Fortefortissimo grande, ein paar Etüden, mit Playalong ein paar der alten Stücke und so ganz langsam werden die Finger wieder geschmeidig. Und die Geige auch. Cam aufgebaut, neue Geige, alte Geige, E-Geige, alles nacheinander angespielt und aufgezeichnet. Und ja, die Saiten klingen langsam und die Geige hat sich etwas geöffnet. Sehr laut sie ist. Leise will sie noch nicht klingen. Aber laut legt sie los. Und verdammt spricht die schnell an. Hammer. Gestern wollte ich sie zurücksenden, heute ist es auf der Kippe. Bin gespannt wie es weiter geht. Heute Abend Session mit der E-Geige und dem neuen Amp. Ich mach wieder Musik. Es beglückt.
Nichtsdestotrotz haben wie gestern dem Tabellenführer ein Unentschieden abgerungen, auch Sport ist toll.
Also 3 Wochen lang die ganzen Onlineshops durchgeschaut mit steigender Ratlosigkeit. Am Ende bin ich dann beim T gelandet, hab eine Scala villagio FH ausgesucht, mit etwas kleinerem Korpus, fein anzuschauen und im Rahmen meines gesetzten Budgets. Obwohl sie tatsächlich einen Tag früher kam als angekündigt, konnte ich es kaum erwarten sie zu spielen, dennoch hab ich ihr Zeit gegeben sich aufzuwärmen und zwischenzeitlich die beiden Testbögen kolophoniert.
Aus dem Koffer genommen, gezupft, lauter als erwartet. Und fast richtig gestimmt. Also auf die Schulter und nachstimmen. An den Wirbeln - extrem ungewohnt. Der einsame Feinstimmer auf der E-Saite noch schwergängiger als der A-Wirbel. WTF? Was soll der Quatsch ohne Feinstimmer eigentlich? Einfach sinnlos schwierig. Aber machbar. Und dann ein paar Tonleitern. Es zwirbelt in meinen Ohren. Metallisch. Kalt. Trocken. So klingt eine neue Geige vom Geigenbauer? Meine alte Zigeunergeige gespielt. Viel besser! Zurück zu "sie hat noch keinen Namen": die muss sich doch auch spielen lassen! Was sie genau 3 Stunden am Stück (wann hab ich zuletzt daheim 3 Stunden gespielt, hab ich das jemals?) weitgehend verweigert hat.
Pause. Ernüchterung. Geld spielt nicht Geige, ich muss das selbst machen. Oder ich schick den Klotz zurück.
Und die Saiten sind zwar offensichtlich länger schon drauf, aber nicht eingespielt. Also heute weiter drauf spielen, Arpeggien in Fortefortissimo grande, ein paar Etüden, mit Playalong ein paar der alten Stücke und so ganz langsam werden die Finger wieder geschmeidig. Und die Geige auch. Cam aufgebaut, neue Geige, alte Geige, E-Geige, alles nacheinander angespielt und aufgezeichnet. Und ja, die Saiten klingen langsam und die Geige hat sich etwas geöffnet. Sehr laut sie ist. Leise will sie noch nicht klingen. Aber laut legt sie los. Und verdammt spricht die schnell an. Hammer. Gestern wollte ich sie zurücksenden, heute ist es auf der Kippe. Bin gespannt wie es weiter geht. Heute Abend Session mit der E-Geige und dem neuen Amp. Ich mach wieder Musik. Es beglückt.
Nichtsdestotrotz haben wie gestern dem Tabellenführer ein Unentschieden abgerungen, auch Sport ist toll.